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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.09.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-09-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185409164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-09
- Tag1854-09-16
- Monat1854-09
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 16.09.1854
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Sonnabend, den 18. September M. ri6. n Rußland gestellt, wodurch man wie billig, Sicherheit haben >ill, daß es Rußland nicht über kurz oder lang wieder einfällt, Mild h»tze». ihristen sollen unter dem Schutze aller europäischen Großmächte vald. and darf nicht mehr Beschützer der Donaufürstenthümer sein; ) freie Schifffahrt auf Ler untern Donau; 3) die türkischen Kna- kermit ptember, mbackene t, wozu bert. chen l«' Inhaus. Kuch«, »erth. Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich IS Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bi» Nachmittag» 3 Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit S Pfennigen berechnet. 1854. eptcmb« ch über den „kranken Mann" herzumachen, diesen zu berauben ltags k nd Europa wieder in Krieg und Kriegserwartung zu stürzen. Vergni )iese vier billigen Forderungen der Westmächte waren: 1) Nuß- tehen; 4) der Vertrag zwischen Rußland und der Türkei vom !3. Juli 1841 soll revidirt werden. Rußland hat diese Forderungen, wie sich voraussehen ließ, »erworfen; der Czaar hat geantwortet, er werde seine Truppen n sein Land zurückziehen und dann auch den letzten Soldaten >pfern, um sich gegen feindliche Angriffe zu vertheidigen. Aber schon hiermit compromittirt sich Rußland, wenn man erwägt, mit welchen pomphaften Phrasen, mit welcher Sieger- ;ewißheit Rußland vor 16 Monaten in die Donaufürstenthümer inrückte, um „den kranken Mann" noch bei lebendigem Leibe einer Habe zu berauben. Und wer ist es, der die stolzen Heere Rußlands zur Flucht gezwungen und den russischen Uebermuth gebrochen hat? Nicht Lie Westmächte, denn diese haben zu iande und zu Wasser nicht viel mehr gethan, als sich einquar- iert und Spazierfahrten gehalten, sondern die für krank gehal- ene Türkei und seine geringschätzig angesehenen Heere sind es, velche das „unüberwindliche" Rußland zur Flucht gezwungen !aben. Es ist sehr bemerkenswerth, wie bescheiden man auf inmal in St. Petersburg geworden ist. „Stralsund muß ge- lommen werden und wenn es auch mit Ketten an den Himmel gebunden ist", sagte einst Wallenstein, und er mußte beschämt lbziehen; jene Stadt war nicht an den Himmel gebunden, aber Wallenstein konnte sie nicht nehmen. Mit ähnlichem Uebermuth ückten die russischen Heere in die Donaufürstenthümer ein, Zilistria sollte und mußte genommen werden und jetzt? — Rußland will sich höchst bescheiden auf sein eignes Gebiet urückziehen, „es erwartet billigere Friedensvorschläge." So ist man vom hohen Pferde auf Las fromme Lastthiergekommen, gekommen meist durch die „kranke" Türkei. Der Nimbus der Die neueste Antwort Rußlands. Die beiden Seemächte hatten durch Oesterreich, welches in ewissem Sinne die diplomatische Briefträgerrolle zwischen diesen Mächten und Rußland übernommen hat, eine Garantieforderung russischen Unüberwindlichkeit, welcher seither eine starke Rolle in Europa spielte, ist dahin. Rußlands moralische Niederlage, durch einen schwachen Staat bewirkt, ist vollendet und liegt s» zu Tage, daß man „in Petersburg billiger« Friedensbedin gungen entgegensieht." v. 4 Das Protektorats recht Rußlands über die griechischen Christen der Türkei ist bei weitem der wichtigste Punkt, weil er die andern alle bedingt. Verliert Rußland dieses Protekto rat, so kann es die Freiheit der Donau nicht mehr hindern, so geht seine Hegomonie auf dem schwarzen Meere langsam aber sicher verloren und die griechischen Glaubensgenossen werden aufhören, im Kaiser von Rußland ein von seiner eignen Macht vollkommenheit installirtes geistlich politisches Oberhaupt zu sehen« Das ist die Hauptfrage; denn behält Rußland das Protektorat über drei Viertel der Unterthanen der europäischen Türkei, so hat es jederzeit ein Recht, sich in die Souveränitätsrechte de- Sultans zu mischen und zu jeder Zeit Krakehl anzufangem Diese Frage ist also in der That brennend, sowohl fürgarA Europa, als hauptsächlich für Oesterreich; denn man wird wahrlich nicht hunderttausende von Menschen und Millionen von Gulden riskiren, um Nebendinge zu erlangen und die Haupt» sache, in welcher diese Nebendinge an und für sich enthalten find, sich aus der Hand entwischen zu lassen. Die russische Antwort welche durch Privatschreiben an den Kaiser von Oesterreich und den König von Preußen gemildert wird, ist darauf mit berech net, eine Differenz zwischen Oesterreich und den Westmächte« herbeizuführen. Man wird zwischen Oesterreich und den West mächten wieder verhandeln, und diese Zeit wird Rußland gewiss nicht brach liegen lassen. Oesterreich scheint schon jetzt keine ab sonderliche Neigung zu haben, Rußland zu bekämpfen. Es hat ohne Schwertstreich durch den Erfolg der Waffen des große« Omer-Pascha sich in Besitz der Donaufürstenthümer gesetzt, wa- gleichbedeutend ist, mit fortwährendem Protektorat. Oesterreich hat also ohne Opfer Vortheile erlangt, welche die Westmächte bei ihren ungeheuer» Opfern nicht erreicht haben. Und in diesen Vortheilen möchte gern Oesterreich verbleiben, und sich in deren ruhigen Besitz nicht stören, durch einen Krieg ge gen den jetzt immer noch mächtigen Nachbar, dessen Zorn MH Oesterreich durch einen Krieg aussetzen würde. Im schlimmsten Falle, wenn auch Oesterreich, gedrängt von den Umständen, die oft mächtiger find, als Entschlüsse, noch das vielgefürchtete Wort Krieg gegen Rußland ausspreche« bMA PriG ler vo 0, P°? eldirecte. der M cstaH wähiij mstag DitW d FreiiZ s 7 Ul Freiberger Anzeiger und Tageblatt.
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