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Der Grenzbote : 14.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190511147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051114
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-14
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 14.11.1905
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Der Greuzboie ei,. läglich - mtt Ausnahme des den Son». Feierragcn < folgenden Tages und kostet vierUH»^ .ch, voraus- bezahlbar, 1 Mk. 2v Pfg. Bestellungen werden 'er Geschäftsstelle, von den Austrägern deS BiuNes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen für Adorf und das ödere Vogtland ! Inserate von hier und aus dem VerbreituugS- ! bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittag? 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Atto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. r . , K-orrntK-ALl die Wt'Nlttsbet.inHe „Der Heitspieqe?" Fernsprecher Nr. 14. Ä65. Dienstag, den 14. Novemder 1805 Aayrg 70 Politische Rundschau. Berlin, 12. Novbr. In Gegenwart des Kaisers und des Königs von Spanien wird heute die Vereidigung der Rekruten der Potsdamer Garnison stattfinden. — Abends wird der Kö nig nach Wien abreisen. Potsdam, 11. Novor .Der Kaiser besich»- tigte mit dein König von Spanien und^ dem Kronprinzen sauf der offenen Reitbahn das Re giment Garde hu Corps die alte und die neue Remvnteabteilung. Hieran schloß sich ein Offi- ziers-Lanzenfechten owie ein Jeu de Rose, ge ritten vom Kronprinzen und zwei Offizieren. Es folgte ein Parademarsch von zwei Zügen, von denen der eine schrerze, und der andere gelbe Kürassiere trug. Hierauf bestiegen der Kaiser, der König, sowie der Kronprinz Au tomobile und fuhren nach dem Offizierskasino des Regiments Garde du Corps, wo eine Be sichtigung der Inneneinrichtung vorgenommen wurde. Aw Kasino waren vier Posten aus gestellt, zwei in Uniform aus der Zeit Fried richs'der Großen, zwei in Uniform aus der Zeit Wilhelms II. Nach der Besichtigung fuhr der Kaiser nach dem Neuen Palais, der König van Spanien zum Prinzen zu Salm-Salm. Berlin, 13. 'Mvbr. Nach! einem Tele gramm des Gouverneurs Grafen Götzen am II. d. M. ist, nachdem die telegraphische Verbindung wieder hergestetlt worben war, aus Kilossa ge meldet worden, daß nicht sowohl die Station als vielmehr die Dörfer der Umgegend von Kilossa von mehreren tausend Aufständischen angegriffen worden sind, wobei von diesen ge gen 600 Hütten verbrannt wurden. Bezirks amtmann Lambrecht hat die Aufständischen als bald in südlicher Richtung in die Flucht ge schlagen. Von Station Bis'marcksburg werden Unbvtmäßigkciten einzelner Häuptlinge gemel det. Im Bezirk Kilwa ist die Gefangennch- mung des wichtigen Hauptanführers der Auf ständischen Kirungu gelungen, was die Wie derherstellung der telegraphischen Verbindung zwischen Kilwa und Linoi erwarten läßt. Haupt mann Seyfried ist am 8. November von Linoi in der Richtung aus Kiswere abmarschiert. — Gegenüber dem bisher noch giltigen Flot tengesetze für die Jahre 1906 bis 1917 soll nach der Aufrechterhaltung eines Abgeordneten in der „Köln. Vvlksztg." eine jährliche Mehr ausgabe von 70 Millionen Mark für Marine zwecke gefordert werden, überhaupt aber eine Gesamtausgabe von 750 600 000 Mark. Nach dem Flottengesetz von 1900 sollte für die fol genden Jahre eine Mehrausgabe von rund 80 Millionen Mark nötig sein. Gegenüber dem be vorstehenden Flottengesetz würden die neuen, in Aussicht stehenden Forderungen wieder eine große Steigerung bringen. Unser Marinestat forderte 1895 nur erst 81 Millionen Mark jähr lich. 1900 schon 155 Millionen, 1905 rund 235 Millionen und 1912 würde er bereits 320 Millionen erfordern, sich also in 17 Jahren vervierfacht Haden. Mit der zu erwartenden Neufvrderung des Baues von sechs Panzerkreu zern an Stelle