9 Sonnabend, den 8. Juli 1854. X». 155. Wss LK Lee MesfHV r ist v», n Schuir )bermaÜ! m neuen von Mi- rmiethm. utmacher. > sind zu bezieh«! Erscheint jeden Wochentag stütz 9 Uhr. Pre» vierteljährlich 15 Rgr. — Inserate «erden an den Wochentag« nur bi» R-chmittag L Ühr fü? die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennige» berechnet. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. re ist ,! 12 bei« am Obn irmiethln fwartun: z Blatt, tcllq «a durch ei lbsi ein» ad et Suber. g, denS id Sckci er - Co« sckießel ebcnst u« Schütze- Reis. Uürwahr, der Mensch er mag sich glücklich nennen, Der Erdenschöpfung Ruhm und Preis zu sein; Mit Zeichen, die wie Feuerflammen brennen, Grub Gott in ihn sich zum Gedächtniß ein. Er hat die schwere Decke aufgehoben, Die auf dem Sarg der grauen Vorzeit lag, Aus altem Stoff ein neues Kleid gewoben, Aus todter Winternacht den Frühlingstag. Tief in die Erde ist er eingedrnngen, Die Riesenwerkstatt hat er drin geschaut, Und, was der Finsterniß er abgerungen, Hat er dem Rosenlicht des Tags vertraut. Ums Pilgerland hat er ein Netz gezogen, Die Ferne in die Nähe sich gerafft, Und in den Strudel wilder Wafferwogen Sich eingesenkt mit seiner Wissenschaft. Zum Aether auf in unermeßne Fernen Hat er sich kühn mit seinem Geist gewagt, Im Ocean von Myriaden Sternen Nach dem Gesetz der Ewigkeit gefragt. Fürwahr, der Mensch er kann sich glücklich nennen, Daß er der Erdenschöpfung Krone trägt; Doch mag er frech sich nie vom Himmel trennen, Der seines Erdenwirkens Kräfte wägt. Kann er dem Wolkenschoße wohl gebieten, Daß er sich träufelnd auf die Erde senkt Und seiner Hoffnung bunte Frühlingsblütheu Mit des Gedeihens süßem Nectar tränkt? Kann er der Wolke reichen Quell verschließen, Wenn seine Aernte reif zur Scheuer liegt, Und auf den Fluren, in dem Grund der Wiesen Gebleicht und krank des Lebens Brot verflecht? Kann er die Wuth des Sturms in Fesselnspannen, Der niederschmetternd durch die Föhren bricht, Den Wetterschlag von seinem Haupte bannen, Wenn durch der Nächte Graun der Himmel spricht? Er kann es nicht, sein Wissen geht zu Mde, Mit seiner Macht ist wenig nur gethan; Dem Stärksten saltet bleiche Angst die Hände, Wenn sich das Schreckniß wirft in seine Bahn. Er kauft um alle Erdenmillionen Dem Tod nicht eine Lebensstunde ab; Mag er zu Häupten aller Reiche thronen, Es fordert unerbittlich ihn das Grab. Den Ausgang kann er noch so klug ermessen, Der Eingang bleibt in Dunkel ihm verhüllt; Drum soll im Uebermuth er nie vergessen, Daß nur von Oben ihm der Segen quillt. So groß der Mensch, so schwach ist er hienieden, Und Gott allein nur ist sein Schirm und Hort; Von Gott getrennt, vom Himmel abgeschieden, Gleicht er der Rebe, die am Weg verdorrt! — Hnmm Hirth,