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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.08.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186008097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600809
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-08
- Tag1860-08-09
- Monat1860-08
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 09.08.1860
- Autor
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^-Freiberger Anzeiger^-- da, bi« Nachmittag UNd ' gespaltene Mr-»« , Uhr für di- nächst. ^«7 1- H d«en Naum mit ? P^' """" Tageblatt. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadtrache zu Freiberg, Sayda und Brand. . — —- ^,7^ 18Z. Donnerstag, den 9. Augnst. 18HH. Toqesqeschichte. Chemnitz, 6. August. (Dr. I.) Nach Becudigung sehr vieler Lehrcrprobcu für die Besetzung der ucr.cn Lehrcrstcllcu an bcr Mittlern und nicbern Bürgcrsckule hierselbst Hal dcr Rath ncbcu der Tcsignation ncncr und, wic versichert wird, sehr tüchtiger Lehrerkräfte nunmehr auch über die Bertheilung der hier bereits angestclltcn Lehrer an die einzelnen Schulanstalten Verfügung ge- troffcu. Alle haben in Folge der neuen Gchaltsscala eine Auf- bepccung ihres Gehalts crfabrc», und mehrere, natürlich die besten und tüchtigsten unter ihnen, sogar eine sehr bedeutende. Es herrscht daher, wenn man von einigen wenigen absicht, dic sich nicht für befriedigt erachtcn, — wcr könnte cs Allen reckt machen! — im Allgemeinen unter unserer Lchrcrwclt, wie uns aus competentcstem Mnnde versichert wird, große Frcndc und Zufriedenheit, worin der Vorsatz getreuester Pflichterfüllung hoffentlick gleich mit von ihnen ausgesprochen sein mag. Es steht nun noch dic Designation dcr beidcii ncuen Dircctorcn offcn. Möge cs der Eollaturbehörde ge« gelingen, für unsere in gutem Ruf stehenden und trefflich aus'ge- siattetcn Schulen die rechten, den an sie zn^nachcndcn Ansorderunycw nach allen Seiten hin entsprechenden Manner zu finde». Zwickau, 6. August. Der hiesige k. Kreisdirector Hr. v. Schimpfs hat unten» heutigen Tage folgende auf die Reise Sr. Maj. dcS Königs bezügliche Bekanntmachung erlassen: „Sc. Majestät unser allcrgnädigster Köllig Haien die zahlreichen Beweise von Liebe nnd Anhänglichkeit, welche Ihm ans der in den Tagen vom 29. vorigen Monats bis znm 5. dieses Monats durch einen Tbeil des hiesigen Regierungsbeziiks nnternonimenc» Reise allseitig von Stadt und Land gegeben worden sind, mit lebhafter Freude und Gmugihnnng empfunden und mich ausdrücklich beauftragt, sämmtlichen Bewohnern der von Zhm berührten Gegenden und Ortschaften Seinen aufrichtigen Dank nnd seine volle Befriedigung öffentlich ansznsprechen, nicht minder auch Seine dankbare Anerkennung für den herzlichen Empfang anszudrücken, der Seinem durchlauchtigsten Gaste, Sr. kaiseilich königlichen Hoheit dem Grcßhcrzog Leopold von Toscana, allseitig zu Theil geworden ist. Ganz besonders haben Se. königliche Majestät noch hclvorgchcbcn, wic wohlthuend cs Ihrem Herzen gewesen sei, wabrzunehmen, daß überall Landwirthschaft, Gewerbe und Industrie in sichtlichem Volschreilcu nnd Gedeihen begriffen sind." Leisnig, 3. Aug. (L. W.) Mehrfach geäußerten Wünschen zu entsprechen und in richtiger Würdigung der Verhältnisse hat die hiesige Sonnlagsschuideputation die Bildung einer Musterwcbeschule in unserer Stadt angeregt und vorbereitet; der Gewcrbevcrein, unter dessen Verwaltung zunächst die Sonntagsschule steht, hat die dazu nöthigcn Mittel verwilligt, soweit sic nicht durch eiu Geschenk eines hiesigen Vereins und die Beiträge der Schüler gedeckt werden: durch bereit williges Entgegenkommen deö Stadtraths ist ein vacantes Schul local zur unentgeltlichen Benutzung gewonnen worden. Nachdem nun auck in dcr Person eines hiesigen Tuchfabrikaiitcn ein geeig neter Lehrer für das Institut gewonnen worden ist, wird in nächster Zeit die Musterwebeschule eröffnet werden und unsern jungen streb samen Webern Gelegenheit bieten, die oft so. schwierige Herstellung der modernen Muster und die Behandlungswcise des Mustcrstuhls gründlich zu erlernen. Berlin. Die „Kölnische Zeitung" spricht sich in ihrem neuesten Leitartikel sehr entschieden gegen die Intervention in Syrien au«: „Blutige Familienzwiste und Stammfehden — schreibt sie — sind nichts Abnormes im Orient. Christliche wie unchristliche Stämme fröhnen der Blutrache, die nicht blos Einzelne, sondern ganze Fa milien und Geschlechter frißt. Wir fragen nicht, ob eine solche Sitte schrecklicher ist, als der civilisirte Krieg, der an einem einzigen Tage, wie bei Solferino, an die 18,000 Mann zu Boden streckt: wir con- statiren nur die Sitte als solche, und erinnern daran, daß den Ma- roniten Mord und Brand nicht minder leicht von der Hand geht, als den Drusen. Von jeher haben beide Stämme sich mit einander bald geschlagen, bald vertragen. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. So ist es immer gewesen, so ist es noch heute, wie der zwischen den Drusen und Maroniten bereits wieder geschlossene Friebe be weist." — Die Einmischung der europäischen Diplomatie „in Dinge, welche sie nickts angchen", habe die Sache nur noch „schlimmer? entsetzlicher, ekelhafter" gemacht. Auf die „Christenversolgung" lege man einen ganz besonderen Accent, dem Fanatismus der Musel männer schreibe man nicht blos die brutale Metzelei, sondern auch den ersten Auöbruch der Fehde zur Last; die türkische Regierung klage man der Treulosigkeit gegen die Christen an, und die christ lichen Konsuln beklage man als die Märtyrer einer großen, edeln Sache. Eigenthümlicherweise sei eS Frankreich, das diese Anklagen und Wehklagen am lautesten erhebe und gleich mit einem Kreuzzuge gegen die Ungläubigen bei der Hand sei. Das seien leere Vor wände, verbrauchte Knalleffecte'. „Erwiesenermaßen — sagt die „K. Z." -- hat in Syrien eine eigentliche „Christen"-Versolgung nicht stattgesuuden. Es ist überhaupt Vicht wahr, daß die Christen als solche, um ihres Glaubens und Cultus willen, im Orient ver folgt werben, und in diesem besonderen syrischen Falle ist eS geradezu erlogen. Wenn Jemand des religiösen Fanatismus, der Treulosig keit und des Aufruhrs bezüchtigt werden soll, so können eS nur die von Frankreich so zärtlich geliebten Maroniten sein. Nicht die Drusen, nicht die Muselmänner find cs, sondern die Maroniten, welche das religiöse Element mit ins Spiel gebracht haben. Sie find bis aufs Aeußerste fanatasirt worden; im Grunde ein feiges, erbärmliches Gesindel, haben sie sich weis machen lassen, sie seien die Vorkämpfer christlicher Gesittung im Oriente, und Frankreich als die Schutzmacht alles Christlichen, Hnmanen und Civilisatorischen baue große Stücke auf sie. Es ist nichts versäumt worden, den politischen Stammhaß in einen bitter giftigen Glaubenshaß zu ver kehren, der ja noch erbarmungsloser ist, als jener. Alles ist seit Jahren darauf angelegt gewesey, einen Vertilgungskrieg gegen die Drusen zu führen und das türkische Joch abzuwerfen. Seit Jahren bat ein Comitv in Beirut unter dem Vorsitze des maronitischen Bischofs Tobias mit allen Mitteln der Aufhetzung für den. allge meinen Aufstand aller Christen gegen die Ungläubigen gearbeitet; seit Jahren find große Waffenvorräthe von Frankreich in Syrien cingeführt worden; Pamphlete, welche, in allen Sprachen Syrien» gedruckt, zum Aufstand gegen die Pforte und zum heiligen Krieg gegen die Ungläuhigen auffordern, kamen ballenweise von außen ins Land und überall zur Bertheilung, französische Ingenieure vermaßen, französische Agenten durchstreiften das Land, und — nun, die giftige Pestbeule ist aufgebrochen, und dcr Grund zur Intervention liegt vor. Also partons paar la 8^rio!" — 6. August. Der Polizeipräsident Freiherr v. Zedlitz ist am Sonnabend Abend nach Stuttgart abgercist, wo in diesem Jahre die übliche Versammlung höherer deutscher Polizeibeamten stattfindet. — Die am 5. Juli ergangene Verfügung des Unterrichts ministers, betreffend die Aufhebung des Verbotes der Theilnahme an der Allgemeinen deutschen Lehrerversammlung, lautet vollständig also: Der Lehrer N. zu. N. hat bei mir angefragt, ob den preußische» Elemcntarlchrern dic Theilnahme an der sogenannten Allgemeinen deutschen Lchrcrversammlung wieder gestattet sei. Ich habe ihm darauf , eröffnet, daß, wenn er künftig an dieser Versammlung theityehmen wolle, er sich mit seinem Gesuche um die Erlaubniß hierzu an die königliche Regierung zu wenden habe. Indem ich die königliche Re gierung hiervon in Kenntniß setze, bemerk« ich, däß ich von dem in der Circnlarverfügung vom 1. Februar 18S4 auSgesprohenen V-r-
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