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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.04.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185704303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570430
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-04
- Tag1857-04-30
- Monat1857-04
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 30.04.1857
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Prei« Visrteljährlich 15 Ngr. Inserate werde» die gespaltene Zeile oVtr deren Raum mit 5 berechnet.,^, «L- Freiverqer Anzeiger hm bi« Nachmittag» V . r Uhr für die nächst. Uno erscheinende Nummer . AI »mm „ . ... ' - . ' 07. Donnerstag, den 3V April. 1837. . ' . . * Das Baakwesen. Ein mit der Sache gründlich vertrauter Staatsmann hat in dem Märzhefte der Minerva eine treffliche „Darstellung der neuesten Gestaltung des Bankwesens in Deutschland" geliefert. Hiernach befinden sich im Gebiete der deutschen Bundesstaaten einige dreißig cvneessionirte Geldinstitute. In Deutschland kom men 8'/z Thaler Banknoten auf den Kopf, in Oesterreich da gegen 6 Thlr., in England und Frankreich etwa 4 Thlr. Rechnet man aber in Deutschland das gewöhnliche Papiergeld, Caffen- scheine und dergl. hinzu, was sich weder in Oesterreich, noch in Frankreich und England findet, und nimmt man an, daß die Banken wirklich so viel Noten ausgeben als ihnen conzessions- mäßig erlaubt ist zugleich aber, daß Noten und Papiergeld auf die betr. Staaten beschränkt würden, so ergäbe sich folgendes auffallende Verhältniß: in Baiern käme etwa, 1 Thaler auf den Kopf, in Sachsen und Mecklenburg 2 Thlr., in Preußen 3 Thlr., in Hannover 6 Thlr., im Großherzogthum Hessen 10 Thlr., in Meiningen 15 Thlr., in Nassau 17 Thlr., in Weimar 20 Thlr., in Braunschweig 21 Thlr., in Homburg 23 Thlr., in Neuß 26 Thlr., in Coburg-Gotha 27 Thlr., in Sondershausen 40 Thlr., in Dessau 45 Thlr., in Luxemburg 53 Thlr., in Bremen 60 Thlr., in Waldeck 100 Thlr., in Frankfurt a. M. 156 Thlr. und in Schaumburg Lippe 400!!! — Der Verfasser macht in ernsten Worten auf die Nachthcile und Verlegenheiten aufmerk sam, welche den Negierungen und Bevölkerungen am Ende aus dieser Masse von Papiergeld erwachsen müssen, und wenn er auch in der Maßlosigkeit der ertheilten Concesflonen selbst schon einen gewissen Schutz gegen jene Nachtheile findet, indem das Publikum, die ihm drohende Gefahr witternd, den Verkehr der Sloten nicht begünstigt, so hält er doch eine gesetzliche Re- gulirung dieser Angelegenheit auf gleichmäßigen Grundlagen in allen deutschen Bundesstaaten für dringend nothwendig und macht zweckdienliche Vorschläge. Sehr entschieden tadelt er zu letzt das Geheimhalten alles dessen, waS sich ans den Geschäfts gang der Kreditinstitute bezieht und hebt lobend die klare und übersichtliche NechnungSableguug einzelner z. B. der Leipziger Bank hervor. — Es dürfte in der That hohe Zeit sein, daß die Gesetzgebung sich dieser Sache annehme, ehe Verbote, wie das in Preußen in Aussicht gestellte, die Banknoten ihrer Brauch barkeit für den Verkehr und damit ihres Wcrthes berauben. Die Folge davon würde ein allgemeines Mißtrauen gegen Bank papiere, der Andrang der letzteren zur Einlösung, der Fall ein zelner Banken, der in wachsender Folge anderer nach sich zu ziehen pflegt, und ein großer Verlust von Privateigenthum sein. Noch ist es vielleicht möglich, durch gesetzliche Bestimmungen die drohende Calamität abzuwenden. Tagesgeschichte. Leipzig, 27. April. (D. A. Z.) Die Messe fällt doch nur theilweise gut aus. Der Ursachen, daß es in manchen Waa- rengattungen ziemlich flau ist, sind mehrere: Der Eintritt der Messe zu einer späten Jahreszeit, die winterliche Witterung, welche insbesondere nicht zum Ankauf von Sommerstoffen ani- mirt, der hohe Discont, die hohen Waarenpreise, das gänzliche Ausbleiben amerikanischer Aufträge. In Betreff mancher Ar tikel, Lie hier nicht gut gehen, muß man aber berücksichtigen, daß ansehnliche Ankäufe dabötl schon vor der Messe in den Fa briken gemacht worden sind, wie Vies schon früher berichtet wurde. Am besten ist unstreitig die Ledermeffe gewesen. Trotzdem der Markt sehr stark mit Leder versetzen