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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.07.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185407225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-07
- Tag1854-07-22
- Monat1854-07
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.07.1854
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ben bei mann. offelhüt«k n habe« ibach s, n den An wird gd i Blatte! Freiberger Anzeiger Tageblatt. Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. - Inserate werden an den Wochentagen nur bis Nachmittags 3 Uhr für di- nächsterschcinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. 168. Sonnabend, den 22. Juli 1854. Die Türken. stand. Deutschlands, wollen wir für die Zukunft hoffend hinzusetzen. Whe man aber sich verbündet, soll es gut sein, genaue Kennt- Mß sich zu verschaffen. Jedermann liest jetzt über die Türkei An den Zeitungen, spricht von türkischen Verhältnissen; aber ^Vielen fehlt eine Einsicht in die Sitten und Gebräuche, in die Gesinnung?- und Lebensart der Türken. Da wir, wie schon gesagt, hoffen, daß auch Deutschland mit Westen und der Tür- tz 20 27 volle die Christenheit gnädig vor ihnen schützen. Ein Reich wird jetzt als „kranker Mann" allgemein bezeichnet, das früher ende Bi zur Zeit seiner höchsten Macht und Blüthe vierzig Statthalter- 15. bi schäften und vier steuerpflichtige Länder umfaßte. So spielt die lähmur Weltgeschichte in Gegensätzen oder Kontrasten. Die Christen- ^8^! heit bekriegt sich, um ein nichtchristliches Reich vor seinem Feinde mü ;u schützen. Unser Aller Blicke sind jetzt hingerichtet auf den Punkt, wo der Halbmond auf Thürmen und Kuppeln glänzt, affenei Oie Türkei ist Verbündeter Englands und Frankreichs — und soll, li jcizustehen, das früher mächtig und gefürchtet dastand. Es wird ebenst Eetzt für das Glück der Waffen Mit gebetet, deren früher nur n der alten Litaney Erwähnung geschah mit der Bitte, Gott . ßei gegen Osten sein wird, da eben jetzt von den türkischen Zu- 22 ' Händen mehr geredet wird als von deutschen: so halten wir es 25 - ^ur gerechtfertigt, und bei unseren Leiern für eine willkommene . - Unsere Blicke sind jetzt hingerichtet auf ein Land, das früher chießeMmsere Aufmerksamkeit nicht weiter an sich zog. Die christlichen 23. In Nächte sind zu Land und Wasser ausgezogen, um einem Volke 8 > Sache, wenn wir ihnen in Kürze Einiges über Verhältnisse, Sitten und Gebräuche der Türken erzählen. 2g ; Beginnen wir mit den Wohnungen. Die Türken sehen bei 27z. i > hren Wohnhäusern mehr auf Gemächlichkeit als auf Geschmack. — - Diese Gemächlichkeit ist aber von der unseren verschieden; wir -rauchen eine Menge Meubles, während der Türke auf seinem 22; Nf sopha gelagert, mit der Pfeife im Munde, schon zufrieden ist, — ' ivenn er einen Platz hat, wo er ruhig sitzen kann. In jedem ReiS. Zimmer befindet sich eine besondere Stelle für einen erhöhten Matz, der ungefähr einen Fuß hoch über dem Boden erhaben und fünf bis sechs Fuß breit ist. Auf dieser Erhöhung liegen atratzen, die mit Zeug oder Leinwand überzogen sind, und isscn von einem Ende bis zum andern. Diese Divans oder Sophas sind bei den Reichen mit kostbaren Stoffen belegt. Da- urch und durch die Tapeten oder durch ausgetäfelte Wände er halten die Zimmer oft ein prachtvolles Ansehen; hierzu kommen noch die Teppiche, die auf dem Fußboden ausgebreitet sind. We der Tische, noch Stühle gehören zu den Bedürfnissen der Tür ken; das Sopha vertritt bei ihnen die Stelle fast aller MeubleS, ja sie haben oft kein anderes Bett, als die Matratze, auf der sie sitzen. Darauf legen sie sich unausgeklekdet nieder und be decken sich mit durchgenäheten Decken. Am andern Morgen wird das Schlafzimmer wieder in ein Wohnzimmer verwandelt. In der Türkei kennt man weder Oefen, noch Kamine; man wärmt sich in den Zimmern vermittelst kupferner oder irdener Feuer becken, die man neben das Sopha stellt. Oft stellt man dieses Becken unter einen runden oder viereckigen Tisch, den man mit Teppichen bedeckt, von denen einer von allen Seiten herunter reicht und die Hitze zusammenhält, welche die wenigen glühen den Kohlen in dem Becken verbreiten. Eine gepolsterte Bant geht rund um den Tisch, auf der mehrere Personen Platz neh men können. Sobald es anfängt kühl zu werden, verlassen die Frauen diesen Tisch nicht mehr. — In der Mitte der Häuser ist ein großer Saal. Die an der einen Seite daran stoßenden Gemächer, deren Fenster auf die Straße führen, bewohnt der Hausherr, die an der andern Seite, deren Fenster nach dem in- nern Raum des Hauses sehen, seine Frauen und Kinder. Werden wir bei einem Türken zu Tische geladen, so wun dern wir uns erst höchlich. Die Türken sitzen beim Speisen nicht an Tischen, wie wir; der Fußboden selbst ist gewöhnlich ihre Tafel, worüber ein Stück Leder oder Tuch ausgebreitet wird, um welches die Speisenden sich nach morgenländischer Sitte mit untergeschlagenen Beinen lagern. Auf das Tuch oder Lager wird ein kleiner niedriger Tisch oder Dreifuß gesetzt, der einer großen runden Schüssel von überzinntem Kupfer zur Unterlage dient. In dieser Schüssel werden die Speisen aufgetragen. Bor jedem Speisenden liegt ungesäuertes Brot, in Gestalt von flachen Pfannkuchen, welches zugleich die Stelle der Teller vertritt, weil diese bei den Türken nicht in Gebrauch sind. Auch Messer und Gabel hält man für überflüssig. Das einzige Geräth, das sie brauchen, sind hölzerne Löffel, die in einem Haufen auf daS Le der gelegt sind. Wenn sefle Speisen aufgetragen werden, s» Hilst man mit den Fingern nach. Das Fleisch wird daher irr ' kleine Stücke geschnitten aufgetragen; nur daS Geflügel wird ganz vorgesetzt; der Hausherr zerreißt es mit den Fingern und legt jedem Gaste -in Stück davon vor. DaS Haupt- und Lieb- lingsgericht der Türken ist der Pillau. Dieser besteht aus Reis,
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