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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.06.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185706098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570609
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-06
- Tag1857-06-09
- Monat1857-06
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.06.1857
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------ Freiberger Anzeiger -Lr dm bi, Nachmittag, . gespaltene Zell« »d« r Uhr für die nächst. deren Raum mit s Tageblatt. 129. Di-»slag, »- A""<- 1857. - Tagesgeschichlk. AuS der Freiberger BergamtSrefier, 6. Juni. In dem zweiten vierwöchentlichen Termine des laufenden Quartals Trlnilatis war das Ausbringen der hiesigen Gruben folgendes: a) an Erzen: 28751,855 Ctr. mit einem Gehalte von 4600,2s Pfund Silber, 4124„2 Ctr. Blei und 31,52« Ctr. Kupfer. Die fiscalischen Hüttenwerke bezahlten dafür 122,038 Thlr. 28 Ngr. 4 Pf. b) an Zuschlagserzen: 7554,, Ctr. mit einem Gehalte von 149,8« Pfund Silber, 24,gg5 Ctr. Blei und 4,2gg Ctr. Kupfer. Die dafür von den genannten Hüttenwerken erlangte Be zahlung betrug 1641 Thlr. 2 Ngr. 9 Pf. Gesammtbetrag: 123,680 Thlr. 1 Ngr. 3 Pf. Diese Summe gegen den gleichen Termin des Jahres 1856 gehalten giebt ein Mehr von 15,447 Thlr. 5 Ngr. 1 Pf. Glück auf! Freiberg, den 8. Juni. Gestern Nachmittag gegen V«4 Uhr hat hier eine Erderschütterung stattgcfunden, und ist die selbe hauptsächlich von Personen, welche im Freien am Tische gesessen und in Zimmern sich befunden haben, wahrgenommen worden. Aus Crummcnhennersdorf meldet man uns: Zuerst war es , als höre man das Geräusch eines entfernt rollenden Wagens; aber im Augenblicke wurden drei in ihrer Stube an wesende Personen sämmtlich aus den Stühlen erschüttert, wobei die Fensterscheiben klirrten. Dieselben Nachrichten empfingen wir aus Lichtenberg, Frauenstein und Hainichen. — Wahr scheinlich hängt diese Erderschütterung, wie gewöhnlich, mit der wieder begonnenen großen Thätigkeit eines fernen feuerspeienden Berges zusammen. Wenigstens dürfte diese Annahme richtiger fein, als die durch den Aberglauben entstandene und verbreitete, daß Len 13. Juni durch Zusammenstoß mit dem Kometen die Welt untergehen wird. Bor der Hand lst der Komet noch gar nicht zu sehen, Leipzig, 6. Juni. Es ist erwähnt worden, daß von hier aus eine Extra fahrt nach Paris unternommen werden soll. Wie aus den jetzt ausgegebeuen „Bedingungen für die Passa giere der Extrafahrt von Leipzig nach Paris am 1. Juli" her- vorgeht, haben die Unternehmer sich zunächst mit der Direktion Ler Thüringischen Bahn und durch deren Vermittelung mit den Direktionen der belgischen und französischen Bahnen in Verbin dung gesetzt und nach Beseitigung mancher von diesen entgegen gestellten Hindernisse endlich die Sache geregelt. Das Fahrgeld für Hin- und Rückfahrt beträgt in erster Classe 42, in zweiter 32, in dritter 25 Thlr.; auf der französischen Bahn werden die Passagiere dritter Classe mit zweiter Classe befördert. Nach fester Erklärung über Theilnahme an der Extrafahrt ist dieser Erklärung ein Angeld beizufügen und zwar 10 Thaler für die erste Classe 8 Thlr. für die zweite und 6 Thlr. für die dritte. Es wird dieses Angeld bei Entrichtung de« vollen Fahrgeldes in Abzug gebracht. Die Zahlungen sowie Anfragen und An meldungen sind nur an die Leipziger Billetexpeditiouen der Thü ringischen Eisenbahn zu richten. Der Zug wird von einem Musikchor begleitet, daö ganz vier Wochen hindurch — so lange können die Theilnehmer ihre Rückshrt verschieben — in Pari« Concerte geben wird. In Betreff eines Unterkommens in Paris haben sich die Theilnehmer mit den Unternehmern in Vernehmen zu setzen. Bei Anmeldungen, die später als bis zum 25. Juni erfolgen, wird das Fahrgeld um einige Thaler erhöht. Jeder Passagier kann 50 Pfd. Gepäck frei mitnehmen. Für Passe, welche von einer französischen Gesandtschaft oder einem Consulat zu visiren sind, haben die Passagiere selbst Sorge zu tragen. Prag, 5. Juni. (Dr. I.) Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Sachsen sind vorgestern Abend im strengsten Inkognito unter dem Namen eines Grafen und einer Gräfin von Plauen von Dresden hier eingetroffeu und haben gestern früh Lie Reise nach Mähren fortgesetzt. — Gegenwärtig bereisen die Herren v. Herrman, königl. bayrischer Staatsrath für Berg- und Forstwesen, und Gimbel, k. bayrischer Bergmeister, die Kohlenwerke unser« Kronlandes im Auftrage ihrer Regierung und haben unter Anderm in den letzten Tagen auch Kladno besucht, zu dem Zwecke, um die gemachten Er fahrungen bei der demnächst bevorstehenden Einrichtung der bayrischen Kohlenwerke im Fichtelgebirge zu benutzen. — Einen erfreulichen Eindruck macht die officielle Mittheilung unsrer „Prager Zeitung", daß die Nothstandsverhältnisse in unserm Erz- und Riesengebirge, die in frühern Jahren so ernster Natur waren, und namhafte außergewöhnliche, dennoch aber nur momentan wirkende Unterstützungsmaßregeln veranlaßt hatten, sich bedeutend gemindert haben, wozu insbesondere die Verwen dung der verarmten Gebirgsbewohner bei den in großer Aus dehnung vorgenommenen Straßenbauten und bei der Herstellung Ler Teplitz-Aussiger und der Neichenberg-Pordubitzer Bahn mit ihren Zweiglinten beigetragen hat. Der „Bund" enthält zwei Depeschen aus Hauenstein vom 3. Juni. Die erste, Morgens 10 Uhr, sagt: „Diesen Morgen nm 8 Uhr haben die Arbeiter den Schuttkegel durchbrochen. Ein der Oeffnung nahegebrachtes Licht löschte augenblicklich auS, ein Beweis, daß auf der innern Seite ebenfalls schlechte Luft ist. Ueber das Schicksal der Unglücklichen ist noch nichts bekannt, da man nur mit der größten Vorsicht weiter vorrücken muß, um nicht neue Menschenleben zu opfern." Die zweite, von Mittags 12 Uhr 20 Minuten, lautet: „Um 12 Uhr war der Durchbruch des Stollen bereits soweit, daß Leute aus- und rin- steigen konnten. Aber jenseit ist die Luft so verpestet, daß nicht vorzudringen möglich. Von den Eingesperrten ist noch kein Lebenszeichen erfolgt." Basel, 4. Juni. Einer heute hier eingetroffenen Depesche zufolge sind sämmtliche in dem Schutikegel Eingeschlossene lobt gefunden worden. Man nimmt an, daß sie gleich nach dem Einsturz erstickt seien. London, 4. Juni. Die Times geht von dem, wie unS scheint, etwas gewagten Satze aus, daß Belgien in vielen Dingen nur ein Spiegelbild Frankreichs sei. Brüssel gleiche nur zu sehr einem kleinen Paris, und in den Provinzen des Königs der Belgier erblickt sie (den wichtigen Unterschied zwischen Prä- fectenherrschaft und Communalsreiheit übersehend) ein Conterfel französischer Departements. Im Uebrigen charakterisier sie die Politik ter Kammermajorität als die alte Geschichte, wie der Pricstercinfluß sich der liberalen Staatseinrichtungen zur För derung seiner eigenen Plane bedient. Bekanntlich sei die Macht des Klerus in keinem katholischen Lande des Nordens viele Jahre hindurch so groß gewesen wie in Belgien. Theils lag dies in dem stillen vlämifchen Temperament, theils an dem Umstande, Laß die Kirche das Bollwerk der belgischen Nationalität gegen das protestantische Holland wie das freigcisiige Frankreich war. „Aber endlich — ist die Kirche zu weit gegangen. DaS belgische Volk ist doch nicht ganz so gelehrig, wie seine geist lichen Lobrcdner in Holland und England es dargestcllt haben. Zur Antwort auf das große und bleibende Argument gegen das Papstihum — daß nämlich die stockkaiholischen Länder in ihrer Bevö-kerung, Unternehmnngslust und Civilisatwn abwärtsgehen, während aller Fortschritt der Welt von protestantischen Siaaten ausgeht — wiesen unsere Katholiken stets auf Belgien hin, ihr einziges Beispiel der Freiheit und Wohlfahrt in Verbindung mit dem papistischen Glauben. Sie sagten aus, was bis zu einem gewissen Grade wahr ist, daß die Belgier, während sie an Gewerbfleiß keinem Volk und an Unternehmungsgeist wenigen Völkern E-rcpas nachstchen, dennoch nicht bloS aufrichtige, sondern begeisterte Verehrer der Kirche sind. Die Ereignisse der letzten Tage zeigen uns, wie weit sie Recht hatten und wie wett sie sich geirrt haben. Daß die Belgier gute Katholiken sind und wahrscheinlich bleiben werden, räumen wir gern ein; gegen die Lehren der römischen Kirche wird vermuthlich keine VolkS- classe im Lande Protest erheben, aber gegen eine herrische und rastlose Kirchenzucht, jene Eingriffe in das Familienleben, in die Erziehung, die Verfügung über Hab und Gut und den
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