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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185709225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570922
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 1036 als Seite 1032 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-22
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 22.09.1857
- Autor
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Freiberger A«zeiger da bi« Nachmittag« zespaltme Zeil« ob« , Uhr stlr die nächst- , _ dam «am» MS» Tageblatt. 22«. Dienstag, ven 22. September. 1887. Tagesgeschichte t Dresden. Der Aktien-Verein für Veredlung der Vieh zucht im Königreich Sachse», welcher die Veredlung der Hauö- thiere, zunächst mit Rücksicht auf Milch-, Fleisch- und Zug- Nutzung bei Rindvieh, Schaafen und Schweinen sich zur Aus gabe gestellt hat, wird zur Verfolgung seines Zweckes hier in Dresden auf der Schäferei des Ostra-Vorwerks am 26. Sep tember l. I. Vormittags 11 Uhr (nicht am 27. Scpteniber, wie in Nr. 8 des landw. Amts- und Anzeige-Blattes irrig bemerkt wurde) seine erste Auktion veranstalten, bei welcher Jedem, er sei Mitglied oder nicht, Inländer oder Ausländer, die Betheiligung frei sieht. Zur Versteigerung werben gelangen Rindvieh, Schaafe und Schiveine, welche von dem Aktien-Vereine theils in Eng land angekauft sind, theils von Züchtern aus Sachsen und Preußen zum Verkauf gestellt werden. Das Rindvieh ist von der englischen Shorthorn-, Holländer- und Allgauer-Rare; die ßchaafe gehören der Southdown - Race an; die Schweine, von Züchtern zum Verkaufe gebracht, sind von der Berkshire-, Essex-, Horkshire-, ColeShil-Nace, — zwei Stück von Essx-Norkshire- Kreuzung. Wir zweifeln nicht, daß diese Ausstellung nicht blos interessant sein, sondern auch für den Fortschritt der Viehzucht begünstigend wirken wird. Leipzig, 17. Sept. (D. A. Z ) Als ein Opfer der Sitten verderbniß, welche in größern Städten bis an die untersten Altersstufen dringt und nur zu häufig den widerwärtigen An blick gewährt, wie kaum der Schule entwachsene Knaben nicht schnell genug die Erfahrungen des ergrauten Wüstlings sich an eignen können, stand vorgestern vor dem hiesigen Bezirksgericht Ler Handlungddiencr Franz Otto Maria Raabe aus Dresden. Laster und Ve> brechen gehen Hand in Hand, und wer die Stimme der Moral nicht achtet, den werden auch die Schranken des Ge setzes nicht lange in seiner Laufbahn aufhalten. So hatte Raabe schon vor zwei Jahren in einem Alter von 16 Jahren die Aaste seines Principals angegriffen, um einer feilen Dirne Ge schenke zu machen. In gleicher Weise mußte er in der heutigen Hauptverhandlung eingestehen, wenige Tage, nachdem er eine voriheilhafte Contition in einer hiesigen Kurzwaarenhandlung angetreten, das Waarenlagcr seines neuen Chefs bestohlen zu haben, um eine unsittliche Verbindung, die er auch in hiesiger Stadt anzukniipfen sich beeilt, durch Geschenke aufrecht erhalten zu können. Es traf ihn dafür eine achtmonatliche Arbeilshaus- strase. Zugleich lag aber noch eine zweite und schwerere An klage gegen ihn vor. Dem Commis H. in der fraglichen Hand lung war während einer kurzen Abwesenheit ein Geldbrief mit fünf Zinscouponö der österreichischen Nationalanleihe im Ge- sammuverth von 125 Fl. abhanden gekommen. Der Verdacht siel auf Raabe um so mehr, als gleichzeitig die oben gedachten Entwendungen an das Licht kamen. Hr. H. machte ihm Vor halt, indem er ihm zugleich drohte, er würde ihn, wenn er nicht Len Gelddiebstahl unumwunden eingestände, wegen der Ent- toendung der bei ihm gefundenen Waaren sofort arretiren lassen, entgegengesetzten Falls aber alles Mögliche thun, um die Sache niederzuschlagen und ihn der Strafe zn entziehen. Nunmehr räumte Raabe die Entwendung des Briefs ein, gab an, daß er Lie Coupons bei Steinmüller umgesetzt, händigte Hrn. H. 50 Thlr. als den Nest des Geldes aus und rechnete ihm zugleich vor, wie er das klebrige größtcntheils in einer Nacht in Wirth- fchasten nnd Bordellen vcrthan. Hr. H., welcher bereits vorher An zeige beim Polizciamt gemacht, konnte natürlich den Gang der Gerechtigkeit nicht mehr aufhalten; Raabe wurde arretirt und wiederholte am andern Tage sein Bekenntniß bei dem Polizci amt in Ler speciellsten Weise. Kaum aber war von Seilen des Bezirksgerichts die Untersuchung wider ihn eingeleitet, so wi derrief er Lie Entwendung deS Geldbriefs und beharrte auch in der heutigen