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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.03.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186003137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600313
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-03
- Tag1860-03-13
- Monat1860-03
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.03.1860
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Erscheint ltden Wochentag früh ' Uhr. Inserate wer den Li» Nachmittag » Uhr für die nächst- «scheinende Nummer «ngmommm. Freiberger Anzeiger unb geft-altene ZeVe oder derenRaummitLWe TageVlatt. 60 Dienstag, den iS. März. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Tagesgeschichte. Freiberg, 11. März. Aus der Tagesordnung der gestern hier abgehaltenen Sitzung des landwirthschastliche» Vereines und aus den Verhandlungen über dieselbe theile ich Ihnen Folgendes mit.*) Von hervorragendem Interesse war der umfängliche. Bericht über die Wirksamkeit des genannten Vereines: er bildet auf der einen Seite eine kurze Geschichte desselben, auf der anderen aber einen instruktiven Beitrag zur neusten Kulturgeschichte eines nicht unbe trächtlichen TheilcS des Erzgebirges. Das erste Entstehen des Ver eines, der zur Zeit 54 Mitglieder zählt, deren theils größeren, theils kleineren Besitzungen, theils Pachtgebietc auf einem Areal von etwa 5 — 6 o Meilen um Freiberg herum zerstreut liegen, fällt bereits in das Fahr 18l6. Aber erst 1838, nachdem er 8- Jahre so gut wie gänzlich geschlafen hatte, ward ihm das Leben eingehaucht, dessen er sich jetzt noch erfreut: der Oekonomierath Geyer hat sich dieses große der sächsischen Geschichte augehörende Verdienst erworben : bis zum Jahre 1850 stand derselbe dem Vereine mit einer Thätigkeit, Tüchtigkeit, mit einem Erfolge uüd einer In telligenz vor, daß man kaum zu viel sagt, wenn maw behauptet, «S gäbe wenige Oekouomen im Erzgebirge, die von diesem Manne nicht entweder direkt oder indirekt gelernt hätten. In diesem Sinne fortwirkend, hat der Verein theils anregend und belebend, theils selbst materiell unterstützend auch in den, jüngsten Jahrzehend eines Erfolgs in seinen Bestrebungen sich zu erfreuen gehabt, auf den er mit einer gewissen Genugthuung blicken kann. Und wenn es auch auf der einen Seite beklagt werden darf, daß die kleineren, insbeson dere die bäuerlichen Grundbesitzer von dem Vereine sich ziemlich fern halten, so verdient cS doch auf deren Seite Anerkennung, daß diese Klasse von Landwirthen sich in ziemlich befriedigender Anzahl an Zweigvereine, die z. B. in Bräunödorf, in Großhartmannsdorf bestehen, anacschlosscn hat. Hervorgehobe» muß auch werden, daß der Verein seine nicht unbedeutenden materiellen Mittel nur zu . nützlichen Zwecken verwendet und bloS in ganz außerordentlichen Fällen eine Ausnahme davon gemacht hat. Genug: auch der außerhalb dieses Kreises stehende Staatsbürger muß wünsche», daß demselben seine belebende Kraft ungeschwächt bleibe. -- Ein an derer interessanter Gegenstand der Tagesordnung war die Frag», „ob landwirthschastliche Fortbildungsschulen für die künftigen Be- wirthschafter mittlerer und kleiner Güter wichtig und nothwendig seien?" War man über Wichtigkeit und Nothwendigkejt solcher Anstalten sehr bald allgemein einverstanden, so veranlaßten dagegen eine Reihe von Fragen, die sich nothwendig an dieses Thema knüpf ten, eine längere, verschiedene Ansichten zu Tage fördernde DiS- cussion. Im Wesentlichen war die Entscheidung Folgende: Am zweckmäßigsten für das Bestehen derartiger Schulen erscheinen ent weder kleinere Städte oder solche größere Dörfer, die eine Art Mittelpunkt für andere Ortschaften bilden. So empfahl sich iu dieser Beziehung z. B. Lichtenberg. Sodann huldigte man der Ansicht — doch fand auch das Regierungsorgan seine Vertheidiger — daß die Lehrgegenstände und ihre Lehrmethode innerhalb der Grenzen des bescheidensten Maßes und des populärsten Vortrages zu halten seien.