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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.03.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185403028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-03
- Tag1854-03-02
- Monat1854-03
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.03.1854
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r sofort t. Adlks, m diestj Freiberger Anzeiger ' und Tageblatt. subscch tlas-Vi ie Eige» ten bei« j. Sch» le TreW Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. — Inserate werde» an den Wochentagen nnr bi, Nachmittag 5 Uh, für Lie nächsterscheinende Nummer angenommen «nd die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. 1854. M. 51. Donnerstag, den 2. März 23. Feil chen Th- maus alle Frew lie Nacht rauschenden Vergnügungen geopfert, fing gestern mit >anz anderen Empfindungen sein Tagewerk an; dem ist der wrgestrige Tag wirklich Aschermittwoch. Dieser Tag nämlich fildet in katholischen Ländern einen grellen Gegensatz zu dem gestrigen. Gesang und Freude ist verstummt und Gebet und Kußübung treten an ihre Stelle; alle Kirchen sind geöffnet und Kit Betern gefüllt und von allen Seiten tönen Ermahnungen md Bußpredigten. Das strenge Fasten, von dem wir ein Weiteres beim vorigen Monate gesagt, beginnt mit dem gestri- en Tage. Den Namen Aschermittwoch führt dieser Tag üb- igens von dem in katholischen Kirchen üblichen Gebrauche der üschenwcihe. Vor dem Anfänge der Messe nämlich wird von em Priester die aus den im vorhergehenden Jahre geweihten Kalmen gewonnene Asche geweiht und den in der Kirche An wesenden, um sie an die Vergänglichkeit des Irdischen zu erin nern, auf das Haupt gestreut, indem er dabei die Worte spricht: iBedenke, o Mensch, daß du Asche bist und wieder zu Asche verden wirst re." — die Sonntage, welche in diesem Monate allen, heißen Fastensonntage und führen in unserem Kalender lle lateinische Namen. Sie erhielten diese in frühester Zeit ends 8 mg. nähme K orstand n Buchst c wird; ngemch ckt Nr.L Monat März. Mit dem vorigen Dienstag, Fastnacht, ging der Februar ihnung lsdorf l Kerne Ä u Ende; der gestrige Tag, Aschermittw och, begann einen vird gch ,euen Monat. Mancher, der vorgestern in Lust geschwelgt und ichössergl in der g! mderer N i, daß « eyer, in 27. Fein ig verschiß lar 1854. >b. Günj l. Gräupt eisch m. lf— chon von den Anfangsworten der an diesen Sonntagen in den tirchcn zu verlesenden Stellen der lateinischen Bibel. So führt un der erste den Namen Jnvocavit vom 15. Verse des 91. sZsalmens: luvocavit me — Er rufet mich an. Früher hieß tiefer Sonütag Quadragesimä, weil eben die Mittwoch vor emselben die vierzigtägigen oder Quadragesimalfeste ihren An- ang nahmen. Darüber haben wir schon im Februar gespro ßen; nur das wollen wir noch nachträglich erwähnen, daß mit esonderer Strenge Fleisch verboten war. Wer in dieser Zeit Fleisch aß, sollte zur Strafe das ganze Jahr kein Fleisch ge meßen. So ließ auch z. B. der Bischof Dithmar zu Merse- urg Denen die Zähne ausbrechen, die Fleisch in den Fasten icnossen hatten. Gewiß ein äußerst christlicher Bischof! Karl ler Große bestrafte die Uebertreter dieses Gebotes sogar mit lem Schwerte und selbst noch 1538 wurde eine Standesperson tr Frankreich deshalb hingerichtet. Fische durfte man während ser Fasten essen; Fische hielten sie gewiß nicht für Fleisch. Den 12. März ist der Sonntag Reminiscere, der den Namen von den Worten hat: Ps. 25, 6. Rewiniscero äoMm« — Gedenke, Herr re. In der alten christlichen Kirche war z« Ostern der allgemeine große Tauftag. Mit diesem Sonntage begann nun die Vorbereitungszeit für die Katechumenen, d. h. für Solche, welche vom Heidenthume oder Judenthume zur christlichen Religion übergingen. Sie wurde» nun in den Wahrheiten des. Christenthums unterrichtet. Daher stamme« nicht nur die auf Dörfern üblichen Fastenexamina, sondern auch der im Volke sehr übliche Ausdruck „Betengehen," womit der Katechumenenunterricht beim Geistlichen bezeichnet wird; den« der vorzügliche Theil der Vorbereitungen auf den allgemeinen Tauftag war in der ältesten Zeit gemeinschaftliches Gebet. I« die Woche nach Reminiscere fällt der erste Bußtag. Selt dem vierten Jahrhunderte wurden bei den Christen öffentliche Buß- und Bettage angeordnet und mit Beten, Fasten und allerlei Bnßübungen gefeiert; besondere Veranlassung dazu gaben Un glücksfälle, allgemeine Noth, z. B. Erdbeben, Ueberschwemmung, Theuerung, Krieg. In Sachsen wurden im Jahre 1619 wö chentliche Freitagsbußpredigten durchs ganze Jahr ausgeschrie ben, der erste allgemeine Bußtag aber vom Kurfürsten Georg I. 1633 angeordnet, weil im.dreißigjährigen Kriege die Soldaten Land und Leute hart Mitnahmen. 1674 feierte man in Sachse« 5 Bußtage; vom Jahre 1710 aber wurde ihre Zahl auf drei festgesetzt, 1831 aber die Feier des dritten aufgehoben. I« Preußen hat man jährlich nur einen Bußtag, nämlich am er sten Mittwoch nach Jubilate. Den 19. März ist der Sonntag Okuli, den Namen von den Worten des 15. Verses aus dem 25. Psalm führende Oculi mei gsmper — Meine Augen sehen stets re. In der griechischen (russischen) Kirche führt dieser Sonntag den Na men: Sonntag der Kreuzesverehrung, weil die griechischen Chri sten an demselben ein Kreuz umhertragen, damit man der z« Ehren des gekreuzigten Christus angestellten Fasten nicht über drüssig werde, sondern durch diesen Anblick dazu gestärkt werde. Der letzte Sonntag heißt Lätare, nach den Worten deS 10. Verses aus dem 66. Kapitel des Propheten Jesaias so ge nannt: I^ütare Jerusalem — Freuet euch mit Jerusalem tk. Dieser Sonntag hat noch mehrere erwähnenswerthe Name«» Er heißt Mitfasten, weil er gerade in die Mitte der vierzig- tägigen Fasten fällt. Auch wird er der Rosensvnntag genannt. Der Papst weihte an diesem Tage mit vielen Ceremvnien gol dene Rosen; sie galten- als ein besonderes Heiligthum und er
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