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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.09.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185409201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18540920
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18540920
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-09
- Tag1854-09-20
- Monat1854-09
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 20.09.1854
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ert Slt 1854. Mittwoch, den 2«. September M. 219 stunden mehre hundert Stücke sauber und nett mit den auf ids an d, »sst zu h und V, vom A, n Döick schuß. vercioi , Nach^ Saale. lief na« u eine» ester »ad LckvM r für tlc die Enl- und iki » danken, große Platten oder Walzen eingravirten Mustern bedrucken. Diese gewaltigen Maschinen jedoch vermögen noch immer nicht die Hand des Menschen gänzlich zu vertreten; das beweisen unS die weiten Drucksäle der Fabrik, von zahlreichen Druckern be lebt. Fast unübersehbar scheinen ddm Auge die langen zwei-, noch öfter dreifachen Reihen der Drucktische und der dazwischen stehenden, dicht aneinandergeschobenen niedrigen Bänke, welche zahllose Farbekübel tragen. An der Decke oben, über jedem Drucktische, sind hölzerne Rollen befestigt, an denen das so weit fertiggedruckte Stück vom Drucktische hinauf- und hinabläuft, während der noch ungedruckte Theil desselben, aus der Tiefe kommend, auf dem Drucktische (schlechthin Tisch genannt) aus- gebreitet und mit Nadeln gehörig befestigt wird. An der einen, dem Fenster zugekehrten Seite des Tisches erwartet der Streich junge oder das Streichmädchen den Wink seines Druckers, um dann sogleich von den Bänken den betreffenden Farbekübel her- Leizuholen oder die Farbe, wenn sie bereits in Gebrauch ist, auszurufen. Die Rufe: „Grün, gelb, deckschwarz, paßblau'." hört man laut und wild durcheinanderschreien. Endlich ist die „Couleur" gefunden; in den schwachen, zitternden Händen den schweren Farbekübel, eilt das Kind an den Drucktisch, um in ein Sieb, das auf einem hölzernen, gewöhnlich mit allen Re genbogenfarben beschmierten Gestelle ruht und „Packe" genannt wird, die Farbe bald fett, bald mager auszustreichen. Dies ist die Hauptfunction der arbeitenden Kleinen und daher ihr Namer „Streichkinder." Nun taucht der Drucker den gewichtigen For men in das Sieb, setzt ihn kunstgerecht, nach den mit rothen Kreidestrichen gemachten Angaben, auf den ausgebreiteten Stoff und schlägt mit dem schweren hölzernen Klopfer, der in der Regel mit Blei ausgegossen ist, mehrmals gründlich auf den Formen, daß schließlich die Conturen des Musters in scharfer Begrenzung nett und sauber auf dem künftigen Kleide, Shawl oder Tuche ausgeprägt stehen. Unterdessen hat das Streichkind die Lücke im Siebe wieder mit neuer Farbe überstrichen und der Drucker kann ohne Unterbrechung in seiner Arbeit fortfah» ren, bis die Conturen, so weit das Stück aufgespannt ist, fertig sind. Jetzt kommen die übrigen Farben an die Reihe, vielleicht.' roth, um brennende Rosen, blau, um ein verstecktes Vergiß meinnicht, grün, um die frischen, belebenden Ranken und Blätter innerhalb der Conturen „einzupassen." Bei . jeder einzelnen neuen Farbe wiederholen sich die Ausrufe und Rundläufe des Streichkindes, indeß der Drucker Zeit gewinnt, dabei gemächlich Aus dem deutschen Fabrikleben. > I. Liebe Leserin, wenn ich in bunter, glänzender Gesellschaft, st Concerten und im Theater mein Auge auf den Shawl, die ^stbaren Kleiderstoffe werfe, die deine schönen Formen einhüllen, > stehen unwillkührlich die ungemüthlichen, weiten Arbeitssäle der die engen, Lüstern Stübchen vor meinen Blicken, in denen lese schönen Erzeugnisse der Industrie ihre erste Gestalt erhiel- n. Wie sie um deine Schultern fluchen und wallen oder zier- ch die blendende Weiße deines Arms abheben, verrathen sie ichts von ihrem Herkommen. Die Weste eines Löwen der Ge llschaft, die Möbelzeuge auf schwellenden Polstern im Boudoir !ner Dame, wo, die Lorgnette in der Hand, die neueste Chro- ik des Tags besprochen und belacht wird, alles Das schweigt ber die Stätte seiner Entwickelung und sehnt sich nicht zurück n die Hände, die es für ihren jetzigen Zweck geschaffen haben. Versetze deine Phantasie von einem Abend, wo die Pepita tanzt der eine Johanna Wagner singt, mit mir auf einen andern rchauplatz! Dicker, trüber Nebel aus hundert hoch emporsteigenden, Unheimlich geschwärzten DampfesseN verhüllt den Ueberblick der rutschen Stadt, in die ich dich führe. 'Aus den vielen, sich weit- in breitenden Fabrikgebäuden tönt das Brausen und Zischen er Dampfkessel, das Hämmern der tausend arbeitenden Hände affeneniie wohlverpackten fertigen Fabrikate zur Verladung abholen. Lenden wir unsere Aufmerksamkeit zunächst den Druckfabriken Zeugdruckereien) zu. Umgehen wir die verschiedenen Gebäude darin, als Färbe ei, Farbenküche (zur Bereitung der Druckfarben), Dämpferei, lrockenhaus, und schenken unser Interesse nur den Druckern, eren lautes Gehämmer uns schon beim Eintritt in die geräu- lige Fabrik entgegenschallt. Die gewichtigsten Dienste im Gebiete des Zeugdrucks lei- Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentage« «ur bis'.Nachmittags S Uhr ' für die nachsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. .und in den Straßen der Stadt endlich selbst begegnet man den "^Zahlreichen Roll- oder Schlcifwagen, die theils die Rohstoffe kten ihrel^er Materialien zu deren Bearbeitung in hoch aufgethürmten Ladungen vom Bahnhofe nach den Fabriken befördern, theils < ' — - ----- ' Freiberger Anzeiger und Tageblatt. len allerdings die durch Dampfkraft in Bewegung gesetzten . Erbsen, mächtigen Perotinen und Druckwalzen, welche die menschliche äupchen. kraft und Geschicklichkeit bei weitem ersetzen und in wenig
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