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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.06.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-06-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186006114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600611
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600611
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-06
- Tag1860-06-11
- Monat1860-06
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 11.06.1860
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^.-Freiberger Anzeiger dm bi» Nachmittag uuö r Uhr für die nächst- . . Tagevlatt. Preis virrttljShrli» I»«gkl Jnsrrate «erden die gespaltene Zeile »der deren Ranarrrck« Pf. berechnet. - . . . . . .. . . . > —7— Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtsLmter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 133. Montag, den 11. Juni. 1860. Toge8^eschichte. Meißen, 7. Juni. (M. Bl.) Am Haupttage des 150jährigen Jubelfestes der köuigl. Porzcllaufabrik, Mittwoch, den 6. d. Mts., «schienen Sc. Exc. der Herr Finanzminister v. Friesen, nebst den Herren Geh. Nath v. Broizem nnd geh. Finauzrath FreieSlcben in Mißen, und ist dabei von Sr. Excellenz die Eröffnung gemacht »erden, daß Se. Majestät dem Director der Fabrik, Bergrath Kühn, den Titcl als „Geheimer Bergrath", sowie dem Betriebsin- spcctor Köttig das Ritterkreuz des Albrechtordens, endlich dem Vor« lieber der Gestaltungsbranche, Leuteritz, das Ehrenkrcuz desselben Ordens verliehen habe, was bei der Bckanntwerdung die freudige Tbcilnahme des PublicumS erregte. Ein früher besprochener fest licher Aufzug unterblieb; die Fcstgcnossen und sehr zahlreiche Gäste, zusammen eine Anzahl von circa 1000 Personen, versammelten sich Mittags 1 Uhr in dem dazu erbauten Pavillon nebst Zelten, welche alle, besonders crstercr, mit Laub, Fahnen/ Springbrunnen, sonsti gen Emblemen und Büsten, namentlich auch der des Erfinders des Porzellans, Böttcher, geziert war, zum Festmahle, an dem auch der Herr Minister nebst Räthen theilnahm. Herr geh. Bergrath Kühn eröffnete das Mahl mit einem Toaste ans Se. Majestät den König Jobann, dessen Gnade und besonderer Fürsorge das Bestehen der Fabrik überhaupt und deren Bcrbleibcn in Meißen, sowie der viel« rerchrcchende Neubau ihrer Gebäude in die Aue zu verdanken sei: ein Hoch, in welches die Bcrsammlung freudigst einstimmte. Weiter brachte Se. Excellenz Herr Minister v. Friesen unter ausführlicher Darstellung des «euern Aufschwunges der Anstalt, deren Vorständen, kcn Herren rc. Kühn und Köttig, ein Lebehoch, und es folgten demselben gleiche auf den Herrn Vorstand und die Räthe deS Fi nanzministeriums, die Anstalt, deren sonstige Beamte und Personal, ans die Stadtgemeinde Meißen und deren Verbindung mit der Fabrik. Der letztere Toast ward selten der Stadtgemeindcvertreter mit besten Wünschen auf die Fortdauer des 150 Jahre obgewal« tclcu gurc» Einvernehmens zwischen der Stadtzemciirde und der Fabrik erwidert und dabei der Porzellanbccher, welcher vor 50 Jah ren beim damaligen 100jährigen Jubelfeste der Fabrik von dersel be» den damaligen Vertretern der Stadtgemeinde als Andenken verchrt und im Rathsarchive bisher aufbewahrt worden war, als Pfand dieser Verbindung vorgezeigt und mit städtischem Weine gefüllt dem Herrn Minister, Räthen und Direktorium präscntjxt. Des Erfinders Böttcher, der Veteranen, welche das vorige Jubel fest noch mit gefeiert hatten, und deren (außer mehrer» Emeritirten) drei, Fuchs, Böttcher und Eckardt, noch jetzt in Thättgkeit sind, rind Anderer mehr ward ebenfalls gedacht. Bei fortwährend erhöhter, aber durchweg anständiger Stimmung und Haltung, welche auch Lie auswärtigen Gäste sehr befriedigte, dauerte das Festmahl län gere Zeit, bis gegen Einbruch der Dunkelheit der Tanz die jüngere Welt zusammcnbrachte und eine geschmackvolle Beleuchtung der FestsaloNS und der Bildsäule der „Saxonia" und der Büste» be- gäun, Unter der Gunst des schönsten Wetters hat das Fest bis zum Lichte des neuen Morgens gedauert und wird allen Thcilneh- mcrn unvcracßlich bleiben, wenn auch nur sehr Wenige das Glück baden dürften, in 50 Jahren ein "neues dergleichen mitzufeiern. Möge immer ein günstiges Geschick der Anstalt in ihren jetzt er bauten neuen Räume» bcschiedcn sein. Berlin. Die