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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.02.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186002271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600227
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-02
- Tag1860-02-27
- Monat1860-02
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 27.02.1860
- Autor
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Prei« der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 48. 18S«. ' Montag,, den 27. Februar. still M'j <»r <in o —^-4' Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg- sowie der König!. Gerichtsämter und Erscheint < jede« Wochentag früh , 0 Uhr. Hisers dm bis Nachmittag S Uhr für die nächst- erscheinende Nummer angenommen. Tagesgeschichte. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen. Den 6. März Vormittags 9 Uhr. Hauptverhandlnng in der Untersuchung wider den Gutsbesitzer Carl Wilhelm Voigt aus Zug, wegen Widersetz lichkeit. Nachmittags 4' Uhr. Verhandlungstermin in Privatan klagsachen des Bergarbeiters August Friedrich Rau in Berthelsdorf wider seine Ehefrau, „Juliane Emilie" daselbst. Verhandlungs termin in der Untersuchung wider die Dienstknechte August Moritz Krause in Herrndors und Karl Robert Kaden in Halsbrücke wegen Diebstahls bez. Partiererei. Leipzig, 23. Februar. Leider muß ich Ihnen eine Thatsache berichten, welche beweist, wie jugendlicher Muthwille sich oft recht schrecklich bestraft. Als heute Nachmitag 4 Uhr in der zweiten Bürgerschule die Schüler entlassen wurden, wollte der 10jährige Sohn des Hausmanns G. sich aus der 2. Etage auf dem Geländer der Treppe sitzend, hinablassen, verlor aber das Gleichgewicht, stürzte bis in die Hausflur hinab und mußte todt hinweggetragen werden. Chemnitz, 18. Februar. > Es war schon seit Jahren die Auf gabe der Techniker, Apparate herzustellen, welche geeignet wären, bei größeren Fenerungsanlagen den Rauch zu verbrennen, und ne ben dem Zweck, von dieser lästigen Beigabe aller Feuerungen be freit zu werden, eine nicht unbedeutende Ersparniß an Brennma terial zu erzielen. Diese Aufgabe scheint jetzt gelöst worden zu sein. Seit dem September v. I. ist nämlich eine neue patcntirte Erfindung bekannt geworden, welche, da sie sich in der Praxis als höchst nützlich und zweckentsprechend bewährt, zu immer größerer Einführung gelangt und die Aufmerksamkeit aller Industriellen be reits in hohem Grade auf sich zieht. Es geht diese Erfindung von einem alten renommirten Pyrotechniker, Namens Friedrich Au gust Stolle, der hier allgemeines Vertrauen genießt, aus, und be steht auö einem cigcnthümlich construirten Feuerungsapparat für Dampfkessel und andere größere Feuerungsanlagcn, womit überall, wo derselbe in Anwend ung gekommen ist, ein höchst günstiges Re sultat in Bezug auf Kohlenersparniß (20 Proc. und darüber) so wie auf eine umfangreiche Rauchverzehrung erzielt wurde. In un serer Fabtikstadt ist diese Erfindung freudig begrüßt worden, da sie dem Fabrikanten einen wesentlichen pecuniären. Nutzen und dem Publikum die Annehmlichkeit gewährt, vom Ranch und Ruß nicht mehr wie bisher belästigt zu werden. Den Bau dieser Apparate hat die Maschinenfabrik und Eisengießerei von Ernst Seidler in Dresden übernommen. Aus der Lausitz, 23. Februar. Wegen der im Königreiche Döhmen ausgebrochenen Rinderpest wird der auf den 5. März in Zittau, sowie der auf den 26 März d. I. in Löbau fallende Vieh markt, insoweit dabei der Handel mit Rindvieh, Borstenvieh und Wollenvich in Frage kommt, aufgehoben. Dagegen bleibt der Pferdehandel, demnach das Einbringen und Aufstellen von Pferden bei diesen Märkten in der gewöhnlichen Weis« nachgelassen. Radeberg,/22. Februar, i Heute Mittag überfuhr der 2^Jichr alte Knecht eines Gctrcidchändlcrs aus Dresden mittelst eines mit 50 Scheffel Hafer beladenen Wagens ein 2 Jahr altes Töchterchen des Hausbesitzers und Zimmergesellen M. in Medingen unweit des älterlichcn Hauses. Das Mädchen hatte nämlich mit ihrem vier jährigen Bruder rechts gm Wege gestanden und mag vom Hand^ ortschclt der Doppelwage ani Kleid erfaßt, in 'Folge dessen, unter den Wagen gefallen und vom Hinterrade überfahren worden sein. Eist schmerzliches Gefühl war es für die Muttct, die, hinzusprang, um ihr Kind wegzuhol^n, in dem Augenblicke aber das Rad über Tageblatt. Verletzungen herbeigeführt worden sein. Der Knecht ist, da matt ihm Fahrlässigkeit beimißt, verhaftet worden. Berlin. Die Neue Preußische Zeitung sagt bezüglich de, Bundeskriegsverfassung: „Es wäre dringend zu wünschen, daß die deutschen Staaten dem preußischen Anträge wegen der Bunde-« kriegsverfassnng, welcher durchaus nothwendia und praktisch ist und nichts als das Wohl Deutschlands im Auge hat, zustimmen möchten: Solch einen echt vaterländischen Vorschlag in gereizter Stimmung abweisen, das finden wir höchst bedenklich. UebrigenS scheint es doch, daß in neuester Zeit die Stimmung zur Sache sich etwas geändert hat; wenigstens haben jetzt fast alle Regierungen so weit zugestimmt, daß die BundeSmilitärcömmission ein technisches Gut« achten über die ganze Krieg-Verfassung abgeben soll." - < — Die Neue Preußische Zeitung berichtet, daß Frankreich da« Petersburger Cabinet eingeladen habe, zu dem Vorschlag einer Confcrenz der fünf Großmächte die Initiative zu ergreifest^und daß bereits betreffende Präpositionen von Petersburg nach Pari abgegangen seien und Preußen sich denselben angeschloffen haben soll. Seckbach. Im „Frankfurter Journal" wird folgender merk« würdige Fall eines todtähnlichcn Starrkrampfes berichtet: „Johanne« Friedrich, 23 I. alt, cm junger Manch von athletischem Körperbau, in der Fülle strotzender Jünglingskraft, stand als Soldat beM 3. kurhess. Jnfantcric.Rcgiment in Hanau und wurde Dienstag, am 31. Januar d. I., beurlaubt. Mit mehrern Genössen fuhr er auf der Ersenbahn nach der Maincnr, um von da ans z„ Fuße nach Seckbach zu gehen. Auf diesem Wege klagte er über Unwohl« sein, bat aber seine Kameraden, sich um ihn nicht zU bekumiperck und ihres Weges fort zu gehen, da sie ja weiter, al- er, Uh Hause hätten. Fest steht, daß er zweimal epileptische Anfälle ge habt hat. Mag nun die Ursache des Todes gewesen sein, welche es wolle— am 1. Februar Morgen« 7 Uhr fand ihn der Ort-«' diener von Seckbach in dem Chausseegraben als Leiche. Ick Kg- te.hause wurden mit der Leiche einige Belebungsversuche aNgestellt.^ Nachdem diese sich nutzlos erwiesen, erklärte der PhyfikuS vo^ Bergen: der Unglückliche sei an einem Hirnschlage verstorben und könne so bald als möglich begraben werden. Die Familie desBer-' storbrnxn wollte ihm ein solennes Begräbniß sichern und: entschloß sich, dieses erst am Sonntage zu begehen. Alle Welt glaubte: dw- Geruch werde ein so langes Licgenlassen unmöglich machen. Aber auch am Sonntage (5. Februar) waren an der Leiche noch keine Spuren des Todes und der Verwesung zu finden. Die Augen, waren glanzhell, die Glieder gelenk und geschmeidig, wie sie eS heute, nach 18 Tagen, noch immer sind. Das machte die Angehörigen, bedenklich und man behandelte von diesem Tage an die Leiche nicht mehr als Leiche; man heizte das Zimmer, in welchem sie liegt, und der Vater wachte bei ihr abwechselnd mit den übrigen Facki« liengliederu. Das Gerückt von dem seltsamen Todten verbreitete sich sehr schnell in der Umgegend und ries Neugierige und Sach verständige i» Menge herbei. Am Montage erklärten die Aerzte, daß hier ejn Fall des Starrkrampfes vorliege. Aber alle Versuche blifben erfolglos, sogar die Experimente mit der galvanischen Säule» Ein Arzt öffnete am linken Schenkel einen Zweig der Haüptader; eS floß an diesem Tage zwar kein Blut, aber Tags darauf soll au- i der Wunde gesundes Blut geflossen sein. Wenn mgn in den erstm 8 bis 12 Tagen auf die Fingernägel drückte, so sah man-diese weiß werden und, wenn der Druck nachließ, gewahrte man deutlich,, wie das Blut nach der Stelle, von der es verdrängt worden, mäch« tigcic zurückschvß und diese rölher färbte. Alles verdächtige Zeichen, i daß der Tod bei diesem Tvdtcn ein grausame« Spiel mit den Le-,, benden treibe. Dürfen wir unterrichteten OsrMugchörige» glanbett so- sollcy in den ersten 14 Tagen nur allein an 200 Aerzte und 4 solche, welche sich dafür, auSgegeben h.aheq,;hei,der,Lxichtz lgew^ dasselbe hinweggchen zu sehest, Acußcrlich hatte dqS Kind nur sein/und alle hätten sick dabin ausgesprochen,, daß dex, Tod^erst Tod muß durch innere nach 8 bis 10 Tagen nach der verhängstiM und -I' . berechnet., >. iü'iD - ml
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