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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.07.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185407187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-07
- Tag1854-07-18
- Monat1854-07
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.07.1854
- Autor
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Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bis Nachmittag» 3 Uhr für die nächsterschcinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. 164» Dienstag, de« 18. Juli 1854. - - ' . — ! Z Tagesgeschichte. L Dresden, 13. Juli. Das tragische Schicksal zweier La- denmädchen erregt hier ungewöhnliches Aufsehen. Dem Ver- M nehmen nach hatte vor einiger Zeit in einem hiesigen Verkaufs- M local eine Summe Geldes gefehlt und man hatte geglaubt, M gegen die beiden Ladenmädchen, Friederike Hellinger aus Oels- M nitz und Auguste Eisen aus Lommatzsch, Verdacht schöpfen zu M müssen. Diese Mädchen hatten bisher sich eines vollkommen M guten Rufes zu erfreuen gehabt, und das Publikum spricht M sich auch bezüglich des fetzt ihnen Beigemessenen dahin aus, I daß ein Verdacht gegen sie unbegründet gewesen sein möge. M Am 1. Juli nun hatten sich die Mädchen aus ihrer Wohnung I entfernt, unter Umständen, die eine Selbstentleibang vermuthen I ließen. Sie oder ihre Leichname wurden deshalb polizeilich ge- D sucht. Am 7. Juli ist es den bezüglichen Nachforschungen ge- M lungen, die Leichen in der Elbe aufzufinden. Die befreundeten «Mädchen hatten sich mit Stricken zusammengebunden und so N vereint den Tod gesucht und gefunden. Sollten sie in der That k ganz unschuldig gewesen sein, so läge hier wiederum eine höchst i ernste Warnung vor für alle solche Menschen, welche voreilig »geneigt find, einem ihrer Mitmenschen den Verdacht eines Ver- ugehens beizumessen, das schließlich auf ganz andere Weise seine »Erledigung findet. Man spricht in unserer Zeit so viel von »Erstarkung des kirchlichen christlichen Lebens, daß es auch an »er Zeit wäre, an menschlichem, christlichem Vertrauen zu Dvachsen. Brand. Am 14. d. M. verunglückte auf Beschert Glück Fundgrube bei Brand der 42 Jahr alte .Bergzimmerling Kircheis, ansäsfiger.Bürger in Brand. Er stürzte von einer Bühne herab circa 40 Ellen tief in den Schacht. Heute brachte nan ihn feierlich zur stillen Grabesruh. Seinen Tod betrauern sie tiefbetrübte Gattin und 2 Kinder. Wien, Sonnabend, 15. Juli. Nach aus Hermannstadt ^getroffenen Nachrichten vom 14. d. M. Abends wurde die klsfische Nachhut zwischen Giurgewo und Frateschi von den Wirken angegriffen. Unter den zahlreichen Verwundeten der ussen befinden sich die Generale Chruloff und Bevutoff, beide »wer verwundet. Nachrichten aus Orsowa vom 14. d.'M. folge rückt Omer Pascha mit 75,000 Mann gegen Bukarest r. " (Dr. I.) Paris, 13. Juli. (Telegraph. Dtp.) Der Moniteur enthält folgende Mittheilung aus Boulogne vom 12. Juli: „Der Kaiser hat Revue über die Einschiffungstruppen gehalten. Eine Proclamation an die Truppen spricht von der innigsten Allianz Frankreichs und Englands. Beide Staaten seien ent schlossen, kein Opfer für die Rechte des Schwächer« und für die Freiheit Europas zu scheuen und die Nationalehre zu ver- theidigen. Die Proclamation schließt: „Wenn ich euch wieder sehe, werde ich euch sagen können, daß ihr die würdigen Söhne der Sieger von Austerlitz, Eylau, Friedland, Moskau seid// Dem Lloyd wird aus Bukarest ein höchst interessantest Aktenstück mitgetheilt, nämlich ein Schreiben des russischen Reichs kanzlers Nesselröde an den Baron Budberg. Das Aktenstück ist aus Petersburg vom 11./23. Juni datirt und lautet: Herr Baron! Se. Maj. der Czaar wünschen, daß Sie den Walachen gelegentlich den Unwillen Sr. Majestät zu verstehen geben, den Allerhöchstdieselben empfinden müssen über die sonderbare Haltung. . der Walachen, vorzüglich der Bojaren, den russischen Truppen gegen über, welche in die Fürstenthümer in der Absicht ringezogen find, um dieselben von dem unerträglichen türkischen Joch auf immer zu be freien. Se. Maj. der Czar hält eS unter den gegenwärtigen Zeit- umständen nicht für angemessen, daß die Genossen der Religion Sr.' rechtgläubigen Maj. einer andern Regierung als einer christlichen ,zu unterstehen hätten. Wenn die Walachen dies nicht begreifen, weil sie zu sehr unter dem irrgläubigen westeuropäischen Einfluß stehen, so kann Se. Maj. der Ezaar dennoch nicht die Aufgabe unerfüllt lassen, die ihm als dem Oberhaupt der rechtgläubigen Christen vom Himmel anvcrtraut wurde: nämlich die Anhänger der wahren christ lichen, griechischen Religion auf immer der türkischen Oberherrschaft zu entreißen. Dieser Gedankt beschäftigt Se. Maj. den Czar seit dem Antritt seiner glorreichen Regierung, und jetzt ist die Zeit gekommen, in welcher Se. Maj. seinen lange gefaßten Vorsatz trotz der Einsprache der übrigen ohnmächtigen Staaten des irrgläubigen Europa aussiihren wird. Wir sind mit Gott und Gott ist mit uns, und der Sieg ist auf unserer Seite. Se. Maj. der Czar befehlen, daß Sie, Herr Ba ron, den Bojaren und den höhem walachischen Beamten für chr illoyales Benehmen gegen unsere Truppen derbe Verweise geben sollen. Es wird die Zeit kommen, zu welcher die widerspänstigen Walachen, die den Unwillen Sr. Maj. in höchstem Grade erregt haben, Hit Illoyalität schwer büßen sollen. Nur recht streng, Herr Baron, -egM diese gesetzlosen Walachen, je strenger desto Lesser. Dies ist dnMste Sr. Maj. des Czar. Empfangen Sre die Versicherung meiner dvH kommensten Hochachtung.'
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