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Der Grenzbote : 15.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190512155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051215
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-15
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 15.12.1905
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Der Grenzbote er,.. " täglich mit Ausnahme des den Son». Feiertagen j pigenden Tage? und kostet oienehu. .cb, voraus- Lezahlbar, 1 Mk. 2t, Pfg. Bestellungen werden -A ' er GejchLstsstelle, von den Austrägern des Mattes, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen für Mors und das obere Vogtland ' Inserate von hier und aus dem VerbreituugS- ; bezirk werden mit 10 Pfg-, von auswärts mit 1S Psg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. Reclamen die Zeile 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur, Drucker und Verleger: Htto Meyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. NvEtKgs Vik iNrr^x.. „Dsr> .WitspLsstS-". Fernsprecher Nr. 14. 291. Freitag, den 13. Dezember 1993 Aayrg. 79 Deutscher Reichstag. 11. Sitzung vom 13. Dezember. Im Reichstag teilte heute vor Eintritt in die Tagesordnung Reichsschatzfekretär Freiherr von Stengel mit, daß mit Rücksicht aus die Fortdauer des Ausstandes im Lüden von Süd- westasrika ein vierter Nachtragsetat notwendig werde. Der Etat, dessen Forderungen sich, auf 30 Millionen behausen, solle nach, Weihnachten eingebracht werden. Darauf wandte sich das Haus zum Handetsprovisorium mit England. Der Antrag auf Kvmmisiivnsberatung wurde mit großer Mehrheit adgelehnt; es konnte also sofort in die zweite Lesung eingetreten werden. Abg. Graf Reventlow (wirtsch^ Bgg.) beantragte das Abkommen nur für ein Jahr zu verlängern und- die Meistbegünstigung auch, für die eng lischen Kolonien ausdrücklich- zu bestchnmsn. Beide Anträge wurden gegen die Stimmen der Rechten abgelehnt und das Provisorium in der Gestalt der Regierungsvorlage angenommen. Daraus wurde in zweiter Lesung nach, kurzen Be merkungen der Abg. Dr. Wolfs (wirtsch. Bgg.) und Potthoff (fr. Bgg.) auch, der deutsch-bul garische Handelsvertrag angenommen. Nun mehr wurde die Etatsberatung fortgesetzt. Abg. Gröber (Zentr.) tadelte die späte Einberufung des Reichstags und die Fortdauer der Diäten- losigkoit und forderte Verabschiedung der Ent würfe über die Sicherung oer Bausorderungen und den kleinen Befähigungsnachweis, sowie die weitere Ausgestaltung der Reichserbschaftssteuer. Auf eine Anfrage des Redners erwiderte der stellvertretende Kvlonialdirektvr ErbprinzHo-hen- lohe, die Beschwerde der Duala-Leute fei dem Gouverneur von Puttkamer zugefchickt. Dieser habe erwidert, die Beschwerdeführer seien zu mehrjähriger Freiheitsstrafe verurteilt. Darauf sei Herr von Puttkamer ersucht worden, sich als bald zur mündlichen Berichterstattung in Berlin einzufinden. (Beifall). Payer (südd. Vp.) teilte mit, seine Partei könne für neue, indirekte Steuern nicht eintreten. Abg. Zichmermann (dtsche. Refp.) mißbilligte die GeGfammlungen zu Gunsten der russischen Inden und- forderte eine großzügige Mittelstandspolitik. Donners tag 1 Uhr: Deutsch^bulgarischer Handelsvertrag, Fortsetzung. Schluß 6 Uhr. politische Rundschau. Berlin, 13. Dezbr. Aus Kvnstantinopel wird gemeldet: Eine ernste Wendung in der Frage der macedvnischen Finanzreform und der Flottendemonstration wurde im letzten Moment dadurch, herb ei geführt, daß statt des erwarteten Jrades des Sultans, das nun endlich, die letz ten zwischen den Botschaftern und der Pforte vereinbarten Abänderungen sanktionieren sollte, an den Doyen des diplomatischen Korps, den österreichisch-ungarischen Botschafter Calice, eine neue Note gelangte, worin abermals Aend-er- ungen gefordert werden und vor allem das