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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.03.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185703033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570303
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-03
- Tag1857-03-03
- Monat1857-03
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 03.03.1857
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jebr. ein il IX. 7 Uhr is „Dm Juan/' rpontini. 2. Wz »hl Februar ncider inefleisch nit Kur« eisch mit genähte, : ich den utzhändb ju lasse,, chler, hrt. lebe und Februar V-terS Oberstei ls so er- für bai en durch beamten, Knapp- ^ufsicht^ chaft in ) vielsei- freibergS Morden geehrte» jsten und Ers cheint jeden Wochentag ftllh S Uhr. Inserate wer den bis Nachmittag« Z Uhr für die nächst- erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger unh gespaltene Zelle oder Tageblatt. deren Raum mit 5 Zp berechnet.. 51. Dienstag, den 3. März. 1857. Tagesgeschichtk. Freiberg, den 27. Februar. (Oeffentliche Gerichtsverhand lungen). Gestern und heute sanden vor hiesigem Bezirksgericht drei interessante Hauptverhandlungen, darunter die heutige in geheimer Sitzung statt. Die erste, gestern früh abgehaltcne, be traf die Untersuchung wider den Mühlenbesitzer Heinrich Theodor Pöhnert aus Wingendorf wegen beendigten Versuchs eines Be trugs durch Fälschung und wegen Fälschung. Der Angeklagte halte, wie die Beweisaufnahme ergab, in der Absicht, sich eine Geldsumme von ungefähr 500 Thlr. zu verschaffen, 5 Wechsel und zwar über 400 Thlr., 165 Thlr., 438 Thlr., 346 Thlr. und 264 Thlr. unter falschem Namen, z. Th. Chemnitzer und Oederaner Handelshäuser ausgestellt, und beziehendlich Giros darauf eigenhändig, jedoch mit verstellter Hand gebracht, die dazu verwendeten Formulare aber kurz zuvor in der Absicht, sie mit falschen Wechseln und Namen auszufüllen, gekauft. Er stellte zwar 'in Abrede, daß er sämmtliche 5 Wechsel umzusetzen beabsichtjgt habe, gab aber in Uebereinstimmung mit den Aus sagen des hiesigen Kaufmanns Rode und dessen Buchhalters zu, daß er am 5. dieses Monats von Wingendorf nach Freiberg und, ohne Roden zu kennen, in dessen Geschäft gegangen zu sein; in Abwesenheit Rodes hatte er dem Buchhalter gegenüber sich für den Spinnereibesitzer Hotels aus Wingendorf ausgegeben, gefragt, ob er Staatspapiere gegen Wechsel eintauschen könne, und auf erfolgte Bejahung die auf 400 Thlr., 165 Thlr. und 438 Thlr. lautenden, und, wie die übrigen, auf Hotels theils gezogenen, theils girirten Wechsel producirt. Der Buchhalter haue sofort die Wechsel als falsch erkannt und wegen Rodes Abwesenheit den Angeklagten wiederbestellt. Er kommt auch »ach Verlauf einer halben Stunde, die 5 Wechsel in der Tasche, wieder, erneuert an den nunmehr anwesenden Kaufmann Rode Lie frühere Anfrage und bringt abermals obige drei Wechsel, jedoch den dritten erst auf besondere Nachfrage Rodes, heraus. Da Letzterer sie ebenfalls sofort als falsch erkannte, hatte er Löhnerts Arrerur veranlaßt und bei der an Polizeistelle stattgc- fundenen Visitation war der 4. und 5. Wechsel noch bei ihm gefunden worden. Demnächst räumte der Angeklagte ein, daß er, soviel er für die Wechsel, auch für den 3. Wechsel angenom men haben würde, dagegen stellte er gleiche Absicht der Veraus gabung des 5. Wechsels für den Fall der Verwerthung der ersten drei Wechsel in Abrede; den vierten hatte er, weil er sich auf demselben verschrieben hatte, nicht ausgeben wollen. Nachdem eine Partie Leumundszeugnisse, die ihn zum Theil als etwas beschrankten Geistes schilderten, vorgelesen worden waren, be antragte die Staatsanwaltschaft nach längerem Vortrag, dem in gleich ausgezeichneter Weise die Vertheidigung des Advocat Brause folgte, die Bestrafung Löhnerts wegen beendigten Ver suchs re., eventuell wegen noch nicht vollendeten Betrugs durch Fälschung der beiden nicht producirten Wechsel; zum Schluß knüpfte er mit Bezug darauf, daß ein Theil des Publikums häufig aus falschem Mitleids- oder Anstandsgefühl oder andern Ursachen solche Verbrechen unangezeigt läßt, einen Dank an Kfm. Rode mit der Bemerkung, Laß die Polizeibehörden nim mer ihren Zweck vollständig erreichen könnten, wenn das Pu blikum seinen Beistand versage. Der Gerichtshof erkannte in dem Gebühren des Angeklagten mit den drei ersten Wechseln einen beendigten Versuch Les Betruges durch Fälschung, in der Ausfüllung des fünften eine Fälschung und verurtheilte den An geklagten wegen des ersteren Verbrechens nach Art. 285, 1 a., verb. mit Art. 278 c, sowie Art. 40, 41 und ^01 des Straf gesetzbuchs zu Zuchthausstrafe in Dauer von 1 Jahr 6 Mona ten, wegen der Fälschung nach Art. 311, verb. mit Art. 78 LeS St.