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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.04.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185404045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-04
- Tag1854-04-04
- Monat1854-04
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.04.1854
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4)! 1'5 Tagevlatt. Dienstag, de» 4. April 1854. X». 77. idorf. hre. lt ReiS. otije«: 'zllrfMch n. °g' lpril, e ! Möbüz 1 jetzt i, Nr. 7kg. t Düngü 'rzichun; professici erkommn Zipß« Vertrauliche Correspondenz zwischen England und Rußland über die Türkei. Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an de» Wochentagen nur Li, Nachmittag Z Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. - ! >em Vertreter der Königin davon zu sprechen, hat er die freundschaftlichste md vertrauensvollste Form gewählt, sich mit Freimuth Ihrer großtrilta- it EW "O"' Majestät zu erschließen, da er wünscht, daß das wie immer gear- - — ete Ergebniß dieser Besprechungen das bleibe, was es sein soll, ein Ge- > ^cimniß unter den beiden Souveränen. Damit fallen die Einwürfe Lord John Russell's gegen jede Ver heimlichung vor den andern Mächten für den Fall einer formellen Ver- inbanmg, von der für den Augenblick keineswegs die Rede ist; damit i »schwinden auch die Unzuträglichkciten, von denen er sagt, daß sie dazu > iknen könnten, das Ereigniß, welchem Rußland und England vorzubeu- en nacht- M wünschen, gerade zu beschleunigen, wenn das Vorhandensein einer — Et,« ^»artigen Vereinbarung vorzeitig zur Kenntniß Europa's und der Un- Oie KW »thanen des Sultans käme. Was den Gegenstand dieses vertrauten mte —W Ncinungsaustausches selbst betrifft — den möglichen Fall des ottomani- Gesuh chen Reichs, — so ist das ohne Zweifel nur eine ungewisse und entfernte Eventualität. Man kann mit Gewißheit dessen Zeitpnnkt nicht bestimmen, md keine wirkliche Krise ist cingctreten, die dessen Verwirklichung bevor- tchend machte. Er kann sich aber endlich ereignen, selbst unvermuthet reigncn. Ohne von den stets wachsenden Ursachen der Auflösung zu spre- hcn, welche der moralische, finanzielle und administrative Zustand der Pforte darbietet, kann er schrittweise aus der einen, wenigstens aus den mrkuNLmru) sis ff 77 zwei Fragen hervorgehcn, welche das englische Ministerium in seiner ge heimen Depesche erwähnt. In Wahrheit sicht dieses darin nichts aK einfache Streitigkeiten, welche die Tragweite derjenigen Schwierigkeitejr nicht überschreiten, mit denen sich gemeiniglich die Dipldmatie beschäftigt. Aber diese Art von Streitigkeiten kann nichtsdestoweniger den Krieg, Und mit dem Kriege diejenigen Folgen herbeiführen, welche der Kaiser davoir fürchtet; so zum Beispiel, wenn in der Angelegenheit der heiligen «Stätten die Eigenliebe und die Drohungen Frankreichs fortfähren, einen Druck auf die Pforte auszuübcn und sie nöthigen, uns jede Genugthuung z>t versagen, und wenn von der andern Seite das religiöse Gefühl der ortho doxen Griechen, durch die den Lateinern gemachten Concessionen verletzt, gegen den Sultan die ungeheure Mehrheit seiner Unterthanen aufsteheir macht. Was die Angelegenheit mit Montenegro betrissi^ so kann maw sie heute, nach den letzten Nachrichten, glücklicherweise als beigelegt heAA ten. Aber in dem Augenblicke, wo der Kaiser seine Unterrtdung mit-Sir Hamilton Seymour hatte, konnte man fürchten, daß die Angelegenheit eine äußerst ernste Wendung nehme. Weder wir, noch Oesterreich hätte die fortgesetzte Verwüstung oder die gezwungene Unterdrückung Montene gros erlauben können, eines Landes, das bis heute in einer wirklichen Un abhängigkeit von der Pforte geblieben ist, eines Landes, auf welches sich unser Schutz seit mehr als einem Jahrhundert erstreckt. Di« Greuel, welche dort verübt worden, diejenigen, mit welchen der ottomanische Fa natismus Bulgarien, Bosnien und die Herzegowina überzogen hat, ließen den andern christlichen Provinzen der Pforte nur zu sehr voräussehen, wel ches Schicksal ihrer harrte. Sie waren geeignet, die allgemeine Erhebung aller Christen herauszufordern, die unter dem Scepter des türkischen Reich? leben und dessen Untergang zu beschleunigen. Es ist also Nicht, weil da von entfernt, eine müßige und eingebildete Frage, eine zu entfernte Even tualität, welche die Besorgnisse des Kaisers der Königin, seiner Verbün deten, bezeichnet haben. Angesichts der Ungewißheit und der Hinfälligkeit des gegenwärtigen Standes der Dinge in der Türkei drückt das englische Cabinet denWunsch aus, man möge gegen die Pforte von der größten Langmuth Gebrauch machen. Der Kaiser hat das Bewußtsein, niemals anders gehantelt zu haben. Das englische«Cabinet gesteht dies selbst ein. Es richtet an b« Kaiser wegen der zahlreichen Proben der Mäßigung, die er bis heutigen Tages gegeben hat, Lobsprüche, die Se. Majestät nicht annehmen wird, weil er darin nur seinen gebieterischen Ueberzeugungen gehorcht hat. Aber damit der Kaiser fortfahren könne, sich an diesem Systeme terLangmuth zu bethciligen, sich-aller Demonstrationen, aller gebieterischen Sprach« zu enthalten, wäre es nöthig, daß dieses System auch von allen Machterr- glcichmäßig befolgt würde. Frankreich hat ein anderes angenommey^ Durch Drohungen hat es gegen den Buchstaben ter Verträge Einlaß ÄL ein Kriegsschiff durch die Dardanellen erlangt- Auf der Mimduriss «rie Kanonen hat es zweimal seine Reklamation, leine Forderungen vorgetra- gen zu Tripolis, dann zu Konstantinopel. Durch EinschüchterungHat.O ferner in dem Streite um die heiligen Stätten die Aushebung, h-tz Fer- - mans und der feierlichen Versprechungen bewirkt, welche der Sultan deur Kaiser gegeben hatte. Gegenüber allen diesen Acten des Uebergewichts hat England ein vollständiges Stillschweigen bewahrt. Es hat wrder der Pforte rstraßei >pen hil - li zu k Freiberger Allzeiger und ' Beilage zu Nr. 7. Memorandum. 21. Februar 1853. Der Kaiser hat mit dem lebhaftesten Interesse und einer aufrichtigen Genugthuung von der geheimen und vertraulichen Depesche Kenntniß genommen, welche ihm von Sir Hamilton Seymour mitgcthcilt worden ist. Er würdigt gebührend den Freimuth, welcher die selbe dictirt hat. Er hat darin einen neuen Beweis der Gesinnungen der Einher Freundschaft gefunden, welche Ihre Maj. die Königin für ihn hegt. Indem er sich mit dem großbrittanischen Gesandten vertraulich über >ie Ursachen unterhielt, welche von einem Tage zum andern den Fall des wttomanischcn Reichs hcrbciführcn können, war es dem Kaster nicht in Nen Sinn gekommen, einen Plan, nach welchem Rußland und England im Voraus über dem Sultan unterworfene Provinzen verfügen sollten -ein fertiges System — vorzulegen; noch weniger eine Ärmliche zwi schen den beiden Cabinetcn zu treffende Vereinbarung. Nach der Idee des Kaisers hat cs sich lediglich und einfach darum gehandelt, sich von beiden Seiten im Vertrauen zwsagen: weniger was man will, als was man nicht will; was den englischen Interessen, was den russischen In teressen zuwider sein würde; damit man gegebenen Falls ohne Wider spruch von der einen oder von der andern Seite handeln könne. nach lair Eg liegen darin weder Theilungspläne noch eine Convention, die gstgeliut dir andern Höfe verbindlich gemacht werden sollte. Es ist ein ein- hre. facher Meinungsaustausch, und der Kaiser sieht nicht, daß cs nöthig sei, vor der Zeit davon zu sprechen- Aus eben diesem Grunde hat er sich tvohl gehütet, daraus den Gegenstand einer offieiellen Mittheilung von Nthtltt Cabinet zu Cabinet machen z» wollen. Indem er sich darauf beschränkt, - - — mr in eigner Person unter der Form einer vertraulichen Unterhaltung mit
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