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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.03.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185703061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570306
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-03
- Tag1857-03-06
- Monat1857-03
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.03.1857
- Autor
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Ers cheint jeden Wochentag früh S Uhr. Inserate wer den bis Nachmittags 3 Uhr für die nächst erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und . Tageblatt. PrjeiS vierteljährlich tt Ngr. Inserate »erden die gespaüene Zeile »der derm Rau« mit L k berechnen, 54. 1857. Freitag, den « März. Tagk8kjeschichle. Dresden. Die hiesige k. Polizeidirection hat mit Geneh migung des k. Ministeriums des Innern ein revidirtes Regu lativ für das Einwohner- und Fremdenwesen der Stadt Dresden veröffentlicht, welches für das Publikum meh rere Erleichterungen bringt und mit dem 16. d. M. in Wirk samkeit tritt. Wir begnügen uns, hier nur Einiges aus den Bestimmungen über das Fremdenwesen hervorzuheben. In Be treff der sogenannten Besuchsfremden wird bestimmt, daß die selben, insofern sie hier übernachten, binnen 24 Stunden bei der betreffenden Polizeistclle anzumclden sind, eine Abmeldung solcher Besuchssremder aber nicht erforderlich ist, auch die Verbindlich keit, Aufcnthaltskarten für dieselben zu lösen, erst dann eintritt, wenn der Besuch länger als vier Wochen dauert. Gasthauö- fremde, welche nicht länger als 3 Tage hier verweilen, bedürfen einer Aufenthaltskarte nicht und haben bloö eine Meldegebühr von 2^ Ngr. zu entrichten. Inländische Fremde, welche jähr lich mehrere Male hierherkommen, können auf Ansuchen beson dere „Meldescheine" (Preis 10 Ngr.) erhalten, welche für die Person oder Familie zu einem jedesmaligen Aufenthalt von 8 Tagen hier berechtigen, auf ein volles Kalenderjahr giltig sind und den Inhaber sowohl der Production der Reiselegitimation, als auch der Berichtigung von Meldegebühren überheben. In Bezug auf die Gebühr der Aufenthaltskarten sind die in Gast höfen absteigenden Fremden in vier Klassen getheilt, je nach Ler Beschaffenheit des erwählten Gasthofs, während Besuchs- fremde durchgehends nur nach dem Gebührensätze der IV. Klasse vernommen werden sollen. Für die I. Klasse kostet eine Auf enthaltskarte a) bis zu 1 Monat 20 Ngr., b) bis zu 2 Monaten 1 Thlr., c) bis zu 6 Monaten 2 Thlr., 6) bis zu 1 Jahr 3 Thlr., während der Preis für die II. Klasse mit 10 Ngr., 20 Ngr., 1 Thlr. und 2 Thlr., für die III. Klasse mit 5 Ngr., , 10 Ngr., 20 Ngr. und 1 Thlr., für die IV. Klasse mit 2'/r Ngr., 5 Ngr., 10 Ngr. und 20 Ngr. augesetzt ist. Aus Riesa meldet die Sachs. Const. Ztg. als einen Act von Intoleranz, daß bei dem neulich dort stattgefundcnen Begräbniß vr. Wahle's nicht nur kein Geistlicher folgte, sondern daß auch die Glocken versagt worden seien. Wahle sei Deutsch katholik gewesen. Die Berliner Börsen-Zeitung berichtet aus Berlin vom 2. März: „Ueber dem dem König von Preußen vom Vicekönig von Aegypten gemachtenGeschenk scheint ein eigenthümlicher Un stern zu walten. Bekanntlich ging im vergangenen Herbst der ! Lieutenant v. Alvensleben nach Alexandrien ab, um dort die vier arabischen Pferde, welche für den königlichen Marstall bestimmt waren, in Empfang zu nehmen. Er fand statt der gehofften stattlichen Thiere vier schlechte Gäule vor, die des Transports nicht werth waren. Darauf knüpfte der Lieutenant v. Alvens- lcben Unterhandlungen an, um wieder in den Besitz der ur sprünglich für ihn bestimmten Pferde zu gelangen. Nach den letzten Mittheilungen aus Alexandrien ist es ihm nun gelungen, zwei gute Pferde für die vier schlechten zu erhalten, aber man weigert sich, ihm vier gute zu geben, indem man mit echtorien- : talischer Pfiffigkeit beweist, daß es unmöglich sei, für vier alte Gäule eine gleiche Anzahl guter Nacepferde zu geben." In Ler großen Jrrenheilanstalt in Wien hat der jährliche festliche Ball stattgefunden. Nebst den Beamten und Aerzlen I haben von den 400 Irren 220 an dem Balle Theil genommen. > Die Musik leiteten Mitglieder des Männergesangvereins, lauter Irre. Getanzt wurde in musterhafter Ordnung Polka, Quadrille, i Walzer u. s. w. Der Tisch war mit Weln, Bier, Braten