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Der Grenzbote : 13.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190508130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050813
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-08
- Tag1905-08-13
- Monat1905-08
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 13.08.1905
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- Der Grenzbote er^_ täglich > mit Ausnahme des den Som. b Feiertagen , Agenden Tages und kostet vierteha., .ch, voraus- bezahlbar, 1 Mk. 2o Psg. Bestellungen werden in der Geschäftsstelle, von den Austrägem des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten '2 und Postboten angenommen. Grencholr. ÄgM Nil HUM für Adorf und das obere Vogtland I Inserate von hier und aus dem Verbreitungs- ! bezirk werden niit 10 Psg., von auswärts mit Reclamen die Zeile 20 Psg. 15 Psg. die 4mal gespaltene Grundzeit« oder deren Raum berechnet und bis Mttags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. GmrmLags die GroLisberL^Ke „Der HertHplegei". Fernsprecher Nr. 14. 187. Sonntag, den 13. August 1903 Zahra 70 Politische Rundschau. Berlin, 11. August. Die Friedensbeding ungen, welche du japanischen Unterhändler gestern den Russen überreichten, werden heute in ihren Grundzügen auf nichtamtlichem Wege bekannt. Sie werden dem russischen Stolze si cherlich recht hart erscheinen, dürften jedoch auch von Rußlands Standpunkt aus eine weitere Dis kussion wohl erlauben, zumal die Japaner es offenbar vermieden haben, ihre Forderungen, besonders in der Kriegskostenfrage, schon jetzt ; in allen Einzelheiten festzulegen, lieber den ! Inhalt der Bedingungen wird aus Portsmouth, ! 10. August, gemeldet: Die Russen und Japa- ! ner sind, wie erstere mitteilen, übereingekom men, die japanischen Bedingungen einstweilen nicht amtlich zu veröffentlichen. Doch werden die einzelnen Punkte, anscheinend authentisch, wie folgt angegeb-u: 1. Abtretung der russi schen Pacht auf Liautung (Port Arthur, Dalnij) an Japan; 2. Räumung der Mandschurei durch die Russen und Rückbelassung aller dort erwor benen Privilegien an China, Anerkennung der „offenen Tür" in der Provinz durch Rußland; 3. Abtretung der chinesischen Ostbahn bis Char- bin an Japan — die nördliche Linie bis Wladi wostok bleibt den Russen; 4. Anerkennung des japanischen Protektorats über Korea; 5. Zu billigung von Fischereirechten an Japan in den sibirischen Gewässern bis zum Beringsmeer; 6. Uebergabe der in neutralen Häsen internierten russischen Kriegsschiffe anJawan; 7. Beschränk ung der russischen Marinekräfte in Ostasien; 8. Abtretung von Sachalin an Japan und eine 9. Kriegsentschädigung. — Für diese Entschä digung ist eine Ziffer vorläufig: nicht genannt. Im allgemeinen bezeichnen die Russen die japa nischen Forderungen als „tres mauvais", aber man gewinnt den Eindruck, daß ihnen eine Er örterung der Punkte immerhin möglich erscheint. Berlin, 11. Ang. Trotz des angeblich lo kalen Charakters der Revolten, d e im südlichen Teil unseres ostafrikänischen Schutzgebietes aus gebrochen sind, hat der Gouverneur außer den beiden Kompagnien in Dar-es-Salam und Lindiauch ein Detachement des Kreuzers „Bus sard" zur Unterdrückung der Unruhen in An spruch genommen. Dessen Mitwirkung Hat sich nach einer Meldung der Neuen militärisch poli tischen Korrespondenz aus Kilwa bis jetzt wie folgt gestaltet: Das für Kilwa-Kiwinje aus- geschifste Detachement unter Oberleutnant z. S. Jastrzemski, 20 Mann, 1 Maschinengewehr, und das Mohoro-Detachement unter Oberleutnant z. S. Paasche, 22 Mann, 1 Maschinengewehr ha ben am 7. August 400 Aufständische zurückge schlagen. Auf deutscher Seite keine Verluste. Samanga und die eine Stunde entfernte Tele graphenleitung ist durch 1300 auf drei Stunden Entfernung von Samanga stehende Aufständische bedroht. Es ist dort ausgeschifst: ein Detache ment unter Kapt.