war, ist doch gänzlich ge räumt worden, und zwar um durchschnittlich 10 Proe. höhere Preise, alS in letzter MichaeliSmeffe. Ein« Ausnahme von die sem günstigen Verlauf der Ledermeffe hat nur das Ziegenleder zu Handschuhen rc. gemacht. Es war nach demselben nur we nig Nachfrage, die Fabrikanten haben' geringe Preise dafür er zielt, und da dieselben zur MichaeliSmeffe den Rohstoff sehr theuer eingekauft haben, so haben sie nicht unbedeutenden Scha den gehabt. Einen merkwürdigen Verlauf hat die in der Haupt sache nun beendete Tuchmeffe genommen. Während Sommer modestoffe gleich in den ersten Tagen gänzlich geräumt waren, wollte sich in den andern Tuchgattungen kein Handel entwickeln, und schon fürchtete man, daß die Messe darin einen schlechten Verlauf nehmen werde. Das Verhältniß gestaltete sich aber bald ganz anders. In schweren Tuchen ist seit einigen Tagen der Handel so lebhaft gewesen, daß die Lager davon fast gänz lich geräumt sind, und da die Fabrikanten per Elle durchschnitt lich 5 Ngr. mehr erzielt haben, so haben sie, und insbesondere Forste, Sorau, Spremberg, Finsterwalde, se^r gute Geschäfte gemacht. Auch Buckskin und Cassinet sind zu erhöhten Preisen gut gegangen. Dagegen sind die Fabrikanten von Halb- und Dreivierteltuchen fast ganz sitzen geblieben, da die Hauptkäufer für diese Tücher, die Amerikaner, ausgeblieben sind. In Sei- denwaaren — mit Ausnahme der seidenen Bänder, welche gut gegangen sind — ist der Absatz nur sehr mittelmäßig gewesen; die Preise für diese Waaren sind allzu hoch; die Käufer denken später billiger anzukommen. Auch über wollene und halbwol lene ausländische und zollvereinsländische Manufacturwaaren läßt sich bis jetzt nichts Günstiges berichten. Es ist in diesen Arti keln, mit Ausnahme von Modekleiderstoffen, bis jetzt nur wenig aus dem Markte genommen worden, und da unter diesen Um ständen die Fabrikanten nicht auf ihren geforderten Preisen ha ben bestehen können, so ist für sie, wenn man die theuern Preise der Rohstoffe in Betracht zieht, die Messe eine ungünstige. Chemnitz, 27. April. (Dr. I.) Laut einer im gestrigen Blatte enthaltenen Bekanntmachung der k. Staatsanwaltschaft wird seit dem 9. d. M. der 26jährige Borstenviehhändler Joseph Thiem aus SebastianSberg in Böhmen auf eine Weise vermißt, die ein an ihm begangenes Verbrechen vermuthen läßt. Der selbe, wie die erwähnte Bekanntmachung sich ausdrückt, ein ge sitteter, strebsamer und heiterer Mensch, der in seiner Heimath allgemeine Achtung und Liebe genoß, hatte letztere am 4. d. M. verlassen und war am 9. spät Abends auf dem Rückwege da hin in mehreren Gasthäusern getroffen worden, überall die Ab sicht äußernd, unter Benutzung des Mondscheins die ganze Nacht hindurch gehen zu wollen, um den Charfreitag (10. April) zu Hause eintreffen zu können. In Wittgensdors war er in später Nacht zuletzt fortgegangen und ist seit dieser Zeit spurlos ver schwunden. Er führte in einer um die Hüften geschnallten Geldkatze eine Summe von mindestens 200—300 Thlr. bei sich. Zur Zeit fehlt noch jede Spur, welche auf die Entdeckung des wahrscheinlich begangenen Verbrechens führen könnte. In Zwickau hat der Stadtrath bei einer neuerlichen Gt- bäuderevision die Wahrnehmung gemacht, daß in nicht weniger' als 427 Häusern Aschenbehältnisse entweder gar nicht oder doch bauordnungswidrig angebracht und eingerichtet sind und fordert im Localblatt zur Beseitigung dieser Uebelstände binnen 8 Wo chen unter Strafandrohung auf. Gleichzeitig wird die Abfär bung verrußter oder sonst schmuzig und schlecht ausscheud ge wordener Häuserfronten und Mauern binnen 3 Monaten eben falls bei Strafe zur Pflicht gemacht. . - Wurzen, 26. April. (Dr. I.) Diesen Morgen gegen 2 Uhr brach in der Schiitz'schen, zur Erzeugung von Wollspänen für veloutirte Tapeten bestimmten Fabrik hier auf müch uner mittelte Weise Feuer aus- welches daS Hauptgebäude bis auf die Umfassungsmauern nebst den im Innern befindlichen Vvr- räthen und Utensilien verzehrte, während die anstoßenden Gk- bäude, namentlich das Kesselhaus mit Dampfmaschine, gerettet wurden. Hierbei hat sich die Feuersicherheit der jetzt immer
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