-G.-B. um 2 Monate zu erhöhen, mithin zu Zuchthaus in Dauer von 1 Jahr 8 Monaten, wogegen hinsichtlich des vierten Wechsels Straffreisprechung erfolgte. Die desselben Tages Nachmittags stattgefundene Hauptver handlung betraf die Untersuchung wider die Ehesrau des Zie geldeckers Uhlemann aus Freiberg ivegen Partiererei. Der Vorgang ist wohl als bekannt vorauszusetzen, weshalb man sich begnügt, kurz darauf hinzuweisen, daß der neunjährige Sohn der Uhlemann am 22. vor. Mon. einen von der verw. Fritzsche aus Mohorn in ihrer sogen. Gründerbude zurückgelaffene« Beutel mit cirea 40 Thlrn. gefunden, unterwegs etwas davon verloren, in der Schule und seiner Schwester einiges Geld da von verschenkt und das Ucbrige in einer Wiege zu Hause ver steckt batte. Dort war das Geld von seiner Mutter gefunden, herausgcnommen und, nachdem sie von dem Beutel ein Stück abgcschnitten, in ein Mauseloch in der Stube versteckt, von ihr auch der Besitz desselben den Nachfrage haltenden Polizridienern gegenüber erst und bis nach Androhung der Arretur verschwie gen worden. Bei diesen Angaben verblieb sie auch in der Haupt verhandlung. Das Erkenntniß lautete nach Art. 292 vrb. mit Art. 276, 2 und Art. 298 des Str.-G.-B. wegen Partiererei auf 3 Monate Gefängniß. , » Die heute Vormittags stattgefundene geheime Sitzung war zur Hauptverhandlnng in der Untersuchung wider den 62jähri- gen Schullehrer Trepte aus Friedebach wegen Unzucht mit Kin dern unter 12 Jahren bestimmt. Derselbe ward laut des in öffentlicher Sitzung publicirten Erkenntnisses zu Siebenjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlung den 6. März Vormittags ^12 Uhr. Verhandlungstermin in der Untersuchung gegen Friedericke Henriette verehel. Herre in Freiberg wegen Beleidigung. Bischofswerda. Auf den 25. und 26. Mai wird die von unserm ökonom. und forstwirthschaftlichen Zweigverein an^ gesetzte Thier- und Productenschau abgehalten werden. In der gestrigen Sitzung wurde der Comitv, aus 33 Mitgliedern be stehend, gewählt. Diese 33 Herren sind theils Mitglieder deS hiesigen Vereins, theils solche aus weiterem Umkreise, die durch anerkannte Sachkenntniß auch hier Vertrauen besitzen. Der ökonomische Verein wird jetzt wieder recht stark besucht und er zählt gegenwärtig über 80 Mitglieder. Bei der gestern statt gefundenen Nenwahl des Directorii und des Ausschusses blieb Alles beim Alten (Fabrikbesitzer Bader aus Goldbach als Vor stand, Pastor Werner aus Ramenau dessen Stellvertreter, Lehrer Mutsch ink aus Demitz Schriftführer, dessen Stellver treter Lehrer Glaser aus Burkau, und Gutsbesitzer Hörnig auS Goldbach sungirt als Cassirer). Von demselben ist auch beschlossen worden, eine Aufforderung zur Begründung eines Vereins für Förderung des Flachsanbaues und der Leinenindustrie zu erlassen, und sich als Verein bei dem neu zu begründenden Vereine zu betheiiigen. Schon sind die Statuten entworfen und ein provisorisches Direktorium ist ernannt. Vom Rhein heißt es, daß dort schon seit einigen Wochen die Natur sich zu regen begonnen habe und die Vorboten des Frühlings sich gezeigt hätten. Duftige Veilchensträuße sind in Koblenz ein bereits gewöhnlicher Verkaufsartikel, Haselstrauch und Weiden treiben ihre Schäfchen und in der Abenddämmerung schwirren die Fledermäuse umher. Nicht uninteressant — schreibt man aus Ungarn — ist es, auf den Umstand hinzuweisen, daß die amerikanischen Tabake seit einigen Jahren um 50 Procent im Preise gestiegen sind, — nicht etwa wegen Mißernten, sondern weil viele Pflanzer in Amerika sich von dem mühsam«! Tabakbaue ab-, und dagegen dem Anbau von Zucker, Reis und Baumwolle zuwenden. Man kann daran den Rath an alle europäischen Landwirthe knüpfen, ihr Augenmerk mehr als bisher auf den Tabak zu richten. In der dritten Sitzung der zu München versammelten Pvstconferenz kam ein für den allgemeinen Verkehr wichtiger, von der Thurn- und Taxis'jchen Postvcrwaltung eingebrachter Antrag bezüglich der Kreuzbandsendungen zur Verhandlung. Der Bevollmächtigte der genannten Postverwaltung führte aus, daß nach §. 13 der Bestimmungen über die äußere Beschaffen heit und über die Behandlung der Postsendungen daS Band so angelegt sein müsse, daß dasselbe abgestreift werden könne. Diese Bestimmung sei so aufzufassen, daß es möglich sei, das Band leicht und vollständig abzustreisen und ebenso ohne schwie rige Manipulationen wieder anzulegen. Bei vielen Sendungen > sei dies jedoch nicht der Fall, vielmehr daS Abstreifen nur durch
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