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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.09.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186009267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18600926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18600926
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-09
- Tag1860-09-26
- Monat1860-09
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 26.09.1860
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TageVlatt. 228 Mittwoch, den 26. September. — Garibaldi bat ängeordnef, daß kein Soldat außer der Nrscheiut ! jeden Wochentag stütz »Uhr. Inserate wer den bi» Nachmittag z Uhr für die nächp- erscheinende Nummer angenommen. Einem in der Spener'schcn Zeitung veröffentlichten Bericht de« Herrn HanS Wachenhusen ans Neapel vom 11. September entnehmen wir Folgendes: „Wie es den Anschein hat, nahm der König von hier sehr wenig Hdffnnng mit, jemals wiederzukommcn. Er hat reinem Tisch gemacht. Das ganze Schloß ist von ihm bis auf den letzten Stuhl ausgeräumt worden ; die Geldgeschäfte, welche er noch in den letzten Tagen mit Rothschild machte, haben diesen gezwungen, ebenfalls abzureisen, nachdem er in^dem Geschäfte mit dem Könige noch drei Millionen gewonnen. Selbst seine Oheime, die Prinzen, haben sich vor ihrer Abreise die Apanagen vorauszahlen lassen! Kurz man hat für sein Zeitliches gesorgt und der arme König wird noch immer ein Mann sein, der seine 10V Millionen besitzt. Dieser Tage setze ich meinen Stab weiter nnd pilgere- nach Rom, nm zu. sehen, wie man dem Papste den heiligen Stuhl vor di^Thüre setzt." , Grund und Boden, auf dem Schlachtfelde, das er sich selbst gewählt hatte, geschlagen worden, und zwar so ehrlich und unschuldig ge schlagen worden, wie das einem jungen Fähnrich bei seinem ersten Scharmützel hätte begegnen können." Tagessseschichtp. Paritz, 20. September. Sowie man hier in Erfahrung ge bracht hatte, daß der Heilige Vater mit dem Gedanken umgehe, sich aus Nom und ganz ans Italien znrückznzichen, erhielt der Herzog v. Grammont Befehl, ihm Frankreich als Zuflucht anzu- bietcn; doch soll Pius IX. dem fräuzösischen Botschafter erklärt haben, daß er sich nach Spanien und nicht nach Frankreich begeben würde, men» er Rom verließe. Auch der General Gopon erhielt die Weisung, daß er den Heiligen Vater zu bestimmen suche möge, entweder in Rom zu bleiben oder nach Frankreich zu kommen. Was den Schuß in Toulon nichr ganz unglaublich macht, find die unglaublichen Vorsichtsmaßregeln, die für den Empfang Napoleons in Nizza getroffen waren. Dem cinziehenden nenen Landesherrn dursten keine Blumcnsträuße.und keine Bittschriften über reicht werden. Zwei Tage durfte in der Nähe der kaiserlichen Wohnung kein Fenster geöffnet werden. Fahne», Teppiche, Kränze re. verhüllten die vernagelten Fenster. Die Nachbarhäuser mußten älle Kellerschlüffcl an die Polizei abliefcrn und nur in Begleitung eines Polizeimanncs, welcher öffnete und schloß, konnten die Bewohner ihre Geschäfte im Keller besorgen. Ein großes, bedenklich gele genes Haus mußte gegen eine Entschädigung von 60,000 Franks ganz geräumt werden u. s. w. n. s. w. — Ein deutscher Dichter ließ einst einen deutschen Fürsten von seinem Kleinode singyi, „daß in Wäldern noch so groß ich mein Haupt kann kühnlich legen jedem Untcrthan in Schooß." Daß muß in Welschland nicht gerathcn sein, am wenigsten bei einem aunectirten Kaiser. Turin, 21. September. Der „Coustitutionnel" meldet aus Turin, 19. September: „Die Bewegung der sardinischen Truppen dehnt sich täglich mehr gegen Rom aus und es scheint, daß sie alle an das eigentliche Patrimonium Petri grenzenden Strecken besetzen sollen. Orvieto ist schon besetzt, Viterbo und Villetri werden wahrscheinlich gleichfalls besetzt werden." Dem„Journal des Dvbats" wird gleichfalls aus Turin geschrieben, man werde Viterbo, Frosi- uone und Veletrie besetzen, „um dadurch Garibaldi von den Fran zosen zu trennen, falls der Dictator Rom nehmen wolle, so lange die Truppen der Franzosen noch dort stehen." — Alexander Dumas, Vater, ist zum Directvr der Museen in