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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.01.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185701089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570108
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-01
- Tag1857-01-08
- Monat1857-01
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.01.1857
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Erscheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Inserate wer den bi» Nachmittag» S Uhr sür die uächst- erscheinende Nnmmer angenommen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Preis,, vierteljährlich 18 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit S k berechnet. D-nnerstag, de« 8. Januar. 1857. Tagesqeschichte. Freiberg, den 3. Januar. Die Gruben der Freiberger Bergamtsrefier hatten in dem letzten vierwöchentlichen Termin 185v folgendes Ausbringen: a) an Erzen S3,197„,„ Ctr. mit einem Gehalte von 5113,Pfund Silber, 6964,Ctr. Blei und 27,^ Ctr. Kupfer. Die fiscalischen Hüttenwerke bezahlten dafür 129,925 Thlr. 22 Ngr. 3 Pf. t») an Zuschlagserzen 8880,, Ctr. mit einem Gehalte von 222„„ Pfund Silber, 21,„z Ctr. Blei und 22„„ Ctr. Kupfer. Dafür bezahlten die genannten Hüttenwerke 2124 Thlr. 7 Pf. Gesammtbetrag: 132,049 Thlr. 23 Ngr. 1 Pf. Das Ausbrin gen des letzten Quartals 1856 belief sich auf 352,808 Thlr. 7 Ngr. 7 Pf., d. t. ein Mehrbetrag gegen das Jahr 1855 von 46,607 Thlr. 9 Ngr. 5 Pf. Das Ausbringen der hiesigen Refier an Silber, Blei und Kupfer betrug im Jahre 1856 die Summe von 1,369,763 Thlr. 25 Ngr. 3 Pf., demnach im Vergleich mit 1855 ein Plus von mehr als 120,000 Thlrn. Gott segne den Bergbau! Rochlitz. Der hiesige Steinkohlenbauvercin befindet sich in der unangenehmen Lage, die Arbeiten auf unbestimmte Zeit einstellen zu müssen, weil bei der sechsten und siebenten Einzah lung so viel Mitglieder ausgeblieben sind, daß die Mittel zur Fortstellung des Unternehmens wenigstens vor der Hand fehlen Ravensberg. Am 30. Dec. passirten gegen 700 württem- bergische Arbeiter durch, die infolge der eingestellten Eisenbahn bauten in der Schweiz geschäfts- und brotlos geworden sind. Aus Basel vom 31. Jan. wird dem Schwäbischen Mer kur geschrieben: Obgleich sich die neuesten Berichte, zwar ohne einen festen Anhaltepunkt, wieder etwas friedlicher zu gestalten scheinen, so dauern doch die militärischen Rüstungen fort, insbe sondere wird an den Verschanzungen rings um Basel mit auf fallender Schnelligkeit gearbeitet. Vom Ausfluß der Wiese in den Rhein an längs der badischen Grenze bis oberhalb der Stadt gegen Grenzbach hin erhebt sich ein ganzer Gürtel von Schanzen, woran seit Anfang der Woche etwa 2000 Mann ar beiten. Heute Nachmittag sind unter Trommelschlag 120 Mann eingerückt, welche ein Unternehmer der Centraleisenbahn abge treten hat; eine noch größere Zahl wird erwartet; sie waren Alle mit ihren Werkzeugen ausgerüstet und mit einem Troß von Kar ren re. versehen. In der Bevölkerung und unter den Zuzüglern lebt ein heiterer aber entschlossener Geist. — Der „Bund" und die Berner Zeitung warnen vor ver frühten Friedenshoffnungen. Dom Rhein. Aus der Botschaft des schweizerischen Bun desraths an die Bundesversammlung verdient insbesondere her ausgehoben zu werden: Die sämmtlichen in Bern befindlichen Gesandten erachteten es für angemessen, einen Collectivschritt gegenüber dem Bundesrathe zu thun, um demselben sammthaft die bestimmte Zusicherung zu geben, daß, sobald die unmittel bare und vollständige Niederschlagung des Processes von den eid genössischen Behörden, kraft ihrer Souveranetätsrechte, ausge sprochen sein werde, ihre resp. Regierungen alles Mögliche thun würden, um Se. Majestät den König von Preußen zu einer Ausgleichung der fraglichen Angelegenheit zu bestimmen, und zwar im Sinn einer vollständigen Unabhängigkeit Neuenburgs von jedem fremden Verbände. Der Bundesrath gab auf die be zügliche Eröffnung die Erklärung ab, der Bundesversammlung vorzuschlagen, es wolle dieselbe, kraft der Souveränetät der Eidgenossenschaft, beschließen: 1) Der Proceß wegen des Auf standsversuchs in Neuenburg vom 2. bis 5. Sept. d. I. ist nie dergeschlagen ; 2) die in Haft befindlichen Angeklagten sind frei- gelassen, jedoch haben sie bis zum Zustandekommen einer defi nitiven Uebereinkunft wegen