Suche löschen...
Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186010126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601012
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-12
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 12.10.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1860 Freitag, den 12. Oktober. Pret, dl«rteWrli»1»Rzr. Inserate werden di« gespaltene Zeil« oder deren Raum mit 5 Pf! berechnet. ZS ! : ! tt.ll ,1 ! UMttNL Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. - -- Freiberger Anzeiger dm bi« Nachmittag und ,! Mr für die nächst. > Tageblatt. Togesgeschichle. Annaberg, 8. October. (Cb. T.) Gestern feierte in dem be nachbarten Buchholz der dastge, seit 1847 in de» Ruhestand zu- rückgctretene Bürgermeister Donath, Pvsamentiermeister, ein Mann von altem Schrot und Korn, sein fünfzigjähriges Hochzcitsjnbilänm, das mit nochmaliger kirchlicher Einsegnung des rüstigen Jubelpaares und einem heitern Festmahl begangen wurde. — Auch iu Anuaberg wird eiu Conccrt zum Besten der Hinterlassenen Zöllner's veran staltet und zwar von dem Gesangvereine „Orpheus." Oschatz, 2. October. Der Verein für Verbesserung der Pferde zucht im Königreich Sachsen wird am 25. l. M. allhier eine Stutcn- und Fohlcnschau abhalrcn, wobei sowohl sür Mntlcrstnten als für sclbstgezogene Fohlen Prämien crthcilt werden. Aus Wien vom 7. October wird der Bank- und Handels- Zeitung geschrieben: „Man bai bier wunderliche Nachrichten aus Italien, die noch sehr der Bestätigung bedürscn, die ich indessen nicht zurückhaltcn mag, da in unsern Tagen noch Unglaublicheres Thatsache geworden ist. Danach hätte Victor Emanuel mit Unter stützung Englands in Paris den Vorschlag gemacht, Rom zwar als den Sitz des Papstes beizubchalte», die weltliche Regierung da selbst aber an Piemont übergehen zn lassen, wogegen dem Papst nicht nur die Einkünfte dcr Hanptstadr, sondern auch die der Insel Sicilien Vorbehalten bleiben sollen. Die Nachricht, so aben teuerlich sie klingt^ wird aus Rom aus einer in diplomatischen Dingen durchaus nicht zujunlerschätzendcn Quelle hierher berichtet." — Die letzte Nr', des „Dr. I." enthält ans Wien die Nach richt, daß Rußland seinen Gesandten in Turin abberufcn habe; ob Preußen Gleiches thue, sei noch ungewiß. Paris, 8. October. Die clericalen Blätter zeigen an, daß die Regierung ihnen die Eröffnung einer Subscription znr Anferti gung eines Ebrenbegens für den General Lamorciere untersagt habe. — Dcr Bischof von Laval bespricht in einem Hirtenbriefe „die gegenwärtigen Umstände" und ordnet für vier Sonntage ver schiedene Gebete für die gefallenen Verthcidigcr des heil. Stuhles an. Der Erzbischof von Alby so wie dcr Bischof von Mncs hielten einen Traucrgoltcsdicnst für dieselben ab. In Italien iraut man der Fürstcncvnfercnz in Warsclnm nicht recht. Die Neapolitaner und Siciliancr werfen sich daher durch abgesandte Stellvertreter dem König Victor Emanuel zu Füßen und sieben: nimm uns hin, verleib' uns ein! und König Victor hebt sic auf und steckt ihre Geschenke so schnell ein, als es der Anstand erlaubt. Seine Soldaten haben die Grenze Neapels überschritten. Wenn die Kaiser nnd Könige in Warschau cintrcffcn, jo ist Italien bereits Victor Emanuelisch. — Die amtliche Zeitung in Neapel erzählt folgende mittel alterliche Geschichte: „Am 1. Mai d. I. brach ein ans dem Bagno entsprungener Galeercnsclavc, Namens Majo, in das Haus einer Matilda Rosst ein, mordete ihren Ehemann und entführte sie in die Berge. Da war sie gezwungen, mit ihm ein ehrenwidriges Lebcn zu führen bis zum 28. Juli, wo die Fran, als die übrigen Raubqesellen abwesend waren, sich krank stellte und die Gelegenheit wahrnahm, dem Banditen ejne Kugel durch den Kopf zu jagen. Darauf entfloh sie nach Mllino und lieferte sich dcr Behörde aus. Diese warf sie ins Gefängniß und da blieb sie, bis Gari baldi kam nnd von der Geschichte hörte. Sogleich befahl er: man setze sie in