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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186009143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600914
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-14
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 14.09.1860
- Autor
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1800. 216. Freitag, den 14. September. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Genchtsamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Freiberger Anzeiger d-n bi« Nachmittag UN- gespalten« Ze«« ab« z Uhr für di- nächst- deren Raum mit 5 Pf. - Tageblatt. Tagesgeschichte. Zwickau, II. September. (Dr. I.) Zur Feier der Ein weisung des neuen hiesigen BülgcrmcisterS sollten unter Anderen auch am Abend des 13. d. Mts. an und auf dem großen Teiche Buntfeuer, der Namenszug des Bürgermeisters in buntem Feuer rc. abgebrannt werden. Mit Anfertigung der nothwcndigen Feuerwerks- körpcr hatten sich zwei Personen befaßt, die man nicht unter die gelernten Feuerwerker zählen kann. Einer von den Beiden hatte nun, weil die Gegenstände in dem Locale, in dem sie angefertigt worden, feucht geworden waren, diese mit in seine Wohnung ge nommen nnd hier auf dem Kochofen in der Küche zum Trockne» gelegt. Als er nun gestern mit seinen beiden Kindern, einem Knabe» vo» 12 und einen: Mädchen von 9 Jahren, in der Küche beim Mittagsessen sitzt, entzündet sich plötzlich das Feuerwerkzeug und verbrennt nicht nur den Maun sehr schwer — jedoch, wie ver lautet, nicht lebensgefährlich — an Kopf, Brust, Rücken, Armen und Händen, sondern auch die Kinder nicht unerheblich an Kopf nnd Händen, und kohlt noch außerdem Thüren, Thür- und Fenster gewände an, zersprengt die Scheiben des Küchenfensters und richtet noch sonst an Mobiliar nicht unbedeutenden Schaden an. Berlin. Die Berliner rüsten sich zu einer Extrafahrt »ach Paris. Der Fahrpreis soll 25 Thlr. betragen und die Billets haben vier Wochen Gültigkeit. Zur Rückfahrt über Namur, Brüssel, Aachen, Köln rc. kann jeder Courier- und Schnellzug benutzt werde». Den Fahrgästen steht es frei, auf jeder Station Aufenthalt zu nehme», Abstecher zu machen rc. Die Betheiligung wird außer ordentlich groß. Neustrelitz, 10. September. Se. königl. Hoheit der Groß- berzog Georg ist auf den: 1'/, Meilen von hiesiger Residenzstadt entlegenen Schweizerhause, seinem Lieblingsaufenthalte in einem prachtvollen Wildparke, verstorben. Am Dienstag wird die Leiche in die hiesige neu erbaute Schloßkirche übergcführt werden, dort am Mittwoch auf dem Paradebette stehen nnd am 13. d. M. Morgens in das fürstliche Erbbegräbniß zu Mirow gebracht. Dem Vernehmen nach werken Se. k. Hoh. der Prinz-Regent von Preußen, Se. Maj. der König von Hannover und Se. k. Hoh. der Groß- bcrzog von Mecklenburg-Schwerin dieser Feierlichkeit beiwohnen. In einem von hoher Hand ans deni Schweizerhause vom 7. Sept, der „Ncustr. Ztg." zugesandten Artikel heißt es: Das Leid seiner trauernden fürstlichen Familie, aller seiner Diener und Unterthanen findet kcinen ander» Trost, als i» den Worten, die er noch vor drei Tagcn sprach: „Wenn ich todt bin, so weinet nicht, sondern danket, baß Gott mich erlöset". Wien, 11. September. (Dr. I.) I» der heute stattgehabten Sitzung des Reichsraths wurde das Militär- und Marinebudget angenommen und ein außerordentlicher Aufwand von 1,500,000 Gulden bewilligt. Bor der Discussion der Budgets der Ministerien des Jnncrn, der Justiz und der Polizei ergriff Graf Rcchberg das Wort und verwahrte sich gegen die aus dem Lömltvbcrichte hervor- leuchtcnde Ansicht, als verharrten die Minister in den: Systeme, dessen Aufgeben ein allgemein ausgesprochener Wunsch ist. Graf Rcchberg erklärte, daß diese Auffassung eine gänzlich unbegründete sei, und versicherte, daß alle Minister darin einig seien, es müsse in neue Bahnen cingelenkt werden. Er bezog sich auf die Worte des Kaisers bei»: Empfange des Reichsraths und auf das kaiserliche Handschreiben^om 49. April dieses Jahres an den General Benedek, in welchem die Grundsätze und das System bezeichnet seien, die