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Der Grenzbote : 31.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190505313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050531
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-31
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 31.05.1905
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Mai 1905.Aahrg. 70. für LusHi auf den Grenzboten werden jederzeit angenommen: in Ä in der Expedition und bei »-- den Austrägerrr, in bei Herrn Kaufmann 'N Alfred Kartb, bei Herrn Buchhändler Adolf Otto sowie von dem Austräger, der die Zeitung abends noch ins Haus bringt, m Postamt, wo- I" selbst der Lrenzbote noch abends zur Ausgabe gelangt, in Mühlhausen: Siebenbrunu: js°°sL nö« Schönberg Politische Rundschau. Berlin, 29. Wal. Ter nächste Truppen transport nach Südwestaf: ita wird ain Mittwoch nachmittag an Boro des Wörmann-Dampfers „Eduard Wörmann" .von Hamburg abgelassen. Der Transport besteht ans 35 Offizieren, vier Portepee-Offizieren, 523 Unteroffizieren und Mannschaften, sowie euva 360 Pferden. — Die allgemeine -Lage in Deutfch-Süüwest- afrika wird in der hier eingetroffenen Nummer der Südwestafrikianifchm Zeitung vom 26. April als! höchst unbefriedigend bezeichnet. Der Zu stand ist, wie die fortgesetzten UeberfälL und Viehdiebstähle und das Auftreten Reinerer, aber auch stärkerer feindlicher Banden in den ver schiedenen Gegenden zeigen, ganz unsicher, und es ist leider Rar, daß von einer Wiederaufnahme der Wirtschaft unter den zeitigen Verhältnissen einstweilen keine Rede sein kann. Die Farmer, die nach. Deutschland gegangen sind, um abzu warten, müssen deshalb vor der Rückkehr im Augenblick eindringlich gewarnt werden. Solche, die schon zurückgekommen sind, wissen nicht, was sie dort beginnen sollen, und möchten am lieb sten wieder umkehren. — Bor einigen Tagen wurde berichtet, daß ein indischer Nabob in Wiesbaden eine Audienz beim Kaiser n ichsuchte, nm dem Monarchen töst- . bare Geschenke zu übernichen. Infolge des Uu- salles der Kaiserin wurde der Mann aber nicht borget Äsen. Hierzu werden jetzt noch folgende Einzelheiten bekannt: Der Fremde, der ein großer Verehrer des Deutschen Kaisers ist, Werr tn Begleitung seines Sohnes, von Paris kom mend, in Wiesbaden eingetrosfen, wo sie Km Hotel „Vittoria" Logis bezogen. Tie beiden Herren, namens ,F. und Kl Kharas, sind von Bombay nach Deutschland gereist, um dein Kaiser und der Kaiserin einige Wundervolke Produkte indischer, persischer, japanischer und altchiueii- scher Handarbeit vvrzulegen und zum Geschenk zu machen. Tie Erzeugnisse bestehen ausSeiden- hiandwebere icn, Plüschdecken und .Gölddraht- stickereien, sowie Holz-, Alabaster- und Elfen beinschnitzereien in feinster Ausführung. Unter anderem beabsichtigte Herr Kharas sen. der Kaiserin ein kostbares Movgenkostüm, in grüner Seide abgesteppt-und mit Handstickerei tn schön- sterAussührung bemustert, zu verehren, während der Kaiser mehrere wertvolle gestickte Decken erhalten soll. Da die Audienz wegen des der Kaiserin zugestoßenen Unfalles nichl staitfindcn konnte, wurde der Nabob auf eine spätere Zeit vertröstet. Sie werden daher in den nächsten Tagen nach Bombay zurückkehren, um im näch sten Bionat, mit einer großen Auswahl der obengenannten Erzeugnisse versehen, wiederum in Teutschland