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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185709081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570908
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-08
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.09.1857
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j Tageblatt Di-nst-g, den 8. September. 1857. M8e 'M Pf-, oh« .H t einlat« am» »hör. . Erbsni M. Rtii eintsiii^ >in Ngle Sbaih. 7. Sts!. l e Erscheint srden Wochentag früh , Uhr. Inserate Wer da, bi« Nachmittag« z Uhr für die nächst- «scheinende Nummer angenommen. S , den 7 Freiin> sowie zu schitdim^ 'ßplatz. wllsti»> Preis " vierteljährNch IS Nge- Inserate ' werb« bil gespaltene Zeile ob« deren Raum mit 5 X berechne^' Jahren, Zeugnisse erkennnen der Schi- rnd weis: zugckn, Sranmst,. >elohounz zu wir: etränken, reiöngn p/aß. othek von 8-h Tage6geschlchle. . lf Niederschöna», am 3V. Aug. Dadurch, daß der Con- radSdorfer Hilfsvcrein zur Gustav-ALolph-Sliftung heute snnen kirchlichen Jahrestag tu unserm Golteshanse abhiclt, wurde uns ein ganz besonderer Festtag bereitet. Nachmittags 2 Uhr ordnete sich vor hiesigem Gasthofe der sehr imposante Kirchcnzug fol gendermaßen: Voran zogen die 3 Schulen der Parochie mit ihren Fesifahnen, ihnen folgten die Jungfrauen, daS.Mustkchor, die anwesenden Herren Geistlichen, Lehrer nnd Comitenntglieder, dann die Männer, Frauen und zuletzt die unverheirathetcn Mannspersonen. — Unter Anstimmung des Liedes: „Eine feste Burg ist unser Gott", begleitet von Blasinstrumenten, bewegte sich der kolossale Zug dem Gotteshause zu. Durch das mit Tuirlanden geschmückte Eingangsthor betrat man die Statte deS Herrn, die zwar nicht in übermäßigem Blumenschmuck pran gend, aber in wohlthucnder, erhebender Einfachheit die unge wöhnliche Menge aufnahm. Nachdem 3 Verse des Liedes 933 ouS dem Freiberger Gesangbuche gesungen waren, betrat der OrtSgeistliche Herr 8. Dachsel die Kanzel und hielt die sehr er bauliche, kräftige Festpredkgt über Matth. 5, 16. In der Ein leitung machte der verehrte Festredner darauf aufmerksam, daß ter heutige Festtag uns besonders an unser Glaubcnsbckcnutniß «innere, schilderte beredt die Wohlthat der freien Ausübung unseres Cultus und knüpfte daran die herzliche Mahnung, dahin zu wirken, daß auch Andre, die diese Wohlthat entbehren, der selben theilhaftig werden; beantwortete nun, nachdem der erste VcrS von Nr. 143 im Anhang als Kanzclvers gesungen war, folgende Frage: Was müssen wir uns vergegenwär tigen, wenn wir mit edler Bereitwilligkeit zur Beförderung der evangelischen Wahrheit das Unsre thun wollen? — also: 1) Den traurigen Zustand Derer, die sich noch nicht im ungestörten Besitze der evangelischen Wahrheit befinden; 2) die Gefahr, welcher die Bedrängten aus gesetzt sind, von der evangelischen Wahrheit abzufallen; 3) das Heil, das aus der bereiteten Hilfe nicht nur vielen verlassenen Brudern, sondern auch der ganzen evangelischen Kirche erwächst. Nach der Predigt ertönte ein.Hymnus von Eckhardt — eigens dazu cvmponirt — und dann von Nr. 561 V. 1 und 4, mit Blasinstrumenten begleitet, worauf Herr 8. Ulbricht aus Tut tendorf den Jahresbericht vortrug, in welchem Derselbe, sich an die Predigt anschließend, in kurzen, aber ticfcrgreifenden Worten barstellte, was der G.-A.-V. will, dabei zuerst, sogar in Zah len, nachwies, was dieser herrliche Verein schon gethan, um den Nothstand der Glaubensbrüder, — welcher sn lebendiger Schil derung vorgcführt und namentlich hervorgchoben wurde, daß sie ost bedrückt würden, um zuletzt angeblich in die allein selig machende Kirche geführt zu werden, — zu lindern, damit sie der Kirche nicht verloren gehen. Und das sei Hauptaufgabe deS Gesammtvereins, wobei des sel. vr. Großmann ehrenvoll gedacht wurde; es sei auch Hauptaufgabe der Haupt-, Zweig und Hilfsvereine, woran sich die freundliche Bitte an unsern Berei» schloß, die milde Hand im nächsten Jahre recht freudig und reichlich aufzuthun. Sehr gut schien es uns, daß der ge ehrte Redner durch ein einfaches Rcchncncxempel nachwies, es könnte ohne große Opfer mehr, viel mehr gethan werden; wie auch, daß die verschiedenen Entschuldigungen und üblen Mach reden zum Theil wörtlich gerügt wurden. Nachdem nun noch der 7. Vers auö 504 gesungen war, folgte Intonation, Segen und Schlußvers. Eine kirchliche Feier war zu Ende, die auf einigermaßen fühlende Herzen wohlthätig wirken muß! — Einen sehr guten Eindruck machte es, als bei Ablegung der Rechnung im Gasthofe, die eine Jahresctnnahmc von circa 7V