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Der Grenzbote : 26.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190511265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051126
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-26
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 26.11.1905
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Der Grembole. ! Der Grenzbote er,., täglich i mit Ausnahme des den Son». Feiertagen , folgenden Tages und kostet viertel,^., ,ch, voraus- j bezahlbar, 1 Ml. 2o Pfg. Bestellungen werden ' kn " er Geschäftsstelle, von den Austrägern Les ' Braltes, sowie von allen Kaiser!. Postaitstalten und Postboten angenommen ÄgeW mlh ÄiiztMl für Adorf und dos olmr Vogtland l Inserate von hier »nd aus dem Verbreitung-- t l bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder ! deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr ! für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Er? er AN GmZMAgs Äre Gratisbeilage ZeitspiesteE". Fernsprecher Nr. 14. äf» 273. Sonntag, den 36. November 1903 Iahrg 7o Dienstag, den 28, November 1905, vorm. 10 Uhr soll in der Gastwirtschaft August's Ruh hier L Losa öffentlich versteigert werden. Adorf, am 25. November 1905. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. politische Rundschau. — Kaiser Wilhelm wird, nach einer Acußer- nng des spanischen Munsters des Auswärti gen, in Madrid im März n. I. den König Al fons besuchen. Berlin, 21. Novbr. Tie Reichsfinanz-Re form dringt auch e-ine anderwcite Regelung der Matrikularbeiträge. Eine völlige Befreiung der Einzelstaaten von ungedeckten Matrikular-Um- lagen ist nicht geplant, wohl aber ist ein Höchst- Maß dieser Auslagen in Aussicht genommen, und zwar im Betrag von 40 Pfg. aus den Köpf der Bevölkerung. In besonderen Fallen, wie Kriegsfällen, bleiben sie verbündeten Re gierungen bereit, auf die Begrenzung der zu leistenden Matrikularbeiträge zn verzichten. Bei 40 Pfg. und einer Bevölkerung von 60 Million Körnen würde der von den Einzelstarten ge gebenenfalls aufzubringende Betrag sich immer noch auf 24 Millionen belaufen und mit der Bevölkerung steigen. — Bülows Erbe. Tas „Berl. Tagebl." mel det: Tas Godefroysche Haus, Ecke Wilhelm- u. Leipziger Straße, das Fürst Bülow nebst an deren geerbt hat, ist von -er hiesigen Firma W. Lipp-mann für über drei Millionen Mark getauft worden. Tier notarielle Akt wird aller dings erst in einigen Tagen stattfinden. Täs Hans soll niedergerissen werden und an feiner Stelle ein modernes Hotel entstehen. — Ter heilige Rock. Vor dem Münchener Schwurgericht hatte sich der verantwortliche Re dakteur der „Südd. Mvnatsztg.", August Rich ter, wegen Verbrechens gegen die Religion zu verantworten. Er hatte in seinem Blatte einen abfälligen Artikel über oen „heiligen Rock" zu Trier und in einer anderen Nummer kritische Bemerkung gegen eine Münchener Fronleich namsprozession veröffentlicht. Ter Andrang Les Publikums zu der Verhandlung war außer ordentlich stark. Nach Vernehmung der Sach verständigen, die sich für den Angeklagten un erwartet günstig gestaltete, wurde er mittags freigesprochen. — Eine Flottenfpenoe deutscher Gymnasia sten soll ins Leben gerufen werden. Tie Prima des Kaiser Wilhelmsgymnasiums zu Hannover wendet sich an alle Gymnasiasten Deutschlands mit einem Aufruf, zu einer „Flottenspende deut scher Gymnasiasten", die dem Kaiser am Tage seiner silbernen Hochzeit für die deutsche Flotte überreicht werden soll, je 50 Pfg. beizurragen. Wien, 24. Novbr. Tic Mächte werden die ablehnende Note der Pforte nicht beantworten. Ihre Entgegnung bestehe in dein Auftrage an die Flvttenkommandanten, die Aktion zu be ginnen. Tie von Wien aus angeregte