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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.02.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185402110
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-02
- Tag1854-02-11
- Monat1854-02
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.02.1854
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stand. Sonnabend, den 11. Februar M. 35 Wink m. lf. : 1854. s Gack. Ms.nnur -u4 ^Lrr n: ^,.1,2 ßeSchl itten n mmlung l. mit cisch w. rla icschäst treiben, ^tigen ertram Hank. und ruh unser oager, tzWi vir Fr uldigst eich un olle; unde für di« iuhest' mte, ui cstehm rrsagen. Na Erscheint jeden Wochentag ftüh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 1S Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bi, Nachmittag L Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. rschied eiden ur Hanne dt, in ce. Ihr lebe für de ein« vandten iner Frankreichs Zustände. Frankreich lebt noch immer in dem alten ihm liebgeworde- n Traume, es könne einen vorwiegenden Einfluß in Deutsch- d ausüben. In diesen Tagen stand ein geharnischter Artikel „Constitutione!," dem halbamtlichen Blatte der französischen gierung, worin die deutschen Mächte gewißermaßen angegan- werden, aus der Neutralität, gegenüber der türkischen Frage auszutreten und sich mit Frankreich und England zu ver- nden, um dem Czaaren die Eroberung des türkischen Gebiets verleiden. Allein Deutschland hat sich je länger je mehr von dem Ein- sse des französischen Geistes emancipirt. Deutschland hat e eigenen Ziele, die mit den französischen nichts mehr zu affen haben und darum wird auch das Ansinnen der franzö- en Regierung Deutschland so lange nicht aus seiner wohl- standcnen Neutralität herausbringen, so lange man es nicht st feindlich angreift. Frankreich hat in der letzten Zeit in seinem Staatsleben e Fortschritte gemacht. Vom politischen Leben gibt sich im lke kaum eine Spur kund. Die kaiserliche Verwaltung und entlich die vielgegliederte, allmächtige Polizei sind an die elle des Nationallebens getreten. Frankreich ist vorerst geistig t, auf wie lange, ist allerdings eine andre Frage. Die Na- eon'sche Macht, welche Alles in Frankreich mit materiellen itteln zu beherrschen sucht, muß mit den Geldmitteln außer- entlich sparsam umgehen, und eine äußerst strenge Ordnung Staatshaushalte eiuführen, um nicht in finanzielle Verlegen- t zu kommen. Die französische Regierung hat aber dieses bot der Klugheit wenig befolgt. In den Bauten zur Ver- nerung der Hauptstadt hat sich bis jetzt eine maßlose Ver- endung gezeigt. Kaiser Napoleon IH. tritt damit in die ßtapfen der alten Könige und der neusten Republik: man t die Hauptstadt zu verschönern und zu heben, ohne sich um Provinzen zu kümmern; man will um jeden Preis den lreichen Arbeiterklassen von Paris Arbeit verschaffen, damit n hier am Heerde der früher» Revolutionen sicher und ruhig könne. Aus demselben Grunde stammt die Maßregel, daß n den Pariser Arbeitern billiges Brod auf Kosten des gan- Landes verschafft, während man sich nicht um die Proleta der übrigen Städte kümmert, die doch jedenfalls eben so gern, wie die Pariser Blousenmänner. Die finanziellen Zustände des Landes befinden sich in we« nig günstiger Lage und die Reportbank, welche die zahllosen Papiergelder in Baar verwandeln sollte, kommt in immer be» drängtere Zustände. Sie wurde gegründet mit 44 Millionen baar und 600 Millionen Papiergeld, welches den Börsensprcu- lauten anfänglich zu mäßigem Zins vorgeschossen wurde, u« den Geldhandel und die Geschäfte recht lebhaft zu machen. Alles Papiergeld muß aber einen Rückhalt an Metallgeld haben, wenn es nicht in der Luft schweben soll. Die französische Bank ist nun in neuester Zeit ungeheuer an Baarvorräthen abgezapst worden und in diesen Tagen hat sie sich endlich genöthkgt gese hen, Darlehen von baarem Gelde auf 5 pCt. zu erhöhen. Mit diesem Mangel an metallischem Gelde hat aber die französische Reportbank ihren sichern Rückhalt verloren und der Leiter die ses Instituts, der Bruder des Finanzministers Fould, soll we gen dieser schlimmen Aussicht seinen Verstand verloren haben. Wenn die Reportbank aus dem Leime geht, oder ihre Zah lungen einstellen muß, so ist das Princip der jetzigen Regie rung umgcstoßen, welches darin bestand, den Zinsfuß der Ca- pitalien hernnterzutreiben, das Geld also wohlfeil zu machen und dadurch riesenhafte Unternehmungen im Handel und in der Industrie zu begünstigen, und die Arbeitermassen zu beschäfti gen. Mit dem Fallen der Reportbank müßten die übrigen Pa piergelder über die Maßen heruntergehen, und die finanzielle Verwirrung würde in einem kaum dagewesenen Grade Platz greifen. Das Fallen der Reportbank hätte aber auch noch eine andre Seite der Betrachtung. In Paris stritten sich schon vor zwei Jahren zwei Geldmächte um die Oberherrschaft, nämlich Roth schild und der Pariser Banquier Fould. Letzterer verband sich mit Napoleon und suchte dadurch nicht nur Herr deS franzö sischen, sondern wie er träumte, auch des ganzen europäischen Geldmarkts zu werden. Rothschild war stets ein Gegner der Reportbank. Fällt sie, so hat Rothschild über Fould und die französische Regierung gesiegt und er Ivird fortan etwas spröde thun, wenn das Pariser Cabinet mit ihm Geschäfte machen will. Bräche ein Krieg aus, so müßte Napoleon entweder z« übertrieben hohen Abzügen Geld von Rothschild leihen oder seine getreuen Unterthanen mit einer Zwangsanleihe beglücke«. Noch lassen sich die Folgen jener bedenklichen Finanzlage Frankreichs für das Ausland nicht übersehen; es ist aber so leicht möglich, daß sie Frankreich vor kriegerischen Unterneh- 1854. Freiberger Anzeiger , und . "- TagevlaH
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