-Lt. Nobis mit Oberlt. z. S. Wernecke, Stabsarzt Dr. Mohr mit 31 Mann. Außerdem stehen ein Feldwebel, 40 schwarze Sol daten, e»n Maschinengewehr zur Verfügung. Major Johannes ist vgn Mitejäh in Bewegung nach Tschumo gegen Aufständische. SMS. „Bus sard" hat von Land Gewehre und Schwarze zur Auffüllung der von Bord gegebenen Mann schaften und Handwaffen bekommen. Der Kom mandant Kvrvettenkäpitin Back hat nur noch den Navigations-Offizier, Oberleutnant z. S. Altvater, an Bord. — Nach einer Meldung des Pariser Demps ist der französischen Regierung mitgeteilt worden, daß die von den Deutschen aus Anlaß des Zwischenfalles an der Kamerun- grenze bei Missum-Missum gefangen genom menen Senegalesen kreigelassen worden sind. — Zu einer Art deutsch-französischer Ver brüderungsfeier kam cs, wie aus Uelzen berich tet wird- dort bei einem öffentlichen Konzerne. Auf Veranlassung in Uelzen weilender Franzo sen hatte der Konzertleiler mit seiner Kapelle einen französischen Marsch eingeübt. Nach dem Vortrage des Marsches überreichten ihm die Franzosen zum Dank dafür feierlich einen präch tigen Blumenkorb in den französischen Landes- farben mit den Schleifen beider Länder, Frank reichs und Deutschlands, indem sic „Vive l'Alle- magne et la France!" riefen. Ein an sich harm loser Vorgang, der aber noch, vor wenigen Jah ren nicht möglich gewesen wäre. Böhm.-Leipa, 10. August. (Slawischer Fanatismus.) Nach Beendigung des äußerst gelungen verlaufenen Kre-sturnfestes sandte die „Deutsche Turnerschaft Wels" ihre Fahne in einer Kiste wieder nach Wels zurück, wo sic völlig zerschnitten angekömmen ist. Der Deckel der Kiste war nur lose angeheftet, die Leder umhüllung zerschnitten, desgleichen die Fahne selbst und die Fahnenbänder. Es wurde zwar auf der Bahn in Wels sofort ein Protokoll ausge nommen, doch ist gar keine Hoffnung vorhanden, daß es gelingt, den ruchlosen Täter, welcher ir gend ein Bahnwcnzel ist, zu ermitteln. Wien, 11. August. Nach einer Meldung aus Ischl trifft König Eduard am 16. August zum Besuch des Kaisers Franz Josef in Ischl ein. — Vom Fremdenzufluß iu der Schweiz wäh rend der letzten Zeit gibt nachstehende Mitteilung aus Luzern ein Bild: „Ein Zeichen der Hoch saison ist es, daß die letzte Sonntags-Nummer des „Fremdenblatt für Luzern, Vierwaldstätter see, Zugersee und Umgebung" einen Umfang von 26 Seiten erreichte und über 16 500 Zeilen Fremdenlisten enthielt — eine gewaltige Zahl, wenn man bedenkt, daß das Blatt in dieser Zeit täglich erscheint. London, kl. August. Die australische Re gierung verweigerte, wie dem Daily Chroniele aus Melbourne telegraphiert wird, die Erlaub nis zur Verbindung von tzerbertshöhe inDeutsch- Neuguinea und Port Moresby in Britisch-Neu- guiuca mit Cooktolon in Queensland durch: ein deutsches Kabel. Die offiziellen Dokumente be weisen, daß die beiden Kolonialminister Lyttel ton und Chamberlain energisch zu Ablehnung rieten, teils im Interesse des pazifischen Kabels und teils mit Rücksicht auf die hohe Politik, da es nicht wünsckenswert sei, daß eine deutsche Gesellschaft ein zwei britische Kolonien ver bindendes Kabel besäße. — Die Regierung in Tokio schreibt bereits langfristige Fischereikonresjionen für die Ge wässer von Sachalin ans. — Im Innern Chinas ist eine christenfeind liche Bewegung ausge-brochen, die, zunächst nur auf ein kleines GMeb beschränkt, doch die Be sorgnis vor weitgreifenden Unruhen wachruft. Einem Telegramm aus Peking zufolge brachte eine große Anzahl buddhistischer Priester zwölf Katholiken um und tötete und verwundete meh rere französische Missionare in der Provinz Honan. Nach einer Depesche aus Peking ver langte der französische Gesandte von der chine sischen Regierung energisch Aufklärungen über die von buddhistischen Priestern gegen Christen verübten Gewaltakte. Tie Opfer sind: nicht aus schließlich Franzosen. Gertliches und Sächsisches. Adorf, 12. August. Programm zur Platz musik am morgigen Sonntag auf dem Markt platze: 1. Das erste Mal in Reih und Glied, Marsch v. Reh. 2. Ouvertüre z. Op. „Die Gei sterinsel" v. Zumsteg. 