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Der Grenzbote : 10.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190512106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051210
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-10
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 10.12.1905
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15 Pfo. die 4 mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. k Inserate von hier und aus dem VerbreituugS- ! bezirk werden mit 10 Pfg-, von auswärts mit für Mors Md das ödere Vogtland Der Grenzbote er,» " täglich mit Ausnahme des den Sonn Feienagen salzenden Tages und kostet viertel^. .ch, voraus- bezahlbar, 1 Mk. 2o Pfg Bestellungen werden in ' er Geschäftsstelle, von den Austrägem des Bmites, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Gtto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. die WmftL. Gratisbeilage „Der ^eitspiegel^. Ä87. ^Sonntag, den 1V. Dezember 1905 politische Rundschau. Berlin, 8. Novbr. Zum Tode Hendrick Witbois veröffentlicht der frühe« Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika, General Leutwein, in der „Gegenwart" einen interessanten Artikel, den er wie folgt einteitet: „Sv bist Du also dahin, mein alter Freund Witboi, der Du mir so viele schwere Stunden, aber auch so manche Freude bereitet hast, der Du dem deutschen Va- terlande vielen Schaden verursacht, über auch vielen Nutzen gebracht hast. Du bist zwar schon oft totgesagt worden und immer wieder auf- erstansen, aber diesmal scheinst Du doch wirk lich, tot zu sein. Lebe wohl, Tu Mann mit den zwei Seelen in der Brust, möge Dir die Erde leicht sein! Ich freue Mch, daß Du noch einen ehrlichen Svldatenlod gefunden hast und so dem Galgen entkommen bist, der Dir, hätten wir Dich! in die Hände bekommen, sicher gewesen sein würde. Leider aber würden wir Dich wohl nicht bekommen haben, denn im Fortlaufen warst Du ebenso geschickt wie im Standhalten und der Durchführung von Geschäften." Leutwein schil dert dann eingehend den Kämpf Hendriks mit den Herero von der Befestigung der deutschen Herrschaft und den Verlauf des ersten Witbvi- Krieg-es. Zum Beweis dafür, daß Witboi durch, unbestimmte religiös-mystische Beweggründe da zu bestimmt worden sei, sich schließlich gegen die deutsche Herrschaft auszulehnen, gibt Leutwein einige Briefstellen wieder, in denen Hendrik in wehr oder minder dunklen Wendungen von einer „Mission" Gottes spricht. Der Abfall Witbois sei zwar fraglos ein böser Treubruch gewesen, aber allzu viel Steine dürfe man doch deshalb nicht auf ihn werfen. Tse infolge des Herero- aufstnndes droheiwe neue Zeit, die mit der noch gebliebenen Selbständigkeit der Eingeborenen- stämme aufräumen werde, war ihm nicht ver borgen geblieben. Wer wollte es ihm verargen, wenn er diesem drohenden Unheile zuvorkommen suchte'? Leutwein schließt: Solange wir den Cheruslerfürsten Armin für seinen Abfall von den Römern als Freiheitshelden preisen und ihm ein Denkmal setzen, solange müssen Wir auch Witboi mildernde Umstände zuerkennen. Thomas A. Edison hat dem Deutschen Kaiser einen Ortginäl-Ediso »-Phonographen neuesten Systems übersandt. Hamburg, 8. Dezbr. Nach dem Ergebnis - der Volkszählung hat der Hamburgische Staat 872 028 Einwohner (768 349 i. I. 1900). Tie ' Stadt Hamburg hat 800 582 gegen 705 738 im ! Jahre I900. Die Geiam'tzunahme beträgt 13,5 - v. H. ' s — Tie „Liebenswürdigkeiten der ungari- schon Presse gegen ihren König, den Kaiser von s Oesterreich, sind wert, daß man einmal von ! ihnen Notiz nismmt, da sich in diesen Presse- l stimmen der sittliche Tiefstand der magyarischen ! Kultur gegenüber dem Haupte des Kaisers offen bart: „Der König ist alt, seine Ratgeber aber auch-, die Weisheit aber ist nicht immer mit dem Alter gepaart," schrieb kürzlich der verstorbene ' Nikolaus Bartha im „Magharorszag", und- bei der Trauerfeier für die Märtyrer zu Arad fielen die häßlichen Worte: „TraurigeMomente mag jetzt ein alter Mann durchleben. Am müden Körper arbeitet unter bitteren Zuckungen das Gewissen. Es möchte sieb Luft machen, aber umsonst, die Selbstanklage hört nur mit dem Tode auf. Wird der Himmel dem gebrechlichen ! Greise Kiaft geben, Vergangenheit und Zukunft - durchdie Gegenwart gutznmachen, Kraft zur Er- - Wärmung aller magyarischen Herzen, die heute s in eisiger Bitterkeit schluchzen?" Es wäre ein ! leichtes, tagtäglich eine reiche Blutenlese sol- ! cher Aeußerungen in den magyarischen Blättern zu sammeln. Fast immer ist es das Alter des Königs, dem sic spottend ihr Mirlci-d bezeugen. „Wir Magyaren sterben nickt aus Kummer da rüber, daß auch der König nur ein Mensch ist und in seinem Alter nur aus schurkische und oumme Ratgeber hört," schreibt „Független Mp- gyarorszag". Kann man sich, da wundern, wenn immer häufiger in Ungarn Stimmen laut wer den, deren Klang an revolutionäre Fanfaren gemahnt? „Tie Rufe: Meder mit der Dynastie! Es lebe-die Republik!" werden gegen die Wie ner Hofburg gerichtet, und wenn die Luftwelle diese Stimmen nach Wien trägt, wird man sie verstehen," schrieb „Pesti Hirlap" schon vor Wochen, und in oen letzten Tagen erst wurde in Pester Blättern ein Gedickt konfisziert, dessen Zeilenanfängc die Worte „Tod der Dynastie!" ergaben. — Eine Alarmnachricht aus Ostasien bringt die „Magd-eb. Ztg.": Sie meldet aus Wladi wostok über Tokio: Tie sibirische Bahn ist von meuternden Truppen zerstört, Wladiwostok mit allen Forts brennt. L v nd o n, 8. Dez-br. Reuters Bureau meldet aus Rio de Janeiro, die dortigen Zeitungen protestieren heftig gegen das Vorgehen des Kom mandeurs des deutschen Kanonenboots „Pan ther", der angeblich, ohne die Erlaubnis der Bundesregierung einzuholeu, mitten in derNacht in Santa Catharina Matrosen landete. Diese hätten einen Mann ergriffen, Ser ein deutscher Deserteur sein sollte. Sie hätten ihn an Bord des Panther genommen, der sann nach dem Süden weiterdampfte. Der Panther war von Rio de Janeiro gekommen. — Petersburger Meldungen zufolge hat die Zentralleitung der revolutionären Partei ge gen zahlreiche hohe Beamte Todesurteile er lassen. Emissäre des Revviutionskomitees wur den in die Provinz entsendet, um die Urteile an den mißliebigen Persönlichkeiten zu „voll strecken." Auch der Priester Gapon soll zum Tode verurteilt worden sein. Er wird beschul digt, daß er für den Zarismus gewonnen wor den sei. Die angebliche Auslandsreise Gapvns sei eine regelrechte Flucht vor seinen bisherigen Genossen. Gapon soll bereits die deutsche Grenze » überschritten haben, um sich nach Frankreich zu s wenden. Gcrtliches und Sächsisches. — Tie heutige 2. Aüocnts-Nummcr des Grenzboten enthält 16 Seiten, sowie für die Abonnenten die illustrierte Wochenbeilage „Der Zcitspicgel". Bad El st e r, 9. Dezbr. Der Gemeindebezirk Bad Elster, zu welchem sie Orte Bärenloh, Hei- ßenstein, Reuth und Chrchransreuth gehören, hat nach- Ser Zählung vom 1. l. M. 2084 Ein wohner. 1900 hatten wir im Gemeindebczirk nur 1992 Bewohner. Tie Zunahme beträgt 4,7 Prozent. Die Einwohnerzahl ist mithin in 5 Jahren um 93 gestiegen. Etwas höher noch würde sich- die Einwohnerzahl hier stellen, wenn die Zählung zu einer anderen Jahreszeit statt fände, denn viele Villen sind im Herbst und Winter hier geschlossen. Tie Inhaber solcher Logishäuser privatisieren zu dieser Zeit in an deren Orten. Bas El st e r, 9. Dezbr. Mehrere Grund- stücksverkäufe bez. Käufe haben in den letzt vergangenen Tagen hier wieder stattgefunden. Zum Preise von 87 000 Mark in anderen Besitz übergegangen ist die schön gelegene Wllia„Wahn- fried" an Herrn