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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186011156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601115
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-15
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 15.11.1860
- Autor
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Erscheint i jeden Wochentag früh -Uhr. Inserate wer den bi« Nachmittag« ' 3 Uhr sür die nächst erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und _ gespaltene Zeile oder deren Raum mit S Pf. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtSämter und der Stadtrathe zu Freiberg, Sayda und Brand. 269. Donnerstag, den 15. November. 1860. Tagesgeschichte. Dresden. Einer Bekanntmachung hiesiger Brauer zufolge wird das einfache Bier von heute an um 1 Thlr. 10 Ngr. pro Faß oder 10 Ngr. pro Tonne theurer verschroten. Dresden. Der Stadtrath hat sich infolge wiederholt gestell ter Anträge feiten der Bethciligten veranlaßt gesehen, die zeither bestandenen Taxen für Holzmacher, Tagelöbner und Handarbeiter einer Revision zu unterwerfen und mit Rücksicht auf die in neuerer Zeit eingctrctenen Preiserhöhungen aller Lebensbedürfnisse ebenfalls zu erhöhen. Nach der dicsfallsigen Bekanntmachung steigert sich bei der Holzmachertaxe dadurch das Kleinerlohn pro Klafter bei hartem Holz um 3 Ngr., bei weitstem um 2 Ngr., bei Wurzclstöcke» um 10 Ngr.; das Träger- und Legerlohn aber um 1 Ngr. Die Taxe für Tagelöhner und Handarbeiter ist pro Tag um 2 Ngr., beim Hausrath-Aus- und Einräumen um 5 Ngr., das Aus- uud Ein- räumenhclfen einer Frau mittelst Tragkorb um 2Z Ngr. pro Tag, der Schiebeböckerlohn pro Tour um 1 Ngr. bcz. ! Ngr. und das Botenlohn für das Tragen von Briefen über Land um 1 Ngr. pro Meile erhöht worden. Leipzig. Von Seiten Leipziger Innungen ist in Betreff des Gewerbegesetzes eine Petition an die Stände in Umlauf, welche wünscht, daß nachstehende Principien im neu^r Gewerbegesetz auf recht erhalten werden: 1) Die Innungen sollen fortbcstehen. Nach Wegfall aller Verbietungsrcchte sollen und können die Innungen nur sein: ».An stalten zur Heranbildung und Fortbildung jüngerer Gewcrbsglieder; b. Anstalten zur gemeinschaftlichen Unterstützung, zur Hebung des geistigen und materiellen Wohls der Gewerbsgenossen.. 2) Wir fordern bei vollendeter Lehrzeit vom Lehrling einen Befähigungs nachweis, nach den Verhältnissen theoretisch oder praktisch, welcher aber, entgegengesetzt dem bisherigen, sehr im Argen liegenden Ver fahren, mehr als Garantie sür den Lehrling denn als eine Be schwerniß desselben dienen soll. 3) Wir sind einverstanden mit der unbeschränkten Wahl des Hilfspersonals bei den Gewerben. 4) Wir halten einen FähigkeitSnachweis für erforderlich zum selbststän digen Betrieb eines Gewerbes. Wir wollen denselben nicht als Hemmschuh des Fortkommens betrachtet wissen, sondern sehen ihn als heilsamen Zwang zur Erwerbung von Kenntnissen und als nothwendigeS Erforderniß zur Ausbildung von Lehrlingen au. 5) Den Uebergang von einem Gewerbe zum andern wollen auch wir möglichst leicht gemacht wissen, daher wir es für genügend halten, wenn beim Ergreifen eines anderen Gewerbes nur eine theoretische Prüfung zu erfolgen hat, da wir wissen, daß dem Publikum gegenüber der intelligente Geschäftsmann mehr gilt als der blos tüchtige Arbeiter. 6) Wir fordern sür die Innungen eine zwangsweise Betheiligung, da ohne diese die gemeinnützigen Zwecke derselben schwerlich erreicht werden könnten, wie auch der Entwurf im zweiten Theile des §. 85 selbst dies zu fühlen scheint. 