Sitzung bei dlesein Widerruf, indem er ihn damit zu motiviren suchte, daß er lediglich durch die Drohung mit der «rretur wie andererseits durch das Versprechen, daß die Sache vertuscht werden solle, zu einem wahrheilSwidrigen Geständnisse gegen Hrn. H. verleitet worden sei und daß er dasselbe um des willen sogar vor dem Polijelamt wiederholt habe, weil er auch da noch der Hoffnung gewesen, H. werde seinem Versprechen Nachkommen. So geringen Glauben dieses Borgeben auch be anspruchen konnte, und so sehr neben mehrfachen andern Ber- dachtSgründen die Bescholtenheit deS Angeklagten sowie der Umstand in Betracht gezogen werden mußte, daß Raab den Besitz der Hrn. H. restituirten 50 Thlr. nicht anders zu er klären wußte, als durch die Angabe, daß er daS Geld bei seinem Weggänge von Dresden seiner eigenen Mutter gestohlen, «nd selbst dieser unerweiSlkchen Behauptung Ler Umstand, daß er sich hier gleich in den ersten Tagen «inen Theil seines SalatrS hatte vorausgeben lassen, entgegenstand, so glaubte doch daS Gericht eine Verurtheilung desselben nicht rechtfertigen zu können, da nach seiner Ansicht die Beweiskraft der abgelegten Bekennt nisse Raabe s durch das vorgängige Verfahren Hrn. H?S nicht unwesentlich geschwächt wurde. Es drängt sich hierbei di« ernst liche und wohlgemeinte Warnung an alle Diejenigen auf, die sich einmal in gleicher Lagt mit Hrn. H. befinden sollten, nicht durch ähnliche unzulässige Bedrohungen und Besprechungen ein Geständniß des Angeschulktgten erpressen zu »vollen, wodurch sie demselben lediglich Waffen in die Hand gegeben, die sein« Ver- uriheilung auf Grund der abgelegten Geständnisse unmöglich machen. Hohenstein, 18. Sept. (D. I.) Gestern Nachmittag in der 5. Stunde wurde auf dem Schießplätze zu Ernstthal bei einem von den dastgea Bürgerschützen abgehaltenen Scheiben schießen der im 7. Lebensjahre stehende Knabe deS WtbermeisterS Kirchhübel in Ernstthal erschossen. Derselbe war nämlich in dem Augenblicke, wo der Bäckermeister und^ Gastwtrth Sch. zum Schießen in Anschlag liegt und abdrückt, unter der Sicher- heitöleiue durchgekrochen und quer durch die Schußlinie gelaufen, als der Schuß fiel. Die Kugel ging ihm durch daS linke Auge in den Kopf und rechterseitS wieder heraus. Erst diese Nacht ist er verstorben. Weder dem betreffenden Schützen noch der Schützengesellschaft kann ein Vorwurf gemacht werden, da ihrer- seils alle Vorsichtsmaßregeln getroffen und geübt worden find. Auch ist seit 117 Jahren ein ähnlicher Unfall auf dem Schieß plätze zu Ernstthal nicht vorgrkommen. - -- > . Königsberg, 17. Septbr. Auch in diesem Jahr« find wir von einem altgewohnten und gefürchteten Bekannten heim- gesucht worden. Seit Ende August hat die Cholera sich gezeigt und in steigender Intensität hier und in der Umgegend ausge breitet. Lie Zahl der von dieser Krankheit befallenen Opfer ist bis jetzt Nicht gerade sehr bedeutend, aber was ihr einen diesmal besonders furchtbaren Charakter giebt, ist, daß nur we nige Erkrankte genesen und der Verlauf der Krankheit einen rapiden tödtlichen Ausgang nimmt. Oesterreich. Zu den Culturbildern der Zeit gehört der Wallfahrtsort Mariazell und was da vorgeht. Am 8. Sept, warm da 30,000 Wallfahrer versammelt. Auf alle« Straßen, auf den Bänken vor den Häusern, auf den Dächer«, in allen Gängen und auf den Treppen lagern Ungarn, Kroaten, Slawakm, da ihre Mahlzeit haltend, dort Toilette machend, dort in Gebetbüchern lesend, da schlafend und dopt beichtend; denn nicht nur in der Kirche sitzen an allen Ecken und Ende« Geistliche, um Beichte zu hören, sondern auch in allen Ecken und auf Gängen und Treppen. Das heilige Mahß)wlrd in der Kirche und auf dem freien Platze vom frühen Morgen btll in die Nacht gereicht, in langen Doppelreihen knieen die Com» municanten um Lie Kirche herum. Ganze Truppen Wallfahrer schliefen ruhig in den Gängen der Kirche oder vor dem Portal. Ei» Schläfer lag quer vor dem Haupteingange, alle dir Tau sende mußten über ihn htnübersteigen; er schlief ruhig weiter. Nach Stunde» sah man ihn noch schlafen. Am 8. Sept. Ware« 300 Geistliche vom Cardinal Primas zu Tisch« geladen. SchleSwig-Holstein. Wie unklar die holsteinische An gelegenheit noch liegt, geht aus zwei Mittheilungen hervor, die »vir in der Leipziger Zeitung hintereinander abgedruckt finden. Die erste, eine Wiener CorrespondtNK der Hamburger Börsen-
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