dem Ministerium zur Richtschnur dicuen. Bei Bcrathung des Bud gets des Innern und der Justiz beschloß der Ncichsrath die Er örterung der Principienfragc bis zum Schlüsse der Budgetdebatte zu verschieben. Bei Berathung deS Polizeibudgets forderte Maager, daß der Zustand der Presse auf gesetzliche Grundlagen gestellt wer den solle. Dieser Antrag wurde mehrseitig unterstützt und beschlossen, die Abstimmung bis zum Schluffe der Budgetverhandlung zu ver schieben. Ungarische Mitglieder sprachen sich für Hulaffung von Berichterstattern zu den Plenarsitzungen aus, der Präsident erklärte jedoch, daß dies niit der Geschäftsordnung unvereinbar sei. — Bor wenige» Jahren noch konnten sich im österreichischen Vorarlberg Protestanten mit Glockengeläute nnd neben rinn: andeim katholischen Christen begraben lassen. Seit vier Jahren ist da» anders. Will sich einer nicht sang- und klanglos einscharren lassen, so muß er sich entschließe», sich »och als sterbliche Hülle nach Baiern oder Tyrol schaffen zu lassen. So bezeugt die All. Zeitung au» Tyrol. Berg und Thal kommen zusammen: der zelotische Pro testantismus in Mecklenburg verfährt mit den Katholiken auf ähnliche Weise. Aschaffenburg, 8. September. Gestern feierten der pensionirte Hauptmann Hr. Joh. Ball und dessen Ehegattin ihre diamantne (KOzährige) Hochzeit im stillen Familienkreise, bei noch vollkommener Gesundheit und heiterstem Gemüthe. Der Gatte steht im 87. Le bensjahre, während die Gattin das 80. autritt. Bor 40 Jahren feierte dieses seltene Jubelpaar seine goldene Hochzeit. Der ehr würdige Beteran trat schon vor 72 Jahren ak» Freiwilliger unter die Waffen, machte 15 Feldzüge mit, und bewahrte stets jenen edlen Stolz, der dem echten Soldatenherze» immer eigen ist. Aus Hamburg schreibt man: Die letzte Post aus Afrika hat leider die betrübende Nachricht von dem Tode des kühlen Reisen den Dr. Roscher aus Hamburg überbracht. Derselbe hatte bekannt lich eine Expedition zur weitern Erforschung von Mittelafrika unter nommen und war bis an einen der großen Binnenseen, westlich von Zanzibar, gelangt. Er wurde Nachts in seinem Zelte von zweien der wilden Ureinwohner des Landes überfallen und durch einen vergifteten Pfeil getödtet. Seine Diener ergriffen die Flucht und brachten die traurige Kunde nach Zanzibar. Ihre Aussagen erhielten nur zu bald die volle Bestätigung, denn nach wenigen Tagen traf ein Ncgerhänptling in Zanzibar ein, welcher die seinem Stamme angehörige» Mörder hatte festnehmen lassen nnd sie den Ortsbehörden zur Bestrafung auslieferte. Paris. Dem „Moniteur" zufolge hat der Kaiser ein seit Januar vom Kriegsministerium studirtes Project eines National- schützenscstes genehmigt. Dasselbe soll jährlich am NapoleonStage, 15. August, in diesem Jahre ausnahmsweise am 30. September im Gehölze von Vincennes seinen Anfang nehmen. Die Zabt der Scheiben ist diesmal 54; davon 44 für Waffen aller Art, für In« und Ausländer, 6 für die Nationalgarde und die Armee, 2 für die Pistolen-, 2 für die Bogenschützen. Der erste Preis wird in 12,000 Franken bestehen. Wie in der Schweiz, in England und Belgien, hat die Regierung sich an die Spitze des Unternehmens gestellt. . — Der „Courrier du Dimanche" glaubt an die Dauer de» Friedens, weil Frankreich i» Italien Nichts weiter zu suchen und bei Theilung det Türkei Nichts zu gewinnen habe, da ihm kein Theil derselben passe, außer Aegypten, das ihm England nicht lassen werde, weil es sich um Schleswigs willen nicht mit Deutsch land verfeinden werde und die Rheinlande fremder Nationalität seien und daher mit ihm Nichts gemein haben; nur durch Aggression habe es Chancen, sie wieder zu gewinnen ; nnd endlich weil «ine Invasion Englands ein so disparates Unternehmen sei, daß man an Frankreich verzweifeln müßte, wenn es je an ein solches Aben teuer dächte; Frankreich selbst werde, so lange'es eine ehrliche Politik befolge, keine Koalition zu fürchten Haven. Madrid, 5. September. Die marrokanische KriegSentschädi, gung wird ununterbrochen-ausgezahlt. Bereits sind 70 MMon^
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