**) Der Einreichung eines auf diese Grundsätze bafirten Planes sieht man demnächst entgegen. Mag man schließ lich über die Sache denken, wie man will, so verdient sie doch ge wiß der reiflichsten Erwägung aller landwirthschaftlichen Vereine. *) Es müßten die Grenzen, die uns hier selbstverständlich gesteckt sind, «eit überschritten werden, wollten wir auch nur in einem etwas umfäng lichen Auszuge den Inhalt deS tütereffanten Aktenstückes mittheiien. An einem anderen Orte wird dasselbe hoffentlich zur allgemeineren Kenntniß ge langen. **) Da ivie nur die Befugniß eines Referenten, aber nicht eines Kri tiker« hier tu Anspruch nehmen, so enthalten wir uns jedes UrlheilS über Den VesHluß, i i Denn auch für den kleineren Lanhwirth hat daL Wort Bedeutung: „Das Wissen ist nicht nur eine Macht, sondern auch ein Segelt geworden." Einige ander? BerathungSaegenständo rein ökonomi schen Interesses übergehend, bemerken w« noch, daß 19 Anmel dungen zur Prämienertheilung an Dienstboten der Mitglieder beS Vereines eingegangen und der bestehenden Deputation zur Begut achtung anheimgegeben wurden. Bei den beiden 1853 und 1857 ausgeführten Preisvertheilungen erhielten 35 Dienstboten Prämien. Die zur Begutachtung vorliegenden Frage über die weitere Fort dauer der Prämienertheilungen wird jedenfalls eine verneinende Antwort erhalten. Freiberg. Kleber die auch von uns mitgetheilte Nachricht der „D. Allg. Zta.", daß Abgeordnete auS Marienberg in Dresden gewesen, um für eine von Chemnitz aus dahin zu führende Eisen bahn zu petitioniren, und daß sie von Sr. MaMät dem Könige und den betreffenden Ministern sehr gut empfangen worden seien, sagt das „Dr. Journal": „Bon einer solchen Deputation un- dem Gesuche nm den Bau einer Bah» nach Marienberg ist hi«? durchaus nichts bekannt. Möglicherweise liegt eine Verwechselung mit einer Deputation vor, welche im Interesse der Ehemnitz-An- naberger Bahn hier war, und bei welcher sich der Bürgermeister von Marienberg befand." Dresden. Das Dresdner Journal vom 9. März enthält eine Erklärung des KriegsministerS v. Rabenhorst vom 3. Marz, wo nach eine Mittheilung der Dresdner Nachrichten, daß nach ?iqer neue» KriegSministerialverordnung PaS bisher übliche Größenw-ß bei Aushebung der Mannschaften zum Militärdienst insofern eine» Veränderung erlitten habe, als statt des bisherigen Normallpaßes von 66'/, Zoll nunmehr hie Längs; von 69 Zoll beansprucht werde, und daß sonach die unter 69 Zoll Messenden in die Dirpstrskerve zu versetzen seien, für falsch erklärt und hinzpgefügt wird, daß die Bestimmungen des erwähnten Gesetzes noch namentlich hse Ansehung des Normalmaßes geändert seien. Day NormalWß be* trägt aber nicht 66'/„ sondern 67 Zoll. Dresden, 10. März. Ueber den Stand der Rinderpest in, Böhmen ist heute folgende osftcielle Mittheilung auS Pegg hier eingegangen: „Nach den eiugelangten Berichten nahm hie Rssi-, derpest in dem Zeitabschnitte vom 19. bis 26. Februar weitere Verzweigung in zwei neuen Ortschaften des Prager Kresses pph trat auch in zwei andern bereits verseuchten wieher pereipgeft in. die Erscheinung; jedoch wurden im Ganzen bloS 6 Kinder Pop iHv befallen, von denen 2 umstanden, 2 als sencheuvcrdächtig und 2 offenbar krank vertilgt worden sind, so, daß keines im Kranken stände verblieb. Hlüßer diesen 4 Ortschaften hefindm sich Ms den früher» Perioden noch 4 Orte im Seuchenstande, hei welchen nach bereits eingetretenem Seuchenstillstande die ObservatiönSperiode noch i« Zuge ist. Seit dem ersten Ausbruche sind nunmehr 45 Ort schaften in den Bereich der Seuche einbezogen worden, welche bei einem Gesammtpichstaude von 7297 Stück 275 Erkrankungen vor-, aulaßtc, von denen 3 in ReconvaleScenz, 137 dagegen tödtlich eu-, deten und 135 seuchende oder seuchenverbächtige Thiers der Keule unterworfen wurden. Von den obigen 45 Ortschaften konnten 37 dem freien Verkehr schon wieder zugeführt werden." — 10. März. Die Sächsische Rumfabrik hat in ihrer heu tigen Generalversammlung nach einer sehr animirteir Debatte mit 252 gegen 174 Stimmen den Beschluß gefaßt, sich auszulöseu, und (mit 94 gegen 86 Stimmen) eilte Anklage wegen Täuschung gegen Herrn Peter Noack ein^nleiten. v . Leipzig, 5. März. Bei dem am 7. v. M. stattgehabten Brand - der hiesigen ThomaSmühle war eine Bncher'sche Feuerlöschdofe vo» 10 Pfund in dein Parterre gelegenen Comptoir derselben auf dem Geldschranke ausgestellt. Durch die heretstbrechenden Fkämmen ent zündet, hielt sie die Verbreitung derselben in so nachdrücklicher 1860.
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