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Der Grenzbote : 20.12.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-12-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190512202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19051220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19051220
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-12
- Tag1905-12-20
- Monat1905-12
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 20.12.1905
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Der Grenzbote er,- täglich mit Ausnahme des den Son». K Feiertagen folgenden Tages und kostet viertel^., .ch, voraus- : bezahlbar, I Mk. La Pfg. Bestellungen werden t» ' er Geschäftsstelle, von den Austrägern des Bmites, sowie von allen Kaiser!. Postanstalten und Postboten angenommen Reclamen die Zeile 20 Psg. s Inserate von hier und aus dem Verbreitungs- l bezirl werden mit 10 Psg., von auswärts mit / 15 Pfg. die 4mal gespaltene Grundzeile oder deren Raum berechnet und bis Mittags 12 Uhr für den nächstfolgenden Tag erbeten. ÄzM Utz AnzM für Adorf mid das obere Vogtland VerantwoMcher Nedacteur, Drucker und Verleger: Htto Weyer in Adorf. Fernsprecher Nr. 14. Äre EuAr. GVKtrsber!aAe „Eer ^ertspiegei". Fernsprecher Nr. 14. pW 393. Mittwoch, de» 20. Dezember 1903 Aayrg 70 politische Rundschau. Berit n, 18. Dezbr. Die „Norbd. Mlg. Zig." schreibt: „Wir lesen sm „Vorwärts", die „Times" veröffentlichen ein Telegramm des englischen Svzialistenführers Hyndman, worin dieser, ent gegen der Behauptung des Fürsten Bülow in der Reichstagsverhandlung vom vorigen Don nerstag, entschieden in Abrede stellte, daß er irgend etwas gegen die Frenndschrft zwischen England mit» Deutschland geschrieben habe. Hyndman, teilt noch mit, daß er dasselbe De menti Bebel telegraphisch übermittelt habe." Der Reichskanzler stützte sich bei seiner Behauptung auf folgende Stelle eines Artikels, der im Abend- bla tte der „Krenzztg." am 22. September d. I. erschienen ist: „Anders als die Redakteure des „Vorwärts" denken die englischen Sozialdemo kraten. Sv schrieb Mitte März d. I. ihr Führer Hyndman in seiner „Justice", England müsse sich mit Frankreich. Verbünden, damit es der deutschen Flotte unmöglich gemacht werde, ihre Flagge auch nur für eine Woche auf dein Meere aufrecht zu erhalten." , — Oberlaudesgerichtspr Dr. Spahn ist, wie der „Hamb. Korr." mitteilt, telegraphisch! aus Kiel zum Reichskanzler berufen worden. Uni was mag es sich da wieder handeln? Viel leicht nur ein neues Abkommen der Regierung mit den» Zentrum, dessen Führer zu sein, Dr. Spahn sich wohl noch immer rühmen kann, trotz- dtzst er zurzeit noch seiner Mandate für den Reichstag und den preußischen Landtag infolge seiner Ernennung verlustig ist? — Die Braunschweiger Frage. Die „Nachrich ten für Stadt und Land" melden aus gut unter richteter Oldenburger Quelle, die eventuelle Nachfolgerschaft des Regenten von Braunschweig durch den Prinzen Eitel Friedrich von Preußen werde trotz aller Dernentrs aufrecht erhalten, »venu chre Erfüllung auch erst spät zu erwarten sei. Zur Bestätigung wird auf die zwischen der Herzogin und der Königin von Hannover be stehenden verwanM-chaftlichen Beziehungen hin gewiesen. — Kvchstunden für — Offiziere. Eine inter essante Neuerung ist, wie man dem „B. T." aus London schreibt, jetzt in der englischen Arche« zur Einführung gelangt. Tie Offiziere im stän digen Lager von Aldershot bekommen fortab regelrechten Unterricht in oer Kochkunst. Die Maßnahme verfolgt, wie man versichert, in erster Linie den Zweck, jeden Offizier instand zu setzen, die Verpflegung der ihm untergebenen Mannschaften sachverständiger zu überwachen, als dies bisher der Fall war. Aber sie wird ohne Zweifel auch für den Offizier selbst sehr nützlich und praktisch sein und ihm ermöglichen, in schlechten Quartieren mit eigener