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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 31.05.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185405319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-05
- Tag1854-05-31
- Monat1854-05
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 31.05.1854
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Jahre», ht einen Kellner lachweii r oder en viii w? sagt Schlas- «tto, Straß, n Poi- wruntn älerizn ehrliche elbe p pcditim I!. ndete^ eines A undeD ihre,V aterH >aterH lntonß W UMZ ndten^ ^"8 e»». § reit Lchmerj, ^erz; nach: . g!" äupche"- Rcis. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bi, Nachmittag 3 Uhr für die nächsterschetnende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. 1854. Mittwoch, den 31. Mai M 123 hinaus entscheidet, zu einem Augenblicke, wie sie dereinst Das Bedenkliche der fortgesetzten Neutralitäts- siellung Deutschlands. In einem neulichen Aufsatze haben wir von den Rücksich ten gesprochen, welche die deutschen Staatsmänner erst nehmen muffen, bevor sie ihre Staaten in einen Krieg gegen Rußland stürzen, von dem man noch nicht weiß, ob Frankreich im Ver lauf desselben nicht urplötzlich ein anderes Bündniß eingehen kann. Das war Lie eine Seite der Sachlage'; heute wollen wir zeigen, daß eine fortgesetzte Neutralität noch weit mehr Gefahren mit sich führt, als ein Krieg gegen das übermächtige Rußland, welches jetzt anfdem besten Wege ist, sich zum Herrn des deutschen Flusses der Donau und der Balkan-Länder zu machen. Gewichtige Stimmen in Oesterreich haben es mehrmals ausgesprochen, daß man sich in Wien nur durch den äußersten Zwang der Nothwcndigkeit werde Hinreißen lassen, dem Kaiser Rußlands den Krieg zu erklären. Wenn man nun mit dieser Aeußerung das jüngste Wiener Ultimatum, welches.die Räu-, mung der Donausürstenthümer fordert, zusammenhält, wenn man auf die Rüstungen des österreichischen Staates und das Zu- sammenziehcn bedeutender Streitkräfte in den östlichen Kron ländern sieht, wenn man damit den Besuch des Herzogs von Cambridge in Wien, welcher auf der Reise zum Kriege gegen Rußland war, vergleicht, wenn man endlich sieht, daß man von Wien aus Preußen zu einem entschiedener» Auftreten gegen Rußland zu bewegen sucht; so darf man schließen, das kaiser liche Cabinet hege die Ansicht, daß jener „äußerste Zwang der Nothwendigkeit" nicht mehr allzufern sei. Dem Habsburgischen Kaiserhause kostet es, nach Allem, was vorhergegangen ist, vielleicht mehr als irgend einer andern Dynastie Ueberwindung, Hand in Hand mit Bonaparte und mit einem liberalen eng lischen Ministerium zu gehen und gleichwohl ist dieses Negen- teuhaus unter allen deutschen Regentenfamilien diejenige, welche jetzt einem Bruche mit Rußland am nächsten steht. Es muß also dringende Gründe haben Rußland zu bekämpfen und zu diesem Zwecke sich eine große Schuldenlast aufzubürden. Diese merkwürdige Thatsache ist wohl geeignet, Vielen, welche zeither immer noch nicht haben sehen wollen, was Rußland im Schilde führt, die Augen zu öffnen. In der That kann nur der kurzsichtigste Blick verkennen, daß es jetzt in der Weltgeschichte zu einem Augenblick gekommen ist, der die Geschicke Europas auf Jahrhunderte die Fluren von Marathon und das Schwert Karl Martell's, die Kanonen Johanns von Oesterreich und den Säbel Sobies- ky's unsterblich gemacht haben. Rußland steht, ein übergewal tiger Machtkörper, eroberungslustig, und einem einzigen, conse- qucnten Willen eines großen Alleinherrschers gehorchend, wie in der Vorzeit das Perserreich, wie später das Khalifat, wie dann das Osmanenthum dem gebildeten christlichen Westeuropa gegenüber. Siegt Rußland in dem ausgebrochenen Kampfe, welcher nach dem gegenwärtigen Umfange nicht ein türkisch-rus sischer, sondern ein russisch-europäischer geworden ist, so wird das Abendland mit einer Überschwemmung der rohesten Ele mente bedroht, welche alle politischen, kirchlichen und gesellschaft lichen Bildungen mit jener Knechtschaft bedroht, welche wir in den deutschen Ostseeprovinzen Rußlands und im Königreich Polen erblicken. Dieser sehr unerbauli'chen Gefahr gegenüber hat sich ein gemeinsames Gefühl aller Nationen des Abend landes bemächtigt und fast alle Parteien, mit Ausnahme der Kreuzzeitnngspartei, sind mit dieser Anschauung übereinstimmend. Vom österreichischen Erzherzoge bis zu den Londoner Abonnen ten der „Daily News", vom Papste Pius IX. bis zum philo sophischen Professor einer deutschen Hochschule, von den Fran zosen bis zum Kladderadatsch, ist der Gedanke wach geworden, daß Europa jetzt sein eigenstes Leben zu vertheidigen hat, ein Leben, welches zwar Widersprüche und Zerwürfnisse überzahl reich hat, aber doch ein Leben, gegen welches die moskowitische Cultur Tod und Fäulniß ist. Selbst der Berliner Kreuzzei'tungS Stahl hat sich eines Ueberrieselns dieser Empfindung nicht erwehren können, als er jüngst in der preußischen Kammer seine „leuchtende" Rede hielt. Nun ist es aber klar, daß in einem Spiele, in welchem es sich um solchen gewaltigen Einsatz handelt, Neutralität undenk bar ist. Diejenigen Staaten, welche sich von dem Kampfe fern halten wollten, müßten von zwei Ansichten entweder die eine oder die andere haben. Entweder müßten sie annehmen, Ruß land werde unter allen Umständen die Oberhand behalten, oder sie müßten glauben, England und Frankreich seien allein stark genug, um Europa gegen das russische Slaventhnm zu ver theidigen. Aber in beiden Fällen würden die Neutralen die größten Nachtheile erleiren. Siegt Rußland, so würde der rus sische Einfluß in Deutschland furchtbar empfunden werden; sie gen England und Frankreich, so würde der Schwerpunkt Euro-
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