Neapel und der Ausgrabungen in Pompeji nnd Herculanum . ernannt worden; auch hat er Auftrag vom Dictator, ein großes illustrirtes Werk über Neapel heranszugeben. Damaöcüs, 8. September. Die Zahl der Verhafteten, welche bisjetzt 1020 beträgt, soll aus 4000 gebracht werden, darunter be finden sich fast drei Viertheile der hiesigen jüdischen Kaufleute. Zum Strange wurden 112, gegen 600 zur Galeerenstrafe verur- theilt, 127 erschossen. Der Gesammtschaden der Christen wird auf 250 Mill. Piaster, die Zahl der Ermordeten auf 7500 — 8000 Personen angeschlagen. Fuad-Pascha befahl der Stadt, 2000 Ehristenhäuser aufzubauen. Die Franzosen sollen vereint mit 8M svv. -l inan- -^t > deriti Rmmruiit 5 n-s . .. Neapel, 18. Septbr. Haribaldi hat eine neue Prockämattvn erlassen, worin er sagt: Die Annexion dürfe jetzt noch nicht st<M finden: er werde das italienische Königreich in Rom prvclaMireN. Aus Ancona, vom 16. September, wird de, „P. Zt." über - die kriegerischen Ereignisse im Kirchenstaate vor dem 18. Septbr. berichtet: Da man wohl auf eine revolutionäre Erhebung in den Städten und einen Freischärlereinfall gefaßt war, keineswegs abyr an einen so völkerrechtswidrigen plötzlichen Ueberfall von Seite Pie monts mit dem GroS s^ner Armee dachte, so fand dieser Ueberfall die päpstlichen Truppen unvorbereitet. Sie waren zur Unterdrückung von Ausständen im Lgyde vertheilt und nur ein Korps von 4000 Mann stand concentrirt in und bei Ancona. Da überschritten die Piemontesen am 11. an mehrern Punkten die Grenze; Urbino, Foffombrone, Pcrzola, St. Lorenzo fielen in ihre: Hände. Die ersten Gefechte sanden am 11.und12. fast gleichzeitig zu Fossom- brone, Perugia und Pesaro statt. Die Päpstlichen wurden überall von der Uebermacht der Feinde erdrückt. In Perugia wurden zwei päpstliche Offiziere und 28 Soldaten getödtet, ungefähr ebensoviel verwnndtt! Die Jrländercompagnie zog sich ins Castell zurück nnd ergab- sich erst nach einer Sstündigen Kanonade. 'In Pesaro, das von 6000 Piemvutesen mit 18 Geschützen angegriffen wurde, hielt sich die Besatzung zwei Tage nnd ergab sich erst am zweiten Abend. Oberstleutnant Marqms Zapps vom Generalstab wurde daselbst gefangen, ebenso Capitän Graf Zichp, welcher vekwuüdvt ward, und dessen jüngerer Bruder. Fano wurde gleichfalls von ' großer Uebermacht angegriffen und sechs Stunden lang aus 14 Geschützen beschossen. Dabei wurden Oberleut. Graf Äurmbrand und von Dallwig gefangen; Beide sollen verwundet sein. Die Bagage der Offiziere fiel ganz in Vie Hände der Feinde. — La« moricibre gab Befehl zum schleunigen RuHug aller Truppen nach Ancona. Dieser Rückzug wurde mit Heldenmuth und unter fort währenden Kämpfen mit dcn piemontesischen Lancier« vollführt. Bei diesen Kämpfen fiel Leutnant Haas; Capt. Nour, Eapt Pauli und Leut. Rivelli wurden verwundet. (Capt. Pauli ist bereits an seinen Wunden gestorben). Die Capt. Heißl und Prostg waren am 11. und 12. im Gefechte, stießen aber am 15. wohlbehalten zum Hauptcorps bei Ancona. Lamorrciöre traf dort ebenfalls am 15. ein. ' - London. Die Times verhöhnt den General Lamoriciere bitter wegen der in diesen Tagen unfern von Ancon« erlittenen Nieder lage. „Der fromme Eisenfresser", sagt sie, „welcher so furchtbare Drohungen losgclassen hatte und dnrch seine Heldenthaten unter den Arabern bekannt war, hat in Italien nichts ausgerichtet, was ein Mitglied des Cardinalcolleginms nicht ebenso gut hätte aus« richten können. Mit 11000 Mann und der kräftigen Unterstützung der Besatzung von Ancona ist er blos ins Feld gerückt, um eine vollständige Niederlage zu erleiden. Er ist auf seinem eigenen Dienstzeit b ewaffnet im Publikum erscheinen darf und die gesammte türkischen Truppen Ledscha angrcifen, wohin sich viele der Haupt. Mannschäft nach dein Zapfenstreich die Stadt verlassen und in der schuldigen geflüchtet. Die syrischen Exportzölle wurden auf 7 Vroc Aascrne sei« muß. herabgesetzt. . ' und gifiMte» Mle od« Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. OrWMmttt M der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. - -
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