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Der Grenzbote : 25.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190511255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-25
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 25.11.1905
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Der Krenzbote er^ " täglich : mtt Ausnahme des den Son». -d Feiertagen ! folgenden Tages und kostet vierteha., ch, voraus- s bezahlbar, 1 Ml. 2v Pfg Bestellungen werde» ) in >r Geschäftsstelle, von den Austrägern des Blattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen D... < für ° Inserate von hier und aus dem VerbreiMugS- t bezirk werden mit 10 Pfg., von auswärts mit 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Adorf Md das obere Vogtland Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr, 14. ArrsxL» die . Wv^isdei^sge „Wer ^eit^pieste!". Fernsprecher Nr. 14. S74. Sonunürnd, den 25. November 1805 KntzrMTO Diejelügen armen Personen, die bei der heurigen Christbescherung bedacht sein wol len, haben sich bis 30 ds. Mts. bei uns zu melden. Adorf, den 23. November 1905. Politische Rundschau. Bertin, 23. Novbr. Tie „Norbd. Allg. Zig." kündigt für die Reichsfinauzreforjn ferner die Erhebung einer Stempelsteuer für große Verkehrs- und Güterumsätze, einer Steuer für Personenfahrkarten iin Eisenbahn- und Dampf- schisfverkehr, einer Steuer für Lnxuskraftwa'gen und einer Quittungssteuer am. — Der Verkehr mit Kraftwagen hat h in neuester Zeit zu einer Bedeutung entwickelt, die voraussichtlich im Laufe der Jahre erheblich wachsen wird. Es lag daher nahe, diese jüngste Erscheinung des Reiseverkehrs mit in das Steuer-Programm auf zunehmen. Jedoch war es nicht die Absicht der Reichs-Regierung, der Entwickelung des Ver kehrs und der Verkehrsmittel Hemmnisse in den Weg zu legen, die der Güterbeförderung, so wie der gewerbsmäßigen Personenbeförderung dienen; sie hat die Kraftdroschken und Kraft- omnihMe von der Steuer freigelassen. Da gegen erscheint bei Luxuswagen, die nur in sehr begüterten Kreisen gehalten werden, eine Be steuerung angebracht. Angesichts der Höhe des Anschaffungspreises und der jährlichen Repara- turkvsten wird die im Vergleich dazu niedrige Steuer, die in Form einer Grundgebühr von 100 bis 150 Mark jährlich, je nach Größe des Wagens und nach der Höhe der Pferdekraft, er hoben wird, ans Vie Entwickelung! des Ver kehrs mit Kraftwagen schwerlich irgend eine nachteilige Wirkung ausüben, sw daß die Ktaft- wagcninoustrie eine Beeinträchtigung ihres Ab satzes nicht zu befürchten hä.t-e. Nach den Fest stellungen, die sich wesentlich ans Frankreich, gründen, dürfte der 'Jahresbeitrag annähernd 3,5 Miktionen Mark betragen. — Ein Streik oer Wäschearbeiterinnen in Bielefeld. In Bielefeld streiken zurzeit die Wäschearbciterinnen. Am Donnerstag haben sämtliche Arbeiterinnen der letzten noch im Be trieb befindlichen Wäschefabriken die Arbeit nie- I dergelegt. Ausgenommen sind nur vier Fa- ! brilen, die die Forderungen bewilligt Haben. Es streiken etwa 1000 Arbeiterinnen. Die Fa brikanten der Wäsche-Industrie beschlossen in einer Anzahl von Betrieben die teilweise Be- j willigung der Forderungen, die die Streikenden ! erheben. — In wenigen Tagen wird eine neu? Zäh- ! lung den Bevölkerungsstand des Deutschen Rei- ! ches feststellen und ohne allen Zweifel ergeben, ! daß wir die 60. Million schon ein erhebliches s Stück hinter uns gelassen haben. Mir 1. Te- ! zember 1900 betrug die Bevölkernngszahl des - Deutschen Reiches 56 367 178 Köpfe, uuer jähr licher Geburtenüberschuß aber beträgt reichlich! 800 000. Was das bedenken will, das wird am besten gewahr, wenn man diesen Stand der Tinge mit den Verhältnissen in Frankreich ver- ! gleicht. Tas ist ja unn schon des öfteren ge schehen und des öfteren hat. man auch die ent sprechenden Schlüsse ans diesen Verschiedenhei ten gezogen. Augenblicklich aber fordern die Zahlen in besonberefn Maße zu solchen Raisonne- ments heraus, denn jetzt liegen die Dinge so, daß die Gesamtzahl der Geburten in Frankreich, etwa so groß ist, wie der Geburtenüberschuß in Teutschland. Wie der in den letzten Tagen erschienene amtliche Bericht feststellt, sind 1904 in Frankreich 818 229 Kinder geboren worden; bas ist die schwächste Ziffer, seit diese Statistik existiert, 142 000 weniger als in den 70er Jah ren des vorigen Jahrhunderts. Gleichzeitig hat ... die Zahl der Todesfälle zugmommen, 761203 - gegen 753 606 im vorhergehenden Jahre. Tas i Jahr ist in dieser Beziehung immer noch nicht gerade ein schlechtes gewesen. (Durchschnitt i 797 000). Trotzdem ist der Ueberschuß der Ge- § bürten über die Todesfälle geringer als tzn ' Vorjahre: er beträgt o7 025. Dr. Jaques Ber- tillon, der im „Temps" diese Ziffern mitteilt, knüpft daran einen Vergleich Frankreichs mit einigen anderen Ländern und stellt fest, daß sm Jahre 1903 England mir einer,Geburtsziffcr von 1 183 607 um 515 642 Seelen gewachsen . sind. Tie Zn nähme Oesterreich-Ungarns betrüg t fast ebenso viel (514 442), während das Deutsche Reich mit 1 983 078 Geburten nnd I >70 905 Todesfällen um 812173 Einwohner sich, ver mehrt hat. i — Jin Bezirk Dar es Salam haben sich 260 Aufständische freiwillig unterworfen. — Wolffs Tel.-Bur. meldete unter gestrigem Tage aus München: „Tie Gräfin Montignoso ist heute mittag mit dem Brenner Schnellzuge nach Italien abgereist." — Tie Wiener „N. Fr. Pr." läßt sich aus München melden: „lieber den Zweck der Ankunft der Gräfin Montignoso, die Tauer ihres Aufenthaltes, Zeit nnd Ziel ihrer Weiterreise ist vorderhand nichts bekannt. Prag, 21. Novbr. Tas bekannte tschechisch- nationalc Smichower Aktienbränhans spendete aus seinem Reingewinn pro 1904 2000 Kro nen für den tschechischen Schulverein. — Tschechische Roheiten. Aus Prag wird geschrieben: Seit den letzten Straßeudemon- strationen ist der Haß des tschechischen Straßen pöbels gegen die Deutschen im Wachsen begrif fen. Tiefer Haß kehrt sich auch gegen die deut schen Soldaten. Vor kurzem wurden zwei deut sche Jäger von einem Pöbelhaufen überfallen, oer hierauf ein deutsches Gasthaus in der Vor stadt Zizkow gänzlich' demolierte, und am' Sonn tag würbe neuerlich ein Jäger überfallen, von dem man annahm, daß er ein Deutscher sei. Er wurde mit den Rufen „Auch so ein Deut scher Hund" zu Boden geworfen, mit Fußtritten reguliert und ziemlich' schwer verletzt. Zufälliger weise aber war der Soldat selbst ein Tscheche, waS die Strolche allerdings zu spät merkten. — Nette Offiziere. Ein Licht auf die Sol datenrevolten wirft die folgende Meldung, wel che die Voss. Ztg. aus Warschau erhält. Ter Korrespondent schreibt: Erst jetzt dringt die Tatsache, die sehr bezeichnend für die hiesigen Verhältnisse ist, in die OesfentÄchkeit. Während s des letzten Ausstandes der Gasarbeit r v arischen - 110 Soldaten der ersten Rotte der Festnngs- - artillerie den Tienst in der Gasanstalt; .eine s Entlohnung dafür aber haben sie nicht bekom- - men; da die Offiziere sich das Geld ungeeignet i haben. Am 3. November beschlossen nun die s Soldaten die Arbeit einzustellen, wenn neun l ihnen nicht 1,5 Rubel täglich zahlen und abends Thee mit zivei Stückchen Zucker verabreicht würde. Trotz der Trohungen der Offiziere be standen sie auf dieser Forderung und erklärten, daß sie umsonst nicht arbeiten werden. Eine Stunde später wurde ihnen der gefordert? Lohn ausgezahlt und danu jeden Abend Thee mit so gar vier Stückchen Zncker und' einer Semmel gegeben. — In Lodz empörte sich eine Sotnie Kosaken, weit ihr Offizier einen ihrer Kamera- s den, der sich über die schlechte Nahrung! be- ! klagt hat, über den Haufen geschossen hat. i Tie herbcigerufene Infanterie verhaftete acht s Rädelsführer. — Rvfhestwenski über die Schlucht bei ' Tsushima. Man berichtet ans Paris: Tas Journal bringt ein Interview mit dem Admiral Roshestwenski, das dieser vor seiner Abreise aus Japan einem Korrespondenten dieses Blat tes gewährt Hut. Ter Admiral meinte, daß es in seiner ursprünglichen Absicht gelogen hätte, mit seiner Flotte direkt nach Japan zu dampfen, ohne sich in Madagaskar aufzuhulten. Aber die ewigen Schwierigkeiten mit den Kohlenschisfen zwangen ihn zu fortwährendem Anlegen. Er sei, so betonte der Admiral, aut den japanischen An griff in der Meerenge von Dsuhima. sehr wohl vorbereitet gewesen, uno er habe alle Vorkehr ungen getroffen gehabt. Anfänglich standen 12 russische Schlachtschiffe einer gleichen Anzahl ja panischer Panzer gegenüber, und die russischen Kanonen schossen auch In Beginn der Schlacht recht gut, -aber nur zu bald zeigte sich die Feuer überlegenheit des Gegners, wodurch die russi schen Mannschaften verwirrt und unsicher im Zielen wurden. Roshestwenski erklärte, Admi ral Togo habe eine cingeübte und' äußerst tüch tige Mannschaft zur Verfügung gehabt. Die Situation auf den russischen Schiffen wurde immer schrecklicher, und die Verwirrung er reichte ihren Höhepunkt, als auf einigen Schiffen Feuer ausbvach, das hauptsächlich durch den dicken Oelanstrich der Bordwände über das ganze Teck verbreitet wurde und die Mannschaft in eine unerträgliche Hitze und einen erstickenden Qualm einhüllte. Ter Admiral findet daher einen solchen Oelanstrich auf Schlachtschiffen sehr gefährlich. Zum Schluffe hob Roshestwenski aus drücklich und wiederholt hervor, daß der japa nische Sieg ausschließlich durch die Ueberlegen- heit des Gefchützmaterials erfochten wurde. Tie Torpedoschiffe kamen auf beiden Seiten gar nicht in Betracht und haben bei der Schlacht keine nennenswerte Rolle gespielt. Die 305 und 240- Millimetergeschütze gäben den Ausschlag.Roshest- wenski versichert ferner, daß die rüssischenSchiffe gut gestaut waren, aber während der Schlacht entstanden durch die fortwährende Erschütterung der Bordwände Fugen, die zahlreiche Lecks ver ursachten und die Schiffe verloren hierdurch vollständig ihre Stabilität. Gertliches und Sächsisches. Adorf, 24. Novbr. Ter katholische Pfarrer, Herr Aug. Mandel hier richtet ein Schreiben an uns, in dem er mitteilt, daß die von uns gestern gebrachte M-loung des katholischen Blat tes „Germania", -der Stadtrat zu Adorf Hape der hiesigen katholischen Gemeinde die weitere Be nutzung eines Schulragmes zur Abhaltung des Religionsunterrichtes anfgekündigt, dahin rich tig zu stellen ist, daß nicht der Worfer Stadt rat, sondern her Stadtrat zu Markneukirchen der dortigen katholischen Gemeinde die Benutz ung eines Schulraumes zu obengeuanntemZweck ab 1. Januar 1906 nicht mehr erlaubt. Wie die Falschmeldung in die „Germania" gelaugte, ist Herrn Mandel unbekannt. (Tie Meldung kam gestern erst nachsnittag 4 Uhr von auswärts telephonisch zu unserer Kinntnis, sovaß für uns keine Zeit mehr zur näheren Erkunotgung ver blieb, wollten wir nicht dies« Nachricht einen Tag später bringen. D. Reo.) — Zwei neue Seminare sollen nach den Ausführungen des Kultusministers von Seyde witz in der Donnerstags-Sitzung des Landtages in der nächsten Etatsperiode 1908—1909 vor gesehen werden, um dem Lehrermangel in Sach sen äbzuhelfen. — Nach einem Gutachten des Sächsischen Lmtdes-Medizinalkollegi-M soll eine FamKien- wohnung in der Regel ans einem Wohnraum, ei nem Schlafraum und einer Küche bestehen. Wo in Ausnahmefällen nur zwei Räume gestattet
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