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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.02.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186002043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600204
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-02
- Tag1860-02-04
- Monat1860-02
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 04.02.1860
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Erscheint jeden Wochentag früh » Uhr. Inserate wer» den bi« Nachmittag S Uhr für die nächst, erscheinende Numm« .. angenommen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Preis vierteljährlich tSNgr»! Inserate werden di« gespaltene Zeile od«l deren Raum mtt 5 Pf. berechnet. Amtsblatt dcs Klnigl. Beznksgeriä ts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtsLmter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda Und Brand. Sonnabend, den 4. Februar. 1860. Zur Charakteristik vergangencr Zeiten. Ein Blick in die Oekonowie eines reichen patrizischen ' ' Grundbesitzers deö allen Roms. Die älteste Grundlage des römischen EiaateS bildete der Acker bau; seine Aristokratie besaß zu allen Zeiten ihre festeste Basts im preßen Grundbesitz; ihr Einfluß auf dieser soliden Basis ruhend, ist in asten Epochen der römischen Geschickte ein hervorragender: Rom blieb trotz aller inneren demokratischen Stürme nnd Wand lungen in seine» Grundzügrn doch stets aristokratisch. Tie Spu ren dieser Erscheinung sind nickt nur im Mittelalter, sondern sogar auch jetzt noch sichtbar. Tie Großartigkeit drS ganzen römischen Wesens tritt aber um so mehr in der Oekonomie hervor, je mehr sich die Großen Roms selbst bewußt waren, daß mit ihrem Grund besitze ihr politisches Gewicht stehen oder fallen muffe. Uud diese Großartigkeit offenbart sich ebensowohl in dem Umfange des agra rischen Besitzthums als in der Organisation seiner Verwaltnng und in dem materiellen Gehalte desselben. Richten wir nun einen flüchtigen Blick auf den letzteren Punkt. Innerhalb der umfangreichen Occonomiegebäude befanden sich Pferde, Esel, Maulesel, Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde nnd zahlrei ches Geflügel. Die Pferdezucht der Römer verekelte sich erst nach Kar thagos Besiegung — im 2. Jahrh. vor Ehr. Geb. — durch die mimisch - afrikanische Rage: di« zahlreichen Triumpfzüge*) der römischen Imperatoren, die immer prachtvoller wvrden, und die Leidenschaft für die Circusspiele, welche, viele uud vorzügliche Ren ner zum Bcdürsniß machten, lassen dies erklärlich finden. Ein Viergespann guter Rentier kostete um die Zeit deö Augustus 20000 Thaler in Gold. Die Fütterung bestand vorzugsweise in Gerste, Dohnen und Kleie. Das Beilagen der Pferde ward erst in der Kaiscrzeit allgemein. Da die einheimische römische Kavallerie nie eine Rolle im Felde gespielt bat, so erklärt es sich, warum die Rö mer fast nur Luxuspferde zogen. — Die Esel gebrauchten die Römer zum Treiben der Mühlen und znm Lasttragen. Außerdem aber waren sie ein dringendes Bedürfniß sür die römischen Damen wegen der Milch. Des Nachts legten dieselben sich einen Teig von Reißmchl und Eselsmilch auf, um die Haut rein und schön zu erhallen. Nero'ö Gemahlin führte überall auf ihren Reisen zu diesem Zwecke 560 säugende Eselinnen mit sich; anch nahm sie Bäder von EsetSmilch. — Bei dem Rindvieh, wovon der rö mische Grundbesitzer sehr zahlreiche Heerden unterhielt, sah man besonders aus dunkle Farben: schwarz und roth waren die belieb testen. Eine vorzügliche Aufmerksamkeit und Pflege verwendete man auf die Zucht der Stiere oder Büffel: theils weil man mit: ihnen das Feld pflügte — das Pferd ward nie dazu verwendet— theils weil die religiösen Opfer zahlreiche und schöne Exemplare in An spruch nahmen, hauptsächlich aber, weil das alle Erdtheile der da mals bekannten Welt „««fressende Rom" kolossale Massen ihres Fleisches verzehrte. Stallfütterung war nickt gewöhnlich: das Klima erlaubte, wie jetzt im Commer, das Weiden in den Gebirgen, im Winter in den Ebenen. — Schafheerden, um von ihrer Wolle *) Die bei diesen Festzüge» gekrauchten Reffe waren natürlich ankge- suchte Thier«: fi« mußten milchweiß sein. Gebrauch zu machen, legten sich die römischen Oekonomen erst seit ihrer genaueren Bekanntschaft mit, Sizilien zu (im 3. Jahr, v. Ehr. Geb.) Die Veredelung der Schafe geschah durch spanische Widder: in Augustus Zeitalter bezahlte man einen ausgezeichneten spanischen Widder mit 1000 bis 1200 Tblr. Ihrer SeitS hatten die spanischen Schafe die Veredelung von Afrika aus erhalten, und die römischen Sachverständigen urtheilten, daß die afrikanisch« Wolle die europäische trotz der Veredlung immer noch an Feinheit über treffe. — Die Schweinezucht ward außerordentlich gepflegt, fast jedes Glied dcs Schweines wußte die römische Kochkunst zu tinem Leckerbissen zu mach««. Am beliebtesten waren Schinken, Leber, das milchvolle Euter und das Bauchstück. Zur Mästung wurden die Schweincheerden in die Wälder getrieben, wo Eichen- Buchen und verwilderte Olivcnbäume wuchsen. UebrigenS hielt der reiche Grundbesitzer in seinem Thiergarten außer Hirschen, Rehen, Kaninchen, auch wilde Schweine; und es galt für einen besonderen Triumph, weun er als Gastgeber seinen Freunden einen wUliarius, *) d. h. ein 1600 Pfund schweres Wildschwein gebraten ganz vor setzen konnte. — Unter den Hunden, deren bei uns gewöhnlichen Rechen iu ihrer überwiegenden Mehrzahl den Alten überhaupt un bekannt gewesen sein müssen, wie die zahlreichen Abbildungen auf den Dculuiälcrn in Pompeji u. s. w. zu erkennen geben — sie zeigen die Ra^e der Spiphunde vorzugsweise — nahmen die Schvoß«, die Ketten- und die Schäferhunde den ersten Platz ein. Die Schooßhündchcn kamen aus Bologna oder Malta; die Kettenhunde ter Ockonvmicgebäude waren sehr bös — c»v« csvem: „nimm dich vor dem Hunde in Acht" stand aus einer War nungstafel — die Schäferhunde, in der Regel von weißer Farbe, waren sehr groß und nahmen, wie es noch heutigen Tages inSbt- sondcre in Griechenland der Fall ist, den Kamps mit ihren Gat tungsverwandten, dem Wolfe, ohne Bedenken auf. — Ein nicht gar seltenes Hausthier bildeten die Schlangtn. Römische Da men von besonders hitzigem Temperament nahmen dieselben mit an den Tisch und ins Belt und rühmten sehr die angenehme Kühle, welche ihnen diese Thiere gewährten, wenn sich dieselben wie eine Halskette um ihren Nacken Landen, oder wenn sie dem schmeicheln den Liebling ein Ruheplätzchen unter der Tunika an ihrem Busen anwiesen.*') Von Geflügel hielten die reichen römischen Oekonomen Hühner, Kapaunen (durch die Griechen den Römern bekannt), Tauben sehr verschiedener Art, Gänse, Enten, Perlhühner und Fasanen. Da die Zungen der Pfauen eine» Leckerbissen der römischen Fein schmecker bildeten und die Federn dieses Vogels in den Zimmern der Damen eine« sehr beliebten Schmuck aucmachten, auch zu Flie genwedel«, Federbüschen u«d Fächern verwendet wurden, so unter hielt man in den ländlichen Gehöften der römischen Oekonomen mehr oder minder zahlreiche Heerden dieses durch seine Eitelkeit und Pruuksncht bekannten Vogels. Die Perlhühner werden von den ökonomischen Schriftstellern Noms afrikanische Hühner genannt: sie *j Die seinem Lanzen Mesen lnwchnend« Vorliebe sür da» Kolossale tritt bei dem Römer seit st in L<n unlc>geordn«tsien Dingen hervor, mir lei de« Griechen überall der tL in» lür schön« Formen. -*) Di« Katze al« ^«uttchür «mpsahlm di« römischen Schriftsteller über Oekinomi« gegen die Maulwürfe
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