Sanitätsrat Dr. Köhler, den Inhaber des Sanatoriums hier. Seitheriger Be sitzer dieser Villa, welche von einem großen Garten umgeben und zwischen der Roßbacher und Beuthstraße gelegen ist, war unser Musik direktor Herr Woldert. — Von Herrn Brief- Feinsprecher Nr. 14. Aahrg 70 träger Ernst Avllmus hier hat Herr Klempner meister Gustav Jäger dessen Häusgrund-stück zum Preise von 9000 Mark gekauft. Bad Elster, 8. Dezbr. Die -a,m 26. April >899 aufgelöste hiesige Weberinnung hat noch ein Kapital von 184 Mark 46 Pfg,, über dessen Verwendung aber nach- einer Verfügung der König!. Amtshauptmaunschaft vom 24. August 1905 die Gemeinde zu bestimmen hat. Das Kollegium beschließt, das Sparkassenbuch» in sei nem Besitze zu behalten und die Einlage als Unterstützung in Bedürftigkeitsfällen an alte Wehmcister nach- und n-ack- zu verteilen. — Spielplan-Entwurf oes Stadttheaters in Plauen. Sonntag halb 3 Uhr: Max und- Moritz. Sonntag 8 Uhr: Hoffmanns Erzählungen. Oper in 3 Akt. mit 1 Vorspiel und 1 Nachspiel von I. Offenbach Montag: Boccaccio. Dienstag: Die Brüder von St. Bernhard. Mittwoch-: Hoff manns Erzählungen. Donnerstag: Hofgunst. Freitag: Tannhäuser. Sonnabend-: halb 8 Uhrr Wilhelm Telt. Sonntag halb 4 Uhr: Frau Holle. Sonntag 8 Uhr: Der Zigeunerbarvn. Falken st c i n, 8. Dezbr. Nachdem kürzlich auch- das Landesmedizinalkollegium zur Frage des Einzelkelches Stellung genommen und sich für den Gebrauch» desselben aus Gesundheitsrück sichten ausgesprochen hat, dürste nunmehr die Frage am Platze sein, wie sich der Gebrauch des Einzclkelches auch praktisch durchführen läßt, na mentlich- bei Massenkommunioncn -an Festtagen. Hier wird seitens der Geistlichen die größte Vorsicht in sanitärer Hinsicht beim gemeinsamen Kelch- angewendet, namentlich- wird der Kelch in kurzen Zwischenräumen in der Sakristei ge reinigt und» öfters beim Gebrauchs -abgewGchh Für kranke Personen wird ein besonderer Kdlch bereit gehalten. — In Falkenberg erhängte sich ein elfjähri ger Knabe, anscheinend aus Furcht vor Strafe. .Zwickau, 8. Dez. Entwichen ist aus denk hiesigen Stadtkrankenhause der vom hiesigen Landgericht wegen gewerbsmäßigen Wilderns zu anderthalb Jähren-Gefängnis verurteilte be rüchtigte Wilderer Schädlich aus Schönhaide. Er simulierte vor der Einlieferung ins Lan-des- gesängnis hier Krankheit und wurde deshalb zu nächst dem Stadtkrankenhause zugeführt. Buchholz, 7. Dezbr. Am Montag abend gegen 10 Uhr wurde bei der Tippmannschen Schleiferei, die an der Straße nach- Schmalz grube liegt, der Arbeiter Sachse, wo er Holz stoff in einem Schuppen trug, von einem Men schen überfallen, der ihm zurief: „Halts Maul und gib dein Geld her." Gin zweiter Strolch versetzte dem Arbeiter einen Schlag mit einem starken Küüppel über den Kopf. Der Ueber- fatlenc stürzte zu Boden, worauf ihm die Wege lagerer das Geld, etwa 4,50 Mark, abnahmew Blutend wurde Sachse aufgefund-cn. Glücklicher weise sind seine Verletzungen nicht gefährlich». Zwei dieses Ueberfalles verdächtige Männer sind am andern Tage festgen-ommen worden. Leipzig, 9. Dezbr. Beschlagnahmt wur den heute früh durck die königl. Staatsanwalt schaft im Geschäftslokal des American-Tiamond- Palace auf der Petersstraße alle gestempelten Gvldsachen. Tie Beschlagnahme ist infolge einer Probe des städtischen Münzervereins erfolgt, bei der sich! ergeben hatte, daß ein mit 14 Karat gestempelter Ring nur »einen Feingehalt von 2,5 Karat hatte. — Die Interpellation Goldsteins wird wahr scheinlich am nächsten Donnerstag in der Zwei ten sächsischen Kämmer zur Beratung kommen. — Altenburg. Tic Ausbildung von Chanffeuren, die das Technikum Altenburg über nommen hat, findet, wie wir hören, auch wäh rens des Winters statt. Es ist dies Mit Freu-
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