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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.09.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185709059
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18570905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18570905
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-09
- Tag1857-09-05
- Monat1857-09
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.09.1857
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und Tageblatt 1857 Sonnabend, den S. September. 206 «rschewt jch« Wochentag früh , Ubr. Inserate wer« ts bi« Nachmittag- 1 Uhr sür die nächst- «scheinende Numrner angenommen. Preil ' vierteljährlich 15 Ngr.' Inserate ' »erd« die gespaltene Zellt ob« deren Raum mit 5 berechnet.' Freiberger Anzeiger Tag68geschichte. Aus Lommatzsch vom 31. August bringt der „Anz. für Lommatzsch und Umg." folgendes Wunderbare: „Seit gestern Mittag hat man an einem Mädchen, Therese Ehrhardt, Tochter eines hiesigen Tagarbeiters, welche im 14. Lebensjahre steht, wunderbare Erscheinungen wahrgenommen. Das Mädchen em pfand von Zeit zu Zeit an den Armen, im Gesicht und an den Beinen ein Jucken, welches es zum Reiben mit der Hand nö- thigte, worauf sich an den geriebenen Stellen wohlgestaltete und leicht erkennbare Figuren deutlich zeigten. Auf der einen Wange zeigte sich eine Figur, ganz einer Puppe ähnlich, in der Hand ein Kreuz haltend, und zunächst auf der andern Wange ein Kreuz, Anker und Herz (Glaube, Liebe, Hoffnung), später am Halse ein Kreuz und nach Verschwinden desselben die Worte: Glaube, Liebe, Hoffnung. An beiden Armen zeigten sich nach und nach folgende Ziffern: 1851, 1856, 1854, 1827, 1852, 1857, 1853, W2, 1777, 1816, 1883, 1855,°1850, 1856, 1896, 1556, 1765, 183V. Die Figuren zeigten sich erst weiß, wurden allmälig er haben und färbten sich roth. Das Mädchen befindet sich dabei ganz wohl." Wieder „Voigtl. Anz." meldet, war am 26. August auf dm Wochenmarkte in Plauen ein Fuder Kartoffeln, soge nannte fränkische, aus der Hagcnmühle bei Wiedersberg zum Verkauf gebracht, von denen eine große Anzahl bis 1'/, Pfund, einzelne sogar 1'/« Pfund wogen. Nach der Kasseler Zeitung hat sich die französische Gesandt schaft in Frankfurt a M. beschwerend über die Haltung zweier dortigen Blätter der französischen Politik gegenüber an das Polizeiamt gewendet. Berlin, 2. Sept. Der diesseitige Konsul in Serbien, Ritter Meroni, ist von seiner Informationsreise nach den west- phälischc» und rheinischen Fabrikdistricten hierher zurückgekehrt und wird sich in den nächsten Tagen zu gleichem Zwecke nach Schlesien begeben. Die bisherigen Scdritte des Consuls sollen siir den Handel nach Serbien vielversprechender Natur sein. — Der Schulunterricht auf dem Lande während des Sommers entspricht an vielen Orten, namentlich in den Provinzen Preu ßen und Posen, den gestellten Anforderungen nicht immer. Als ein Ucbelstand wird es namentlich angesehen, daß die Unter richtszeit für die Kinder, welche Vieh hüten, vielfach in die Mittagsstunden gelegt ist. Diese Zeit erscheint aber für das Lernen als die ungeeignetste, da die Hütekinder durch ihre Thä- Ügkeit vom frühen Morgen an körperlich angegriffen sind und die Hitze des Mittags immer eine gewisse geistige Abspannung mit sich führt. Es ist daher von dem Ministerium für die geistlichen re. Angelegenheiten vor längerer Zeit die Anordnung getroffen worden, den Unterricht der Hütckindcr in die Morgen stunden zu verlegeit. Stettin, 1. Sept. Nach einer am 28. August von St. Petersburg eingcgangenen telegraphischen Depesche ist in der Nacht vom 26. auf den 27. das von St. Petersburg kommende Dampfschiff „MoSkow" mit dem von Stettin kommenden Dampf schiff „Alma" unweit Scskär in Kollision gewesen und letzteres ge sunken. Das Dampfschiff „Alma", Capt. Potts, war am 22. August von Swincmünde nach Kronstadt abgegangen. Das Dampfschiff „Moskow" ist zwar beschädigt, die Ladung jedoch ohne Schaden. Trier, 28. Aug. Diesen Morgen hat der Bischof vr. Arnoldi das neue Ordenshaus, „Zum guten Hirten" ge nannt, in der Vorstadt St.