Hand seine Kost zuzubereiten. Fragt sich nur — was die Offiziersfrauen zu dieser vermehrten Sach kenntnis ihrer Männer sagen werden. Viel leicht verwendet diese oder jene von ihnen sie dazu, um den Gatten am häuslichen Kochherd snzustellen, wenn das Mädchen gerade einmal streift. Frankfurt, 18. Tezbr. Der „Franks. Z." wird aus Schanghai, mittags, gemeldet: Die Chinesen revoltieren seit heute früh. Sie haben die Hauptstraßen verbarrikadiert. Engländer besetzten Has Zollamt. Die Matrosen vom deut schen Flußkanonenboot „Vaterland" sind gelan det. Das Freiwilligenkorps der Europäer ist emberufen. Ich der Nanking-Road brennen ver- schieoene Häuser. Die Europäer werden von den Chinesen angegriffen und mit Steinen beworfen. Die Lage ist ernst. Kein größeres deutsches Kriegsschiff ist anwesend. Frankfurt a. M., 18. Dezbr. Auf der Mainzer Landstraße überfuhr gestern Nacht das dem Frankfurter Bankier Hurlacher gehörige Au- : tvmvbil den Arbeiter Dillmann, der so unglück ¬ lich zu Fall kgm, daß er infolge schwerer Schä- delverletzungen sofort starb. Die Anzeige wurde von dem A.utvmobiibesitzer erstattet. Ter Chauffeur wurde in Hast genommen. Hamburg, 18. Dezbr. Der Postdampfer f „Ernst Woermann" ist heute nachmittag mit 4 Offizieren und 59 Unteroffizieren und Mann schaften, darunter 8 Verwundeten und 14 Kran ken, von Tentfch-Südwestafrika hier eingetrof fen. Tie zurückgckehrten Mannschaften sind in die Heimat beurlaubt. Hamburg, 18. Dezbr. Die zur Beförder ung deutscher Reichsangehöriger aus Rußlaud nach Königsberg bestimmten Dampfer „Ba tavia" und „Kehrwieder" der Hamburg-Amerika- Linie sind heute albend 6 Uhr nach Libau ü-ezw. Riga uns Reval in See gegangen. — Die „Batavia", die für Aufnahme von 2750 Per sonen eingerichtet ist, nahm anch eine Anzahl Schwestern vo,m Roten Kienz an Boro. — Aus den Preßsttznmen über die Rede Rouviers klingt allgemein die Ansicht heraus, daß die Manifestation der französischen Kammer in Deutschland hoffentlich verstanden werde.. „Die Nation", schreibt „Figaro", „hat durch den Muud des Herrn Rouvier gesprochen. Herr Rouvier hat gänz Frankreich! hinter sich". „Diese parlamentarische Manifestation", sagt der Depu tierte Henry Maret im „Rappel", „wird, falls nötig, „zu einer Kundgebung der ganzen Nation werden. Melines „Rupublioue Francaise" sagt: „Der gestrige Tag hat den Beweis geliefert, daß seit sechs Monaten der nationale Sinn sich gestärkt und esu allgemeiner Zusammenschluß sich vollzogen hat. Man wird im Auslande mit dieser Veränderung rechnen müssen." Ter De putierte Gerankt Richard zieht in der „Pelite Repüblique" eine Parallele zwischen den Reden des Kaisers und des Fürsten Bülow und der Rede Rouviers und schreibt: „Zwischen der Er klärung des Herrn Rouvier uud den mehrfachen Reden Kaiser Wilhelms und seines Kanzlers Bülow fällt die Verschiedenheit des Tones auf. Während unser Minister-Präsident maßvoll, scho nend und mit ruhiger Würde gesprochen hat, zeigten Vie Lenker der deutschen Politik Schroff- i heit und Verbitterung." Eydtkuhnen, 18. Dezbr. Ter Zugführer des heutigen Frühzuges aus Petersburg er zählt, das Rigaer Militär sei zu den Revo lutionären übergegangen. Die Stadt werde be schossen und brenne an verschiedenen Punkten. Auf der Fahrt von Petersburg nach Wirballen Ivar viel Feuerschein sichtbar. Petersburg, 18. Dezbr. Reval ist mit flüchtigen Adeligen angesüllt, die von den esth- nischeu Bauern planmäßig von ihren Gütern verjagt werden. Die deutschen Einwohner Revals ließen sich für eine Bürgerwehr ein schreiben, die den Ausschreitungen sofort ener gisch entgegentreten soll. Warschau, 17. Dezbr. Hier wurde heute ein Mvnstermeeting der polnischen Bauernschaft abgehalten unter Teilnahme von 1500 Vertre tern aus allen Gegenden des Landes. Die Ver sammlung erklärte ihre Anhänglichkeit an die Heimat und den katholischen