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Der Grenzbote : 28.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190510285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051028
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-28
- Monat1905-10
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 28.10.1905
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Der Grenzbole . - Der Grenzbote er,» täglich mit Ausnahme des den Som. -d Feiertagen i - folgenden Tages und kostet Viertels .ch, votaus- ' bezahlbar, 1 Mk. 2d Pfg. Bestellungen werden l tn ^er Geschäftsstelle, von den Ausirägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen ! Inserate von hier und aus dem VerbreitungS- bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die Ima! gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reklamen die Zeile 20 Pfg. WM M ÄUW für Mors und das obere Vogtland Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Mto Weyer in Adorf. ^ernsprechttNr. 14. (MDM G-mrstKHs dis illuftr. GvsSisbeilage „Der ZeiLsplegeL". Fernsprecher Nr.A14. I/W 353. Sonnabend, den 28. Wktoder 1803 Kayrg 70 politische Rundschau. ein Haufen streitender Arbeiter, 5000 Personen freigesprochen, der auf der abschüssigen Dors- straße in Wernitzgrün ein Kind! überfahren und dessen Dod verursacht harte. Der Radler, ein 2ljähriger Drechsler namens Th. Meier, hatte nicht geklingelt, war aber, als er das dreijäh rige Kind, ein Töchterchen des Jnstrufnenten- Berlin, 26. Oklvr. Pr inz Friedrich Leopold tvurde bei seiner heute mittag erfolgten Heim kehr vv,m ostasiatischen Kriegsschauplätze vom Kaiser und sämtlichen in Berlin anwesenden Prinzen auf dem Bahnhofe begrüßt. Auch! Reichskanzler Fürst Bülow war zugegen. — Urt ier den ersten Glückwunschdepeschen, die dein nunmehrigen Fürsten Leopold III. von Lippe- Detmold anläßlich des Schiedsspruchs zu grinsten der Biesterfelder Linie zugegangen sind, hat fick) dem „Kl. I." zufolge auch eine solche des Kaisers befunden. — Demselben Blatte zufolge wird die hiesige japanische Gesandtschaft dem nächst zum Range einer Botschaft erhoben. Berlin, 26. Oktbr. Zum Eisenbahneraus stand in Rußland macht die Königl. Eisenbahn- direktivn Berlin folgendes bekannt: Der Zug verkehr zwischen Petersburg und! Wirballen ist von heute vormittag bis auf weiteres einge stellt worden. Ob Lokalzüge von nähergelegenen Stationen in Wirballen eintreffen oder dorthin äbfahren, ist noch, unbestimmt. Güterüberführ ungszüge von Eydkuhnen nach Wirballen und umgekehrt verkehren bis aus weiteres. Die Weichfelbahnen übernehmen auf dem lieber - gangspunkte Warschau-Ringbahn keine Züge. Nach, den -Stationen der Weichselbahnen und Hinterbahnen werden daher weder Güter an- genvmmen, noch Fahrkarten verkauft und Gepäck äbgcsertigt. Die Grenzstationen Alexandrowo, Svsnowicc und Granica dürfen solche Trans porte nicht annehmen. Die Warschau—Wiener Bahn lehnt die Verantwortung der rechtzeitigen Lieferung der Güter bis auf weiteres ab. In folge Eissperre auf dem Flusse Oku lehnt die Moskau—Kasaner Bahn die Weiterbeförderung von Gütern nach- Nishni-Nowgorod und- den dahintergelegenen Stationen ab. Derartige Gü ter werden bis auf wen eres nicht angenommen. — Die Köln. Ztg. erklärt alle Meldungen von deutschen Gegenvorschlägen, die das russ.-engl. Einvernehmen zum Scheitern bringen sollten, beruhten auf einer der „Times" würdigen Er- findnug. Die Nachricht s.i falsch, in ihrer All gemeinheit und lächerlich, in ihren Einzelheiten; übrigens war Botschafter von Alvensleben be reits zum Rücktritt entschlossen, ehe von einer rnMchi-enMchen Annäherung die Rede Ivar. Deutschland halbe ein derartiges Interesse an der Erhaltung des Friesens, daß es ihm nur recht fein könne, wenn die Reibungsflächen zwi schen Rußland und England! sich, verminderten. — Ein zu Versuchen mir der FunkentelLgra- Phic dienender Fesselballon in Belfort platzte in der HölM von 300 