-Paulin eröffnet. Dasselbe soll seinem Zwecke nach solchen Personen, welche in die Unordnungen eines leichtsinnigen Lebens gcrathcn sind und sich daraus retten wollen, «ine Zufluchtsstätte gewähren. Elberfeld, 28. Aug. Die aus Indien einlaufenden Nachrichten lauten von Tag zu Tag trüber für unser Fabrik- / leben. Wie die Sachen sich jetzt herausstellen, könnte es im glücklichsten Falle für England sehr lange dauern, «he wieder geordnete Zustände Untreren; ja, im unglücklichen Falle könnte ein großer Theil Indiens verloren gehen. Es bleibt daher eine dringende Frage, wie unser Gewerbfleiß sich unter diesen Umständen vertreten lassen könnte, ob er nicht, statt von der britischen, sich später besser von der amerikanischen Flagge be schützen ließe. Oesterreich. Einer kaiserl. Verordnung zufolge soll künf tig, außer den gewöhnlichen Fahnen, den ersten Bataillons jedes Infanterieregiments ein größeres Banner vvrgetragen werden. Auf dieser größeren Fahne soll prangen auf seidenem weißen Grunde das ziemlich große „Standbild der unbefleckten Em- pfängniß", stehend auf der Weltkugel, die Schlange unter dem Fuße und 12 Sterne über dem Haupte. Wien, 31. Aug. Die Wiener Zeitung enthält über die Reise des Kaisers folgende Nachrichten: „Der Kaiser brach am 29. Aug. früh von Rosenau auf und traf um 2 Uhr im festlich geschmückten Leutschau ein, wo er auf das herzlichste empfangm wurde. Abends war in Leutschau allgemeine Stadtbeleuchtung mit glänzendem Aufzuge der Bergknappen. Am 30. Aug. früh hat daselbst der Kaiser dem Gottesdienste beigewohnt, die Aemter, Anstalten und Gotteshäuser besichtigt, dann Privataudienzen er« theilt, worauf um 9'/, Uhr die Fortsetzung der Reise erfolgte. Ueber Kirchdrauf, wo im Dome feierliches Tedeum war, und über den Braniczkoberg langte der Kaiser um 1'/r Uhr in dem festlich geschmückten Eperies an, wo zahlreiche Vorstellungen sowie Privataudienzen statthatten. Abends fand eine glänzende Beleuchtung statt, während der die Bürgerschaft von EperteS dem Kaiser einen Fackelzug brachte, nach welchem an mehreren Punk ten der Stadt Kunstfeuerwerke abgebrannt wurden. Nachdem der Kaiser am folgenden Morgen mehre Anstalten besichtigt hatte, setzte er die Weiterreise nach Kaschau fort, wo er um 2 Uhr eintraf. Auf das feierlichste und von den dichtgedrängten VolkS- massen mit Jubel empfangen, stieg der Kaiser beim Dome ab, in welchem ein Tedeum und Segen abgehalten wurde. Hierauf folgten zahlreiche Aufwartungen und Vorstellungen, nebst Hul digungen der Comitatsgemeindcn, endlich nach der Tafel Be sichtigung des Obererziehungshauses. Abends nahm der Kaiser unter endlosen Freudenäußerungen der Bevölkerung die sehr brillante Stadtbeleuchtung in Augenschein." Gratz, 22. Aug. (A. Z.) August Wache mit seinem Weibe Juliana und zwei Kindern, aus Hirschberg in Preußisch. Schlesien gebürtig, wanderten im November v. I. aus ihrer Hcimath nach Kroatien aus, fanden sich aber in ihren Hoff nungen bitter getäuscht und machten sich wieder auf die Rück reise nach Preußisch-Schlesien. So kamen sie nach Traföß, als das Weib, welches—schon länger an der Wassersucht litt, schwer krank wurde. DiDFamilie, welche mit einem kleinen Wagen und Pferden reiste, übernachtete beim Löwenwirth. Des andern Tags aber starb die Frau, deren Leiden durch eine 16- bis 18- gradige Kälte auf das Höchste gestiegen waren, auf der Weiter reise im Wagen, und wurde auf Anrathen des LöwenwirtHS, der ihnen die Bezahlung der Zeche für Familie und Pferd schenkte, nach Kirchdorf in der Pfarre Pernegg bei Bruck ge bracht, wo sich der katholische Friedhof befindet. Daselbst wurde aber der Armen die Bahrlegung im Beinhause vom Ortspfarrer D verweigert, weil sie Protestantin war, und sie mußte daher in dem Schuppen des Gasthauses des Hrn. Joh. Stöger auf die Bahre gelegt werden. Als am 8. Dec. die Beerdigung geschehen sollte, und August Wache den Todtengräber ersuchte, außerhalb des katholischen Friedhofs ein Grab für sein Weib zu graben, befahl der katholische Pfarrer dem Tvdtengräber, so gleich das Graben cinzustellen, denn Wache als Ketzer müsse selbst das Grab machen. Wer kann wohl die Gefühle deS Gatten und Vaters schildern, der, im Kreise seiner Kinder und im Angesichte der Entschlummerten, seiner Gattin selbst die letzte Ruhestätte bereiten mußte. Wer beschreibt den Jammer der Kinder, die ihre Mutter in weiter Ferne zurücklassen, und in ihren letzten Stunden so behandelt sehen mußten! Aug. Wache
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