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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.04.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185404262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-04
- Tag1854-04-26
- Monat1854-04
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.04.1854
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ix. VW. 1854. Mittwoch, de» 28. April M. 94. nkrog. man«. 3 Uhr, Wochnik e n >n ei Mad den un wird er scheu an du >er nm -hörigen des d» n. Sau« mit Siek mit Hih innen « !uß. , 1854. st Fra -Erscheint jeden Wochentag stütz S Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserat« werden an de« Wochmtagm nur bi» Nachmittag S Uhr für die nachsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennig» berechnet. ommnung seiner großen Erfindung, welche, dem Zunftgeiste cs Mittelalters gemäß, zuerst als geheime Kunst praktizirt urde, bis die Arbeiter der Mainzer Offizinen durch Kriegs- ubel (1462) zerstreut wurden und die Buchdruckerei auch in ndere Gegenden und Länder trugen. Hatte man sich bisher it Abschreiben geholfen — natürlich eine theure Sache, denn ine Bibel kostete z. B. gegen 400 Gulden — so war nun für ie Weltgeschichte eine neue Macht entstanden, die bisher unbe- nnt gewesen war, die der öffentlichen Meinung. Dem Geiste urden neue Bahnen, der öffentlichen Meinung Organe gege- n und dem Fortschritte so der mächtigste Hebel zuertheilt, die ildung der unteren Schichten und der Ausspruch der Volks imme. Merkwürdig ist es, daß die Zeitschriften, besonders olitische, erst so spät entstanden, und dann, daß die ersten Zeit ¬ schriften politische waren. Die älteste politische Zeitung hatte Venedig 1563, aber sie durfte unter dessen argwöhnischer Btt» waltung nur geschrieben, aber nicht gedruckt vertheilt werden» Sie enthielt Kriegs- und Handelsnachrichten, und jedes Blatt kostete eine Münze, genannt Gazetta. Davon der Name man cher Zeitung und das Wort Zeitung in der französischen Sprache. In England erschien die älteste politische Zeitung im Jahre 1588, als die spanische Armada dieses Reich bedrohte und durch ihre Agenten in England, besonders die katholischen Mitbürger Eng lands in Hoffnung und die protestantischen in Furcht setzen wollte. Lord Burleigh, damaliger Minister der Königin Eli sabeth, rieth solcher, ihm zu erlauben, ihr Volk vom wahren Stande der Dinge obrigkeitlich durch eine Hofzeitung zu unter» richten. So erschien bei Christoph Barker, Hofbuchdrucker, in jenem Jahre ein Blatt des englischen Merkurs im April 1588. Nachdem die spanische Flotte zerstreut und die Gefahr derLan» düng der Spanier abgeivendet worden war, erschien die außer ordentliche Hofzeitung seltener. Als die Hofzeitung Burleigh'S schwieg, verlangte das an solche Berichte gewöhnte Volk etwaS Aehnliches; doch der Minister hörte auf daran selbst zu arbeite«. Das neue Blatt hieß: „Die Neuigkeiten der letzten Woche." Während des bürgerlichen Krieges in England, in den Tagen der unglücklichen Mißverständnisse Karl 1. mit seinem Volke, erschienen unter dem Namen „Neuigkeiten" eine Menge Partek- schriften. Im Jahre 1665 residirte Karl II. wegen der Pest in London, in Oxford, und hielt dort Parlament. Das benutzte die dortige Universität und gab eine Oxforder Hofzeitung heraus. Sie wurde in London nachgedruckt auf zwei kleine Folio-Seiten. Von 1661 bis 1688 erschienen 70 Zeitungen und im Jahre 1696 für die Londoner Kaffeehäuser neue Zeitungen, von denen der Londoner Courant am Meisten gelesen wurde. Nachdem die Königin Anna den Thron bestiegen hatte, erschien E ein Oourant, also alle Tage, nur nicht an Sonntagen. Die andern Zeitblätter erschienen höchstens dreimal in der Woche, oder noch seltener. In Frankreich schuf der große Minister Richelieu die erste Zeitung. Er erlaubte dem Arzte Theophil Renaudot, die Nach richten, welche Sr. Eminenz für paffend hielt, für die Oeffent» lichkeit täglich drucken zu lassen. So entstand daS erste Tage» blatt Frankreichs unter dem Patronat seines despotischesten Mi nisters. Aber schon damals erzählt die Geschichte von dem bald erfolgenden großen Drucke, den die kaum erst entstandene TageS- Zeitungen. Die Zeitschriften sind überall das Werkzeug der Verbrei- ng der Bildung und eine wahre Geschichte des Vorwärts reitens eines Volkes in der Politik, in den Künsten und iffenschaften, in den Gewerben und Handthierungen jeder rt, in allen Lebensgenüssen und Bequemlichkeiten. Sie unter- ichten und vergnügen jede Volksklaffe. Erst die großartige rfindung des Miitelalters war nothwendig, nm es möglich zu achen, daß dem Gedanken ein tausendfaches Echo nachhallt nd daß die wissenschaftliche Bewegung ins Leben trat, welche un seit mehr als 300 Jahren Europa durchpulst. Schon im ierzehnten Jahrhundert war die Bereitung des Papiers aus umpen erfunden, wie denn 1390 zu Nürnberg bereits eine apiermühle existirte, schon war auch die Holzschneidekunst auf- ekommen, welche der Erfindung der Buchdruckerkunst den Weg ahnte. Johannes Guttenberg, ein Bürger von Mainz, lange n Straßburg tvohnhaft, kam zuerst auf den genialen Gedanken, ie Holzschneiderei zur Vervielfältigung der Bücher zu benutzen, inmal so weit, wurde er von der hohen Gewalt seiner Erfin- ung weiter und weiter geführt, bis er dahin gelangte, die ein- elnen Buchstaben auf hölzerne Stäbchen einzugraben und diese u Wörtern zusammenzusetzen. Das war die weltbewegende Er- ndung des Buchdruckes. Guttenberg hat den Zoll des Un- lücks, welchen der Genius seinen Trägern aufzulegen pflegt, , -Weichlich abgetragen. Ein Wohlthäter der Menschheit hat er, g 1p" es herkömmlich ist, den Undank der Menschen bis auf die i'KnM Hefen gekostet, aber unverdrossen arbeitete er an der Vervoll- Freiberger Anzeiger und Tageblatt.
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