Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.11.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185711257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18571125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18571125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-11
- Tag1857-11-25
- Monat1857-11
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 25.11.1857
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint jeden Wochentag früh S UHr. Inserate wer ben bi« Nachmittags z Uhr für die nächst erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und - Tageblatt. Preis vierteljährlich 15 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeiles »da deren Raum mit 5 Zh berechnet. 274. Mittwoch, den 28. November. 1857. TagesiMhtchle. j- Dresden. Das Hohe Ministerium des Innern beabsicht tigt, auch in Sachsen Versuche mit der künstlichen Fischzucht machen zu lassen, und zwar mit Lachsen, Forellen, Aeschen, Barmen und Aalen. In Bezug auf die erstgedachte Fischart werden Verhandlungen mit den Elbuferstaaten gepflogen werden; in Rücksicht auf die übrigen obengenannten Fischarten wird der Medicinalrach vr. Küchenmeister in Zittau, welcher schon mehr jährige Erfahrungen hierin gesammelt, mehrere berühmte der- ! artige Anstalten besuchen, sich von dem zweckmäßigen Verfahren bei der künstlichen Fischzucht aufs Genaueste unterrichten und ' sodann an passenden Orten einzelne für die Sache sich interes- sirende Männer unterweisen und mit Brutkästen versehen. Da- - mit aber Herr Or. Küchenmeister gleich weiß, wer seine Beleh rungen sucht, so werden die landwirthschaftlichen Vereine ersucht werden, anzugeben: 1) Wo Männer sind, die eine längere Strecke Fischwasser im Besitze und Neigung haben, sich der Sache mit Sorgfalt und Ausdauer anzunehmen. 2) Wo die geeigneten Localitätcn sind und die obgedachten Fischarten in; ausreichender Anzahl vorkommen. Um den neu zu errichtenden Anstalten den hinreichenden Schutz (besonders für die laichenden ' Fische und die Brut) zu verschaffen, wird das Hohe Ministerium § des Innern den landwirthschaftlichen Krcisvercinen eine nach den Bedürfnissen der Zeit abgefaßte Fischordnung zur Bcgut- achtung vorlegen. Da ein guter Fischbestand einen bedeutenden Theil Nahrungsmittel liefern kann, so ist die Sache von gro ßer Wichtigkeit und zu wünschen, daß Alle, die Gelegenheit haben, diese Sache fördern zu können, mit Eifer zur Verwirk lichung dieser wohlthätigcn Pläne wirken. Leipzig, 23. Nov. (D. A. Z.) Vor Kurzem ist auf einem Beschluß der hiesigen und mehrerer Dresdener Zahnärzte ein Verein der Zahnärzte Sachsens gegründet und sind dessen Statuten bereits von der betreffenden Behörde genehmigt worden. Der Verein will „Kunst und Wissenschaft auf dem zahnärztlichen Gebiete fördern und die Zahnhcilkunde, ihrer, schönen Aufgabe entsprechend, zudem Höhepunkte derVollkommen- - heit leiten, auf welchen sie Kraft ihrer Abstammung unter den übrigen Wissenschaften ein unbestreitbares Anrecht hat." Wurzen. (Dr. I.) Kürzlich wurde hier eine neue Spritze prcbirt, welche der hiesige Stadtrath aus der Fabrik von Karl Metz in Heidelberg für den Preis von ungefähr 570 Thaler bezogen hat. Sie zeichnet sich vorzüglich durch große Leichtigkeit des Transports aus, indem sie auf einem zweirädrigen Karren ruhend, von 4 Mann mit Schnelligkeit bewegt werden kann und, wenn sie in die Nähe des Feuers gelangt ist, abgeprotzt wird. Dann wird sie mit Leichtigkeit durch Ketten fortgerückt und kann durch die schmälste Gasse, jeden Hauscingang und selbst in Zimmer tranöportirl werden; denn ihre Breite beträgt > blos 1 Elle 9 Zoll. Nicht minder tüchtig ist ihre Leistungs- ! fähigkeit als Spritze, wie als Zubringer. Als Spritze kann sie, weil sie doppelte Schläuche hat, zwei Wasserstrahlen zugleich werfen, und bei der Probe, welche übrigens zur vollsten Zufrieden- heit ausfiel, warf sic zwei starke Strahlen zugleich von 120 Fuß Höhe. Es ist umsomehr auf diese neue Art Spritzen aufmerk- sam zu wachen, je schwerfälliger unsere jetzigen sind und der Verfertiger für jene den ersten Preis, die goldne Medaille, auf der Pariser Weltausstellung im October 1855 erhalten hat, worin gewiß schon eine Bürgschaft für ihre Tüchtigkeit liegt. Zur Bedienung erfordert sie 16 Mann, die jedoch in ihrem! Dicnste besonders cingeübt und kräftige und gewandte Leute I sein müssen, daher Mitglieder von Turnvereinen sich besonders dazu eignen. Zwickau. (Dr. I.) Am 