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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186011055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-05
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 05.11.1860
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Erscheint jeden Wochentag früh j» Uhr. Inserate jver- den bi» Nachmittag« S Uhr für hie nächst- «rscheiüende. Nummer ' angenommen. Freiberger Anzeiger^ . gesMtene Atile ohtt 1 derenRaümmitisPf. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. GerichtSamter und - - der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. 259 Montag, den 5. November. ——— 188V. Tagesgeschichte. Dresden, 2. November. (Dr. I.) In beiden Ständekammern Hat heute die erste vorbereitende Sitzung stattgefunden. In der Ersten Kammer wurden bei Anwesenheit von 35 Mitgliedern als Candidaten für die Stelle des Vicepräsidenten gewählt: Kammer herr Freiherr v. Friesen auf Rötha (Viceprästdent der Kammer wahrend der letzten Landtage) mit 28, Freiherr v. W.elck auf Riesa mit 26, und Bürgermeister Müller auS Chemnitz mit 25 Stimmen. — Die Zweite Kammer, in welcher 62 Abgeordnete anwesend waren, hat Sr.- Maj. für die Stellen deS Präsidenten und des Viceprä- Hdenten folgende vier Candidaten in Vorschlag gebracht: in erster Abstimmung Bürgermeister Haberkorn aus Zittau (Präsident der Kammer während deS letzten außerordentlichen Landtags) mit 5S, in zweiter Abstimmung Stadtverorduetenvorstehcr Advocat vr. Arnest aus Dresden mit 36, in dritter Stadtrath Koelz aus Chemnitz ,M't 37 und in vierter Rittergutsbesitzer Oehmichen-Choren mlt 34 Stimmen. Sämmtliche Gewählte erhielten jedesmal im ersten Wahlgange die absolute Majorität. AuS dem Plauenschen Grunde. (Dr. I.) Am 28. Octbr. wurde aus dem hinter der HainSberger Papierfabrik befindlichen Wassergraben, der schwarze Sumpf genannt, der Leichnam «uer bejahrten Frau herausgezogen, welche als die verw. Juliane Ka den, aus Brand und in Deuben wohnhaft, erkannt und gerichtlich aufgehoben wurde. Familien-Zwistigkeiten dürften die Veranlassung zu dem Selbstmorde gegeben haben. Plauen, 30. October. Der „Voigtl. Anz." meldet: In ver gangener Rächt find auf der Post in Auerbach 1100 Thlr. ge stohlen worden. AuS Düren vom 25. Oct. berichtet die Essemr Zeitung: „Heute zerriß an einem KieSzuge die Verkuppelung zwischen der Locomotive und dem Tender gerade in dem Augenblick, als Ma schinist und Heizer sich auf dem Tender befanden, so daß also die Locomotive mit voller Kraft davonsauste. Die Augenzeugen wissen ckaum Worte zu finden, um die furchtbare Geschwindigkeit zu be zeichnen, mit der die Maschine an der hiesigen Station vorbeige- flogen ist. Die Reisenden auf einem von Aachen hierher kommen den Personenzuge haben kaum gewußt, was an ihnen vorübcrge« wettert ist. Es wurde von hier aus sofort nach Eschweiler tele- graphirt, um dort die Maschine aufhalten zu lassen. Al« sie je doch dort ankam, ging sie schon langsam und hatte kein Feuer mehr. Mjt welcher Geschwindigkeit sie sich bewegt haben muß, geht daraus hervor, daß sie eine Strecke von nahezu 4 Meilen in etwa 10 Minuten durchlaufen hat. Die Maschine hat keinen Scha den genommen noch verursacht, indem der eine Schienenstrang, auf dem sie sich befand, ganz frei war." Paris, 1. November. Eine in den Straßen angehestele De pesche veröffentlicht die Bestätigung des Sieges der Alliirten in China am 24. August. Die Forts haben sich ergeben. Die Ka pitulation übergiebt den Verbündeten das Land bis Tientsing. Gesandte gehen nach letztgenanntem Orte, wo chinesische Commiffare zur Unterhandlung warten. In Bezug auf die Warschauer Konferenz wird der Neuen Preußischen Zeitung aus Paris vom 29. October geschrieben: „Wir haben Gründe zu glauben, daß folgende in einem Abend blatt mitgetheilte Nachricht ganz begründet ist: „Der Kaiser von Oesterreich habe mit Energie auf die Nothwendigkeit hingewiesen, den Fortschritten der Revolution eine Schranke zu setzen, und gleichzeitig seine constitutionellcn Reformen als einen Anspruch auf die Sympathien der Mächte geltend gemacht. Preußen und Rußland Hätten dir Eventualität einer Oesterreich zu bewilligenden Unter stützung acceptirt, aber nur für den Fall, daß Oesterreich von Piemont angegriffen und wenn die Konsequenzen diese- Angriff bedrohlich für Oesterreich würden." Mit andern Worten, Rußland und Preußen hätten den Kaiser Franz Joseph den Besitz von Venetien unter der Bedingung, daß er so lange wie möglich ver meide, die Offensive zu ergreifen, garantirt. Wir sagen, so lange wie möglich, denn es ist ebenso gewiß als natürlich, daß Oester reich sich nicht in einer absoluten Weise die Hände gebunden hat." Neapel, 24. October. (A. Z.) Der Geist der Revolution hat nun auch die Frauen Neapels ergriffen. Sie haben eine Adresse an Victor Emanuel gerichtet und, nachdem sie in derselben weit läufig nachzuweisen gesucht, wie undankbar und ungerecht die mensch liche Gesellschaft sei, welche den Frauen politische Rechte verweigert, erklärten sie, daß der Re Galantuomo seit wohl zwei Lustren ihre Sehnsucht gewesen- und daß daher auch fie ihn zum konstitutio nellen König des einigen Italiens proclamiren. Die Adresse trägt als Datum den Tag der allgemeinen Abstimmung. — Die letzten Ereignisse haben aus Garibaldi einen tiefen Eindruck geübt und ihn mürbe und niedergeschlagen gemacht. Er wird nach dem Ein treffen dr- Sardenkönigs an keiner Operation mehr Theil nehmen, sondern, jede Belohnung ablehnend, sich nach seiner Insel zurück- zjehen. ^um Schluß noch, als Beweis, wie sich bereit- Alle- der neuen Eonüe zuwendet, will ich anfügen, daß, al- Garibaldi am 21. durch die Toledostraße fuhr, Niemand ihn grüßte, Niemand ihm ein Evviva zuries!. Das ist der Dank des Pöbels, der keines wegs blos aus den nieder» Klassen besteht. Man schreibt der Korrespondenz „Havas-Bullier" über die Abstimmung aus Neapel: „Die Nationalgarde zog vollzählig, compagnienweise an der Urne vorüber. Sie stimmten Alle mit Ja. Nur ein Nationalgardist hatte Nein gesagt. Er wurde durch Be schluß des Offiziercorps aus seiner Legion gewiesen. Die neapoli tanischen Flüchtlinge haben in sehr auffälliger Weise ihr Votum abgegeben. Baron Poärio begab sich, von einer großen Menge umringt, auf das Stadthaus von Monte-Oliveto. Herr Spaventa stimmte aus dem Monte-Lalvario unter großem Zulauf. Er reichte der bekannten Sangiovannara den Arm. Es wurde dieser Heroine wegen ihrer mannhaften Thaten von dem Präsidenten der Munici- palitiät als ausnahmsweise Gunst gestattet, einen Stimmzettel ab zugeben. Sie hat unter dem Jubel des Volkes ein Ja in die Urne gelegt. Man hat Die, welche Nein stimmten, in der Regel nicht belästigt. In Porto erschienen drei Leute aus dem Volke, welche sich für Nein erklärten, der Eine, weil seine Söhne in der Armee Franz H. dienten, der Zweite, weil also seine Ueberzeugung sei, der Dritte, weil es ihm sein Beichtvater angerathen habe. Man ließ sie gewähren, erkundigte sich jedoch nach dem Namen des Beicht vaters. — Am 21. October, als „am Tage des allgemeinen Enthusiasmus", hat der Prodictator Mordini in Palermo ein Decrct publicirt, welches nach der amtlichen Zeitung SicilienS folgendermaßen lautet: Art. 1, Das vom General Garibaldi zu Palermo in dem an den königlichen Palast anstoßenden Pavillon an der Porta«Nuova innegchabte Schlafzimmer wird für ewige Zeiten in dem Zustande erhalten, in dem es sich jetzt befindet, und mit den Möbeln, mit denen es gegenwärtig versehen ist. — Nach Berichten aus Neapel vom 30. October ergiebt das Resultat der Gesammtabstimmung über die Annexion, mit Aus nahme von zwei Provinzen, deren Ergebniß noch fehlt: 1,102,499 Ja gegen 9371 Nein. . Neapel, 31. October. Der König von Sardinien ist mit seinem Heere gegen besitz GMgliano vorgegangeu. Capua wird von Garibaldi belagert und vombardirt.
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