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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186010293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601029
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-29
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 29.10.1860
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254 Montag den 2S. October. nun folgende Antwort erlassen: Bordeaux, 10, October. Ich habe zu meinem großem Erstaunen ein an den Herrn Commandenr Meyer, Generalkonsul des südlichen Italiens, gerich tetes Schreiben erhalte». Ich beeile mich, dasselbe dem Herrn Crispi zurückzusenden, der, wenn er meine Antecedcntien gekannt hätte, davon abgestanden wäre, mir dasselbe zukommen zu lassen. Ich beschränke mich darauf, ihm zu bemerken, daß ich die Usurpation Desjenigen, der sich König von Italien betitelt/ nicht anerkenne, und daß ich sic mit allen Denen, welche das Herz auf dem rechten Flecke haben, für eine gehässige, eines Räubers würdige That, die ohne Beispiel in der Geschichte ist,' halte. Ich kenne keinen andern Souverän, als Se. Majestät Franz II., König beider Sicilien, nnd ich nehme nur Befehle von seinen Ministern an. . Der Generalconsul Sr. Majestät des Königs beider Sicilien, G. F, Mey". Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtSämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. und warfen die beleuchteten Fenster ein. Platzkommandant Ge neral Neuwirth, welcher zu Fuß erschienen war, wehrte die Attaque ab, welche ans dem neuen Marktplatze gegen die Fenster der Woh nung des Generals Rnmmcrskirch gerichtet wurde.' Auf Seite des Militairö wurde ein Offizier und mehrere Soldaten leicht verletzt. — -Bei dem heutigen Tcdeum waren die Kirchen schwach besucht." Preßburg, 23. October. (Ocst. Z.) Der Fackclzug, welcher hier gestern stattfindcn sollte, ist unterblieben, doch wiederholte sich ein sehr betrübendes Ercigniß aus früherer Zeit. Um die achte Abendstunde sammelten sich Hunderte von Menschen hinter dem Thcatcrplatze, von wo aus sie in zwei Abteilungen gegen die Ju dengasse zogen. Die erste Abtheilung, welche den ganzen Fischplatz von der Promenade bis zur Judcngasse besetzt hatte, begann unter Heulen und Zischen gegen diese vorzudringen, und Einige derselben machten Miene, Hand an fremdes Eigenthum zu legen. In diesem Augenblicke erschien unser verehrter Stadthauptmann v. Schiller, ein Mann von Entschlossenheit und Energie, und stellte sich, nicht ohne Gefahr für seine Person, dem Andrange entgegen. Der Pöbel wich hierauf einige Schritte zurück, jedoch ohne friedlich und ruhig auseinander zu gehen. Mittlerweile wurde die sämmt« lichc städtische Wachmannschaft unter Waffen gerufen. Dieselbe besetzte die Zugänge der Judcngasse auf beiden Seiten und die Menge verlor sich nach und nach. Wuthender und aufgeregter be nahm sich jene Abtheilung, welche, man weiß nicht wie, von der Märzen- und Nonncngasse bcrkam, durch die Gaisgaffe zog und daselbst in einer ganzen Häuserreihe die Fensterscheiben einschlug, weil nicht beleuchtet wurde, obwohl in der Stadt nirgends be leuchtet war. Selbst im Hermann Todcsco'schen Stiftungsgebände, dessen vor kurzem erst ausgebaute Ruinen Jahre lang al« Zeugen dcö rohesten VandaliSmuS vom Jahre 1848 da standen, wurden die Fenster mit Steinen ciugeworfen. Wie wir authentisch ver nommen haben, hat noch der Magistrat die umfassendsten Bor sichtsmaßregeln getroffen, und den Lehrherren wie Zunftmeistern amtlich und allen Ernstes bedeutet, daß sie für ihre Gesellen und Lehrlinge strenge Beranlwortung haben werden. Turin, 24. October. Die „Perseveranza" meldet: Der Senat hält heute seine letzte Sitzung. Nieasoli zieht sich ins Privatleben, zurück. — Man erwartet in Genua die Ankunft des Schiffes, „Emulation," welches aus Stockholm 100 Festungskanonen und anderes Kriegsmaterial mitbringt. Man sagt, es werde eine pie- montcsische Brigade den Namen Garibaldi's führbm und die rothe Biouse als Uniformirung erhalten. Neapel. (K. Z.) Herr Crispi, Minister