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Der Grenzbote : 27.06.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190506275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050627
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-06
- Tag1905-06-27
- Monat1905-06
- Jahr1905
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- Der Grenzbote : 27.06.1905
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Adorf, den 26. Juni 1905. DkV S 1 N d 1 V N 1. Politische Rundschau. Metz, 24. Juni. Der König von Sachsen hatte gestern abend 8 Uhr im Kasino der Ar- tilleriekaferne die Offiziere des Fußartil-lerie- Regiments und eine große Anzahl anderer Gäste zur Tafel geladen. Tie Rückfahrt des Königs nach dem Bezirkspräsi-dium erfolgte um 11 Uhr abends. Heute früh machte der König ohne Be gleitung einen Spaziergang durch die Stadt und unternahm später in Begleitung des Kriegs ministers von Hausen und des Oberst von Zobel eine Fahrt zu Wagen nach Gravelotte, St. Privat und Roncourt, um die Schlachtfelder zu besichtigen. Nach der Ankunft in St. Privat nahm der König die Denkmäler in der Um gegend in Augenschein. Beim Denkmal des sticht fischen Armeekorps legte der König einen Kranz nieder, das gleiche hat Küisgswinifter von Hausen im Namen der sächsischen Armee. Der König hörte die kurzen Erklärungen des OberstSzramm und begab sich« rann nach Roncourt, um die beiden Häuser zu besuchen, in welchen sein Oheim und sein Vater im Kriege -.870—71 nach der' Schlacht von- 18. August während der Nacht gewohnt haben. Beim Eintreffen hierselbst wur de der König von dem Vorstand des Sachsenver eins zu Metz mit einer Ansprache begrüßt, auf welche der König mit freundlichen Worten erwi derte und eine Anzahl Mitglieder durch Anreden auszeichnete. Sodann begab sich« der König« nach dem König. Albert-Museum des Sachsenvereins und nach dem Georghaus, wo er ein ihm vom Verein dargebotenes Frühstück annahm. lieber die Feste Lothringen erfolgte später die Rück kehr nach Metz. Metz, 25,. Juni. Der König von Sachsen ist heute morgen von hier nach« Münster ab gereist. K r euzna ch«, 25,. Juni. Aus Münster a. St. wird gemeldet: Der König von Sachsen besuchte heute seine beiden zur Kür hier weilenden Söhne. — Tschechischer Sprachunterricht an deut schen Schulen. Aus Tcplitz-Schönau wird ge schrieben: Ter hiesige Ortsschulrat beschloß auf Anregung des Stadtraies die Einführung des tschechischen Sprachunterrichts an den drei obe ren Klassen der Volksschulen ^Bürgerschulen) als nicht pflichtgemäßen Gegenstand. Tis Maßregel bezweckt, die deutsche Jugend im späteren Ge schäfts- nno Berufsleben den meist der deut schen Sprache wenigstens zur Not kundigen tsche- chfchen Mitbewerbern gegenüber lonlnrrenz- fähiger zu machen. Ob sie sich bewähren wird, bleibt, da es sich um eine mehr örtliche und nicht unbedingte Einführung handelt, abzuwarten. — Ter Verbleib der russischen Hilfskreuzer, die nach der Seeschlacht in der Koreastraße meh rere englische und deutsche Dampfer im chinesi schen Meere anhiell n, zwei sogar in Grund bohrten „ist merkwürdigerweise auch heute noch unaufgeklärt. Auch die russische Regierung ist darüber nicht unterrichtet und greift in dem Be streben, keine neuen Konflikte mit Neutralen auf- kommen zu lassen, zu dem schon einmal benutz ten M stiel, die Kreuzer mit Englands Hilfe aus zusuchen und ihnen abmahnende Weisungen zu übermitteln. — Auf Ersuchen der Petersbur ger Regierung werden britische Kriegsschiffe den noch in den chinesischen Gewässern sich anfhalten- den