der Neuenburger Frage (aus Rück sicht der öffentlichen Ordnung) den Canton Neuenburg zu ver lassen. Leider haben zwei Regierungen jener Colleltivnote, mit oder ohne Hintergedanken, ihre Ratification verweigert. Den noch behält der einmüthige Schritt sämmtlicher Gesandten einen hohen Werth und verleiht der zustimmenden Erklärung des Bun desraths eine moralische Bedeutung von großem Belang. In dieser Erklärung liegen offenbar wesentliche Voraussetzungen zu einer friedlichen Lösung der Neuenburger Frage. (D. A. Z.) Pari-. Ueber die erste Conferenzsitzung wird in einem Pariser Briefe des „Nord" berichtet: Anwesend waren: Graf Walewski, Baron Brunnow, Lord Cowley, Baron Hübner, Graf Hatzfeldt, Marchese v. Villamarina und Mehemed Bey. Graf Welewski machte Mittheilung über die neue Grenzlinie in Bessarabien. Nach dieser Linie tritt eine Stadt mit Namen Kalarasch als Sitz der bulgarischen Colonien in Rußland an die Stelle von Bolgrad. Baron Brunnow erklärte kurz und bündig, daß seine Regierung diese neue Linie annehme. Lord Cowley und Baron Hübner bestanden darauf, daß diese Linie an Ort und Stelle durch die Commission, welche bereit- die erste Arbeit gemacht habe, beglaubigt werde. Auf Baron Brunnow'S Bemerkung, daß das schwarze Meer und die Donaufürstenthü mer nach Unterzeichnung des Protokolls geräumt werden müßten, erklärten Lord Cowley und Baron Hübner, diese Räumung werde erfolgen nach der Arbeit dieser neuen russischen Grenzlinie. Damit sind also wieder sechs Wochen oder zwei Mongte für England uud Oesterreich gewonnen, um ihre Occupationen des schwarzen Meeres und der Donaufürstenthümer zu verlängern. Da die Vertreter Frankreichs und der Türket sich der von Lord Cowley und Baron Hübner kund gegebenen Ansicht anschloffen, so ließ sich über diese Frage keine Diskussion erheben. Das von Herrn Benedetti entworfene Protokoll ist sehr kurz und erwähnt keines Austausches von Erörterungen zwischen den Conferenz- mitgliedern. -Alle Schwierigkeiten wurden auf diplomatischem Wege geordnet, die Konferenz hatte kein Votum zu ertheilen. Paris. Der „Moniteur" berichtet unterm 3. Jan. über die Ermordung des Erzbischofs Sibour: Ein abscheuliches Ver brechen ist heute in der Kirche von St.-Etienne du Mont ver übt worden. Nach der Procession und in dem Augenblicke, wo er in die Sacristei zurückkehrte, ist der Herr Erzbischof von Pa ris durch einen kürzlich interdicirten Priester, NamenS Berger, von einem Dolchstiche getroffen worden. Der Erzbischof wurde in das Presbyterium der Kirche gebracht, wo er fast augenblick lich den letzten Seufzer aushauchte. Der Mörder ward unverzüglich verhaftet." Der Droit entnehmen wir folgende nähere Mitthei- lungen: „Der Erzbischof hatte sich nach der Kirche begeben, um die religiösen Ceremonien zu eröffnen, die daselbst während der neuntägigigen Andacht der heiligen Genoveva begangen werden. Um 4'/z Uhr verließ Msgr. Sibour den Ehor; er wollte eben in die Sakristei eintreten, als ein Mann ihm entgegenstürzt, mit der Hand den Chorrock des Erzbischofs zurückschlägt, ihm ein großes catalonisches Messer in die Brust stößt und ausruft: „Nieder mit ^en Göttinnen!" Der Prälat wankt, man eilt herbei, man hält ihn aufrecht: Todtenbläffe bedeckt sein Gesicht; einige dumpfe Seufzer dringen aus seiner Brust, man bringt ihn nach der Sakristei, man beeilt sich, ihm die Hilft der Wis senschaft zu spenden. Ueberflüssige Bemühung — der Erzbischof war todt. Der Mörder war ein Priester, der unempfindlich, das blutige Messer in der Hand, bet seinem Opfer geblieben war, das er mit teuflischer Freude hinschetden sah. Dieser Prie ster war einer der Pfarren von Paris beigegeben; seine Auf führung hat zu wiederholten Malen das einstweilige Verbot, seine priesterlichen Verrichtungen auszuüben, nöthig gemacht. Er war zu Melun, als im vorigen November der dortige Assisenhof über eine Vergiftungsanklage abzuurtheilen hatte, deren eine Frau bezüglich ihres Mannes beschuldigt war. Er folgte mit lebhaftem Interesse den Debatten dieses Prozesses, der mit Ver- urtheilnng zu lebenslänglicher Zwangsarbeit endigte. Dieses Ergebniß entmuthigte den Eifer des Beschützers der An geklagten nicht. Er betheuerte öffentlich ihre Unschuld, ließ auch, um seiner Protestatio» mehr Nachdruckzn geben, dieselbe drucken
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