Mahn ung der Mächte an die Balkanstaaten, sich ruhig und neutral zu verhalten, wird bereits in Bel grad, Sofia und Athen cingetroffen fein. Paris, 24. Novbr. Ter Kieler Jachtklub teilte dem französischen Jachtklub mit, daß er «n dem nächstjährigen Wettsegeln um den fran zösischen Preis teilnehmcn werde. Ter Brief erregte iin Jachtklub großes Aufsehen. Man glaubt hier, daß Prinz Heinrich mW seiner Segel jacht nach Trouville kommen werde. Ter Klub beschloß sofort den Bau einer neuen Jacht, die den französische» Preis hauptsächlich gegen die deutschen Wettbewerber verteidigen soll. Konstantinopel, 24. Novbr. Tie Ant wortnote der Pforte aus das Ultimatum der Mächte schließt ,mit der Bemerkung: Tie Hal tung der Mächte habe die Gefühle aller Musel manen bereits so tief verletzt, daß, falls die ! Mächte noch weiter gingen, die Pforte die Ver- : antwortung für alle weiteren Konsegnenzen ab lehnen und auf die Mächte werfeu müsse. Nichtsdestoweniger werden die Mächte ihre Ak tion fortsetzen und wahrscheinlich einige Inseln besetzen. London, 24. Novbr. Tie „Times" mel den aus Moskau: Ein großes Warenhaus wurde völlig demoliert, weil die Firma es Mehn-te, die Arbeitszeit, zu verkürzen. Einige hundert Dienstboten durchziehen die Straßen mit roten Fahnen. Sie fordern die Dienstboten in allen Häusern auf, ihre Arbeit nieoerzulegen. Auch die Dienstboten fordern den Achtstundentag. Warschau, 25. Novbr. Gestern früh dran gen zwei bewaffnete unbekannte Männer in die Wohnung des Postbeamten Spasskij ein und erschossen den daselbst anwesenden Kosakenhet- mann Alexejeff und den Kaukasier Akojew. Tie Täter entkamen. Auch Spasskij wurde schwer verletzt. — Wladiwostok ist zwar jetzt ruhig, doch liegen noch Hunderte von Leichen in den Stra ßen. Bis zum 17. November beziffern sich die Verluste wie folgt: 500 Russen gstötet, 1500 Chinesen getötet, 800 Gebäude niedergebrannt. Gertliches und Sächsisches. Adorf, 25. Novbr. Ter Turnverein Adorf E. V. veranstaltet, wie schon bekannt gegeben. Morgen Sonntag abend von 8 llhr an in seiner geräumigen Turnhalle eine öffentliche Theater aufführung. lieber die Bretter geht Las Schau spiel in vier Aufzügen „Kindesliebe und. Ttenst- pflicht", ein ernstes Stück, welches inhaltlich des» feierlichen Charakter des Totensonntags vollauf entspricht. Tic aufführenden Dilettan ten sind in Len Hauptrollen erprobte Kräfte, sodaß bestes Gelingen erwartet werden darf, besonders, da in der Turnhalle die äußerst günstigsten Bühnenverhältnisse vorhanden sind, vor allem genügen- Platz auf der Bühne selbst, neues, prächtiges TekorarionsMatcrial und Ku lissenwerk sowie splendid- gehaltene elektrische Beleuchtung der Bühne. Tas sind Faktoren, die wohl bedeutend mitsprcchcn und einer Theateraufsührung etwas Vollkommenes ver leihen. Alle Freunde des Theaters und der Turnerei möchten Lem Rufe Les Turnvereins Folge leisten, damit dieser morgen ans ein volles Haus befriedigt seine Blicke richten kann. — Ter Bericht über die gestrige Stadtvcr- ordneten-Sitzung erscheint in nächster Nummer. — „Zwei glückliche Tage" ist Lie Weihnachts- Novelle betitelt, welche in vorliegender Num- mer beginnt. Tiefe Novelle kommt nur in oen fünf Ausgaben des Grenzbotcn zum Ab druck, welche zur Gratisverbreitung ijm oberen Vogtland und angrenzenden Böhmen gelangen. Ta die Weihnachtsgeschichte in den fünf Num mern für den Totensonntag, 1., 2,, 3. Advent und für 19. Dezember von Anfang bis zum Ende enthalten sein wirs, so dürfte sich: das Mitlesen dieser Novelle auch für die Nicht-Abon nenten, welche Lie Reklame-Nummern gratis er halten, empfehlen. Daß wir eine kurzweilig geschriebene Novelle ausgesucht haben, wird sicher dazu beitragen, Laß auch