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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.07.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185707299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570729
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-07
- Tag1857-07-29
- Monat1857-07
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.07.1857
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Srscheivl jtdm Wochentag ftüh »Uhr. Inserate wer- Ku bi» Nachmittag» r Uhr für die nächst- ascheiuende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Preil vierteljährlich IS Nzr- Juserate werden dü gespaltme Zeile atz« derm Raum mit » » brrechueü' 173. Mittwoch, den 2N Juli. TagtSliejchichle. Freiberg. Mit Gcnugthuung ersehen wir in Nr. 171 dieser Blätter, daß die sächs. Schieferbruch-Compagnie bei Löß nitz sür die vortheilhafte Ausbeutung der dortigen Schiefer grö ßeres Capital und mehr rationellen Betrieb als richtig erkannt hat; — denn rationeller Betrieb und genügendes Capital sind wohl die unerläßlichen Bedingungen für den gedeihlichen Fort gang jedweden Unternehmens. Es verdienen demnach und weil so geleitete Unternehmungen in der dortigen Gegend unbedingt i ein vielfach regeres und für die Zukunft hoffnungsvolleres Le- j ben erwecken und erhalten, die Mitglieder des Directorii der gedachten Compagnie, die Herren Bondi, Netto, Krüger, den eifrigsten Dank jedes Patrioten, und zwar um so mehr, als man sich der Hoffnung hingeben darf, daß die andern Schieser- bruch-Compagnien bei Lößnitz von dem gleichen Geiste der Für sorge für unser leidendes Erzgebirge beseelt, dem guten Beispiele folgen und den Betrieb ihrer Brüche auf gleiche Grundlagen basiren werden. Bezeugen wir also unsern tiefgefühltesten Dank Denen, welche Las allgemeine Wohl in der Gegend von Lößnitz mit größter Aufopferung und Uneigennützigkeit fördern. Erachten wir es aber auch als passende Veranlassung, derer dankbar zu gedenken, welche ihr Capital, ihre Einsicht und ihren Unterneh mungsgeist auf den Kohlenabbau verwenden. Kohlenabbauver eine haben sich in richtiger Würdigung der Naturreichthümer Sachsens seit einigen Jahren erfreulicher Weise so viele gebildet, daß es hier zu weit führen würde, sie wie die Unternehmer und Leiter derselben alle zu nennen; es mag daher nur deS unssrs > Wissens jüngsten, des Berthelsdorfer Erwähnung geschehen, an dessen Spitze die Herren Engler, Lorenz und Haustein stehen. Dresden, 27. Juli. (D. I.) Begünstigt vom herrlichsten Wetter hat gestern unser diesjähriges großes Vogelschießen sei nen Anfang genommen. Ein kurzer Besuch der „Vogelwiese" überzeugte uns, daß dasselbe auch Heuer wieder sehr Verschiede nes und Einladendes für Auge, Ohr und Gaumen bietet. Gleich beim Eingänge präsentirt sich eine große Anzahl stattli cher Carrousels, deren wir nicht weniger als 12 zählten, näm lich 9 Reit- und 2 Eisenbahncarrouselö (eins mit Tunnel) und 1 mit Dampfschiffen. Auch hat sich diesmal unter Anderm eine seit etlichen Jahren vermißte „russische Schaukel" eingefunden. Ebenso ist die sogenannte Schaubudcnrcihe nicht ohne Interesse: wir finden da den Kunstreitercircus des Dircctors Hüttemann, die bekannte Gesellschaft des Directors Knie, ein Thiertheater, «ine Stercoskopenausstellung, eine Menagerie, einen Seelöwen und eine Fischotter, das hier noch nie gezeigte „nackte Pferd" des Herrn Stieglitz, ein Theater mit künstlichen Figuren und dergl. mehr. Auch das Magnus'sche Theater hat sich wiederum eingestellt und producirt seine bekannten tragi-komischen „Helden stücke". Drei große Tanzsalons mit gutbejctzten Orchestern ge währen den Tanzlustigen hinreichenden Raum, sich zu vergnü gen. Die Bier-, Kaffee- und Knchenzelte sind in gewöhnlicher, hinreichender Anzahl vorhanden; voran das Felßner'sche, Wald- schlößchcn-, Mcdingcr- und Feldschlößchenzelt, daS „Cafo saxon" und andere größere und kleinere Etablissements bieten Erfri schungen in tadelloser Qualität. Die Reihe der „Bratwurst buden", die sich schon von weitem durch ihren Geruch bemerklich macht, erfreute sich bei guter Waare eines sehr lebhaften Ver kehrs; für schießlufiige Besucher sind zahlreiche Schießstände, für Andere dagegen Würfel- und Pfefferkuchenbuden m genü gender Zahl vorhanden. So kann es denn nicht fehlen, daß die „Vogelwiese" auch diesmal ihre Anziehungskraft bewähren und stets ein großes Publikum dorthin strömen wird. Dies zeigte sich bereits gestern in vollem Maße, wo eine viele tau send Köpfe zählendes Publikum die