der im Jahre 1900 vom Reichs tag abgelehnten AuSlandskreuzer verbindet die Marineverwaltung offenbar einen doppelten Zweck, indem sie einerseits Schiffe für den Aus- landsdienst bereit stellen will, deren Vermeh rung ja schon lange einem dringenden Bedürf nis entspricht: andererseits will sie diese Kreu zer bei der heimischen Schlachtflotte verwenden, wenn keine Verwickelungen ihre Verwendung draußen nötig machen. Ta nun für dieSchlacht- flotte nur noch Panzerkreuzer in Betracht kom men können, so sind solche gefordert, obwohl sie in bezug auf Baukosten und Armierung weit teurer ausfallen als die seiner Zeit verlang ten Auslandskreuzer. Ob dieser Kompromiß die Anerkennung des Reichstages finden wird, ist nicht mit Sicherheit vorauszusehen. Es bleibt aber zu hoffen, daß es der Marineverwaltung gelingen wird, die Notwendigkeit desselben über zeugend darzutun. Sie selbst leitet ja dabei in erster Linie der Gedanke, die nötigen Forder ungen möglichst sparsam za gestalten und durch diese Art der Vorlage zwei gleich nötige Bedürf nisse — Vermehrung -der Auslanüsflotte und der Kreuzer bei der heimischen Schlachtflotte — zusammen zu befriedigen. Daß die Vorlage eine weit höhere Geldforoerung aufweisen wird als die ini Jahre 1900 beantragte, liegt in den -Erfahrungen der letzten Jahre, denen die Marineverwaltung Rechnung tragen muß, wenn sie nicht zurückhleiben und uns dadurch we niger brauchbare Schisse liefern will. Berlin, 1l. Noobr. Die Tabaksteuervor lage bringt nach der „Süod. Tabakztg." in der jetzigen Fassung eine Zigarettenpapier-Stem^ steuer von 2 Mark für 1000 Blättchen, eine Erhöhung des Zolles auf ausländische Ziga retten von 270 auf 1200 Mark, beträchtliche Zollerhöhungen für andere Fabrikate, eine Er höhung des Zolles auf Tabaksuden von 85 auf 100 Mark Wertsteuer und für sämtliche Roh- täbake von 25 Prozent des Fakturenbetrages. Die Zigaretten-Bandervlsteuer ist fallen gelas sen. Mit der Einbringung der Vorlage soll ein. provisorisches Sperrgesetz erlassen werden. Tic Verzollung sindet bis zum April 1906 zum al ten Satze statt. Der Zweck des Sperrgesetzes ist die Feststellung der bis zum April 1906 ab- gehobenen Quantitäten, um die entsprechende Nachsteuer der im gebundenen Inlands-Verkehr befindlichen Tabake eintreten zu lassen, wäh rend die sm freien Inlands-Verkehr befindlichen Tabake und Fabrikate schätzungsweise heran gezogen werden sollen. Die Mehreinnahme aus der Tabaksteuer-Vorlage ist auf 40 Millionen berechnet. — Die Polen im Harz. Man schreibt aus Blankenburg fm Harz: Wie sich die Polen selbst mitten im Herzen des deutschen Vaterlandes breit machen, kann man hier in der katholischen Kirche beobachten. Sobald der Gesang beginnt, übersck)reien die polnischen Kirchenbesucher mit ihrem Gesang in polnischer Sprache die Stim men der Teutschsingenden, so daß diese wohl oder übel auf ein Mitsingen verzichten müssen. In derselben Kirche hängt seit einiger Zeit auch eine 'Fahne mit polnischer Inschrift; sie soll einem polnischen Gesangverein gehören. Wenn sich in deutsch-polnischen Gebieten die Teut- schen herausnehmen wollten, in den dortigen Kirchen deutsch zu singen oder eine deutsche Fahne aufzuhängen, dann würden sie von den Polen sicherlich daran gehinoert lverden, wäh rend hier in rein deutschem Gebiet die Polen sich herausnehmen, mit ihrer Sprache undNatio- nalität dominieren zu wollen. — Begräbnis auf Staatskosten. In einem großen Teil der Schweiz bestehen mit Bezug auf die Beerdigung Verstorbener eigenartige, aber der Nachahmung würdige Gesetze, die von der Auffassung ausgehen, daß im Tode alle Unterschiede ausgeglichen werden. Im Kanton Basel-Stadt wird jeder Tote auf Staatskosten begraben, der -Sarg uns alles notwendige Zu behör durch bestimmte von der Regierung er wählte Unternehmer geliefert. Einschließlich des Grabes selbst