die Gratis-Be zieher an den obengenannten Erscheinungstag.cn auf unser Blatt aufsehen und es gründlicher durchlesen werden, als einen großen, nur mit Annoncen bedruckten Zettel, Len man nach nur oberflächlicher Durchsicht achtlos beiseite wirft. — Für die Streikenden und AusgesperrtM haben zahlreiche Geraer Geschäftsleute in den letzten Tagen Lebensmittel, Feuerungsmaterial usw. gestiftet, auch- von anderer Seite gehen zum Teil recht erhebliche freiwillige Beiträge in bar ein. Weiter haben nächst ddm Geraer Gewerllchaftskartell auch alle anderen hiesigen organisierten Arbeiter, so vor allem die Schnei der, Buchdrucker, Maurer usw., den Beschluß gefaßt, während der Dauer der Textilarbeiter bewegung wöchentliche Extrabeiträge in Höhe von 25 Pfg. bis 1 Mark pro Kopf zu steuern. Vom Chemnitzer GewcrkschaftSkartell sind 500 Mark eingegangen, die das Kartell letzthin be willigte. Die Chemnitzer Filiale des Deutschen Textilarbeiterverbandes hat beschlossen, den Ausgefperrten 300 Mark zu überweisen. — Spielplan -es Stadtthealers Plauen vom 26. Novbr.—3. Dezbr. Sonntag nachm. halb 4 Uhr: Ter Müller nnd sein Kino. Abend halb 8 llhr: Tie Brüder von St. Bernhard. Montag 8 llhr: Traumulus. Dienstag: Traumulus. Mittwoch : Ter Trompeter von Säkkingen. Don nerstag: Giroflee - Girofla. Freitag: Tosca. Sonnabend halb 8 Uhr: Gasparone. Sonntag halb 4 llhr: Frau Holle, Märchenspiel v. Ost. Will. Abend halb 8 Uhr: Tannhäuser — Aus Netzschkau bezw. Mylau schreibt man: In hiesigen Arbeiterkreisen zirkuliert das Ge rücht, -aß von England 2 Millionen Mark (?) Unterstützungsgelder Lein Textilatbeiterverbanh in Berlin zugegangen seien, sodaß der Streik immer noch acht Wochen mindestens ausgehalten werden könne. Eibenstock, 24. Novbr. Tie Sticker Queck, Stemmler und Müller bei der Stickereifabrik von Ziegler u. Co. hier hatten ihre schulpflich tigen Kinder mit Fädeln und Aufpassen be schäftigt. Tie Firmeninhäber wurden vom hie sigen Schöffengericht zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt, die Väter aber frei-gjefprochen. Auf erhobene Berufung des Amtsanwalts hat das Landgericht Zwickau die Väter der Kinder' we gen Beihilfe ebenfalls mit einer Geldstrafe be legt. — Ein Streik in der Metallwarenfabrik von M. Böhme in Scheibenberg ist deshalb ausge- brochen, weil der Inhaber der Fabrik einen Arbeiterausschuß als Berlmndlungsorgan für die Wünsche der Arbeiter nicht anerkannte. Die Streikenden verlangen ferner die WiedereinftM- unc zweier entlassener Arbeiter. An Stelle der 42 Ausständigen melden sich viele neue Arbeiter in Ler Fabrik an. — In der Sitzung der zweiten Kammer des sächsischen Landtages am Freitag verkündete der Präsident Dr. Mehnert, er sei von der Regier ung beauftragt, zu erklären, daß die Regier ung in kürzester Zeit der Kämmer eine Vorlage wegen Aenderung in der Zusammensetzung Ler ersten Kammer unterbreiten werde. — Bei der Spar- und Tärlehnskafse Rosen thal, e. G., ist Lurch Revision ein Fehlbetrag von ungefähr 12 000 Mk. aufgeoeckt worden. Der Kassierer hat darauf beim Amtsgericht Ka- menz selbst Anzeige erstattet. E i n g e s a n v. — Der Turnverein E. V. zu Adorf bez. dessen Turnrat hat die vom Einsender in Nr. 274 d. Bl. gegebenen Anregungen wohl in Erwägung gezogen, hat aber aus mehrfachen Gründen (Ruhe im Saal, Beheizung desselben, Lichter sparnis usw.) das eingeschlagene Verfahren ver suchsweise wählen müssen. Wer wird so voreilig urteilen, ohne dazu Len geringsten nachweis baren Grund zu haben? Mängel können doch erst abgestellt werden, wenn solche sich gezeigt haben! — Uebrigens verdient das Schauspiel Kindesliebe rind Dienstpflicht" ein volles Haus.
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