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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.02.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185702133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-02
- Tag1857-02-13
- Monat1857-02
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.02.1857
- Autor
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Ers cheint jeden Wochentag früh 9 Uhr. Inserate wer den bi» Nachmittag» Z Uhr für die nächst erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Preis vierteljährlich 1b Ngr. Inserate werden die gespaltene ZeilH oder deren Raum mit S berechnet. 36. Freitag, den 13. Februar. 1857. Tagksyeschichte. Frauenstein. In der Nacht vom 6. Febr. ist die zur böhmischen Gemeinde Georgendorf gehörige Mahlmühle, welche derzeit der Müller Scheinpflug aus Neuhausen bei Saida ge pachtet hat, niedergebrannt. Leider sind dabei vier Menschenle ben mit verloren gegangen, indem der Pachter Scheinpflug und Frau, eine Tochter von 16 Jahren und ein Sohn von 14 Jah ren mit verbrannten und ein jüngerer Sohn nur mit Noth, aber schwer verletzt, das Leben rettete. Das Feuer soll durch Mangelhaftigkeit Ler Küche oder des Backofens entstanden sein. Leipzig, 11. Febr. (D. A. Z.) Die seit 13 Jahren beste hende hiesige städtische Anstalt für Arbeitsnachweisung hat den Hauptbericht über ihre Wirksamkeit im Jahre 1856 veröffentlicht. Hiernach sind 3516 Arbeitsbestellungen eingegangen und von die sen 3276 ausgeführt worden, und zwar von 142 männlichen und von 381 weiblichen Personen. Der Geldverdienst dieser Arbeiter betrug 3224 Thlr.; die Zahl der Arbeitstage 14,658; darunter 3741 Tage, an denen der Arbeiter zugleich beköstigt wurde. Die Zahl der ungünstigen Zeugnisse betrug «ur fünf. Was die damit verbundene Anstalt zur Nachweisung von Dienst boten betrifft, so gingen im gedachten Jahre 37 Nachfragen nach Gesinde ein, während sich 154 zum Dienst «»gemeldet hat ten. Es wurden 30 Dienste vermittelt. Der Gesammtaufwand für die Arbeirsnachweisungsanstalt betrug im Ganzen 635 Thlr., welche die Haupttaffe der Armenanstalt deckte. Aus Preußen enthält die A. A. Ztg. eine überraschende Darlegung. Seit 1820 seien der Steuern 'm Verhältniß zur Einwohnerzahl nicht mehr, sondern weniger geworden. Damals hätten 11 Millionen Preußen 69 Millionen Slaatsstenern auf- bringcn müssen, im Jahre 1855 17 Mill. Preußen 103 Milli onen Thaler. Dazu komme, daß das Geld fast um die Hälfte an Werth verloren habe, der allgemeine Wohlstand aber, das Nationalvermögen und also auch die Steuerkrafl gewachsen sei. Berlin, 11, Febr. (D. A. Z.) In Betreff des Bedürfnis ses einer Verbesserung der Bcamtenbcsoldungen spricht sich der Berichterstatter der mehrerwähnten freien Specialcommission dahin aus, daß sich dasselbe im Allgemeinen wohl nicht werde ableug nen lassen; auf diesem Gebiete trete aber zunächst das Fehler hafte und Uebereilte Les vorjährigen Kleist-Tychow'schen Antrags in die Augen, Ler wie ein Feuerbrand ins Land gcwürfen sei und der freien Berathung Ler Negierung und der Kammern hin derlich sein müsse. Dieser Antrag sei vorzüglich schuld an dcr Unmasse von drängenden Petitionen aus dem Beamtenstande und sei dcr ruhigen Ucbcrlegung darüber cntgegengctretcn, wann Ler geeignete Zeitpunkt erschienen sei, dem allerdings anzuerkennen- den Bedürfnisse Abhilfe zu geben. Müsse sich der Berichterstat ter nun auch im Allgemeinen mit dem vorhandenen Bedürfniß einer höhcrn Beamtenbesoldung einverstanden erklären, so erscheine ihm doch keineswegs der von Ler Staatsrcgieruug vorgeschlagene Weg Ler Abhilfe als der richtige; er wolle gern zugeben, daß «ine gründliche Beseitigung des allgemein gefühlten Uebelstandes bei der jetzigen Lage unserer Gesetzgebung große Schwierigkei ten habe; daß könne ihn aber nicht verhindern, aus die Mittel aufmerksam zu machen, die ihm hierzu die geeigneten erscheinen; sie liegen in einer grundsätzlichen Veränderung unsers Staats- und Communallebens; der complicirte und deswegen schwer fällige Mechanismus desselben müsse vereinfacht, um es mit Einem Worte zu sagen: eine vernünftige -Selbstregierung müsse einge führt werden; blicke man auf Len jetzigen verwickelten Gang unserer Staatsmaschinr, so sei das ein Zustand, Ler zu ernsten Bedenken Anlaß gebe. In welchem Maße die Zahl der Beam ten zugenommen habe, könne aus vielen Beispielen ersehen wer den; so seien noch vor 20 oder 30 Jahren keine besoldeten As sessoren bei den Regierungscollegies angestellt gewesen, jetzt steige die Zahl derselben von Jahr zu Jahr; man sage nun, es haben sich Lie Arbeiten vermehrt, aber gerade hier werden so oft Ur sache und Wirkuntg verwechselt; das Arbeitsmaterial wachse stets in gleichem Verhältnisse mit den Arbeitskräften und nichts lasse sich künstlich leichter beschaffen als Arbeit, wenn überflüssige Arbeiter da seien. Ebenso bei den Landräthen, die früher neben dem Kreissecretär mit einem bis zwei Schreibern auSgekommen seien und zu deren mannichfachen Beschäftigungen jetzt sechs btS sieben Gehilfen kaum ausreichen. So stehen immer Beschäftigung und Beschäftigte in Wechselwirkung, und das einzige Mittel, dem abzuhelfen, sei eine Vereinfachung des StaatsorganismuS; er, der Berichterstatter, wisse wohl, daß die Anwendung dieses Mittels durch dte neuere Gesetzgebung immer weiter hinauSge- schoben sek, Lie neuen Gemeindeordnungen und manche andere organische Gesetze stehen dem entgegen, die alle auf ein ausge dehnteres Beaufsichtigungsrecht seitens der Staatsbehörden hin auslaufen; daher schreibe sich auch die immer mehr über Hand nehmende Ueberfüllung derjenigen Berufsfächer, die mit der Staatscarrivre zusammenhängen. Dieser Ueberfüllung sei durch administrative Anordnungen allerdings schwer entgegenzutreten, da sich disposilive Bestimmungen über die Beschränkung der Staatsbeamten nicht wohl geben lassen; treten aber nun noch höhere Besoldungen für dieselben ein, so werde der Andrang zu Staatsämtern noch steigen, die Lage der Beamten selbst aber dadurch nicht gebessert werden; die unbesoldeten werden auf die Bezahlung ihrer Dienste noch länger als bisher warten müssen, während dieser Zeit Schulden machen und zur Tilgung dersel ben den ihnen bewilligten Zuschuß bediirfen, und somit sei dte ganze vorgeschlagene Maßregel nur ein Palliativ. Die Lage Derjenigen, die Len Grund des Uebels in denselben Fehlern der neuesten Gesetzgebung sehen wie der Berichterstatter, sei allerdings eine mißliche, da sie diesen Fehlern abzuhelfen außer Stande seien unL bei der Lage der Dinge ein Bedürfniß höherer Be soldungen wohl anerkennen müßten. Von einer höhern Besol dung dcr Subalternofficiere sei früher noch nicht die Rede ge wesen; auch hier werde der Zudrang zu Officierstellen, wenn derselben Folge gegeben werde, sehr groß werden. Wolle man aber auch dieses Bedürfniß, sowie dasjenige der höhern Besol dung der Civilbcamtcn und das der Wiedereinführung der drei jährigen Dienstzeit einmal zugeben, so werde immer noch dte Frage offcn blcibcn, ob dasselbe durch die Einführung neuer Steuern und ob es durch die vorgeschlagenen zu befriedigen sein werde; dieselbe müsse er, der Berichterstatter, in beiden Bezie hungen verneinen; er sei vielmehr der Ansicht, daß sich daS vorgesteckte Ziel durch Ersparungen in den Etats erreichen lasse, wie er und seine Freunde bei Berathung des Budgets der letz ten Jahre schon immer behauptet hätten, und mache unter An- Lerm aus die wiederholten Anträge auf Ersparnisse bei der Polizeiverwaltung ansmerksam; diese seine Ansicht müsse bei Berathung der Steucrvorlagen ausgesprochen und vertheidigt werden; freilich habe dieselbe wohl kaum aus die Zustimmung dcS Hauses zu hoffen; aber auch in diesem Falle werde immer noch gegen Lie Bewilligung der vorgeschlagenen Steuern auf zutreten sein; man werde auf Lie stets von ihm und seinen Freunden befürwortete Ausgleichung der Grundsteuer Hinweisen müssen. Nach dieser Erörterung von Seiten des Berichterstatters fand eine eingehende Diskussion statt. Ueber dte Nothwendig keit einer höhern Besoldung war man allgemein einverstanden; über die Mittel, wie dem Uebel abzuhelfen sei, gingen Lie Mei nungen zwar öfters auseinander, doch begegneten sich die An sichten darin, daß, wie auch der Berichterstatter schon hervorge hoben hatte, zu viel Beamte da seien. Allerdings sei der Ge danke fürchterlich, wurde von einem Mitgliede bemerkt, daß die Zahl der Beamten in Preußen bereits so zugenommen habe, daß nach den Angaben der Denkschrift das Heer derselben schon auf 60 Bataillone in Kriegsstärke angeschwollensei; die Frage, wozu wir 60,000 Beamte brauchen, müsse angeregt und daS Gelüste nach Vielregiererei auf das entschiedenste getadelt wer den; aber werde man im Stande sein, praktische Vorschläge über eine Vereinfachung des StaatsorganismuS zu machen, und ge setzt auch, man sei es im Stande, glaube man, daß daS HauS ihnen Folge geben werde? Wenn man beispielsweise dte'An- sicht aussprcchen wolle, daß die collegialische Zusammensetzung unserer Regierungen aufzuheben sei, eine Maßregel, der man allenfalls seine Zustimmung geben könne, so werde dieselbe im
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