des Aeußern in Süditalien, batte an den neapolitanischen GeNeralconsnl in Bor deaux ein Schreiben gerichtet, worin er demselben ankündigte, daß er ihn provisorisch in Amt und Würden erhalte. Letzterer hatte Tagesgeschichte. Freiberg. Ocffentliche Gerichtsverhandlungen. Den 30. Oct. Bormittags 9 Uhr: Hanpwerhandlung in der Untersuchung wider de» Tagelöhner Karl Gottlieb Fischer ans Klcinhartmannsdorf, wegen ausgezeichneten Betrugs. Den 6. November Vormittags 9 Uhr: Hauptoerhandlung in der Untersnchung wider Wilhelm Friedrich Alexander Kempe und Cons, ans Niederseiscnbach, wegen Wiukelschriftstellprci u. s. w. Den 9. November Vormittags 9 Uhr: Hauptoerhandlung in der Untersuchung wieder August Ferdinand Franke aus Bräunsdorf, wegen ausgezeichneten Dieb stahls. Vormittags 11 Uhr: Verhandlungstermin in Privatanklag sachen des Holzdrechsler Friedrich Fürchtegott Fischer aus Ober- seifcnbach gegen den Holzdrechsler Karl Harzer zu Oberlochmühlc. Aus Wien wird der „N. Pr. Ztg." geschrieben: „Die gegen wärtigen Rüstungen Oesterreichs in Italien werden vielfach als Einleitung zu einer offensiven Stellung Piemont gegenüber ange sehen. Dem ist aber keineswegs so. Oesterreich hatte auf das Bestimmteste versichert, daß es sich in keinerlei Verhandlungen, ein Aufgebcn Vcnciicns betreffend, einlassen werde; wenn nun gleich wohl vom Labinct in Turin erklärt wird, daß'seine Aufgabe nicht cher erfüllt sei, bis auch Venetien anncctirt sei, so ist es nn» die nvtbwcndigste Vorsicht, wenn Oesterreich sich auf einen Angrist von Seiten der Revolution und Sardiniens vorbereitet, zumal diese nicht gewohnt sind, nur eine Stunde Zeit mit einer Kriegserklärung zu verlieren. Solche Vorsicht liegt aber dem österreichischen Cabinct um so mehr ob, als cs sich in Tcplitz ausdrücklich Vorbehalten hat, den Kampf ohne alle Unterstützung zu führen, so lange derselbe mit Sardinien und mit der Revolution allein geführt wird. Die Behauptung des österreichischen Cabinets, daß eS Venetien im Ju- tcressc Deutschlands' halte, ist vollständig gerechtfertigt; auch das preußische Cabinct erkennt an, daß Venetien bei Oesterreich ver bleiben muß zum Schutze des südlichen Theiles von Deutschland. Welche Stellung Louis Napoleon beim AnStragc der vcnetianischcn Frage cinnehmen wicd, ist nach Analogie des bisherigen Verfahrens im Pariser Cabinct wohl kaum zu errathcn. Dagegen hat Eng land in Coblenz seine Stellung zur venciiamschcn Frage kund ge geben. Diese Großmacht empfiehlt Oesterreich das Aufgeben Ve netiens, will aber Deutschland — wohl mit Rücksicht auf Triest — seinen vollen Beistand zusichern, wenn deutsches Gebiet von Seilen Sardiniens oder der Revolution bedroht werden sollte. England will sich außerdem verpflichten, der Revolution ein Ueberschreitcn der italienischen Grenzen nicht zu gestatten." Wien, 25. October. (Dr. I.) Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Pcsth sind anlässig der stattgchabten Beleuchtung vorgckommcue unbedeutende Exccsse zum größten Thcil vom Pöbel und von Straßenjunge» a»Sgega»gc» und haben die allgemeine Mißbilligung des gebildete» Publikums jeder Farbe erfahren. Der „Pr." wird ans Pesth vom 24. October berichtet: „Gestern (23.) wurde» vor dem Zrinyi-Kaffechause, daun vor dem „König von Ungarn" und in der Waitzencrstraßc die Militairpa- trouillcn rom Pöbel mit Pfeifen empfangen. Die Menge wurde hierauf mit gefälltem Bayonnct zurückgcdrängt, wobei mehrere Verwundungen, man spricht von zwölf, vorkamen. Einer der Vcr- wuudelen soll im Spital gestorben sein. Die Zahl der Leichtver wundeten soll getzc» 50 betragen. Die im Spital Verwundeten sind meist Handwerker; cs befinden sich darunter auch einige ruhige Spaziergänger, die ganz zufällig ins Gedränge gcrathcn waren. Pöbelhausen (mehrere tausend Köpfe stark) zogen durch bie Straßen 1860. den bis Nachmittags UN- aelpÄene Me oder ' Z Uhr für die nächst- deren Raum mit 5 Pf. erscheinende Nummer berechnet. angenommen. GM GM M * .inchl.chr 7
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