Freiheit und danke ihr im Namen der öffentlichen Moral! — Bald daraus erschien vor dem Dictator im Stations hof zu Easerta ein Weib von strenger Schönheit, mit dunklem Haar und dunkeln Angen; es war Matilda Rossi, und Garibaldi brachte sic in seinem Wagen nach Cancello." Ans Neapel vom 2. October wird der Kölnischen Zeitung ge schrieben: „Die Stadt ist in der freudigsten Aufregung über die gestern vor Capua errungenen Erfolge. Gestern Abend waren die Hauptstraßen beleuchtet. Welche Positionen Garibaldi genommen, wissen wir noch nicht. Es scheint, daß es ihm gelangen ist, sämmt« liche Anhöhc» nördlich und östlich von der Festung zu besetzen. Der Kampf muß sehr heiß gewesen sein. Auch Garibaldi's Sohn wurde, jedoch nur leicht, verwundet. Heute Nacht um 12 rückte die ganze gegen 8l)l) Mann starke piemontesische Garnison in feld marschmäßigem Zustande, Bersaglieri nnd Artillerie, von hieraus. Dcr Richtung nach zu urtheilen, welche sie einschlugen, kann wohl nur Capua ihr Ziel sciu." Damaskus, 13. September. Der Kriegsrath ließ den tür kischen Kaufleuten und den Großen des Landen bedeuten, ihre Söhne müßten entweder Soldaten werden, oder sie müßten 20,000 Piaster per Kopf zahlen. > . Auch eine Art Emamipation unserer Mädchen. Wenn die Eindrücke, welche dcr in Nr. 235 dcS Freib. Anz. cnthaltcne Aufsatz: „Was muß ein Mädchen verstehen?" noch in lebendiger Erinnerung vor unserer Seele stehen, und gewiß Nie mand, dem eS überhaupt ein Ernst nm die Erziehung und das Wohl seiner Töchter ist, jenen Aufsatz ohne innere Befriedigung gelesen hat, so wird es nicht als das Werk einer müßigen Stunde erscheinen, wenn Verfasser dieser Zeilen Folgendes der Beherzigung denkender Mütter anhcimgicbt: Es ist psychologisch erwiese», daß die moralische» Eindrücke, welche ein Kind durch de» Umgang mit andern Personen in seiner Seele aufmmmt, als ein bestimmender Factor für die ganze sittliche Richtung, der cs als erwachsener Mensch huldigt, angesehen werden müssen. Was kann nun wohl einer braven Mutter wünschenswcrther erscheinen, als ihr Kind so erzogen zu sehen, daß ncbcn einer Summe von gcwiffen Kennt nissen und Fertigkeiten, deren Aneignung bei den gesteigerten An forderungen der Zeit unumgänglich nöthig erscheint, die Blüthe seiner kindlichen Unschuld einst im Zauber jungfräulicher Anmuth und Würde sich wiederspiegelt? Wenn dies aber erzielt werden soll, so ist es ein unerläßliches Erfordcrniß, daß schon frühzeitig in der Kindcsscele eine Harmonie der Gefühle angebahut, die durch keine Dissonanz gestört wird. Aber als cin greller Mißton muß offenbar die Mitwirkung der Mädchen bci Aufführung von theatralischen Vorstellungen, wenn dieselben auch in Privatzirkeln stattfindcn und für das jugendliche Alter berechnet seien, bezeichnet werde». Verfasser kennt selbst ein derartiges sogenanntes Drama sür Kinder, das vor nicht zu langer Zeit in einer hiesigen Familie zur Aufführung gekommen ist, kann aber seine ethischen Bcdcnkcy unmöglich zurückhaltcn. — Derartige Productioncu regen die kindliche Phantasie in einer Gefahr bringen den Weise auf und leiten die Empfindungen, Gedanken und Ge fühle des Kindes auf ci» Gebiet, auf dem ein Mädchen in seiner zarten Jugend am allerwenigsten heimisch werden sollte. Wenn nun, wie dem Verfasser nicht unbekannt geblieben ist, die Rolle wirklich gut cinstudirt war, mit kindlichem Pathos vorgetragen und den dem Inhalt entsprechenden Gesticnlationen begleite! wurde, welche Lobeserhebungen spendet mau dann dem jungen Mädchen. Im Triumph wird dasselbe in den Kreis dcr Anwesenden geführt und mit wclchcr stolzen Genugthuung sieht die beneidete Mutter die Lorbeerkränzc des Ruhmes um das Haupt ihres Lieblinge- winden. — Die Bilder, welche das Schauspiel bietet, werden au- dem Panorama des jugendlichen Herzens nicht so leicht wieder -verwischt; denn die Erinnernng treibt ihr Werk noch geschäftig
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite