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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.10.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-10-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-185710196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18571019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18571019
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1857
- Monat1857-10
- Tag1857-10-19
- Monat1857-10
- Jahr1857
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 19.10.1857
- Autor
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Erscheint jeden Wochentag früh S UHr. Inserate wer den bis Nachmittags ; Uhr für die nächst- erscheinende Nummer angenonimen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Preis vierteljährlich 1L Ngr.' Inserate werden sdie gespaltene Zelle ob« deren Raum mit 8 Zd berechnet.' 243. Montag, den 1». Oktober. 1857: Tagesgeschichw. Leipzig, 16. Oct. (D. A. Z.) Wir theilten kürzlich mit, daß Hr. Buchhändler Gustav Mayer hier die Summe von 100 Thlm. an den Hilfsvercin für die vertriebenen SchlcSwig-Hol- sieiner in Altona sendete. Es mar diese Summe aus den ein zelnen bei ihm eingegangencu Spenden erwachsen. Neuerdings hat sich die cchtpatriotische Theilnahme für diese Vertriebenen hier in noch weit größerem Maße rege gezeigt, und soviel wir wissen, sind in diesen letzten Tagen wieder nahe an 200 Thlr. eingegangen. Es läßt sich mit Recht hoffen, daß damit die Theilnahme noch nicht erschöpft ist, umsomehr, als die Zahl der Hilfsbedürftigen noch immer sehr groß ist. Ein bairisches csficiöscs Blatt wollte kürzlich glauben machen, daß sich die Theilnahme des deutschen Volks an den Vertriebenen nicht mehr ncthig zeige, da ja fast alle versorgt seien. Das Blatt hat sehr irrig berichtet. Zur Zeit sind noch etwa 60 Familien mit circa 300 Köpfen, fast ohne Ausnahme den gebildeten Ständen angc- hörend, zu unterstütze«, d. h., wie das Altonaer Comitö sagt, in einzelnen Fällen vor dem Hunger zu sichern. Das ist eine miste Mahnung, die aber nicht ««gehört bleibe« wird. Auch! in andern Orten Les deutschen Vaterlandes regt cs sich wieder lebhafter für die unglückliche« Schleswiger. So ist in Stade ein Aufruf ergangen, unterzeichnet von I)r. Frcudcnthcil, Or. Sander u. A., der mit Hinweis auf die Errichtung von Co- j MitöS in andern Städten zu einem solchen auch in Stade auf- fürdnt. Wie der Freimülhigcn Sachsen-Zeitung auS Waldheim vom 14. Oct. geschrieben wird, hat Sc. Mas. Ler König mehre« sogenannten politischen ZuchlhauSgefangmen den Rest ihrer Strafzeit aus Gnade« erlasse«. Es sind dies «amentlich Tempel, Wag«er, Ullrich und Liesegang aus Dresden, Richter, gmannt Rosen, aus Großröhrsdorf, und Voigt auS Radeberg, welche sämmtlich beziehentlich lebenslängliche oder doch mehr- - jährige Festungsstrafe abzubüßen hatten. Würschnitz, 13. Oct. (D. A. Z.) An der Vollendung der Chemnitzer Eisenbahn wird mit sichtbarer Anstrcn- gimg gearbeitet. Tritt nicht noch größerer Mangel an Arbei- ! lern, Lie hier ebenso gut wie irgendwo 18—20 Gr., ja noch " mehr verdienen, oder schlechtes Wetter ein, so dürste die Betriebs- > noffnung im December zu hoffen sein, denn die Staatsbahn wird auch schon von der Chemnitzbrücke bis Grüna mit Dressmen ' befahren. Wen« der Karlöschacht, wo dem Vernehmen nach § eine zweite Maschine aufgestellt und Dcppelförderung eingeführt wird, und der ebenfalls dicht an der Bah« gelegene Schacht Hrn. Scwald's zusammen täglich nur 1600 Scheffel fördern, so sind das selbst bei nur 300 Arbeitstagen 480,000 Scheffel ! oder ebenso viel Neugrosche« Einnahme für die Dahn. Rechnet man von diesen 16,000 Thlrn. Einnahme 3000 Thlr. Regie- kosten der Gesellschaft ab (denn Betrieb und Unterhaltung über- nimmt ja der Staat), so bleiben immer 13,000 Thlr. oder 3'/, Proc. Zinsen für das Anlagccapital schon für das erste Jahr, wobei noch gerechnet ist, daß die fürstlichen Schachten, der Vereinigungsschacht, die TageSsirecke, die Seegcr'schen und . der Ottoschacht der Bahn gar nichts zum Transport übergeben, sondern alle ihre Kohle mit Wagen abgefahren wird, was bei steigender Förderung dieser Schachten natürlich sich ändern muß und um so bestimmter sich ändern wird, je größer der st Vortheil ist, welchen die Kohlcnwcrkc aus der Benutzung der Eisenbahn ziehe« können, namentlich so lange die Zwickauer st Staatsbahn rioch nicht eröffnet ist. Jetzt kostet der Scheffel st Kohle nach Chemnitz zu fahren 6—7 Ngr., auf der Bahn wird die Fracht contracilich 2 Ngr. betragen, also 4 Ngr. weniger; ! rechnet man hiervon noch 1 Ngr. für daS Abholcn vom Chem- ! nitzer Bahnhofe ab, so bleiben 3 Ngr. an jedem Scheffel, die bisher von den Fuhrleuten verdient wurden, und in den nächsten i acht Monate«, bis zur Eröffnung Ler Zwickauer Bahn, von l Hrn. Sewald und den Actionärcn des Lugau-Nüderwürschnitzer ! Vereins werden verdient werden, wenn sie ihre Kohlen nicht! anders als franco Chemnitz verkaufen. Lugau-Würschnitz würde ! in acht Monaten, bei nur 1300 Scheffeln täglicher Förderung, ! 31,200 Thlr. verdienen, also eine enorme Dividende geben können, i Indessen könnte der gedachte Verein auch ohne diese glänzende i Aussicht seinen Actionären zu Weihnachten wohl eine Abschlags zahlung von mindestens 5 Proc. auf die diesjährige Dividende geben, welche Maßregel nicht nur Len Curs seiner eigenen Actien, sondern das Vertrauen zu dem Würschnitzer Kohlenbergbau überhaupt zu hebe« geeignet sein möchte. Wien, 13. Oct. (D. A. Z.) vr. Jellinek hat sein Amt als Prediger der Wiener Jsraelitengemeinde unter besonders > günstigen Auspicien angrtreteu. Die staatsbürgerliche Stellung der Juden in Oesterreich ist eine so vielfach gefährdete, daß den j österreichischen Juden ein Mann willkommen sein muß, der so wie Or. Jellinek mit Wort und Schrift für seine Glaubensge- nossen- cinsteht. Seine Antrittsrede war, wie dec Wanderer ! schreibt, sehr gelungen. Wien zählt in diesem Moment eine jü- . dische Bevölkerung von 15,000 Seelen, von welchen ein großer ' Theil in der Vorstadt Leopoldstadt wohnt, wo sie auch einen ! prachtvollen Tempel errichtet haben. Als Curiosum mag hier «och erwähnt werden, daß die reichen Juden, die zum Giebel bau LeS Stephanthnrms so viel beisteuern, ihren eigenen Tempel nur stiefmütterlich bedenken. Zum Bau desselben ist nämlich, wie man hört, eine Anleihe von 300,000 Fl. ausgenommen wor den, Lie aber nur mit Mühe nntergebracht werden konnte- Die Juden, die doch sonst in Auleiheoperationen nicht lässig sind, waren es diesmal bei den Subscriptionen sehr. — Morgen, als am letzten Tage des Ausziehtermins, werden so manche Fami- ! lien auS ihren Wohnungen ausquartiert, die heute noch nicht st wissen, wo sie am nächsten Tage ihr Haupt hinlegen werden, st — Der „Bohemia" wird aus Wien geschrieben: „Nicht j wenig Aufsehen macht der Tod des Fabrikanten M., eines all gemein geachteten Industriellen. Auch hier war das Börsen- ' spiel und verfehlte Specnlation die erste Ursache der verzweifelten That. Mittags traf M. noch mit einem Bekannten zusammen^ der ihm die beiden Ereignisse des Tags, das Verschwinden deS 0r. Zugschwerdt und den Selbstmord des Buchhändlers Sternikl mitlheilte. M. schien davon sehr betroffen und notirte sich beide Namen in seiner Brieftasche, da er beim Diner seiner Familie die neuesten Ereignisse in der Stadt mittheilen wolle. Nach mittags wohnte er Miesbach's Begräbnisse bei, dann kehrte er nach Hause zurück, sperrte sich in ein abgelegenes Gemach ein und schoß sich da eine Kugel durch den Kopf." Wien, 14. Oct. Die „Wien. Ztg." bringt folgenden Er laß des k. k. Finanzministeriums vom 8. Oct. 1857 wegen Ein ziehung der ungarischen Münzscheine zu 10 Kreuzer: „Zur gänzlichen Vollendung der mit dem Erlasse vom 26. März 1857 cingeleitetcn Einziehung der sämmtlichen, seit dem Jahre 1848 vom Staate ausgegcbenen Geldzeichen findet das Finanz ministerium numnchr auch die Einberufung der bis jetzt noch im Umlaufe befindlichen ungarischen Münzscheine zu 10 Kreuzer, und zwar in Ler Weise anzuordnen, Laß dieselbe nur noch bis 1. Februar 1858 im Verkehre als Zahlung angenommen und bei allen Staatskassen gegen in Umlauf befindliches Geld ver wechselt werde«. Nach'Ablauf dieser Zeit, und zwar bis 1. Mai 1858, darf die Verwechslung derselben über besondere, bei Lem Finanzministerium zu erwirkende Bewilligung geschehen. Nach Ablauf des Monats April 1858 wird auch von Seite deS Finanzministeriums eine Verwechslung der hier erwähnten Papiergeldgattnug nicht mehr bewilligt werden." — Der österreichische Kaiserstaat hatte nach amtlichen An gaben im Jahre 1854 überhaupt 128 Fabriken, welche Rüben zucker erzeugten. Von diesen Fabriken gehörten 2 dem Kron land Oesterreich unter der Ens, 1 Oesterreich ob der EnS, 57 Böhmen, 34 Mähren, 5 Schlesien, 3 Galizien, 23 Ungarn, 2 Kroatien und 1 Lem Kronland Siebenbürgen an. In den Fa briken von Oesterreich unter der Ens wurden 333,800 Cenmer, in Oesterreich ob der Ens 16,000 Ctr., in Böhmen 2,471,800 Ctr., in Mähren 2,365,100 Ctr., in Schlesien 469,700 Ctr., Kin Galizien 488,300 Ctr., in Ungarn 1,062,900 Ctr., in Kroatien
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