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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.07.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186007242
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600724
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-07
- Tag1860-07-24
- Monat1860-07
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 24.07.1860
- Autor
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171. 1880. Dienstag, den 24. Juli. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs. Gerichtsamter uud der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. ---- Freiberger Anzeiger Tageblatt. Togesoeschichle. Dresden. Auf der Vogelwiese entwickelt sich bereits ein reges Leben, der große Tanzsalon ist schon unter Dach und wird bereits mit der Dekoration begonnen. Der Champagner-Salon, der in diesem Jahre zum ersten Male auf die Vogelwiese kommt und die Aufgabe lösen will, Champagner in Gläsern abzugeben, wodurch dieses herrliche Getränk allen Denjenigen zugänglich ist, die nie da von gekostet haben, wird eine der interessantesten Piicen der gan zen Vogelwiese werden. Die Decke himmelblau und mit silbernen Sternen ausgcschlagen, wird von sechs Säulen getragen, deren jede eine riesige Cbampagncrflasche bildet, woraus der Schaum gen Himmel spritzt. Das Licht fällt durch eine Kuppel von oben herein, während die Wände mit grünem Laub decorirt und mit vergoldeten Tannenzapfen und Gypsfigurcn ausgeschmückt sind. Ucbcr den Eingang isUein prachtvolles Transparent „Champagner in Eis" angebracht. Weitere Einzelheiten, die zur Verschönerung des Ganzen beitragen, werden jeden Besucher des Champagner- Salons aufs angenehmste überraschen. In Verbindung mit dem Salon ist eine Restauration mit kalter und warmer Küche, sowie eine Conditorei, deren Büffets ebenfalls einen ausgezeichneten Pro- spcct gewähren. Das sinnige Arrangement des Ganzen ruht in den Händen des als Charakterzeichner wie als Dekorationsmaler gleich berühmten Karl Reinhardt, der zur Zeit in Loschwitz lebt und daselbst zu bleiben gedenkt. — Mit dem 21. Juli haben die laut Justizministcrialvcrord- nung vom 10. März v. I. bei allen Unlcrgcrichtcn des Landes, mit Ausschluß der Staatsanwaltschaften, angeordneten, bis zum 31. Angnst dauernden GcrichtSferien begonnen. Während derselben werden bei den Gerichte» nur die in belegter Verordnung unter h. 4 als „dringlich" bezeichneten Sachen erledigt. Leipzig, 20. Juli. (D. A. Z.) Der Associationsdrang hat sich jetzt bei uns ans eine neue Seite geworfen, auf die Verbesserung des Mittagstischcs alleinstehender Herrön, die, wie sie sagen, die Leiden des Mittagstisches hiesiger Restaurationen in allen Waden durchkostet haben und sich nun, den bisherigen Weg verlassend, „vertrauensvoll in die Arme der Privatkochkunsl flüchten" wollen. Zu diesem Zwecke haben sie sich vereinigt und suchen ein solides Frauenzimmer, das geneigt ist, ihrem Associatwusverhältnisse in der Art beizutretcn, daß eS unter reeller Berechnung des Materials läglich ein anständiges und kräftiges Mittagscssen für genannte Gesellschaft hcrstellt. Das Honorar für diese Associationsköchin, die keine körperlichen Reize, dagegen eine gründliche Erfahrung in ihrer Kunst und Sinn für Reinlichkeit haben muß, soll ihren Leistungen entsprechen. — 20. Juli. (D. A. Z.) Wenn es auch für Viele eine unerfüllte Sehnsucht bleiben wird, das Nieleuschiff Great-Eastern das soeben seine erste Fahrt über das Atlantische Meer glücklich znrückgelegt hat, je zu Gesicht zu bekommen, so bietet sich ihnen jetzt eine gute Gelegenheit, eine Duodczausgabe dieses Leviathans aller Schiffe in treuester Nachahmung zu sehen. Seit einigen Tagen zeigt uns nämlich Hr. Petersen das Modell dieses Schiffes, das selbst in der scchslindncunzigsten Verkleinerung noch ein kleiner Leviathan genannt werden kann und mit einer Treue und Sau berkeit ausgeführt ist, die nichts zu wünsche» übrig läßt. Wir geben hier einige Größenverhältpisse des Riesenschiffcs, die durch ihre Zahlen Staunen erregen. Die Länge des Schiffes beträgt 692 Fuß, die Breite 83 Fuß, die Tiefe vom Kiel bis zum