THIr. nachwies, wovon 60 Thlr. an den Hauptverein ge sendet werden sollen, — der Hr. Pastor vr. Beyer einen Brief deS Herrn von Schönberg auf Niederreinsberg und Krumm hennersdorf vorlegte, der die Entschuldigung seines Nichter scheinens bei der heutigen Festfeier, zu der er durch den Vor stand eingeladcn , aber auch einen Beitrag von 2 Thlr. LS. enthielt. — Mussen wir nun auch gestehen, daß noch Viele Freiberger Anzeiger die Wichtigkeit dieses segensreichen Vereines nicht nach Ge bühr würdigen und deshalb von ferne bleiben, so drängt eS unS auch, ehrend zu erwähnen, was Anerkennung verdient: Die Parochicn Mohorn und Niederschöna» haben mit ihren Bei trägen nicht nur dieses Jahr, sondern fast immer oben ange« standen. — Der Herr aber mache immer mehr und mehr empfängliche Herzen für daS apostolische Wort: Lasset unS Gutes thun an Jedermann, allermeist aber an des Glauben- Genossen! ' - Leipzig, 4. Sept. <Dr. I.) Wie schon seit langer Zeit, so haben auch in diesem Jahre die meisten der hiesigen öffent lichen Schulen den heutigen Tag als den, der an den „Anfangs punkt des neuen politischen Lebens in unserm Vaterlande" erinnert, durch einen einfachen Actus, bestehend in Gesang und Rede, aus gezeichnet. Die erste Bürger- und Realschule hatte dabei die Freude, außer dem Deputirten deS Raths, Herrn Stadtrath Herold, auch den Herrn Kreisdirector v. BurgSdorff zu begrüßend Nach einem Choralgesange bezeichnete Herr Lehrer DiteS der versammelten Jugend in einfacher, belehrenden Rede den heutige« Tag als einen Tag großer Erinnerungen, reichen Segens und ernster Verpflichtungen. An die eindringlichen Ermahnungen zum Gehorsam gegen Gesetz, Obrigkeit und König fügte sich würdig der Schlußgesang: „Den König segne Gott!" Bcrlin. Die Finanzverhältnisse der hiesigen Com mune haben sich in neuerer Zeit so günstig gestaltet, daß seit dem Ablauf des letzten Rechnungsjahres bereits 700,000 Thlr» Ueberschüffe gewonnen worden sind. Dem Vernehmen nach soll ein Theil derselben auf den Bau deS neuen RathhauseS ver wendet werden. Vom Main, 1. Sept. Neuerdings sind in verschiedenen Blättern Andeutungen darüber gegeben worden, daß die fran zösische Negierung immer mehr Einfluß auf die deutsche Presse zu gewinnen suche. Wie wir durch ein besonderes Beispiel nachzuweisen vermögen, ist dies nicht bloS so zu ver stehen, daß man von französischer Sette in deutsche Blätter Artikel einzuschmuggeln sucht, in denen die Negententugende« des Kaisers Napoleon gehörig in Scene gesetzt werden, sonder« man bemüht sich auch, mißliebige Artikel auS jenen Blättern auf directcm und indirektem Wege entfernt zu halten. In dem uns bekannten Fall, welcher die größern Frankfurter Blätter, insbesondere das Journal „Deutschland" betrifft, hat die fran zösische Gesandtschaft sogar geglaubt, die Polizei der freie« Reichsstadt zu Hilfe rufen zu muffen. Als nächste Veranlassung diente die Haltung der Frankfurter Presse in der Donaufürsten thümerfrage, welche das Mißfallen der französischen Legatio« auf sich gezogen. Die Frankfurter Polizei hat jedoch daS ihr zugemuthete Einschreiten gegen jene Blätter zurückgewiesen und der französischen Gesandtschaft bemerklich gemacht, daß daS Preß- gesetz keinen Artikel enthalte, der sich irgendwie auf den ge gebenen Fall anwenden lasse. Wien, 4. Septbr. Die neuesten Wiener Blätter melden, daß die Frage wegen Einführung einer Journalstempelsteuer nunmehr entschieden ist: die Stempelsteuer soll am 1- Januar nächsten Jahres in Wirksamkeit treten. So viel die „Ostd. P." über diese Angelegenheit Verlässiges erfahren konnte, soll die Stempelgebühr einen ganzen Kreuzer für das Exemplar eineS jeden Blattes betragen. Die Abendblätter sollen als Ergänzung des Hauptblattes betrachtet und daher nicht besonders besteuert werden. Ausnahme hiervon machen jedoch jene Abendblätter, die an einem Tage erscheinen, wo kein Hauptblatt ansgegeben wird, z. B. am Montag; diese werden sodann als selbstständig betrachtet und sind dem gewöhnlichen Stempel unterworfen. Die Blätter müssen, bevor sie zur Presse gehen, gestempelt'wer den. Sie bilden somit eine Ausnahme von dem erst jüngsten« eingesührten Principe der Stcmpelmarken, indem die Marke nicht aufgeklebt, sondern anfgedruckt wird. „ES ist jedenfalls — schreibt das gedachte Blatt — ein großer und schwerer Schlag, der uns trifft, und die Verhältnisse der österreichischen Presse werden dadurch größere Modifikationen erleiden, als viel leicht beabsichtigt ist. Der. Stempelzuschlag wird 5 bis 6 Gul-
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