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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.01.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186001185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600118
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-01
- Tag1860-01-18
- Monat1860-01
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 18.01.1860
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und ! u Tageblatt. ^74 si z Uhr für die nächst- erscheinende Nummer angenommen. Erscheint „ jeden Wochentag ftüh 9 Uhr. Inserate wer den Li« Nachmittag» gespaltene Zeil« oder! deren Raiunmit S Pf» - berechnet. . ') Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der Stadträtbe zu Freiberg, Sayda und Brand. I Freiberger Anzeiger UN». Mittwoch, den 18. Januar. 1860. Tagesgeschichte. Wermsdorf, 15. Januar. (Dr. I.) Gestern Nachmittag starb nach einem zweimonatlichen Krankenlager, im kräftigen Manncs- alter, der hiesige Gerichtsamtmann Karl Heinrich Hermann Glöckner. Er mar ein Ehrenmann im vollsten Sinne des Worts, und die warme Theilnahme, welche sich jetzt bei seinem Heimgänge hier von allen Seiten knndgiebt, ist ein sprechendes Zeichen dafür, daß der Berewigte als Beamter wie als Mensch in gleich ehrender Weise allgemein geachtet und geliebt Hürde. Berlin. Bor einigen Tagen ist die durch ihre Musterwirth- schaft bekannte preußische Domäne Wollnp im Obcrbruch meist bietend'verpachtet worden. Oberamtmanu Koppe, Sohn des be-> rühmten Landwirthschaftlers, überbot Alle mit 17,000 Thlr. Das Gut hat ein Areal von circa 3800 Morgen und gab bis zu Ende der 20gcr Jahre zwischen 4—5000 Thlr. Pacht. Dann stieg die Pachtsumme auf 11,000 und jetzt auf 17,000. Ein Artikel aus Frankfurt a. M. im dortigen Journal macht als auf ein merkwürdiges Phänomen der Gegenwart auf die Schnelligkeit aufmerksam, mit welcher, gleichwie auf Eine Parole, die römisch-katholische Hierarchie sich in ein politisches Comitö der Gegenrevolution verwandle und ihre Hirtenbriefe in Manneste gegen die Staatsgewalten und Regenten, die das Heil des katholischen Ehristcnthnms nicht von der weltlichen Herrschaft seines Oberpriesters über die Nomagna rc. abhängig machen wollen. Aber es sei noch mehr von dieser Seite im Werke. Geistliche und weltliche Fanatiker der Restauration mahnten neuerdings den Papst, die mittelalter lichen Waffen seiner Vorgänger in weit vollerm Maße, als-er sie bereits gegen den König von Sardinien gehandhabt, gegen das Haupt seines «»willkommenen Rathgebers in Paris zu schwingen — den großen Bann über Napoleon III., die Lossprechung aller katho lischen Franzosen von der Unterthanenpflicht gegen ihn, das Jnter- dict über Volk nnd Heer, das dem Gebannten tren bleibe! Vor drei Jahren war ein Bauer ans Copantz bei Jena in Untersuchung, weil sein 3jährigeS uneheliches Söhnlein, das er auf einem Gang nach Apolda mitgenommen hatte, andern Tags verschwunden war. Der Mann bethcuertc, cs einer Auswanderin nach Amerika mitgegeben zu haben nnd wurde auf freien Fuß ge setzt. Jetzt ist er wieder verhaftet, weil man ein Kindcs-Gcripp in einem hohlen Weidenbaum hei Apolda gefunden hat nnd ans dem Gerippe die Kleider. Heidelberg, 12. Januar. Die von etwa 1100 Bewohnern Heidelbergs, worunter mit ganz wenigen Ausnahmen sämmtliche Professoren der Universität und über 400 Katholiken, unterzeichnete Petition gegen das Concordat ist bereits der II. Kammer der Stände durch einen der Dcpntirten der Stadt Heidelberg, den ersten Bürgermeister, Hrn. Krausmann, vorgelegt worden. Zu gleich überreichte auch eine aus angesehenen Burgern hiesiger Stadt bestehende Abordnung die genannte Petition dem Großherzog, da mit derselbe verlässige Kenntniß von der in Beziehung auf das Concordat hier herrschenden Stimmung erhalte. Die Abordnung wurde nicht nur auf das huldvollste vou dem Großherzog empfangen, sondern ihr auch die Versicherung gegeben, daß diese Angelegenheit der sorgsamsten Prüfung unterworfen nnd auf rein constilutionellem Wege ihre Erledigung finden werde. Auch dem Prinze» Wilhelm, deni Präsidenten der I. Kammer, überreichte die Abordnung die ge nannte Petition, und auch von ihm erhielt