und dessen Versorgung ist alles frei. Reich und arm genießt diesen Vorzug in gleicher Weise. Nach einem vom Lancet mitge teilten Bericht erfolgen jährlich von 1600 Be stattungen durchschnittlich 1100 auf Kosten des Kantons. Die Ausführung des Gesetzes ist ei nein Beamten der Sanitätsabteilung über tragen. Tie mittleren Kosten pro Jahr find etwa folgende: 9500 Mark für Särge, 22 000 Mark für das Begräbnis, 13 000 Mark für , Löhne, 10 000 Mark für Verwaltung der Kirchhöfe u. a. Seit dem 1. Januar 1895 würde ein ähnliches Gesetz auch ijml Kanton Neuenburg angenommen, wonach jede Gemeinde des Kantons alles Nötige für s das Begräbnis eines Bürgers mit Ausnahme des Sarges liefern sollte. Warschau, 11. Novbr. Graf Witte em- ! Pfing die Delegation der Warschauer Rechts- s anwälte und erklärte ihr: „Der Kriegszustand in Polen wird nicht aufgehoben, Reformen wer- ! den nicht eingeführt, bis bas Land sich be- ! ruhigt hat. Ich befürworte eine lokale Selbst- s Verwaltung!, aber keine politische Autonomie. Ich s bin Polen ivohlgeneigt, aber unter Zwang wird s die Regierung nicht nachgeben." — Eine Eifenbahnreform in Italien. Eine s freudige Kunde für alle Jtalienfahrer wird dem ' „B. T." aus Rom gemeldet: Italien kam bis- s her seinen Verpflichtungen gegen den Reise verkehr nicht in solchem Grade nach, wie es sich gebührte. Obwohl der Reiseverkehr eine Gold ader für Italien ist, waren die Eisenbahnverw-al- tungen bisher dem Verkehr in keiner Weis« durch Ermäßigungen enlgegengekommen. Das soll jetzt anders werden. Die Direktion der Staatsciscnbahn beschloß, daß von 250 Kilo metern ab die Fahrkarten eine Preisermäßig ung erhalten werden, die schließlich die Hälfte des bisherigen Preises überschreitet. Tie Er mäßigung tritt ein, sobald der Minister den Beschluß unterzeichnet. Der Fremdenstrom durfte sich in Italien außerordentlich heben. New York, 11. Novbr. Eine Massenver sammlung der antibritifchen Alliance und der irischen Vereine nahm eine Resolution an, in welcher die Befürchtung ausgesprochen wird, England werbe für ein amerikanisches Bünd nis. Sie bezeichnet England als Störer des Weltfriedens, weil es gelegentlich der Marokko frage mit Delcassee gegen Deutschland intri gierte. Die Resolution verurteilt ferner die ja panische Allianz und warnt die Union vor dem Zusammengehen mit England. Ten Vorsitz führte der Richter des obersten Gerichtshofes des Staates Newyvrk. Ein früherer Senator und viele andere angesehene Persönlichkeiten waren anwesend. Gertliches und Sächsisches. Adorf, 13. N.'vbr. Eingebrochen wurde heute nacht in den ncuerrichteten, noch unbe wohnten Grenzaufseher-Häufern bei Rebcrs- reuth. Der oder die Diebe entwendeten, nach Ausbrechen von Türen, verschiedenes Bauhand werkszeug. — Tot aufgefunden wurde am Sonn abend auf Siebenbrnnncr Flur der Tischler Robert Wilhelm Höfer aus Sträßel. Vermut lich ist sein Dod infolge Erfrierens cingetreten. Höfer war in Hermsgrün geboren, stand im 54. Lebensjahre und war Wittwer. Bad Elster, 13. Novbr. Gestern Sonn tag Nachmittag punkt 3 Uhr erklangen plötz lich an vielen Platzen unseres Ortes Feuer- alarmfignale, es stellte sich! aber sogleich heraus, daß es nur blinder Feuerlärm war. Ter Kom mandant der freiwilligen Feuerwehr, Herr Leh rer Franz Auerswald, hatte ganz unerwartet eine Hauptübung anberaumt und die Korps- mitglieder auf diese Weise zusammenberufen. Als Brandvbjekt war das Gasthaus „Deutsches Haus" ausersehen. Nach einem Zeitraum von kaum 20 Minuten gaben 2 Schläuche aus ei nem Hydranten bereits Wasser. Auch die Spritze war in Tätigkeit, dieselbe war unweit des Hotels „Reichsverweser" an den z. Z. stark angeschwol lenen KtzGeWach vorgefahren, und wurde nun von drei iSchläuchen Wasser auf das angenom mene Braudobjekt geworfen, was den Zweck
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