Nene Preußische Zeitung schreibt: „Man will wissen, daß die französische Regierung ganz ncucrdings ein beson- dcrcS Rundschreiben an ihre Vertreter bei den deutschen Höfen er« lasten hat, in welchem sic/dem.letzten Friedensartikel im Moniteur entsprechend, namentlich Deutschland gegenüber jeden Hintergedan ken territorialer Machtcrwcitcrung nochmals auf das Bestimmteste und Entschiedenste von sich weist. Die Worte kosten nichts." Nach den aus Breslau eingegangenen Berichten über deu Verlauf des dortigen Wollgeschäfts sind bisher etwa 4000 Ltr. von den Lagern genommen. Als Hauptkäufer traten Rheinländer und Franzosen auf. Die Preise stellen sich für hochfeine Wolle nm 8 Thlr., für Mittelwolle nur 10 bis 12 Thlr. höher, als die vorjährige» Breslauer Preise. AuS Thüringen, 7. Juni. (Dr. I.) Glaubwürdigem Verneh men nach wird unter den Staaten, welche zum thüringischen Zoll« und HandclSvercine gehören, eine gemeinschaftliche Gewerbeordnung vorbereitet, die hoffentlich das Princip der Gewerbefreiheit mehr und mehr zur Geltung bringt. — Im Herzogthum Gotha, wo seit Jahren sehr viel für Herstellung tüchtiger Landstraßen und Nach barwege geschieht, sind im Jahre 1859 von den verschiedenen Ge meinden des Landes 4554 Ruthen Chaussee gebaut und 1626 R. Straße behufs deren künftiger Chausstrung planirt und außerdem noch eine Anzahl Brücken- nnd Stollnbauten hergestellt worden. — In mehrern Städten Thüringens, zuletzt in der Residenzstadt Gotha, haben sich in jüngster Zeit Turnvereine gebildet, die sich, wie es scheint, lebhafter Sympathien der jungen Männerwelt zu erfreuen haben. — Aus dem südwestlichen Deutschland wird das Ko bürg er Turnfest am 18. Juni zahlreich besucht werden. Die Turner hoffe» sich in Aschaffenburg zu treffen und die Fahrt nach Koburg gemeinschaftlich zu machen. Die Mainzer bringen ihre schwa^« roth-goldene Fahne und große deutsche Hoffnungen mit. , Paris, 7. Juni.. Die heutige „Patrie" meldet aus Neapel,' daß die Kapitulation noch nicht unterzeichnet worden sei. Garibaldi hat ein Ministerium gebildet, eine außerordentliche Aushebung an- geordnet und andere Maßregeln ergriffen, um den Krieg fort« zusetzen. . .. - Paris. Ueber die Ereignisse des 27. Mai in Palermo sind hier folgende zuverlässige Nachrichten eingetroffen: Am 27. Mai um 4 Uhr Morgens griffen die auf dem Berge Gibilrosso lagernden Insurgenten, mit den Alpenjägern unter Garibaldi voran, die Stadt Palermo an den Thoren Porta-Scale, Porta-San-Antonino und Porta-di-Termini an. Nachdem der Posten, welcher die letztere vertheidigt, mit dem Bayonnet geworfen, bemächtigte sich Garibaldi um '/,7 Uhr des Stadthauses, dessen Umgebungen er befestigen ließ, und setzte sich darin mit seinen Offizieren und dem Stadt- ausschusse fest. Unter dem Donner der Kanonen und des Klein« gewehrfeuers pflanzte sich der Aufstand in alle Stadttheile fort, und kurz vor 6 Uhr fingen die Litadelle und die neapolitanischen Schifft an, die Stadt zu bombardiren, welche um V,8 Uhr in der Gewalt Garibaldi's ist. Um 10 Uhr bricht an mehrer» Stellen ^feuer aus, und eine neue Attake wird gegen die Batterie an der Porta«Macqueda gerichtet, die Citadelle schleudert fortwährend Bomben auf die Stadt, deren Häuser unter ungeheuer» Staub wolken zusammenstürzen. Eins der zuerst getroffenen Gebäude ist der herrliche Bankpalast, dessen Dach thcilweise von einer Bombe fortgerissen wird. Unterdessen läuten die Glocken der Klöster und Kirchen fortwährend. Schon am Morgen legen sich die Schiffe, welche im Hafen waren und an deren Bord sich eine große Anzahl von Familien geflüchtet hatten, hinter die Linke der ausländischen Kriegsschiffe. Die in Palermo ansässigen Franzosen werden an Bord des „Vauban" und der. „Muette" eingeichifft, welche zwischen dem englischen Linienschiffe „Hannibal" u. der österreichischen Fre gatte „Schwarzenberg" auf der Rhede liegen. DK königlichen Truppen sind nordwärts in der Citadelle und südwärts im könig lichen Palaste und in Monreale concentrirt. Um 9 Uhr Abends läßt das Bombardement nach. In der Nacht ist die Stadt er leuchtet. Der ganze Lentralstadttheil von Toledo, St. Francisco, Santa-Catarina, das Theater Carolino am schönen Senatsplatze stehen in Flammen. Die Verwundeten werden ins GanciaNvstry
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