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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.01.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185401070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-01
- Tag1854-01-07
- Monat1854-01
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 07.01.1854
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ter, , Nach- >ner. ju, recht hiermit sselt.' Freiberger Anzeiger UNd - den Wochentagen nur bis Nachmittag 3 Uhr 1854. M. 5 »» S tag, den vei Ge- Uhr bei rt bereit isahrt. schirm». m zahl- l Zug- it Hirse. .Sauer- it Hirse. 15 Ngr. 17z - 25 - 15 - Betrachtung beim Beginn -es Jahres 1851. Abermals stehen wir auf der Höhe eines neuen Jahres und blicken forschend in die Nebel des vor uns liegenden Lan des um zu sehen, welche Gestalten hinter dem Nebel liegen. Aber das Auge des Sterblichen ist zu matt, um durch den Schleier der Zukunft zu blicken und selbst der mächtigste und größte Mann unscrs Jahrhunderts, der Kaiser Nikolaus kann nicht bestimmen, welchen Verlauf seine weitgreifenden Pläne haben werden. Was wir aussprcchen beim Beginn des Jah res, sind nur Ansichten, denn über den Gang der Ereignisse lassen sich darum keine sichern logischen Schlüsse machen, weil eine Menge unberechenbarer Kräfte mit wirken und oft ein unbedeu tendes, anscheinend zufälliges Ereigniß dem Ganzen eine andre Wendung geben kann. - ' °' Knüpfen wir mit unsern Betrachtungen an die gegebenen Thatsachen der Gegenwart an> so hat uns das alte Jahr als «in schlimmes Erbe die brennendste aller Fragen, die orienta lische hinterlassen. Der Kampf zwischen Rußland, dem allge- fürchtrten und der Türkei ist entfesselt und über dem europäischen Völkerrechte führen Kanonen die Waage. Wer will aber sagen, wie dieses Drama, welches an der Kuntern Donau und im schwarzen Meere ausgeführt wird, noch Endigen werde? Von den sämmtlichen Heldenspielern, Jntrigan- wegen sie sich mit der geschmeidigen Gelassenheit eines Hof manns, wo ein edler Zorn ihre Handlungen beleben sollte. Und wenn man auch öfters den Theaterzettel zur Hand nimmt, um zu sehen, welche Rolle denn eigentlich England und Frankreich spielen: es kann kein Vernünftiger daraus klug werden, was die beiden eigentlich bei dem Schauspiele wollen. Sind sie bloss Zuschauer wie wir unverwüstlichen Zeitungsleser, so mögen sie doch nicht immer sich in die Scene mischen; wollen sie aber ActeurS sein, nun so mögen sie sich entscheiden, welche Partie sie nehmen wollen, abev nicht wie Israel auf dem Berge Kar mel auf beiden Seiten hinken. Ist die Sache des Czaaren ge recht und sind seine Eroberungspläne dem übrigen Europa heil sam, so mögen sie unter seinen Fahnen mitkämpfen, damit die Türkei klar erkennt, wessen sie sich von ihren vorgeblichen Freun den zu versehen hat; ist aber die Sache der Türkei gerecht und die Integrität dieses Reichs noch zehnmal besser als die Herr-^ schäft der Knute — so mögen die vereinigten Flotten im Bos porus (oder Pontus?) aufhören, müßig aufzuliegen. Wenn uns nun jemand fragte, was wird nur aus der „orientalischen Frage" noch werden, wir wüßten keine Antwort, weil die ungerufenen Mitspieler des DramaS selbst nicht recht wissen, was sie wollen. In England fängt man an, sich der zweideutigen Rolle zu schämen, welche das stolze Albion im und am Bosporus spielt. Der schlaue Minister Lord Palmerston ist auS dem Cabinett geschieden, seit die Nachricht von dem Unfall bei Sinope in London bekannt wurde. So lange Graf Aberdeen das Ruder von England in der Hand hat, dürfen wir nicht wähnen, daß Brittanien gegen das übergefürchtete Rußland austreten werde. Allein es ist eben so leicht möglich, daß im Verlaufe deS Jah res durch die öffentliche Meinung gedrängt, ein neues Ministe rium an die Stelle des jetzigen kommt mit Lord Palmerston an der Spitze. Dieses würde: vorherrschend ein Ministerium des Kriegs sein, Palmerston würde einen Bund mit Ludwig Na poleon eingehen und dann durfte der türkisch-russische Krieg bald beendigt, und die Ruffenfurcht auf ihr gewöhnliches Maaß zu- rückgeführt werden. ' - L r > Was wird Ludwig Napoleon thun? Die Finanzen dieses Landes kommen je länger, je mehr in immer kritischere Zu stände. Dabei werden die Rüstungen in großartigem Maßstabe betrieben und Truppen nach Rom gesendet. Es fehlt auch dem französischen Cabinet an einem klar erkannten leitenden Prinzip I ugebcnst rdorf. Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 1S Ngr. — Inserate werden an ! für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile «it 5 Pfennigen berechnet. er. . 9Ngr. 22 - :rgcbcnsi sdorf. ^ten rc., welche gegenwärtig das sonderbare Schauspiel, betitelt K „Orientalische Frage" abspielen, — ein Schauspiel non welchem 1 man keinen Augenblick weiß, ob man ein Schauspiel oder Jn- z triguenstück, ein Trauer- oder Lustspiel vor sich hat, —von der sämmtlichen Truppe, welche vor oder hinter den Coulissen agirt und soufflirt^und sich herumtummelt, machen nur zwei Spieler den Eindruck, als ob sie gut memorirt hätten und wüß ten, was sie wollen, als ob sie in den Geist des Stücks einge drungen und sich klar darüber geworden wären, um was es sich eigentlich handelte. Diese beiden Schauspieler sind Rußland und die Pforte. Alle Uebrigen, welche das Schauspiel mitspielen wollen, bewegen sich in ängstlicher Verlegenheit und peinlicher Unbehilflichkeit solcher Schauspieler, die alles vergessen und schlecht gelernt haben, ehe sie die Bretter betreten. Bald kom men sie zu früh, bald zu spät aus den Couliffen hervor; bald sprechen sie ganz laut, wo es sich um Geheimnisse handelt, bald flüstern sie, wo sie donnernde Flüche hören lassen sollten; bald sind sie in Leidenschaft, wo sich ruhige Würde ziemte, bald be- Tageblatt. er. — Ngr- 20 - 10 - 15 - Sonnabend, den 7. Januar »
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