Meter und stürzte unweit des Beobachtuugsposteus nieder, ohne daß je doch jemand zu Schaden kam. Die Versuche mußten unterbrochen werden. P a r i s, 26. Oktbr. Dem Echo de Paris wird von Marineoffizieren bestätigt, daß sich die Mannschaft des Panzerkreuzers „Deputit-Thvu- ars" auf der Fahrt von Toulon nach! Saigon aM 26. Septechber d. I. gegen ihre Offiziere aus gelehnt hat. Insbesondere seien die zwei dienst habenden Offiziere von Maschinisten beim Appell beschimpft worden . Vier Rädelsführer seien fcst- genommen und in Kdtteu gelegt, jedoch! von ihren Kameraden befreit worden, die sodann auf Deck das ^evolutionäre Lied „die Internationale" anstimmten. Als Grund- der Meuterei habe die Mannschpft schlechte Kost angegeben. Madrid, 26. Oktbr. Der König und Prä sident Loubet kehrten gegen 1 Uhr von der Jagd in das Schloß, zurück. Ihn Nachmittag wohnte der Präsident einem Stiergefecht bei und em pfing spater in der französischen Botschaft Mit glieder der französischen Kolonie. Peter S b n r g, 26. Oktbr. Auf der Nikvlai- bahn, 5 Werst von Petersburg entfernt, begann stark, die Eisenbahnl-nie zu zerstören, um jeg lichen Verkehr nach! Moskau zu unterbrechen. Ebenso wurden die Telegraphen- uuo Telephon verbindungen zerstört. Als ihnen dies gelungen war, roste der Postzug aus Moskau heran; der Zugführer bemerkte das Zerstörnngswerk, und es gelang ihm, den Zug anzuhalten. Die wü tende Menge prügelte das Zugpersonal durch-, rührte dagegen die Passagiere nicht an. Der Dampf wurde «ns der Maschine abgestellt, die Reisenden mußten, ihr Handgepäck auf den Rücken, zn Fuß nach- Petersburg wandern. Zur Wiederherstellung der zerstörten Eisenbahnlinie wurde eiu gepanzerter Zug mit Militär abge sandt, die Waggons vorn und die Lokomotive als Beschluß. Tie Soldaten waren bereit, so fort zu schießen, falls Streikende sie belästigen würden. Der Fahrd-amm wurde durch In genieure wieder hergestellt. Auf den Südbahnen Rußlands soll der Streik ebenfalls begonnen haben. Nach Meldungen find außer Moskau auch Odessa und Warschau gänzlich abgoschnit- ten und mit der Außenwelt nur noch durch den Telegraphen verbunden, dessen Unterbrechung jedoch jeden Augenblick erwartet wird. In Mos kau befinden sich schon über dreitausend durch den Streik festgehaltene EiscnlMhnpassagiere.Der Streik nimmt zu. und das Militär schlägt schon die Bitten der Fabrikbeisitzer um Schutz ab, da nicht genug Truppen da sind. Auf den Bahnen finden Ausschreitungen statt; in drei Fällen sandten die Streikenden Lokomotiven unter vol lem Dampf die Linie entlang, welche Güterzüge und Gebäude zertrümmerten und schwere Be schädigungen der Linien verursachten. Rewyvrk, M. Oktbr. Präsident Roosevelt führte in einer Rede in Littlerock (Arkansas) aus, die Marine sei Amerikas „großer Stock" und würde nie gegen einen Schwachen zur Anwen dung kommen, wenn sich; der Schwache nicht . in die Lage eines ungezogenen Kindes brächte, wo eine Züchtigung notwendig sei. Der „große Stock" werde in einem solchen Zustande erhalten werden, daß die Notwendigkeit seiner Anwen dung gegen einen Starken nie eintreten werde. Gertliches und Sächsisches. — Freisinnige Interpellation sm Landtage über die Fleischnvt und die Schisführtsabgaben. Die Freisinnigen Abgeordneten Günther und Bär brachten in der zweiten Kammer folgende Interpellationen ein: „1) Hat die Königliche Staatsregierung angesichts der durch- die Fleifch- not im Lande herrschenden Kteis-chteuerung be reits Maßregeln zur Beseitigung oder Linder ung derselben im Jutecesse der Bevölkerung in die Wege geleitet Und durch welche Maßnahmen gedenkt die Königliche Staatsregierung der enor men Fleischteuerung abzuhelfen? 