und Zuckerwerk reichlich besetzt, keine Spur von Wahnsinn zeigte sich, nicht die geringste Unordnung fiel vor; die heiterste Laune be herrschte diesen merkwürdigen Ball, der bis zum Morgen dauerte. Die Irren freuen sich lange vorher auf das Fest und betrachten die Ausschließung als die schwerste Strafe. Die Freude ist ein gute? Heilmittel. München. Seit die Aussichten auf einen europäischen Krieg verschwunden find, giebts Pferde in Menge zu kaufen. Auf dem letzten Pferdemarkt in München waren 1500 Stück feil, lauter schmucke und große Thiere. Da aber die Verkäufer so hoch hinaus wollten, blieb der größte Theil unverkauft. In Laibach erscheint eine sloventsche Zeitung, in welcher Folgendes steht: „Alle Sittenverderbniß und Irreligiosität der Gegenwart rührt her von den deutschen Schriftstellern, und am Unsterblichsten wirkten die Dichter, wie Schiller und Göthe und Hunderte wie sie." — Karlsruhe, 28. Febr. Soeben ist die Verordnung des Ministeriums Les Innern vom 30. Januar publicirt worden, wonach jeder Gemeinde gestattet wird, anstattt der allgemeinen Kirchweihe am dritten Octobersonntag solche an dem vor der Verordnung vom 14. Aug. 1849 üblich gewesenen Sonntag, und darauffolgenden Montag wieder zu halten; jedoch sollen dadurch die Kirchweihen in den Nachbargemeiuden nicht eine Reihenfolge bilden und keine Nachkirchweihen stattfinden. Ferner ist dm Polizeibehörden empfohlen, bei Volksbelustigungen dem Frohsinn einen möglichst unbeengtcn Spielraum zu gewahren. Die Ver ordnung dürfte im ganzen Lande mit größtem Beifall aüfgs- nommen werden. Kassel, 1. März. Bemerkenswerth und charakteristisch für unsere Zustände ist der wahrhaft fanatische Eifer, mit welchem die unlängst erlassene Verordnung über die Schnurr- und Kinn bärte namentlich von den Mittel- und Unterbehörden ganz rück sichtslos zur Ausführung gebracht wird. Nach meiner ersten Mittheilung über die Sache geht das erlassene allerhöchste Rescript an sich seinem Wortlaut nach nur dahin, daß bei einer Ciyil- uniform LaS Tragen eines Schnurr- oder Kinnbartes nicht pafftnd erscheine, und scheint, nach der Veranlassung zu schließen, welche das Rescript hervorgerufen hat, nichts weiter als eine Atikette- vorschrift für Vorstellungen bei Hofe in großer Uniform beab sichtigt gewesen zu sein, was auch in dieser Beschränkung voll kommen Sinn hat. Von den Ministerien ist die Vorschrift zur Nachachtung mitgcthrilt worden; die von diesen ressortkrmden Behörden haben dem nun aber die Deutung gegeben, daß über die Schnurrbärte ein allgemeines VerdammüttgSurthetl habe ausgesprochen werden sollen, und so ist denn in allen Dienst kategorien bis zum geringsten Hülfsschreiber und Hülfspedellen herab zwar nicht tabula rasa, aber doch facies rasa gemacht worden, daß es, wenn auch gerade nicht den Betroffenen, wahr haft zum Lachen ist, wenn man die Masse glatter und verjüng ter Gesichter auf den Straßen sieht. In Weimar und Apolda haben sich die neuester Zeit viel besprochenen Feuerlöschpatronen wenig oder nicht bewährt. Sie waren nicht im Stande, in einer verschlossenen Bude, die man mit Hobelspänen gefüllt hatte, das Feuer zu unterdrücken. An derwärts sind die Versuche günstiger ausgefallen. Freiburg, 28. Febr. Der, wie es heißt, infolge Requi sition oldenburgischer Gerichte wider vr. Hannibal Fischer ver hängte Hausarrest ist schon wieder aufgehoben. Paris, 3. März Abends. (D. A. Z.) (Telegr. Dtp.) Aus guter Quelle kann mitgctheilt werden, daß heute Nachmittag der Friedensvertrag durch Lord Cowley und Feruk-Khan unter zeichnet worden ist. London, 2 März. " Einer Aufforderung Lord Palmerston'« Folge leistend, begaben sich heute 170 liberale Unterhausmitglieder in die Amtswohnung des Premier. In dieser Versammlung vertheidigte Lord Palmerston die Handlungen der Regierung, fodcrte seine Parteigenossen auf, ihn zu unterstützen, und erklärte, das Ministerium werde, wenn cs eine Niederlage erleide, zu einer Auflösung des Parlaments schreiten. Sardinien. Italienische Blätter berichten: „Unterm 10. Febr. hat Graf Buol aus Mailand an den Grafen Paar, österreichisch«« Geschäftsträger zu Turin, eine Note gerichtet, in der er sich über die ösierreichfeindliche Haltung der piemontesi- schcn Presse beschwert, welche daran Schuld sei, daß das im
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