20. d. M. wurde der Bergver- waltcr Karl Ludwig Modrach begraben, der erste technische Beamte des erzgebirgischen Steinkohlen-Actienvcrcins, ein Mann, welcher in wissenschaftlicher Beziehung zu den Autoritäten seines ! Faches gehörte und)sich als Mensch durch seine Anspruchslosig- > keit und Herzensgüte auszeichnete. Sein Bcgräbntß zeichnete! sich sowohl durch bergmännischen Glanz, als auch durch die zahlreichste Theilnahme aus. Es war ein Leichenconduct, der sich leichthin auf tausend bis zwölfhundert Köpfe belaufen mochte. Karlsruhe, 19. Nov. Heute ist der Landtag durch deir Großherzog in Person eröffnet worden. In der Thronrede wird u. A. eine Verbesserung des Gehalts der Beamten in Aussicht gestellt; auch werden wichtige Vorlagen über den Bau von Eisenbahnen angekündigt. Ueber die kirchlichen Angelegenheiten heißt es: Die Verhandlungen mit dem päpstlichen Stuhle las sen ein baldiges, den Interessen des Staates und der Kirche entsprechendes Ergebniß hoffen. Mainz. Ein Correspondent des Frankfurter Journal schreibt vom 20. Nov.: „Nach nähern Erkundigungen befanden sich in dem Fort Martin 218 Ctr. Pulver, eine Million Zünder für Gewehre und eine halbe Million Stuppinen. Der Vor rath an Granaten war nur ein sehr geringer. Die Zahl der Verschütteten war eine nicht bedeutende. Vorgestern gegen Abend wurde von den Bewohnern des obern Kästrich nur noch ein weiblicher Dienstbote vermißt. Im Ganzen wurden nur drei Personen vermißt, von denen zwei, und zwar die eine noch am Leben, gefunden wurden. Die Besorgniß, daß noch Viele unter den Trümmern begraben sein dürften, ist daher eine völlig unbegründete. Auch sind die Verwüstungen des untern größern Theils des alten Kästrich gar nicht derart, daß massenhafte Ver schüttungen hätten stattfinden können. Die meisten Häuser ! (oder vielmehr Baracken im Genre der Frankfurter Judengasse) i stehen noch im Holzgerüste da. Der durch die Explosion ver- ! ursachte heftige Luftdruck hatte ihnen die Lehm- und Backstein- ! facher ausgedrückt. Die Gesammtzahl der Todten, Militär und ! Civil, beliefen sich heute früh auf 28. Auf 300 Verwundete kommen ungefähr 40 schwerer Verwundete. Die Wache am ! Gauthore ist aus dem einfachen Grunde nicht mit in die Luft geflogen, weil am Gauthore keine Explosion stattfand. Hingegen wurde eine Schildwache am Martinsfort in die Luft gesprengt p sie fiel beim Gauthore zerschmettert nieder. Eine andere, nahe beim Martinsfort stehende Schildwache blieb merkwürdigerweise ganz unversehrt, ein Beweis, daß der Luftdruck sich nicht auf die unmittelbarste Nähe äußerte, und daß der Steinwurf weiter wegfuhr und niederfiel." London, 20. Novbr. Gestern fand der feierliche Empfang der drei siamesischen Gesandten im Schlosse zu Windsor Statt. Der erste Gesandte überreichte eigenhändige, mit goldenen Let tern geschriebene Briefe der beiden Könige; dann wurden die Geschenke auf beiden Seiten des Zimmers aufgestellt. Sie be standen aus einer mit Diamanten, Smaragden und Rubinen besetzten Krone, einer goldenen Halskette, einem großen goldenen Stern, einem mit Diamanten und andern Edelsteinen besetzten massiven Ringe, einem mit Rubinen geschmückten goldenen i Gürtel, einem Throne, einer seltenen und (werthvollen weißen Muschel mit Juwelen, einer Tasse und Untertasse von Achat, einem Palanquin, einem Sattel und Zügel, einer Anzahl gold gestickter Regenschirme, Dosen und Bechern von solidem Gold, silbernen Präsentirtcllern mit vergoldeten Rändern, einer ver- I goldeten Trommel, einem den Hof der Könige von Siam dar- j stellenden Gemälde und verschiedenen andern seltenen und merk würdig gearbeiteten Gegenständen. Nach stattgehabter Borstel- ! lnng hielt der erste Gesandte eine Anrede an die Königin. Nach dem die Königin huldreich geantwortet hatte, wurden Ihre Ex- cellenzen in die Waterloo-Galerie geführt, wo ein Frühstück für sie servirt war. ! St. Petersburg, 27. Octbr. Ueber das gegenwärtige Kaiserthum in Frankreich bemerkt der „Russische Invalide": ' „Seit der Epoche der Wiederherstellung des französischen Kaiser- thums ist mit Frankreich ein Wechsel vorgegangen. Die aus wärtigen Mächte waren freilich weit davon entfernt, die Er- . Neuerung des kaiscrl. Princips mit günstigem Auge zu betrach ten. Ihnen lagen noch die Tractate von 1815 und die in die- ! sen Tractaten abgeschlossenen Conventionen in Bezug auf die < Dynastie der Napoleoniden im Sinn; doch nach Beseitigung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite