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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-186012082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18601208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18601208
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 1391-1392 in der Vorlage nicht vorhanden; Paginierfehler: Seite 1386-1387 als Seite 1384-1385 gezählt
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-08
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 08.12.1860
- Autor
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Erscheint jeden Wochentag früh 4 Uhr. Inserate wer den bis Nachmittag« 3 Uhr für di- niichst- «rscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Preis vierteljährlich 15 iigr.' ' Inserate werden die gespaltene Zeile oder' deren Raum mit 5 PfH berechnet. - v - - Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 288. Sonnabend, den 8. December. 1860. Toqesoeschichlf. Dresden, 6. December. In der heutigen Generalversamm lung der Albertsbahn waren 252 Actionäre zngegen, welche 3444 Stück Actien mit 765 Stimmen vertraten. Zunächst wurde der Geschäftsbericht und der Rechnungsabschluß einstimmig genehmigt. Sodann wurden die ansscheidenden Mitglieder des Ausschusses, Herr Hofrath vr. Stöckhardt und Herr Stadtrath Peschel mit großer Majorität wieder gewählt. Hierauf kam die Frage wegen Abtre tung der AlbertSbahn an den Staat zur Berathung. Nach mehr stündiger Debatte wurde der ursprüngliche Antrag: (vergl. Seite 9 des siebenten Geschäftsberichts) mit 475 Stimmen gegen 165 Stimmen, und ein Amendement, dahin gehend, daß für jede Actie «in 4procentigcö Staatspapicr im Nominalwerthe von 65 Thlr. 15 Ngr. gefordert werden solle, init 293 gegen 233 Stimmen ab- gelchnt. Endlich ward ein Antrag, dahin gehend, daß für jede Äctie ein Anwartschaftschein mit 50 Thlr. Anzahlung und nach träglicher Bcrgütung des 25facben Betrag« der in den nächsten 10 resp. 15 Jahren für die Albcrtsbahn sich ergebenden Durch schnittsdividende gewährt werden möge und die Gescüschaftsorgane ermächtigt sein sollten, auf dieser Grundlage mit der Staatsregie« ruvg zu verhandeln, mit 233 gegen 129 Stimmen angenommen. Nachdem hiermit die Tagesordnung sich erledigt hatte, wurd? Lie Versammlung Nachmittags 2 Uhr geschlossen. Berlin. Wie der Volks-Zeitung mitgetheilt wird, sind von den „Berliner Polizei-Silhouetten, Zweite Serie" 10,000 Exem plare gedruckt worden. Bei der durch Verfügung des Polizeiprä sidenten Frhrn. v. Zedlitz ungeordneten polizeilichen Beschlagnahme sind in Berlin nur zehn Exemplare vorgefundcn worden. Von einem Scparatabdrnck des Vorworts mit der Ueberschrift: „Der Eouflict der Negierung mit der Oberstaatsanwaltschaft. Ein Gra- tis-Flngblatt von vo W. Eickhoff", und mit dem Schluß: „Der pflichttreue Oberstaatsanwalt Sckwarck ist zur Disposition gestellt. Es ist die heilige Pflicht des Landes, der Regierung ans diese Maßregel zu antworten!" welches Flugblatt bei der Confiscation gerade unter der Presse sich befand, wurden die bereits gedruckten Exemplare confiscirt und mußte der Satz in Gegenwart des beauf sichtigenden Kommissars auseinander genommen werden. Die Augsb. Abendztg. schreibt aus Augsburg: „Aus der piemontesischcn Kriegsgefangenschaft zurückkehrcnd, kam dieser Tage durch Augsburg der zeitweilige Sccretär der Untermilitärdivision von Ancona. (Er ist ein Kurhesse von Geburt und war mit in dem schleswig-holsteinischen Kriege.) Zur Cbarakterisirung des schlechten Geistes des eingeborenen päpstlichen Offiziercorps las er folgende zwei Tagesbefehle Lamoriciöre's vor. Tagesbefehl vom 27. Sept. 1860: „Der Kapirän Volpicelli, der Lieutenant Ricci und der Unterlieutenant Dandini werden wegen ihres schlechten Verhaltens vor dem Feinde in Arrest gebracht und nach Nom zur Verfügung des Herrn KricgsministerS geschickt. Der Oberst Serra, der für das Benehmen des von ihm befehligten Regiments ver antwortlich, hat unverzüglich aus seinem Regiment drei Individuen auszusuchen, die sich bei der ersten Gelegenheit vor dem Feinde anszcichnen." Tagesbefehl vom 28. Sept. 1860: „Der Kapitän Bianchi, der Lieutenant Tidi, die Untcrlieutenants Lcce und Cistaghi werden, weil sie die Gewohnheit haben, sich, so ost sie in's Feuer gehen sollen, krank zu melden, in Disponibilität zur Suite des Regiments und mit halbem Solde versetzt, bis ein bestimmtes Unheil über sie gefällt wird, nnb durch Individuen des Regiments ersetzt, welche sich vor dem Feinde am meisten auszeichnen." Auch folgendes, die eingeborenen Soldaten charakterisircnde Geschichtchen -erzählte er: Am 27. Sept, sinkt auf Monte-Pelago ein eingeborner Offizier verwundet nieder. Seine Soldaten plündern ihn, d. h. nehmen ihm seine 70 Scudi enthaltende Börse und lassen ihn dann in seinem traurigen Zustande liegen. Von einer Bersaglieripatrouille - später anfgefunben und fortgcbracht, zeigte er betreffenden OrtS das schöne Benehmen seiner Mannschaft an." Wien. Der Richter'sche Proceß nimmt einen eigenthümli- chen Verlauf. Fast alle und die wichtigsten Zeugen,-die als Be lastungszeugen Richters geladen waren, wurden zu Entlastungs zeugen. Die höchsten Beamten des Finanzministerium«, die den nächsten Einblick in die Geschäfte Richters mit Bruck und Eynatten batten, und die Mitdirectvren der Kreditbank haben zu Gunsten Richter« und Brucks ansgesagt. Es ist von keinerlei Betrug mehr die Rede, sondern höchstens von mancherlei eigenmächtigen, von dem gewöhnlichen geschäftlichen Gebrauch sich emanzipirenden Ver fahren Richters und Brucks in einer Zeit der dringendsten Noth zu Gunsten des Staates. Die Mitdirectoren der Kreditanstalt, v. Hornbostel*und Schiff, erklärten vor den Richtern und Zeugen: wir schätzen es uns heute noch zur Ehre, Kollegen unseres ange klagten Direktors zu sein. Pesth, 4. December, (Pr) Bürgermeister Rottenbiller lichtet eine Proclamation „An feine Mitbürger": Jeder möge in feiner Umgebung auf die Besänftigung der Leidenschaften hinwirken, in dem er zum ruhigen Abwarten der Resultate ermahnt. Jeder sei ei» Wächter der Sicherheit von Perlon und Eigenthum. Wie der Oedenburger Anzeiger schreibt, wurden dort in der Nacht vom 28. auf den 29. v. M. an den meisten AmtSgebäuden die Amts schilder mit dem kaiserlichen Adler dann auch verschiedene Geschäft« firmen in deutscher Aufschrift mit vother Farbe überschmiert. Paris, 5. December. Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Pisa ist der Prinz von Syrakus an einem Schlagfluß ge storben. Neapel, 29. Nov. (W. Bl.) Man vermuthet, der Prinz von karignan werde in einigen Monaten zum Gencralstatthalter Nea pels ernannt werden. — Die „Unita italiana", welche in Florenz erscheint, bringt die Nachricht, daß man in Neapel Befehl gegeben habe, die ge« sammte Garibaldi'sche Armee zu entwaffnen! Die Waffen sollen au die königl. Arsenale abgeliesert werden. — In und bei Gaeta stehen 21,000 Neapolitaner. Ein Theil derselben soll entlassen werden. Die von der „Times" mitgetheilte Nachricht von der Krankheit des Königs Franz II. ist ungegründet. Palermo, 28. Nov. Der Prodictator Mordini hat zur An kündigung der Ankunst des Königs folgende Proclamation erlassen, worin eö beißt: „Italiener Siciliens! Zwei und eine halbe Million Stimmen werden morgen auf der Insel den erwählten König begrüßen, wel cher der Ruhm und die Hoffnung der Nation ist! Angekündigt durch Garibaldi, geleitet durch den Stern Italiens wird der König in Eure Mitte treten, um mit Euch einen heiligen Bund der Liebe und Treue zu schließen. „Italien einig nnd unthcilbar!" dies war der Ruf Siciliens bei der Volksabstimmung vom 21. Octbr. Morgen wird das Land in würdiger Weise der Majestät der Volks stimme begegnen, cs wird durch eine erhebende Feier den tapfer» König empfangen. Auf diese Art werdet Ihr den Schlußstein zu Eurer denkwürdigen Revolution legen und cs wird sich jetzt jene Periode eröffnen, die von der Geschichte Italiens so lange vorher gesagt wurde und welche sich mit der Befreiung Venedigs und Noms schließen wird und muß!" — Aus Gaeta wird der Kölnischen Zeitung gemeldet, daß die Bevölkerung infolge der unerschwinglich hohen Preise der Le-
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