Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.11.1854
- Erscheinungsdatum
- 1854-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185411143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18541114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18541114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1854
- Monat1854-11
- Tag1854-11-14
- Monat1854-11
- Jahr1854
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.11.1854
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
IV». 266. 1854. Dienstag, den 14. November ergasst. Abend! dergl. ipchen. mm Thore. Uhr. 1854. rmilie. r«rx >er, lg chlichen tg Abend« er auf unser am 7. >ei wir den, den Schleier, der über der Vergangenheit dieses WeibeS liegt, zu lüften, sind vergeblich geblieben. An die Landraths- ämter, die Magistrate, die Polizeibehörden der Provinz Schle sien sind Beschreibungen der Person gesendet worden, aber nir-- gends kennt man sie, nirgends wird ein derartiges Wesen ver mißt. Neuerdings hat die Polizeibehörde bei dem hiesigen Stadtgericht die Einleitung einer Curatel über die Unglückliche beantragt, die aber verweigert worden ist, weil dies gesetzlich nur bei solchen Personen geschieht, die für blödsinnig erklärt werden, was hier aber nach dem ärztliche» Gutachten gerade nicht der Fall ist. Sie verbleibt nun vor der Hand im hiesigen Arbeitshause. . Dem städtischen Bankassistenten Sachs, der eine städtische Kasse um 23,000 Thlr. bestohlen hatte und damit nach Amerika durchgegangen war, ist ein Magkstratssecretär nachgesendet worden. Dieser wurde seiner in Neuyork habhaft, und da in diesem Jahre ein Vertrag über Auslieferung gemeiner Verbre cher zwischen Preußen und den Vereinigten Staaten von Nord amerika ratificirt wurde, konnte auch Sachs, als erste Erfüllung, des Vertrags, hierhertransportirt werden, wo er am 6. Nov. anlangte, aber ohne einen Pfennig Geld. Auf daS Geld, welches ihm bei seiner Verhaftung in New-Uork abgenommen wurde, hat ein dortiger Advocat auf Kosten für sich und die nordamerikanischen Behörden Beschlag gelegt. In Memel sind, wie die Preußische Correspondenz berich tet, an Unterstützungen bisjetzt circa 18,000 Thlr. von weit und breit eingelaufen; es nehme Wunder, daß die Residenzstadt Ber lin, mit Ausnahme der königlichen Familie, hierzu so wenig beigetragen habe. Aus Wien vom 6. November schreibt man dem Journal de Francfort. „Die Hoffnung auf Herstellung der Einigkeit zwischen Oesterreich, Preußen und dem Deutschen Bunde in Bezug auf die orientalische Angelegenheit ist neu belebt und dem Vernehmen nach alle Aussicht vorhanden, daß das gerechte Ver langen Oesterreichs werde befriedigt werden. Die Erklärung des österreichischen Cabinets in der Note vom 23. Oct., daß es nämlich in der Aufstellung des Kerns der russischen Heeresmacht in Polen „eine verhängnißvolle Drohung gegen Oesterreichs erblicke, war allerdings zu ernst und selbst zu verhängnißvvll, als daß Preußen sich nicht zur nochmalige« reiflichsten Erwä gung aller Verhältnisse hätte bestimmt sehen sollen. Und eS unterliegt wohl geringem Zweifel, daß die Folgen dieser Gr» ke, gu- sorgen lasse. Erscheint jeden Wochentag früh S Uhr. Preis vierteljährlich 1- Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bi« Nachmittag» Z Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit 5 Pfennige» berechnet. ;, wird Ich mit Zeträn- cz u la« reichen cheriv, proper, klung«, fs-Rht. von P. es Pu- ressantt ühmten >ff hat, nachen. stellung m mit rt. ller. Tagesgeschichte. Breslau, 8. Nov. Eine hochstehende Persönlichkeit, Erbe »es berühmten Namens, selbst in den politischen Wirren seit 48 häufig handelnd und redend genannt, ist plötzlich in Wahn- m verfallen und nach Kiel in eine Irrenanstalt gebracht wor- n. — In dem hiesigen Arbeitshause befindet sich seit mehren onaten ein höchst merkwürdiges Frauenzimmer, das in vielen eziehungen auffallend an Kaspar Hauser mysteriösen Anden- ns erinnert. Im vergangenen Winter tauchte diese Person, e in dem Alter von ungefähr 20 Jahren steht, zuerst eines ages in der Schwcidnitzer Vorstadt auf und erregte durch ihr bsonderliches Gebühren einen Zusammenlauf von Menschen, ei deren Andrängen sie mit den Händen in der Luft herumfuhr nd sich selbst heftig mit den Fäusten gegen die Stirn schlug, ie Polizei schritt ein und brachte das kaum nothdürftig be eidete Frauenzimmer, das Niemand kannte und von dem auch Nemand wußte, von woher es in die Stadt gekommen sei, in cwahrsam, wo es sich bald zeigte, daß dasselbe keineswegs etrunken war, wie man anfangs geglaubt hatte. Nun ver einte man sicher, daß man es mit einer entsprungenen Jrr- nnigen zu thun habe, umsomehr, als die Betreffende eine gren- nlose Stupidität an den Tag legte und alle Bemühungen, ch mit ihr durch Worte oder durch Zeichen zu verständigen, rsolglos blieben. Man stellte sie daher unter die Aufsicht von erzten, die sie längere Zeit beobachteten, und diese haben nun uf Grund dessen im Wesentlichen folgendes Gutachten abge- eben: Diese Person ist nicht wahnsinnig nicht blödsinnig, auch icht taubstumm, sondern es ist ihr gegenwärtiger Zustand auptsächlich dadurch herbeigeführt worden, daß sie ohne alle, uch nur die geringste menschliche Erziehung und Bildung, leich einem Thiere herangewachsen ist. Sie hat nie sprechen elernt, nur ein paar vereinzelte Worte stößt sie mitunter her- or, und auch deren Sinn scheint sie nicht zu verstehen, sonst at sie nur unartikulirte thierische Laute. Aber das Sprach ¬ organ mangelt ihr darum keineswegs, und sie kann und wird letzt noch sprechen lernen. Sie weiß noch von ihrem Unter- cheidungsvermögen keinen Gebrauch zu machen, nur die rein hierischen Triebe sind bei ihr ausgebildet. Namentlich zeigt sie ets einen wahren Wolfshunger. Aber auch das Unterschei- ungsvermögen fehlt ihr nicht; es muß nur erst ausgebildet verden wie bei einem Kinde. Alle Anstrengungen der Behör- Freiberger Anzeiger und Tageblatt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite