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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186011025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601102
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-02
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 02.11.1860
- Autor
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------ Freiberger Anzeiger den Lis Nachmittags UN- gespaltene Zeile odep Tageblatt. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 25?. Freitag, den 2. November. 1860. ToilM lieschichte. ' Freiberg. Im Monat October d. I. sind zur hiesigen Spar- kaffe 6100 Thlr. 13 Ngr. 7 Pf. von 377 Personen, von denen 124 ney^Büchcr ausgestellt erhielten, eingezahlt worden, (1567 Thlr. AMtar. 4 Pf. mehr, als in demselben Monate vorigen Jahres;) däMn wurden 3175 Thlr. 17 Ngr. 1 Ps. von 212 Personen zurückerhoben, (522 Thlr. 20 Ngr. 8 Pf. weniger, als in demselben Monate vorigen Jahres.) — Die hiesige Leihanstalt hat in dem Monat October d. I. auf 444 eingelöste Pfänder 969 Thlr. 5 Ngr. — Pf. zurück empfangen; dagegen 1337 Thlr. 5 Ngr. — Pf. auf 659 Stück zum Versatz gebrachte Pfänder hinansgelichen, gegen denselben Monat vorigen Jahres aber 214 Thlr. 10 Ngr. — Pf. mehr zurückempfangen und 382 Thlr. 10 Ngr. — Pf. mehr hinaus geliehen. Dresden, 30. October. Heute fand die Generalversammlung des Dresden-Possendorser Stcinkohlenbauvereius statt. Es wurde den Actionärcn mitgetheilt, daß das Unternehmen gegenwärtig nach allen Seiten gesichert sei. Es ist anbauwürdige Kohle in der ver- häUnißmäßig geringen Tiefe von 482 Ellen gefunden worden. Wegen Anschlusses des Werks an die nahe Hainichener Bahn wird das Nöthige bereits ins Ange gefaßt. Leipzig. Nach einer Mittheilung im Neuen Wochen- und Anzcigeblatt hat am 16. Octobcr eine Sitzung des Pegauer Eisen- bahncvmitö stattgefundeu, in welcher eine Verordnung der Staats- regierunq vorgetragen wurde, nach welcher der Strecke Pegau-Kieritzsch vor den übrigen Strecken der Vorzug crtheilt wird. Es soll nun mehr ein detaillirter Kostenaufschlag unter Zugrundelegung der hier aus bezüglichen Bemerkungen der Negierung gefertigt werden. Strehlau, 30. Octobcr. (Dr. I.) Gestern wurde hier das von einem Vereine von Rittergütern und Landgemeinden aus den Gerichtsämtern Oschatz und Strehla begründete Vcreinsarmen- arbeitshaus für arbeitsfähige, aber arbeitscheue Arme, eröffnet. Der Verein hat zu dieser Anstalt das geräumige, gutgelegene frühere Elbzollamtsgcbäube bei Strehla mit Garten und Feld angckauft. Der Verein selbst ist ans dem Bedürfnisse hervorgcgange», den Gemeinde- und Armenvereinsvorständen gegen die in den Armen häusern aufliegeuden arbeitscheuen, aber arbeitsfähigen, oft sehr ge fährlichen Subjecte, die fortwährend die Unterstützung der Ge meinden in Anspruch nehmen, ein wirksameres Zwangsmittel, um sie zur Ordnung und Arbeit anzuhalten, zur Verfügung zu stellen, als gegenwärtig unsre Armenordnung und unsre Armeneiurichtnngcn, namentlich aus dem Lande, gewähren. Daß das Gefühl jenes Be dürfnisses ein weitverbreitetes gewesen, beweist der Umstand, daß sofort 14 Rittergüter und 37 Gemeinden mit einem Grundbesitze von circa 430,000 Steuereinheiten zusammengctreten sind, und welche bereits über Erwarten günstige Resultate der Verein schon jetzt bei seinem ersten Entstehen geliefert hat, werden einfach nachfolgende Ziffern und wenige Bemerkungen belegen. Schon als nur das Zustandekommen des Vereins gesichert war, machte sich unter der obenbezeichnetcn Klasse von Armenhausbewohnern ein lebhaftes Streben bemerkbar, sich ein anderweiteS Unterkommen zu verschaffen, und Viele zogen bereits in selbstermiethcte Wohnungen über. An gemeldet wnrden von den Gemeinden bei dem Vorstande zur Aus nahme in das Vereinsarmenhaus im Gauzen 66 Erwachsene nnd 67 Kinder, also 133 Personen; in den wenigen Wochen bis zur wirklichen Eröffnung wurden indeß wieder abgemeldct 30 Erwachsene mit 44 Kindern, also 74 Personen, weil die Betreffenden sämmtlich entweder in feste Arbeit getreten waren ober sich mit den Ihrigen selbstständig cingemiethet hatten; 5 Ortsarmenhäuser haben sofort gänzlich geschlossen werden können; wirklich zur Ablieferung an die Anstalt kamen am Eröffnungstage 5 Erwachsene und 4 Kinder, also 9 Personen; über die Uebrigen schwebt noch die Entschließung. Wohl werden noch Einige eingeliefert werden, aber ein großer Thetl wird sich noch selbstständig unrerbringen. Mehr verlangt 'der Verein nicht, nnd sein beste« Lob wird sein, wenn sowohl die Ortsarmen häuser, als auch das Vcreinsarmenarb'eitshaus fast leer stehen. In letzterm wird für diesen Fall eine Abtheilung für Kranke eingerichtet, die einer länger» Pflege bedürfen. Berlin, 29. Octobcr. Die „Danz. Ztg." entnimmt nach träglich einem Briefe aus Gaeta vom 12. October folgende selt same Nachricht: „Das hier auf der Rhede liegende kleine preußische Kriegsdampfschiff, Dampf-Aviso „Loreley", ist heute von einer pie- montcsischen Fregatte genöthigt worden, die Rhede zu verlassen und unter den Kanonen der Festung Schutz zu suchen. Die Festung richtete ein heftiges Feuer gegen die Piemontesen. Wien, 28. October. Gestern war am schwarzen Brcte der Universität ein Anschlag des Rectors zu lesen, des Inhalts, daß Se. Maj. der Kaiser alle öffentlichen Feierlichkeiten bei seiner Rück kehr abgelehnt habe und deshalb von aller und jeder weitern Thätigkett in dieser Richtung abzukommen sei. — Auch der Bürger meister ließ aus Anlaß mehrseitiger Anfragen, ob heute eine allge meine Stadtbeleuchtung stattstnden werde, zur öffentlichen Ke»W niß bringen, daß hier auf ausdrücklichen Wunsch des Kaisers jedv Festlichkeit unterbleiben soll. Turin, 23. October. Rußland hat seinen Gesandten ab- berufen und seine hiesige Gesandtschaft aufgelöst. Doch hat Fürst Gagarin vor seiner Abreise dem Grafen Cavour folgende von dem Fürsten Gortschakoff erhaltene Note mitgetheilt, in der eS u. A, heißt: - Die sardinische Regierung ließ ihre Truppen mitten im tiefen Frieden, ohne irgendwelche Kriegserklärung und ohne irgendwelche Provocation die Grenze des Kirchenstaats überschreiten'/sie schloß offenbar einen Handel mit der in Neapel herrschenden Revolution ab, nnd sic sanctionirte die Actc derselben durch die Anwesenheit piemontesischer Truppen und hoher piemontestscher Beamten, welche an die Spitze der aufständischen Truppen gestellt wurden, ohne da- rnm aus dem Dienste des Königs Victor Emanuels auszuscheiden. Dieser Reihe von Rechtsverletzungen setzte sie endlich die Krone auf, daß sie angesichts Europa ihre Absicht verkündete, Gebiete, die Fürsten angehören, welche sich noch in ihren Staaten befinden und dort ihre Autorität gegen die heftigen Angriffe der Revolution vertheidigen, Pieüiont einzuverleiben. Diese Schritte der sardi nischen Regierung gestatten uns nicht länger, sie so zu betrachten, als sei sie der Bewegung, welche die Halbinsel durchwühlt hat, fremd, sie ladet die ganze Veramwortlichkeit dafür auf sich und setzt sich in schreienden Widerspruch mit dem Völkerrecht. In der an geblichen Nolhwendigkeit, die Anarchie zu bekämpfen, liegt keine Rechtfertigung, da die sardinische Regierung sich nur auf den Pfad der Revolution wirft, um ihr Vermächtniß zu ernten, nicht aber, um ihrem Fortschritt Einhalt zu thun und ihren Freveln abzuhelfen. Derartige Vorwände sind nicht zulässig. Es handelt sich nicht bloS um italieniscbe Interessen, sondern um ein allen Regierungen ge meinsames Interesse. Es handelt sich um jene ewigen Gesetze, ohne welche keine gesellschaftliche Ordnung, kein Friede und keine Sicherheit in Europa besteben können. Se. Maj. der Kaiser hält . es für unstatthaft, daß seine Gesandtschaft noch länger an einem Orte verbleibe, wo sie leicht Zeugin von Handlungen sein könnte, die sein Gewissen und seine Ueberzcngungen verdammen. Se. kaiserl. Maj. sicht sich genöthigt, den Functionen, welche sie am sardinischen Hofe versehen, ein Ende zu machen. Es ist daher der Wille unsers erhabenen Gebieters, daß Sie nach Einsichtnahme dieser
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