einzutreffen. Köln, 29. Mai. Jü der verflossenen Nacht versagte auf den: Brüsseler Bahnhof die neuer dings elektrisch betriebene Weichens ignäleinrich- tung, so daß stundenlang der ganze Betrieb voll ständig stockte. Nur mit vieler Mühe könnten nach und nacks einzelne Gleise fahrbar gemacht werden. Tie Folge war, daß die nach Deutsch land verkehrenden Schnell- und Luxuszüge schon Sonnabend abend und in der ganzen Nacht bis Sonntag 3 Uhr mehrstündige Verspätungen erlitten, so daß in Köln die Anschlüsse nicht erreicht wurden. Auf dem Brüsseler Nordbahn- hofe harrten vorgestern abend Tausende von Reisenden auf Beförderung. Bis gestern abend spät wehrte es, ehe die Züge wieder nachfden richtigen Fahrzeiten Verkehren könnten. Tanger, 28. Mai. Ter Sultan empfing den Grafen Tattenbach sogar am ersten Mulud- feiertag, eine Ehre, die noch keinem fremden Gesandten je hier zu teil wurde. Petersburg, 29. Mai. Aus Schanghai, 29. Mai, halb 9 Uhr abends, wird gemeldet, dort sei die Nachricht eingegangen, daß sieben ja panische Schiffe, davon zwei Panzer, und vier russische Schiffe in den Grund gebohrt worden seien. Hier herrscht die Ueberzeugung vor, daß die Japaner jedenfalls offizielle Depeschen Ro- jestwenskys aus Wladiwostok abwarten und so lange mit der Bekanntmachung ihrer Verluste zurückhalten. Tokio, 29. Mai, halb 3 Uhr nachmittags. Iü der Schlacht' mit der japanischen Flotte sind folgende russische Schisst- gesunken: D e Panzer „Borodino" und „Jmverator Alexander III.", die Panzerkreuzer „Admiral Nachimow", „Dimi tri-Donskoi" u. „Wladimir Mononomachch der Küstenpanzer „Admiral Uschakow", die geschlitz ten Kreuzer „Swjatlana-" und „Schemtscheg", die Transportschiffe „Kamtschatka" und „Jrte- sym". Die Panzerschiffe „Orel" und „Niko laus I." und- die Küstenpanzer „Admiral Sfen- jäwin" und „General Admiral Apraxia" sind von den Japanern genommen worden. Im gan s zen sind 10 Schiffe gesunken und 4 von den Japanern genommen worden. Das ist eine schwere Niederlage der russischen Flotte, ein« Niederlage, die ihr zweidrittel ihr:r Schiffe ge kostet hat, und ob der Rest überhaupt noch etwas ausrichten kann, wenn cs ihm gelingt, nach Wladiwostok zu kömmen, ist mehr als ungewiß. — In so er Köreastraße hat sich das Schicksal der großen Unternehmung der Russen zur See entschieden, und die letzte Aussicht für Rußland, das Kriegsglück noch wenden zu können, scheint geschwunden. Die krieg-und sieggewohnte Notte des Admirals Togo hat dem Gegner in heißem Kampf so schwere Verluste zugesügt, daß die Reste, die Rojestwenskij noch zur Verfügung stehen mögen, eine ernste Gefahr für Japan kaum mehr bilden werden. Die Flotte Rojest- wrnskijs ist zum großen Teil vernichtet. Zwölf Kriegsschiffe sind gesunken oder genommen wor den. Zwei Transportschiffe und zwei Torpe- dojäger sind gesunken. — Eine der wichtigsten Phasen hes Krieges ist beendet, und wiederum zu Ungunsten Rußlands! Der kühn und geschickt angelegte Anmarsch Rojestwenskijs scheiterte an der Barriere, die Togo in dem Sunde zwischen Japan und Korea errichtet hatte. Noch! weiß man nichts über den Verkauf des Kampfes, Vor allem nichts MÄber, welche der beteiligten Schiffsgattungen — Linienschiffe, Kreuzer, Tor pedoboote — den Ausschlag gegeben habe. Tie zu erwartenden Einzelmeldungen über diesen Punkt werden, zumal für Teutschland, das größ te