schon von Anfang an als unannehmbar bezeich nete und vollständig beiseite gelegte türkische,Ver langen als conditio fine qua non auf-gestellt wird, daß der Militäretat für Makedonien aus den durch die Finanzkontrolle verwalteten Ein nahmen gedeckt werde. Diese Forderung wurde schon damals zurückgewiesen, weil die Pforte damit vollständige Macht und Einfluß auf die Macedvnischen Finanzen gewinnen kann, nnd zwar einfach durch beliebige Erhöhung des Mi litäretats. Diplomatische Kneife halten diese neue Wendung der Dinge für sehr ernst und fürchten, daß alle bisherigen Verhandlungen und Arbei ten umsonst gewesen sein könnten. Berlin, >3. Dezbr. Der Kaiser nahm am Mittwoch in Berlin die Meldung des Prin zen Johann Georg von Sachsen aus Anlaß der Ernennung zum Brigadekvmmandeur entgegen. — Genickstarre in Posen. Im städtischen Krankenhause zu Posen wurden vier Leute aus Dvpiewiec, Kreis Posen, West, eingeliefert. Bei einer Person wurde Genickstarre festgeftellt, drei sind dieser Leuche verdächtig. Tie betreffenden Häuser gelten als verseucht; die nötigen Vor sichtsmaßregeln sind getroffen worden. — Das Schreiben des Papstes an die pol nischen Bischöfe fordert diese auf, durch- ihre Vermittelung den Frieden und- die Eintracht wieder Herstellen zu helfen. Er bedauere die von den Parteien, hauptsächlich von den Sozia listen und- Radikalen, begangenen Ausschreitun gen und Gewalttaten. Das Evangelium ver urteile (selbst solche Judenhetzen. Er fordere alle Katholiken Polens auf, sich zu vereinigen, um die Schäden wieder gut zu machen, und er innert die Bischöfe an ihre Pflichten. Die Katho liken sollten ihren Glauben nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten beweisen und sollten sich- nicht von denjenigen beeinflussen lassen, die Feinde der göttlichen Gesetze seien. Wien, 13. Dezbr. Ueber die heutige Audienz des Barons Fejervarys beim Kaiser wird Still schweigen bewahrt. Bacon Fejervary ist heute nachmittag noch, nach Budapest zurückgekehrt., — Bon siebenbürgi-schffsächsischer Seite erhält das „N. Wiener Tgbl." eine Erklärung, daß die Budapester Mättermeldung, die Sieben - bürgener Sachsen hätten mit den Rumänen ein Komplott geschmiedet, durch das sich- ein Auf stand- v-orbereite, eine ganz unbegründete In sinuation sei. Das einzige Wahre sei, d-aß die Lachsen ebenso wie die Rumänen gegen die übertriebenen Forderungen der ungarischen Re gierung in Sachen des ungarischen Sprachunter richts remonstriert hüben. Wien, 13. Dezbr. IN Pabinnice organisier ten Arbeiter und Bauern nach dem Gottesdienst einen Mvnftre-Nativnälzug von über 10 000 Teilnehmern mit polnischen Abzeichen. Als 200 berittene Bauern in Nat ion-alt rächt mit einem Pfarrer an der Spitze aus dem Dorfe Gorka in die Stadt zogen, begegneten sie einer Escadron Dragoner, die sich! sofort auf die Unbewaffneten stürzten und ein Blutbad unter ihnen anrichr- teten. Es gab mehrere Tote und- 40 Schwer- verwundete. Wien, 13. Dezbr. Nachdem gestern die Be diensteten der Südbahn in Triest mit dem pas siven Widerstand begonnen haben, ist dieser heute auch, auf dem Bahnhofe Oderberg-Mäh- risch-Ostrau der Nor-d-bahn eingetreten. Madrid, 13. Dezbr. In der spanischen Deputiertenkamwer kam es heute bei der Be ratung des Budgets des Auswärtigen zu einer Diskussion über Marokko, die interessante Per spektiven auf die Haltung eröffnet, die Spanien auf der Kvnferenz in Algeciras einnehmen wird. Minister, Herzog von Almöo-ovar verteidigte in Beantwortung mehrerer an ihn gerichteten An fragen die Kredite für die Mission der Fran ziskaner in Marokko und führte aus, Spanien besitze in Marokko mehr Rechte als irgend- eine andere Nation; es sei darum konsequent, diese Rechte zu behaupten; aber es sei auch notwen dig, mit Takt und Einigkeit zu handeln, um Stellung zu nehmen gegenüber den drei Fragen, die sich für Spanien darbieten, deren nämlich in internationaler, kommerzieller und territorialer Hinsicht. Nach dem Herzog von Almodovar nahm der frühere Ministerpräsident M-aura das Wort, um zu erklären, daß cs an oer ganzen Marokko- Küste won Muluha bis Tanger nicht ein Sand- Korn geben dürfte, bas, wenn es aufhöre, ma rokkanisch- zu sein, nicht an Spanien falle. All seitiger lebhafter Beifall folgte der Rede Mauras, der bekanntlich! seinerzeit den Marokko- Vertrag mit Frankre-i-ch abgeschlossen hatte. — Die Arsenalarbeiter oon Toulon, welche beschuldigt waren, dem neu gegründeten Verein der Antipatrioten anzugehören, haben dem ürit der Untersuchung betrauten Staatsanwalt er klärt, daß sie jede Gemeinschaft mit dem Verein -ab-lehnen. Wie verlautet, hat oer Verein infolge der von den Behörden ergriffenen energischen Maßnahmen seine Auflösung beschlossen. London, 12. Dezbr. „Daily Telegraph" meldet aus Tokio: Die chinesische Regierung beabsichtigt, in der Mandschurei eine stehende H-eeresabteilung in -einer Stärke von 100000 Mann zu unterhalten. Japanische Offiziere sollen für diese angeworben werden, und werden deswegen jetzt in Peking Verhandlungen ge führt. Petersburg, 12. Dezbr. Wie aus Riga gemeldet wird, herrscht dort Panik. Die Letten haben alle Gewalt an sich! gerissen, sich! auto nome Befugnisse angemaßt und eine geheime Regierung formiert. Diese läßt die Beamten, die ihr nicht paffen, einfach verschwinden. Offi ziere können sich nur in Zivil auf der Straße zeigen. Die Stadt ist. wie ausgestorben, nur Patrouillen -durchziehen sie. Alle schwedischen Untertanen sind auf schwedischen Schiffen in ihre Heimat abgereist. Nach weiterer Meldung aus Riga ist dort beim Bahnhof ein Geschütz auf- gef-ahren, bei der Poft ein Maschinengewehr. Das Militär wird aber nicht als zuverlässig be trachtet. Lettische Revolutionäre sollen Herren der Stadt sein. Kairo, 13. Dezbr. Die Regierung des Sudan hat eine Bekanntmachung erlassen, wo nach! kein Fahrzeug die Barre auf dem Weißen Nil -ohne besondere Erlaubnis passieren darf, mit dem ausgesprochenen Zweck, das vom Kongv- jreiftaat gepachtete Gebiet von jedem Verkehr Mit dem Norden abzuschließen. Veranlaßt ist diese Maßnahme durck- die kürzlich durch Trup pen des Kongofreistaates erfolgte Besetzung ei nes Teiles des Gebietes zwischen der Kongo- Nil-Wafserscheide und dem 5. Grad nördlicher Breite, über dessen Zugehörigkeit zwischen beiden Regierungen Meinungsverschi-edenheiteu be - stehen. Da es nicht gelungen ist, auf diploma tischem Wege die Zurückziehung der kongo lesischen Besatzung zu erreichen, so hat die suda nesische Regierung beschlossen, den Nil für den Verkehr mit dem Kongostaat gänzlich! zu sperren. — Ein Kulturbild aus dem französischen Kongogebiet. Der „Temps" meldet, daß ein Sergeant der Kolonialinsanterie im französischen Kongvgebiet vor ein Kriegsgericht gestellt wurde, weil er drei Eingeborene, welchp die Steuern zu zahlen sich weigerten, ohne reguläres Urteil hin- richten ließ. Einer der Hingerichteten sei von den Milizsoldäten des Sergeanten anfg-efressen worden. Gertliches und Sächsisches. — Die dunkelste Zeit, o-H lichtlose, die Zeit der kürzesten Tage im Jahr? ist da. Die Nach mittage erreichen nicht die Dauer von 4 Stun den. Erst im letzten Drittel des laufenden Mv- nats gibt es für den Nachmittag eine kleine Zu nahme. Die Vormittage nehmen noch bis zum 27. Dezember ab. Bou diesem Tage an bis zum Jahresschlüsse braucht die Sonne täglich 3 Stun den 52 Min., um die Mittagslinie zu erreichen. Der kürzeste Dag dieses Jahres, der 21. Dezem ber, währt 7 Stunden 44 Min. An den folgen den Tagen hat die Ta-geslänge um die erste Minute zugenqmmen. Brunndöbra i. B., 13. Dezbr. Die Er-
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