sie die Versicherung, daß die Petition der genauesten Prüfung unterworfen werden würde. Bemerkcnswerth ist, daß auch, da das Concordat in seiner voll ständigen Ausführung in alle bürgerlichen Verhältnisse eingreise, anch jüdische Einwohner dem Vernehmen nach, sich an dieser Pe tition zu betheiligen wünschten; allein man glanbte doch diesem Wunsche nicht entsprechen zu dürfen. Auch benachbarte Landorte hatten vor, sich der Petition anzuschlicßen, was man aber ebenso wenig für geeignet hielt. Diese werden nun in besondern Adressen sich an die II. Kammer wenden, wie denn von jetzt an eine große Zahl von Petitionen gegen das Concordat bei der II. Kammer einlaufen wird. > Freiburg i. Br., 12. Januar. Die heutige Versammlung deS großen BürgerauSschnsses »ahm mit 70 Stimmen gegen 1 (die des Hofraths Schwörer) auf Antrag des GemcinderathS eine Adresse an den Großherzog wegen der durch den Staatsvertrag mit Rom bezüglich der bedrohten Lehrfreiheit der diesigen Uniperstät an. Goslar. Hier haben sich die Kaufleute zu einer: Zunftgenossen- schaft vereinigt, welche sich verpflichtet, keinem Handlun'gshause etwas abzunehmen, das durch seine Reiserrden auch mit Privatleuten Ge schäfte macht. In den letzten Tagen des alten Jahres strafte die entrüstete Zunft einen solchen „freien Verkchrsschwindler" damit, daß sie ihm nichts abkaufte. - Wien, 15. Januar. Die „W. Z." zeigt gn, daß durch eine allerhöchste Verordnung alle Gesetze ausgehoben worden sind, welche die Israeliten von gewissen Gewerben, insbesondere vom Apotheker« gewerbc, dann in eurigen Kronländern vom Schenk-, Brau- und Müllergewerbe ausschlossen nnd denselben den Aufenthalt auf dem flachen Lande in Galizien, Krakau und der Bukowina, sowie in den Bergorten Ungarns, Böhmens, Kroatiens und SlavonienS, der serbischen Wojwodschaft nnd des temeser Banats, endlich Sieben bürgens verwehrten. Die Israeliten werden daher überall, wo sie zum Aufenthalte und zur Ansässtgmachung berechtigt sind, alle er laubten Gewerbe betreiben dürfen und hierin nur an die allge-. meinen gesetzlichen Vorschriften gebunden fein. -— Die „W. Z." bemerkt hierzu: Diese neuesten allerhöchsten Verfügungen sind ein neuer Beleg, daß die Staatsverwaltung ernstlich bemüht ist, die'' mit dem Fortschritte der Zeit nnvereindarlichen Beschränkungen in der Entwickelung der bürgerlichen Existenz der Israeliten zu be seitigen. " — Ais Probe, wie aufgeregt mau in Venetien ist, entnehmen wir den: Genueser Movimento folgende telegraphische Depesche der Agcnti Stefani aus Verona vom 30. Dec.: „Die Revolution in Ungarn scheint anßer allem Zweifel. Ofen und Pesth sind in den Händen der Aufständischen. Benedek ist mit 40000 Mann in for- cirten Märschen von hier abgegangen." (!) -- Die österreichische Staatsschuld betrug im Jahre 1846 noch 1037 Millionen Gulden, im Jahre 1856 bereits 2417 Millionen, also mehr wie das Doppelte von 1846. Wie wird sie im Jahre 1860 oder gar 1866, nach weiteren zehn Jahren stehen? Am ersten Weihnachtsfciertage sind die Glocken der evangeli schen Gemeinde zu Linz geweiht und zum ersten Male geläutet worden. Seit Ferdinands II. ertödtender Unterdrückung hat in Oesterreich kein Protestant den Heilgen Klang, der ihn zum Gottes dienst rief, mehr gehört; Kaiser Joseph hat ihnen zwar das Recht, ihren Glauben im Stillen auszuüben, wieder geschenkt, doch durfte keine Kirche anders als unter der Maske eines gewöhnlichen Wohn hauses eingerichtet werden und kein Thurm durfte äußeres Zeugniß davon ablegen, daß unter seinem Schatten eine nichtkatholische Ge meinde sich erbaue. Wie ganz anders ist das geworden. In ganz Oesterreich hört man jetzt evangelische Kirchenglocken. Der Kaiser selbst hat znm Bau mehrer evangelischen Kirchen beigesteucrt. Von der Schweizergrenze, 12. Januar. Die Versuche von Militärauwerbuugen für die päpstlichen Staaten schienen in der letzten Zeit allerwärts zn mißlingen. Sehr thätig erweisen sich wieder die Jesuiten, die jetzt den Franzosenkakscr in Acht- erklären und mit Weissagungen um sich werfen, welche dem heutigen Frank« reich den Untergang drohen. Man erwartet neue Umlaufschreiben
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