Glauben und for derte, bevor die volle Autonomie eingeführt werde, die Zulassung der polnischen Sprache in Schulen, Gericht und Verwaltung. Der Bauern stand solle als die Hauptklasse des Volkes in der gegenwärtigen Bewegung wie in der künf tigen nationalen Organisation die erste Rolle spielen. — In der spanischen Deputiertenkammer kam ein Betrug zur Sprache, durch den der Staat um 36 Millionen geschädigt worden sein soll. London, 18. Dezbr. Aus Schanghai wird hierher gemeldet, daß dort Ruhestörungen wegen der gemischten GerichtShofs-Angelegenheiren stattfanden. Die Boykottführer organisierten sie. Der deutsche Konsul wurde mit Steinen ge worfen und der amerikanische Vizekonsnt ver letzt. Mehrere andere Ausländer wurden an gegriffen und verwundet. Truppen wurden von den Kriegsschiffen gelandet: die Volontäre ein- berufen. Die chinesischen Läden sind geschlossen. Oertliches und Sächsisches. Adorf, 19. Dezbr. Bei der gestern vvr- genommenen Viehzählung wurden hier gezählt: 135 Pferde, 256 Rinder (davon 6 unter sechs Wochen alte! uno 88 Schweine. — Zur Reform des sächsischen Wahlrechts. Wie aus Dresden gerücktweise verlautet, soll die Regierung der konservativen und national liberalen Fraktion der Zweiten sächsischen Kam mer vertraulich mitgeteilt haben, daß sie die W- sichj habe, noch in dieser Session neue Vor schläge für eine Wahlrechtsreform zu machen. Auch in der konservativen Partei soll auf Anreg ung des Präsidenten Dr. Mehnert bereits eine freie Kommission zur Beratung neuer Wahl rechtsreformvorschläge gebildet worden sein. Die gegenwärtige Regierungsvorlage ist am Don nerstag im Truck erschienen. Die Mitteilung über eine neue Vorlage ist daher mit Vorsicht aufzunehmen. — Tie Hausbesitzervereine Sachsens bringen eine neue Petition an die Ständekammern zur Absendung, die Aenderung des Gesetzes über die Landesbrandversicherungsanstalt betreffend. In der Eingabe wird der Landtag gebeten, ins besondere auf eine Herabminderung der Bei träge der Hausbesitzer, auf den Einschluß der Ex plosionsgefahr in die Beiträge für die Brand versicherung und auf die Hinzuziehung von Ver tretern des Haus- und Grundbesitzes zumPlenum der Brandversicherungskammer hinwirken zu wollen. Ba d Elster, 19. Dezbr. Während es in Sachsen streng verboten ist, an Sonntagen Treib jagden zu veranstalten, finden solche Jagden in Böhmen fast nur an Sonntagen statt und! zwar hauptsächlich d eswegen, ivejl an Sonntagen viel leichter Treiber zu erhalten sind, welche an Wochentagen ihrer Beschäftigung nachzugehen haben. — Von der böhmischen Grenze, 18. Dezbr. Der seitherige Pfarrer der Kirchgemeinde Neu berg, Herr Willibald Jähn, ist nach Eichwald bei Teplitz als Vikar gewählt worden, wurde aber vvm k. k. Oberkirchenrat als solcher nicht bestätigt. In der Kirchgemeinde Neuberg ist nun endlich wieder Friede und Einigkeit ein gekehrt. Herr Vikar Joh. Rotter wurde gestern Sonntag zum Pfarrer für die Neuberger Kirch gemeinde, welche mit den Orten Neuberg, Ktugs- reuth, Grün, Steinpöhl, Elfhausen, Sorg und Thonbrunn über 4000 Seelen umfaßt, installiert. Bei dieser Feier wgren anwesend der k. k. Achts- leiter Herr Dr. Indra aus Asch, sowie Herr Superintendent Alberti aus Asch als Installateur. Ferner d as Presbyterium mit oer Kirchgemeindevertretung und den Herren KrchMmeiwvevertretern aus Asch Die Feier war eine erhebende. Nachdem der neugewählte Pfarrer Herr Rotter eine lwrzandringende Pre digt gehalten, trug der Mannergesangverein zu Neuberg das Lied vor: „Mit dech Herrn fang Alles an". Nach diesem Gesang ergriff Herr Superintendent Alberti das Wort und hielt eine tiefergreisende Ansprache an den neugewählten Herrn Pfarrer, worauf er ihm das Dekret von dem k. k. Oberkirchenrat und hohen k. k. Statt- halterei überreichte. Hierauf erfolgte die Ueber-
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