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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.11.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185411257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18541125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18541125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-11
- Tag1854-11-25
- Monat1854-11
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.11.1854
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M. 275 1854. Sonnabend, den 28. November k .'br. n. 15 15 1t 7 15 12z 10 t. >tr. hlr. 10 Lotter» ' jetzt bisher Theil Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur LiS Nachmittags Z Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. ' i bij rbla it Möhre»- Maisgelb Zräupche»« Deutschlands Schmach abgewaschen, hat dem Volke seine Ehre und Unabhängigkeit wieder errungen. Die Deutschen haben nach Jahrhunderten der Zerrissenheit und nach Jahren Politischen Todes ihre Nationalität nur mit dem hochherzigen Beistand Rußlands wieder gewinnen können; jetzt aber bilden sie sich ein, sie könnten sie vervollständigen durch Undankbarkeit gegen Rußland." So der Russe. Hätte man erkannt, warum, wie und wofür Rußland an der Befreiung Deutschlands mitwirkte,. so wäre es unmöglich, daß i^ Deutschland solche Stimmen ein Echo finden und im Herzen deutscher Männer wiederhallen könnten. Wir wollen gerade den Punkt der Befreiungskriege jetzt feststellen und wollen uns klarmachen, welches Verdienst sich Rußland um Deutschland erworben, überhaupt welche Be gründung dadurch zu der geforderten deutschen Dankbarkeit ge geben worden ist. Wir beginnen mit dem Jahrd 1812. An dem großen Völkerzuge, den Napoleon in diesem Jahre gegen Rußland führte, nahm auch Deutschland Antheil. Aber die Art, wie die beiden großen Vertreter Deutschlands, Oesterreich und Preußen, ihre erzwungene Verpflichtung gegen Rußland erfüllten, bewies deutlich, daß sie keine Feindschaft gegen Rußland hegten, ja daß ihnen selbst das Gefühl der Schadenfreude fern war, nun auch den bisher unversehrt gebliebenen übermächtigen Nachbar angegriffen zu sehen. Wir glauben nicht, daß es einen Russen geben könne, der zu behaupten wagte, Oesterreich und Preußen hätten sich damals sofort an Rußland anschlteßen sollen. Dies wäre offenbarer Wahnsinn, wäre Verrath an Deutschland ge wesen, weil dann dieses und nicht Rußland der Schauplatz des Kampfes geworden wäre. Oesterreich und Preußen haben sich durch ihre damalige Haltung ein entschiedenes Verdienst um Rußland erworben. Die Lage dieses Reiches wäre eine viel gefährlichere geworden, wenn Oesterreich und Preußen, anstatt nur das möglichst kleine Contingent (Oesterreich 30,000, Preu ßen 20,000 Mann) zum französischen Heere zu stellen, sich mit ihrer ganzen Macht auf Rußland geworfen und ernsthaft feind lich agirt hätten. Rußland ging siegreich aus jenem Kampfe hervor. Die Standhaftigkeit, mit der Rußlands Kaiser, Heer und Volk dem furchtbaren Angriff begegnete, dürfen und wollen wir nicht im Geringsten bemäkeln; aber den übertriebenen Stolz, mit welchem die Russen es rühmten und rühmen, daß ihr Reich allein dem furchtbaren Schlachtenheere siegreich wie derstanden, während alle anderen Staaten des Contingent« un- - 10- . 12. obr. lr. 14 15 7 - 13 nber, wöch Sungeoli in beff Jahr, nd Sch ul;e, eur. >en ft n in -ger. eweift dens als l für -en zu ior Ros an Rußland und Deutschland. Rußland hat noch immer viel Verehrer in Deutschland, s sind dies theils offene Freunde, die durch Geburt und Stel- ng Lem Gewaltprincipe unbedingt huldigen, theils find dies rkappre, die nur nothgedrungen jetzt gegen die Moskowiter Felde ziehen. Jetzt, wo Rußland sowohl auf dem Felde r diplomatischen Federn, als auch auf dem Gebiete der Stra- ie und des eisernen Würfelspiels unbedingt bedeutende Nie rlagen erlitten hat, jetzt ist es nicht unmöglich, daß es an- eincnd auf Fricdensverhandlungcn eingcht und die Punkte r Grundlage derselben anerkennt, die deutsche Großstaaten m vorgelegt haben. Zeit gewonnen, ist gar Viel gewonnen, id auf Zeit seine Feinde schwächen und Andere zum Bünd- issc mit denselben abhalten, ist eine feine diplomatische Maß gel, die schon oft vortheilhafte Folgen gehabt hat. Die eunde Rußlands helfen nun zu einem solchen Schritte treu- ch mitwirken. Nicht allein, daß man in diplomatischen Noten für schreibt und redet, sondern man wendet sich auch an den ößeren Theil des deutschen Volkes, und agirt durch Zeit riften für diesen Zweck. Die Presse, d. h. ein Theil dersel- cn, läßt es sich Herzensangelegenheit sein, auf den Zeitgeist inzuwirken und eine russenfreundliche Stimmung zu erzeugen, lan verfährt dabei sehr klug und geht von einem Punkte us, wo der Unerfahrene sich leicht täuschen läßt. Man greift ämlich aus dem Gebiete der deutschen Geschichte besonders eine hatsache heraus, um von ihr herzuleiten, daß wir der russischen ation zum Danke verpflichtet seien. Es ist das die Zeit der efreiungskriege. Und wirklich ist dies ein Punkt, wo nach er gewöhnlichen Auffassung der Geschichte und nach der her- cbrachten Art, jene Zeit mit ihren Kämpfen darzustellen, die eisten auf den Gedanken kommen, daß wir Deutschen doch en Russen zu unendlicher Dankbarkeit verpflichtet seien. Ist icht in unzähligen deutschen Blättern und Büchern das servile eständniß vereinigt, daß Rußland der Retter und Wiederher ¬ eller Deutschlands gewesen? Die Kosaken werden darin als reiheitsapostel geschildert und rührend ist es zu lesen, wie sie elbst die kleinen Kinder so liebreich gewartet haben. Rußland elbst leitet allen Ernstes aus jener Zeit den Anspruch auf eutsche Dankbarkeit ab und in welchem Tone dies geschieht, avon möge die folgende Stimme eines Russen in einer deut- chen Zeitung eine Probe liefern: „Das russische Blut hat br. lr. Freiberger Anzeiger und Tageblatt.
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