7) Wünschenswerth halten wir es für die Innungen, wenn einfach organisirte Gewerbegerichle eingeführt und dadurch ein möglichst kostenfreies, kurzes und zweckmäßiges Gerichtsverfahren für geringe Gewerberechtöfälle angebahnt würde. Auch gegen den 8- 79 des Entwurfs, nach dem ein Lehrling nicht gezwungen werden darf, seine eingegangenen Verbindlichkeiten zu erfüllen, erhebt die Petition Bedenken und verlangt im Interesse des Lehrlings und des Lehrherrn, welcher letztere diesem Paragra phen gegenüber in den meisten Fällen ganz rechtlos dastehe, ent weder die Bestimmung, daß der Contract gehalten werden müsse, wenn die Entschädigung nicht geleistet werde, oder daß nur durch richterliches Urtheil die Annullirung deS Lehrcontracts ausgesprochen werden könne. Chemnitz, 12. November. Kaum sind die Gebäude der diesem Sommer abgebrannten Maschinenfabrik von Richard Hartmann so weit wiederhergestellt, daß dieselben bald wieder dem Betrieb über geben werden sollten, und schon haben wir wieder über ein ähn liches Unglück zu berichten. Ein gestern Abend gegen 10 Uhr iw der Maschinenfabrik und Spinnerei von Constantin Pfaff an der Zwickauer Straße ausgcbrochenes Feuer vernichtete den größtem Theil dieses umfangreichen und schönen Etablissements. Nur Gie ßerei, Dampfmaschine und Wohnhaus sind ganz unversehrt ge blieben. Der größere Theil aller Werkzeuge und HülfSmaschinen ist vernichtet. Es betrifft dieser Fall auch die zahlreichen brotlos gewordenen Arbeiter besonders hart, da der Winter vor der Thür ist, und Hr. Pfaff daher nicht so schnell wie Hr. Hartmann wieder aufbauen und seine Leute beschäftigen kann. Die vier Stock hohe Spinnerei würde zu retten gewesen sein, wenn eine Spritze den brennenden Dachstuhl hätte erreichen können; aber Chemnitz und Umgegend haben zwar mehr als 2000 Damsprosse, jedoch noch keine Dampfspritze. Von Versicherungsanstalten wird namentlich die LandcSbrandvcrficherung am meisten betroffen. Turin, 12. November. Farini ist zum Generalstatthalter des Königs in Neapel ernannt. Garibaldi hat an seine Waffengefährten einen Abschied ge richtet, worin er die Hoffnung ausspricht, bald wieder zum Schwerte greifen zu können, um die noch in der Knechtschaft schmachtenden Brüder zu befreien. Neapel. Garibaldi ist nach Niederlegung der Dictatur am 9. November nach Caprera abgereist. Die ministerielle „Opinione" bezeichnet ihn bei dieser Gelegenheit als den „großen Befreier Unteritaliens" und berichtet, daß er bei der Abfahrt mit den glänzend sten Beweisen der Verehrung von seinem Könige, dem Generalstabe, dem OWercorps und der Armee begleitet worden sei. — Eine große englische Gesellschaft hat, laut den „Nationalstes", den Plan entworfen, eine Eisenbahn von SyrakuS nach Sicilien zu bauen und durch Ausbau der neapolitanischen Bahnen mit dem mikel- und norditalienischen Netze in Verbindung zu setzen. In SyrakuS würde alsdann das indische Ueberland-Postfelleisen gelandet, auf der italienischen Schienenstraße nach der Schweiz gebracht und durch Deutschland weiter befördert werden. Man glaubt auf dieser Tour 36 Stunden vor der über Marseille und durch Frankreich vorauszugewinnen. Die Concesfipn, die Adami und Lemmi ge geben worden, wird vom Parlamente wahrscheinlich verworfen werden. So wenigstens glaubt man in Mailand. Mailand, 7. November. (Jtal. Corresp.) Gestern wurde der Postwagen, der zwischen Mailand und Cremona den Dienst versieht, unfern Beliseto, von 12 bis zu den Zähnen bewaffneten Räubern angefallen. In dem Wagen saßen zwei königliche Cara binieri, die sich zwar standhaft vertheidigten, aber zuletzt der Ueber. macht weichen mußten. Einer der letztem, sowie ein Passagier wurden schwer verwundet. Die Räuber bemächtigten sich deS baaren Geldes, welches sich aus ungefähr 7000 Francs belief. Kopenhagen, 10. November. Se. Hoheit der Landgraf Wil helm und Ihre k. Hoheit die Prinzessin Charlotte von Hessen feierten heute Ihre golbne Hochzeit. Der greise Bräutigam ist 73, die hohe Braut 71 Jahr alt. Außer den vier Kindern deS ge feierten Jubelpaares mit ihren Angehörigen verherrlichten Se. Maj. der König, Se. k. Hoheit der Er^rinz Frederik Ferdinand nebst Gemahlin, Se. k. Hoheit der Ptinz Christian zu Dänemark und Se. Hoheit der regierende Herzog von Nassau Gottesdienst und Gratulations-Cur durch ihre stWMHett. S, Wolf.
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