2) Hat die Königliche Staatsregierung ihre Vertreter im Bundesrate angewiesen, gegen die Einführung von Schiffahr-tsdbgaben auf den natürlichen Bin- nenschiffalMsstrnßen zu stimmen?" — An gute, alte Zeiten erinnert die Bekannt gabe von Fleifchermeistern in Oelsnitz i. B., die Schöpsenfleisch von weioefetten Hummeln mit 50 Pfg. das Pfund anbieten. Ich Verhältnis zu den sonstigen gegenwärtigen Fteifchpreisen — das Kilo 1,60 bis 1,80 Mark — ist dieser Preis zwar niedrig zn nennen: wenn jedoch Mitte der 90er Jahre ein ähnlich! frühzeitiger Winter wie Heuer das Weiden der Schafe sm Freien unmög lich und das schnelle Wegfchlachten der Tiere notwendig machte, so konnte man damals schöne Schöpskeulen für 30, sogar für 25 Pfg. das Pfund kaufen. Dahin wird's wohl nie wieder kommen. machers Breun, auf der rechten Seite der Straße sah, nach- links ansgewichen, um vvrbeizukom- men. Plötzlich! lief das Kind kurz vor dem Rade über den Weg, wurde erfaßt, zu Boden geschleu dert Uno so schwer verletzt, daß noch an dem selben Tage infolge Tchädclbruchs der Tod ein getreten ist. Rach den Aussagen der Sachver ständigem eines Berufsfahrers und des Mit besitzers unseres Sportplatzes, die zugunsten des Angeklagten lauteten und oas Unglück lediglich auf einen unglücklichen Zufall zurückführten, wurde Meier von Strafe und Kosten freige sprochen. O b e r reichenba ch, 26. Oktbr. Der Mau rerpolier Franz Moritz Ritter hier zog sich am 13. Oktober bei Ausübung feines Berufus eine Quetschung der linken Fußzehen zu. R. beachtete anfangs die Verletzung nicht, später trat aber eine Verschlimmerung ein, sodaß er ins Kranken stift Zwickau überführt werden mußte. Jetzt ist Ritter daselbst seinen Verletzungen erlegen. Markersbach bei Scheibenberg, 20. Okt. Hier ist ein Waldarbeiter so unglücklich von einem Baume herabgefallen, daß er sich einen Bruck/der Schwdel'decktz zuzvg. Der Verunglückte, der verheiratet ist, wurde in das Krankenhaus zu Scheibenberg überführt. Asn Aufkommen des Verletzten wird gezweifelt. Zwickau. In früheren Jahren schätzte inan den WiMt des Metalles Wolfram gar nicht, so daß es mit den Quarz-, Gneis- und Gtimmer-- masfen auf die Halden geschafft wurde, wo es vwl eJahre geschlummert hat. Als die Nach frage nach' diesem wertvollen Metall sich! stei gerte, wurde seit einigen Jahren sm Erzgebirge ans den Halden emsig ua-ch Wolfram gesucht. Um aber den Wolfram auch aus der Tiefe zu gewinnen, hat man in Zinnwald-, Wei man ihn in anderem Gestein häufig Vorstand, einen Stol len angelegt, und man hofft- daß eine reiche Ansbeute werden wird. — Die seit dem 4. d. M. vermißte, im 15. Lebensjahre stehende Fabrikarbeiterin Hedwig S. in Werdau ist aM 24. d. M. am Pleißen- wehre an der Parkstraße tot anfgefunden worden. Crimmitschau, 24. Oktbr. Der 56jäh- rigen Fabrikwolferin Schulze wurde heute Mittag von der im Gange befindlichen Maschine die linke Hand vollständig, abgerissen. — J-m Verein für Feuerbestattung zu Chem nitz wurde vorgestern eine nicht nur für Chem nitz, sondern für ganz Sachfen hochwichtige Mit teilung gemacht. Der dortige Feuerbestattungs- Verein besaß zwar seit einem Jahre bereits die baupolizeiliche Genehmigung zur Erbauung ei nes Krematoriums, doch, konnte ihm die Geneh migung z Um Betriebe nicht erteilt werden, Weill nach einer Verordnung des Ministeriums des Innern die Leicheuverbrennung in Sachsen nicht zulässig sei. Gegen diese Entscheidung der Bor instanzen legte der Verein beim Oberverwal- tungsgericht Rekurs ein mit der Begründung, daß ein die Leicheneinäscherung in Sachsen ver bietendes Gesetz nicht existiere und die Bestimm ungen der Generalartikel vom 1. Januar 1580 über die Leichenbestattung in Sachsen der Lei- chcnverbrennung nicht entgegenstünden. Auf diese Anfechtungsklage hin hat der erste Senat des Oberverwaltungsgerichts in seiner Sitzung für Recht erkannt: Tas Vorhandensein eines ; zwingenden Gebotes der Leichenb-cevdigung und P l a u e n, 25. Oktbr. Von der Strafkammer : in Verbindung hiermit eines gesetzlichen Ver des hiesigen Landgerichts wurde ein Radfahrer ' botes der Feuerbestattung für Sachsen muß ver-
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