Deck 60 Fuß, der Durchmesser der Schwungräder 56 Fuß, der der Schraube 24 Fuß; das Gewicht des Schiffes mit allen Maschinen, Kohlen und voller Ausrüstung 26000 Tons, die Kraft der Nädermaschinen 1000 Pferdekraft, die Zahl der Oefen 100. Das Schiff fast 10000 Mann mit einer Bemannung von 1200 Mann; bas Gewicht eines jeden der acht Anker beträgt 140 Ctr., die Lange jeder Ankerkette 1000 Klafter. Neben dem Modell des Great-Eastern wird unS noch das eines Oceandampfers, des Ocean, gezeigt von einer eben so neuen Construction, der, zur Depeschenbeförderung zwischen Baltimore und Liverpool erbaut, diese Strecke in vier Tagen zu rücklegen soll. Chemnitz, 20. Juli. (D. A. Z.) Heute Vormittag kam Se. Majestät der König mittels Extrazugs hier an, wurde auf dem Bahnhof von den königlichen und städtischen Behörden begrüßt und fuhr dann auf der Zwickauer Bahn weiter nach Reichenbach, wo selbst Sr. Maj. mehrere Fabriketablissements, das Gerichtsamt, das Rathhaus, in dem eine Ausstellung gewerblicher Erzeugnisse arrangirt war, die Schule und die Kirche besuchte, um dann die Reise »ach Lengenfeld und Treuen fortzusetzen. Nach dem in Chemnitz erscheinenden Binder'schen Sächsischen Acticnzettcl zählt man in Sachsen nicht weniger als 20 verschiedene Eisenbahnprojccte, welche gegenwärtig angeregt sind. Zunächst dürf ten davon wohl jene acht Linien in Frage kommen, zu welchen sei tens der königlichen Regierung behufs der Expropriation bereits im Mai 1858 die ständische Genehmigung eingeholt ward. ES find folgende: 1) Zittau-Großschönau-Warnsdorf; 2) Zeitz-Pegau- Kieritsch oder Böhlen (neuerdings lebhaft angeregt); 3) Leipzig« Grimma-Colditz-Leisnig-Döbcln oder Waldheim; 4) Würschnitz-Stoll- berg-Aue; 5) Chemnitz-Annaberg, über Weipert nach Komotau; 6) Plauen-Elster-Eger; 7) Greiz-Reichenbach oder Neumark; 8) Kottbus-Löbau oder Bautzen (Berlin-Wiener Linie). Außer dem sind noch folgende Projecte in Vorschlag, deren Realifirung neuerdings mehr oder weniger betrieben wird; 9) eine Verbindung der preußischen Ostbahn mit der Sächsisch-Schlesischen Bahn über Guben, KottbuS, Spremberg, Hoyerswerda, Kamenz, Pulsnitz und Radeberg; 10) eine Mulden-Egerthaler Bahn; ferner die Linien 11) Zittau-Ruinburg; 12) Gösmtz-Gera; 13) Annaberg-Schwar- zcnberg; 14) Freiberg-Chemnitz oder Freiberg-Döbeln; 15) Glau- chau-Pcnig-Colditz-Grimma-Wurzen; 16) Chemnitz-Burgstädt-Leip zig (von Burgstädt aus in Vorschlag); 17) Meißen-Leipzig (linke» Elbufcr); 18) Frciberg-Annaberg; 19) Mehltheuer-Schleiz-Saalseld; 20) Großenhain-Priestewitz. Zu den unter 1 bis mit 8 aufge führten Plänen gaben die Kammern, hinsichtlich der ExpropriationS- bcfugniß, ihre vorläufige Zustimmung am 15. .Juli ab, wobei sie an die königliche Staatsregierung die Verlangen stellten: 1) daß die Ausführbarkeit der Linien nachzuweisen sei; 2) ebenso deren nationalökonomische Wichtigkeit; 3) daß Garantien hinsichtlich der notbwendigeu Geldmittel zu geben, sowie 4) das Ankaufsrecht seitens des Staats vorbehältlich zu sichern sei. Es sei demnach damals auf reinen Privatbau abgesehen gewesen, den jedoch die Ungunst der Zeit- und anderer Verhältnisse seither unmöglich ge macht habe. Ob derselbe gegenwärtig mehr Aussichten zum Zu standekommen habe, will das Blatt weder bejahen noch geradezu verneinen. In diesem wie in jenem Fall werde es Aufgabe der königlichen Staatsorgane sein, der Privatindustrie entweder ver mittelnd oder auch thatsächlich unterstützend die Wege zu ebnen, damit die Wohlthatcn des Eisenbahnverkehrs allmählich für alle Landestheile gewonnen werden. Kamenz, 19. Juli. (Dr. I.) Ein langer Leichenconduct, in welchem sich der Stab der in Bautzen garnisonirenden Leib brigade, an seiner Spitze der Brigadier Oberst Freih. v. Falken stein, befand, geleitete heute einen der ältesten Veteranen der sächs. Armee zur letzten Ruhestätte. Oberst Wolf Friedrich v. Walther- Jeschky auf Biehla war es, welcher am 17. d. Mts. das Ziel seiner Laufbahn sand. Sieben Generationen hindurch ist diese Familie ein Soldatengeschlecht gewesen, und wenn auch gerade jetzt Niemand-
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