russischen Hilfskreuzern den Befehl über bringen, keine neutralen Schisse mehr zu ver senken. Par is. Die gestrige Börsenpanik und die dadurch verursachte oder, gesteigerte Aufregung gibt den Blütnern unwillige Betrachtungen ein. Jaures sagt: „Wir wollen leidenschaftlich« den Frieden; wir wissen, wie furchtbar Deutschlands ! Heeresmacht ist, nnd würden nicht leichten Her- i zens «den Kampf Enehmen, aber unsere Mäßig- - ung ist keine Furcht. Wenn Frankreich der Ge genstand des nichtswürdigen Ueberfalles wäre, von dem Schiemann spricht, wenn Frankreich von Deutschland oazu ausersehen wäre, die Kosten eines Krieges mir England zu bezahlen, an dem es nicht te tnehmen würde, dann würde es sich mit seiner ganzen Lebenskraft gegen diesen Anschlag erheben. Wohl kann es dennoch zermalmt werden, trotz der Gerechtigkeit seinel Sache; aber es könnte auch geschehen, daß die Macht seiner Empörung das Geschick von 1870 ändern würde." — Erzbischof Fuzet von Rouen hält es für nötig), ei neu Ausflug aus das Gebiet der auswärtigen Politik zu machen. Er schreibt in seinem ErMstunw-Mrchenblatte, seit vier Jahren beschäftigt sich die Kammer nur mit Mönchen nnd klimmen. Inzwischen hat der Mi nister des Aeußeren fick/ mit England eingelassen und gefährliche Kombinationen ersonnen, die uns einer droben'en Gegnerschaft aussetzen, während Frankreich ganz mit Glaubenskämpfen nnd oem Wahnbild herzlicker Einvernehmen be schäftigt ist. Hemmt Deutschland mit einer Hand bewegung den Gang seiner diplomatischen Er folge: die Begegnung in Tanger, die uns mit Recht beunruhigt, ist kein Zweck, sondern ein Mittel. Deutschland sucht uns in seine Pläne einzubeziehen. Es möchte Japan und dem angel sächsischen Ehrgeiz einen Bund mit Oesterreich- Italien, Rußland und Frankreich entgegensetzen. Frankreichs Interesse scheint zu empfehlen, Ruß land in den europäischen Bund zn folgen, aber es soll dies mit Würde tun, freilich«, ich habe für Frankreich eine andere Rollis geträumt, näm- lichaÄe slavischen und lateiuischdn Völker um sich zu sammeln. Es kann indes seinen großen Platz nur wieder erringen, wenn es den Krieg gegen den Glauben einstellt. Paris, 2--. Juni. Wie d'> Blätter ans Lyon melden, sind dort während- eines Kavalle riemanövers zwei Lsladrons zusanimengestoßen. Ein Unteroffizier wurde getötet, zwanzig Sol daten erlitten Verletzungen. Zwanzig Pferde wurden getötet. L v d z, 24. Juni. Hier kamen währens der ganzen Nacht blutige Aufruhrszenen vor. Fast ununterbrochen hörte man Gewehvfalven und es ereigneten sich« schreckli he Vorgänge. Tie Zahls der Opfer wird bis auf 2000 Tote und« Verwun dete angegeben; auch« viele MEtärpevsonen Md gefallen. Wei Bomben sind geworfen worden, aller Betrieb- stockt. — Ter japanische Kommandant von Port Arthur meldet, saß es heute gelungen ist, den Panzerkreuzer „Bajan" wieder floüznmachen. — Die Insel Sachalin, die eine nördliche Fortsetzung der javanischen Inselgruppe Vilser und seit etwa dreißig Jahren in.russischem Besitz ist, spielt, wie erinnerlich^ eine große Rolle in den vorläufigen Naar chten über Japans Frie- densbedingnngen . Um ihre Abtretung an Japan aus alle Fälle Zu vermeiden, war der Plan aus getaucht, Rußland möge Sachalin au e-ne-G-ruppe amerikanischer Kapitalisten verkaufen. Zu d es . r Frage ergreift jetzt Admiral Alexejew das Wort, derselbe, dein soeben auch die äußerlichen Rechte seiner früheren Allgewalt im fernen Osten ge nommen worden sind. Fast komisch mutet es an, diesen Mann jetzt über hie Notwendige Rußland sprechen zu hören, die Insel zu