luftige Zeltstadt bis in die Nacht hinein durchwogte. Eisenbahnen und Dampfschiffe haben Lurch Extrafahrten und die dieses Festes wegen gewährten au ßergewöhnlichen Begünstigungen ein immenses Contiugent frem der Gäste hergebracht, wie eben auch die gefüllten Gasthöfe hier von Zeugniß geben. Berlin. Vom Justizministerium ist unterm 1v. Jim folgende Verfügung erlassen worden: „Den Juden, welche sich dem Studium der RechtAwlMN» schäft gewidmet haben, -ist bisher zwar der Eintritt in dtn Justizdienst gestattet und ihrer Zulassung zu der Stellung ei«<S Rechtsanwalts ein Bedenken an und für sich nicht entgegrngetzKt worden; sie können jedoch, wie ihnen solches im Laufe derBor- bereitungsstudien ausdrücklich bekannt gemacht wird, zu RechtS» anwalten erst dann ernannt werden, wenn sie nach Maßgabe ! ihres Dienstalters und ihrer Qualifikation dazu als geeignet j befunden werden, ohne in -der Reihe der übrigen Bew«ber ! auf eine Bevorzugung Anspruch mache« zu können. Bei den vor Kurzem vorgenommenen und durch den übermäßigen Andrang zum Justizdienst veranlaßten Ermittelungen hat sich inzwischen eine so bedeutende Anzahl von Juden, welche gegenwärtig schon zum Zweck ihrer Ausbildung hei den Gerichten beschäftigt werden, ergeben, daß die Möglichkeit ihrer künftigen definitiven Anstel lung als Rechtsanwalte einem begründeten Zweifel unteLlitK. Es erscheint daher als eine unabweisbare Nothwendigkeit, dem ferner« Andrange jüdischer Aspiranten vorläufig ein Ziel zu setzen. Sämmtliche Obergerichte werden demzufolge angewiesen, nur noch diejenigen Rechtscandidaten jüdischer Religion -zur, Prüfung für dieAuscultatur und zur demnächsttgrn Beschäftigung bet den Gerichten zu zu lassen, welche mit dem Ablauf Wintersemesters 1857—1858 das triennium acaüemwum Vvk^ ständig zurückgelegt haben werden, sodann aber all« Gesuchs derart bis auf Weiteres abzulrhnen. Der „D. A. Z " schreibt man aus Berlin vom 26. Ju^t , Heute ist Kaiser Alexander in Potsdam angekvmmen. Der Ministerpräsident Frhr. v. Manteuffel ist um 10 Uhr dahin abgcgangen und wird vor morgen Abend nicht zurückkehrey. Im Gefolge Les Kaisers befindet sich dessen Minister des Aus wärtigen Fürst Gortschakow. Man schließt hieraus, daß die Anwesenheit des Kaisers Anlaß zu wichtigen politischen Verab- ! redungen geben werde, und läßt es sich nicht nehmen, daß trotz aller osficiösen Dementis im September der vielbesprochene Monarchencongreß in Berlin stattfinden werde. Weiß man Loch schon, wo und wann vor den anwesenden Monarchen dÜ große Parade stattfinden werde. Der Aufstellungsplatz soll in der Nahe von Lichtenberg bei Berlin und der Tag der Parade der 14. Septbr. sein. Auf diese Weise würde Berlin gleichzeitig in seinen Mauern über Himmel und Erde Berathungen abhal ten sehen, die nicht sobald wieder ihres Gleichen haben würden. Absorbirte der Evangelische Bund nicht augenblicklich so viele Geister in Berlin, so würde das Gerücht von dem Monarchen congreß jedenfalls noch lebhafter besprochen werden. Daß «8 ! sich trotz des allgemeinen Interesses, mit dem man der Ver sammlung evangelischer Christen aller Länder entgegensieht und trotz der offickösen Dömentis auf dem Tapet erhält, ist ein sicheres Zeichen, daß es nicht aus der Luft gegriffen ist. ANS guten Quellen wird mir versichert, daß wenigstens wegen einer Zusammenkunft der Kaiser von Frankreich und Rußland immer § noch die seit längerer Zeit schwebenden Verhandlungen gepflv« ! gen werden und daß die Absicht einer solchen Zusammenkunft ! trotz aller Hindernisse bis diesen Augenblick noch nicht aufgege- ben sei. Festgesetzt kann darüber natürlich noch nichts sint, denn dann brauchte nicht mehr darüber verhandelt zu werden. Die Reise Ludwig NapokoN's nach Osborne wird hier ebenfalls im Sinne der beabsichtigten Zusammenkunft aufgefaßt. Sie soll den Schein retten, als ob der Kaiser von Frankreich 'sich erst nach einer Berathung mit seiner königlichen Alliirtin zu der Zusammenkunft entschlossen habe, und wenn sie zustande kommen sollte, bei derselben nicht blos als Vertreter Frankreichs, sondern gleichsam als Bevollmächtigter der westlichen Allianz erscheinen werde. Viele träumen sogar davon, daß die Königin Victoria selbst dem Congreffe beiwohnen werde. Wie der „Publ." erzählt, befindet sich lm Berliner Friedrich-Wilhelms-Hosvital ein Hospitant Namens Gebauer, welcher als Soldat drei Mal den Preußen gedient- drei Mat den Franzosen zmd ein Mal den Engländern hat dienen müssen,
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