Interesse haben, wo man eben daran ist, der Frage des zweckmäßigsten Ausbaues der Flotte von neuem näherzutreten. Eines ist schon jetzt sicher, daß der Kampf in der Körea straße die größte Seeschlacht seit den Zeiten Nelsons, also seit etwa hundert Jahren, ge wesen ist. In keinen: der späteren Kämpfe zur See, auch in der Adrm 1866 und bei Kuba 1898 nicht, haben sich so bedeutende Streitkräfte auf dein Wasser miteinander geniessen. An dem Kampfe soll übrigens nur ein Teil der russi schen Flotte, allerdings sicher der beste, Anteil genommen haben. Nack) einem Telegramm aus Tsingtau meldet ein dortiges Blatt, daß bei der Schlacht in der Korea-Straße nicht die ganze russische Flotte beteiligt gewesen sei- Alle langsamen Schiffe dampften um Japan herum. Tie Japaner sollen einen Kreuzer und zehn Torpedoboote verloren haben. Der Rest der geschlagenen Flotte Rojestwenskijs flieht offen bar nach Norden, dem schützenden Hafen von Wladiwostok zu. Japanische Schliffe sind hinter dem Gegner her. Nach! Depeschen aus Tokio, Tschifu «und Schanghai haben die Japaner die nicht, versenkten oder weggenommenen russischen Schliffe zerstreut und sind in ihrer Verfolgung nach Wlad iwostok zu begriffen. — Jin der Tschu- schima-Straße herrschte vorgestern früh dich ter Nebel. Rojestwenskij lies in zwei Kolonnen ein, die Linienschiisse aus Steuerbord, die' Kreu zer nitd Torpedoboote auf Backbord. Mittags klärte es sich aus, und die japanische Flotte pnt-- deckte den Gegner. Tie Schlacht begann zwischen 2 und 3 U'hr. Nachmittags herrschte eine starke Brise und die See ging hoch. Tokio, 29. Mai. Amtlich wird gemeldet: Admiral Togo berichtet der Regierung, daß die Gesamtvcrluste der russischen Flotte am Sonn abend und Sonntag folgende sind: 2 Schlacht schiffe, 1 Küstenpanzer, 5 Kreuzer, 2 Schiffe der Freiwilligenflotte und 3 Torpedobootszerstörer wurden zum Sinken gebracht. Weiter wurden 2 Schlachtschiffe, 2 Küstenpanzer, 1 Schiss der Freiwilligenslotte und I Torpedobootszerstörer weggenommen. Es wurden mehr als 2060 Ge fangene gemacht. Togo fügt hinzu, daß das japanische Geschwader unbeschädigt sei. — Reuters Bureau meldet von 3 Uhr nach mittags: Admiral Neovgatow und 3000 russi sche Seeleute befinden sich in japanischer Ge fangenschaft. Admiral Rojestwenskij scheint ent-- kömmen zu sein. Tie Schlacht begann Sonn abend vormittag; die Verfolgung dauert noch, fort. — lieber das Schicksal der Torpedoboote und Transportdampfer liegen noch keine Mel dungen vor. Es wird sich von dem der übrigen Flotte nicht sehr unterscheiden. Tie schnelleren Boote werden wahrscheinlich nach Wladiwostok durchkvmmen, die . Transportdampfer werden aber Wohl dem Feinde in die Hände fallen. Tokio. 29. Mai. Wie es heißt, haben zwei Seegefechte stattgefunden, das eine in der Nähe von Schanghai, das zweite in der Meer enge von Korea. Man vermutet außerdem, daß ein Teil des russischen Geschwaders, nämlich, die vier schnellsten russischen Kreuzer, über die östliche Küste Japans nach Wladiwostok ent kommen such. Diese letzteren Schiffe sollen sich bereits mit dem Wladiwostok!g,eschwader ver einigt haben. Wash ! ngto n, 29. Mai. Nach einer De pesche des amerikanischen Gesandten in Tokio- Hat Admiral Togo gemeldet, daß alle großen japanischen Schisse, Vie än dem Kampf in der
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