3. Aufruf König Hein richs a. „Lohengrin" von Wagner. 4. Arie für Posaune (Herr Tröger) v. E. Pauderh arr. Klarner. 5. Walvandackt, Lied v. Abt. 6. Mein Heimatlied, Polka v. Km-zak. — Goldregen. Die Schoten dies Goldregens sind nunmehr entwickelt und werden wegen ihrer entfernten Aehnl chkeit mit den süßen Schoten der Erbse zuweilen von Kindern gegessen. Da der prächtige Goldregen als Zierpflanze in den meisten Anlagen zu finden ist, sei auf die starke Giftigkeit der Schoten aufmerksam gemacht, was namentlich Eltern und Kinderwärterinncn be achten mögen! — Ein heiteres Vorkommnis, das sich un längst am Schaltereines kleineren vogtländischen Bahnhofes zugelragen hat, wollen wir unseren verehrten Lesern nicht vorenthalten. Kam da ein biederes Bäuerlein, sein anscheinend aus vor sintflutlichen Zeiten stammendes Paraplü unter dem Arme, an den Bahnschalter und verlangte einen „Zettel zum Fahren" nach, Tr. Hierbei entwickelte sich zwischen Beamten und- Fahr gast folgender Dialog: Der Beamte: „Blos hin?" Der Bauer verdutzt: „Wa?" Der Be amte stärker: „Blos hin?" Mund: und Ohren weit aufreißend der Bauer: „Nu, wu feil iech denn hieblosen?" Schallendes Gelächter der Nahestehenden folgte natürlich der Frage des immer verwirrter werdenden Bäuerleins. Bad Elster. Die gestern (11. August) aus- gegebene Kürliste Nr. 62 verzeichnet 4960 Par teien mit 7676 Personen, sowie 905 als zu vor übergehendem Aufenthalt Angemeldete, in Summa 8581 Personen. — Die im Vorjahre am 10. August ausgegebene Kürliste Nr. 53 ver zeichnet 4240 Parteien mit 6551 Personen, sowie 896 als zu vorübergehenvem Aufenthalt ange meldet, in Summa 7447 Personen. — In diesem Fahre sonach 1134 Personen mehr als im Vor jahre. — Zum Königsbesuche im Vogtlande wird noch gemeldet: Die Ankunft in Zwickau (von Weißenborn über Mosel, Ortmannsdorf und Wildenfels) erfolgt bereits Mittwoch, den 23. August, und in Plauen (über Lengenfeld' und Treuen) Donnerstag, den 24. August. Hierauf fahren Majestät Freitag, am 25. August, von Plauen mit der Bahn bis Werdau und von da mit Wagen nach Crimmitschau. Von dort aus erfolgt die Reise nach Dresden. Reichenbach- kl. August. Tödlich ver unglückt ist am Freitag vormittag 9 Uhr der 36 Jahre alte Zimmermann Adam Reumann,Hospi talstraße 1 wohnhaft. Reumann war mit noch anderen Zimmerleuten auf dem Neubau der Methodistengemeinde in der Johannstraße mit dem Legen von Balken beschäftigt. Er stand auf der äußersten Umfassungsmauer, als er plötzlich ausglitt und' aus der Höhe des 3. Stockwerkes herab auf die Straße stürzte, wobei er einen schweren Schädelbruch erlitt, der seinen sofor tigen Tod zur Folge hatte. Reumann hinterläßt Frau und 7 Kinder. Meerane, 11. August. Der Streik ist be endet. Die streikenden Färbereiarbeiter hielten heute eine Versammlung ab, in der der heute vormittag zwischen den Arbeitgebern und Ar- beitervertretern vereinbarte Lohutarif angenom men wurde. Die Arbeit wird nächsten Montag wieder ausgenommen. Meerane, 11. August. Jü einer heute abend hier abgehalteneu Versammlung der strei kenden Färbereiarbeitsr nahmen diese die Ber- gleichsvorschläge an, durch welche dir Min destlohn für männliche Arbeiter auf 14 Mk. 70 Psg. und der für weibliche Arbeiter stuf 9 Mark festgesetzt wird. Die Wiederausnahme der Arbeit soll am Dienstag erfolgen. Der Be schluß wurde einstimmig gefaßt. Die Arbeiter erklärten den Kampf für abgebrochen, da sie unter den gegebenen Verhältnissen das Gebo tene den, weiteren Kampfe vorziehen.
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