behal ten und künftig besser zu bewirtschaften — als. ob nicht die Japaner nach- der Vernichtung der russischen Flotte jeden Augenblick in der Lage wären, ein Landungskorps nach« Sachalin zu schicken, die wenigen dort stehenden Miliztruppen unschädlich-zu machen und so eine votlendeteTat- sache als weitere Grundlage für die Frisd-ens- verhandlungen zu schaffen. — Deutsche Turner in Amerika. Aus In dianapolis -in den Vereinigten Staaten wird vom 24. ds. Mts. gemeldet: Aks am Schluffe des nordamerMnischen Turnfestes die deutschcnTur- ner Uebungen am Barren vorführten, erhoben sich« die 8000 anwesenden Zuschauer und brachen in stürmische Beifallsrufe aus. Lertliches und Sächsisches. Adorf, 26. Juni. J-n einem Restaurant der unteren Stadt benahm sich« gestern abend gegen 9 Uhr der 25- Jahre alte Fleiischsrgeselle Pekny derart ungebührlich«, daß er aus dem Lokal entfernt wurde, bei welcher Gelegenheit er die Glasscheibe der ins Freie führenden Tür zertrümmerte. Pekny kam dann später stark blutend in die Polizeiwache, von wo aus er durch- Herrn Schutzmann Laucke zum Arzt und sodann ins städrifc e Krankenhaus gebracht wurde. Bei der ärztlichen Untersuchung des verletzten Pekny würde eine Schädelverletzung fest-gesteW. Ti-e in «dem betreffenden-Lokale, z. Zt. anwesenden Gäste behaupten, Pekny sei nicht geschlagen worden, sodaß anzunehmen wäre, er habe sich« die Kopfverletzung durch; Absturz von der aus dem Lola! heransführ-enden Treppe zu gezogen. Pekny behauptet jedoch-, mit einer Art Ochsenziemer geschlagen worden zu sein. Nähe res wird wahrscheinlich« die polizeiliche' Ermit telung ergeben, — Nach vorausgegangenen Streitigkeiten Sn einem Lokale der ob-erenStadt verfolgte heute morgen gegen 4 Uhr der Kut scher Brandner u. a. den Sticker D., ans welchen er in der Mehlthau einen scharfen Schuß aus einem Taschen-Revolver abfeuerte, ohne glück licherweise zu treffen. Tas gefährliche Spiel zeug «wurde polizeilich« beschlagnahmt; Br. ist wegen dieses Vorfalls zur Anzeige gekommen und sieht seiner Bestrafung entgegen. Bad Elster, 26. Juni. Tas am Sonn abend begangene Brunnenfest fand unter zahl reicher Beteiligung bei günstigstem Wetter statt. Am Nachmittag spielte die Kapelle der Grim- ma-ifchen 19. Husaren an der Wald-queUe, und am Abend lösten sich auf dem Badeplatz die selbe Kapelle und öie Kürkap-ekl-e im Mufi-zieren ab. Die herrliche Illumination bot «inen präch- tigen Anblick. Auf dem Badeplatz herrschte in den Abendstunden ein buntes Gswoge von Kür gästen und sv-nstigen Besuchern aus der nahen und weiteren Umaegens. Noch« lebhafter ge staltete sich das Biko, als die Konfeitischlacht begann. Unmengen von den farbigen Papier- fchnitzeln bedeckten binnen Kurzem den Platz, im mer heißer tobte die allerdings ungefährlichie Schlacht, bis endleb nach- 10 Uhr, als das Kon zert zu Ende «war, 'ich« nach und nach dieskriege- rische Stimmung wieder legte und dier Platz wie der ruhiger wurde. Auch der Badeort selbst prangte in herrlicher Illumination; die Bade leitung und ebenso dw VWenb-esitzer hatten ihr Möglichstes geran, um den Kürgästen etwas Or dentliches, Gediegenes gU bieten, und sie wdrden sicherlich- die Zufriedenheit M per zahlreichen Teilnehmer am Brunnenfeft errungen haben. Zwickau, 24. Ium. Der Bergzimmerling Oskar Albin Waigmershaus Her 8l I hre ach verheiratet und- Vater von 5, K n e n i wrrde in einem hiesigen KMenscl a i t so:-, .chem Koch lenhund überfahren und so ch>v.r v r tzt, daß alsbald der Tod eintest.
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